Dramaturgische Blätter: Nebst einem Anhange noch ungedruckter Aufsätze über das deutsche Theater und Berichten über die englische Bühne, geschrieben auf einer Reise im Jahre 1817, Band 2

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J. Max, 1826
 

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Beliebte Passagen

Seite 49 - Pfeil' und Schleudern Des wütenden Geschicks erdulden, oder, Sich waffnend gegen eine See von Plagen, Durch Widerstand sie enden? Sterben - schlafen Nichts weiter! - und zu wissen, daß ein Schlaf Das Herzweh und die tausend Stöße endet, Die unsers Fleisches Erbteil - 's ist ein Ziel, Aufs innigste zu wünschen.
Seite 49 - s ist ein Ziel, Aufs innigste zu wünschen. Sterben - schlafen Schlafen! Vielleicht auch träumen! - Ja, da liegt's: Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen, Wenn wir den Drang des Ird'schen abgeschüttelt, Das zwingt uns still zu stehn. Das ist die Rücksicht, Die Elend läßt zu hohen Jahren kommen. Denn wer ertrüg...
Seite 55 - So macht Gewissen Feige aus uns allen; Der angebornen Farbe der Entschließung Wird des Gedankens Blässe angekränkelt; Und Unternehmungen voll Mark und Nachdruck, Durch diese Rücksicht aus der Bahn gelenkt, Verlieren so der Handlung Namen.
Seite 68 - Und stöhnt' und schwitzte unter Lebensmüh'? Nur daß die Furcht vor etwas nach dem Tod — Das unentdeckte Land, von deß Bezirk Kein Wandrer wiederkehrt — den Willen irrt, Daß wir die Uebel, die wir haben, lieber Ertragen, als zu unbekannten sliehn. So macht Gewissen Feige aus uns allen...
Seite 35 - Dies über alles: sei dir selber treu, und daraus folgt, so wie die Nacht dem Tage, du kannst nicht falsch sein gegen irgend wen. Leb wohl! mein Segen fördre dies an dir! LAERTES In Ehrerbietung nehm
Seite 195 - In allem Genuß der Kunst muß unser Geist die Darstellung beleben und ergänzen; damit das Schauspiel ein wirkliches sei, muß die Imagination des Zuschauers zur Hälfte mitspielen. Daß die Einbildung wirken und arbeiten könne, muß sie nicht ermüdet, der Geist muß nicht erschreckt und entsetzt werden.
Seite 41 - Wie oft ist es übersetzt, kommentirt, nachgeahmt! Keinem Franzosen, der von Büchern weiß, keinem Spanier, der gebildet ist, ist die Kunde davon verborgen geblieben, und es hat wirklich den Anschein, als besitze man in diesen Versen gewissermaßen eine Quintessenz dieses Dichters, als vernehme man in ihnen die ganze Tiefe seines unergründlichen Geistes auf die kürzeste und nachdrücklichste Weise...
Seite 37 - Alten ist's so eigen, wie es scheint, Mit unsrer Meinung übers Ziel zu gehn, Als häufig bei dem jungen Volk der Mangel An Vorsicht ist. Gehn wir zum König, komm! Er muß dies wissen, denn es zu verstecken, Brächt' uns mehr Gram, als Haß, die Lieb
Seite 195 - Vorhange angebracht. Auf jeden Fall zweckmäßiger. — Ist die Bühne tief, welch Begleiten, Hin- und Herreisen ! in kleinen Gemälden von Iffland unerträglich ; der Schauspieler weiß nicht, wann er sprechen soll, und er wird verlegen, wenn er nach einer Rede, besonders der Empfindung, noch weit zu wandern hat. Es ist auch unnatürlich und ungeziemend. Und dennoch sieht man sie nur selten aus den Flügeln kommen und dahin gehn.

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