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Über Boué's Vorschlag, die Erdbeben und vulcanischen Erscheinungen genauer als bis jetzt beobachten zu lassen. Sitzbr. Bd. VII, S. 570.

Vorschlag zu meteorologischen und Pegelbeobachtungen an der Donau und ihren Nebenflüssen. Sitzbr. Bd. III, S. 38.

Von der Umwandlung der Wärme in Elektricität. Sitzbr. Bd. XXII, S. 513.

Über Gewitter überhaupt, und über Hagelwetter insbesondere. Sitzbr. Bd. XXIII, S. 277.

Von den allgemeinen Eigenschaften der Kräfte in der anorganischen Natur und ihrer Bedeutung in der Naturlehre. Sitzb. Bd. XXVII, S. 191.

Über den Grund der scheinbaren Abweichung des mechanischen Wärme - Äquivalentes bei verschiedenen Gasen. Sitzbr. Bd. XXVIII, S. 377 und 379.

Ein Fall ungleichzeitiger Wiederkehr des Sehvermögens für verschiedene Farben. Sitzbr. Bd. XXIX, S. 257.

Von der Umwandlung der Wärme in Elektricität. (Nachtrag.) Sitzbr. Bd. XXXII, S. 157.

Vorträge bei den feierlichen Sitzungen:

Über die Wichtigkeit des Naturstudiums. Feierl. Sitzung am 29. Mai

1852.

Über die Wissenschaften des Geistes und deren Verhältniss

zu

den

Wissenschaften der Natur. Feierl. Sitzung am 30. Mai 1853. Der Zufall in den Naturwissenschaften. Feierl. Sitzung am 30. Mai 1854.

Die Macht der Arbeit. Feierl. Sitzung am 30. Mai 1855.
Das mechanische Äquivalent der Wärme und seine Bedeutung in
den Naturwissenschaften. Feierl. Sitzung am 30. Mai 1856.
Die edlen Metalle und ihre natürliche Rangordnung als Geldstoffe.
Feierl. Sitzung am 30. Mai 1857.

Über den Geist der Naturforschung unserer Zeit und ihre Resultate.
Feierl. Sitzung am 30. Mai 1858.

Über Grundgesetze der Naturwissenschaft und ihre Geltung im praktischen Leben. Feierl. Sitzung am 30. Mai 1859.

Chemie und Geschichte der Himmelskörper nach der SpectralAnalyse. Feierl. Sitzung am 30. Mai 1862.

Die mechanische Theorie der Wärme. Feierl. Sitzung am 30. Mai

1864.

In der Österreichischen Revue:

Die Fortschritte der Physik in Österreich:

I. Physik des Wägbaren. II. Jahrg. 1864; V. Bd., p. 35–51.
II. Licht. II. Jahrg. 1864; VI. Bd., p. 31–41.

III. Wärme.

IV. Elektricität und Magnetismus

V. Meteorologisches.

II. Jahrg. 1864;

VII. Bd., p. 31–51.

FERDINAND JOSEPH WOLF1).

Ferdinand Joseph Wolf, am 8. December 1796 zu Wien

geboren, erhielt seine erste wissenschaftliche Bildung auf dem akademischen Gymnasium seiner Vaterstadt. Nachdem er im Jahre 1809 mit seinen Ältern nach Gräz übersiedelte, setzte er daselbst die Gymnasialstudien fort, bezog die dortige Universität und beendete an derselben die sogenannten philosophischen Jahrgänge und die juristischen Studien. Im Jahre 1819 nach Wien zurückgekehrt, sollte er sich, dem Wunsche seines Stiefvaters, eines geachteten Advocaten, gemäß, der Advocatur widmen da ihm jedoch die Beschäftigung der Kanzlei nur in geringem Grade zusagte, so bewarb er sich um eine seinen literarischen Neigungen entsprechende Anstellung an der k. k. Hofbibliothek, welche er in demselben Jahre unter dem Titel eines Conceptspracticanten erhielt. In diesem Amte nahm er thätigen Antheil an dem alphabetischen Cataloge. Im Jahre 1827 wurde er zum Scriptor und im Jahre 1853 nach der

1 Der Unterzeichnete schätzt sich glücklich, dass es ihm vergönnt war, bei seiner officiellen Arbeit die Nekrologe zweier ausgezeichneten Fachgenossen des Verewigten, nämlich den von Dr. L. Lemcke (Beilage zur „Allgemeinen Zeitung vom 5. April 1866, Nr. 95) und den von Prof. A. Mussafia (Wiener Zeitung vom 1. März 1866, Nr. 63, auch im Separatabdruck erschienen) zu benutzen. Der letztere hat sich durch die in diesem Almanache abgedruckte vollständige bibliographische Zusammenstellung der wissenschaftlichen Arbeiten Wolf's um diesen ein nicht geringes Verdienst erworben.

Miklosich.

Jubilirung des Herrn J. von Eichenfeld zum dritten Custos befördert und kam damit zum Handschriften-Departement, dem er bis an sein Ende vorstand. Nur selten verließ Wolf seinen Wohnsitz, als Student zu einer Ferienreise in die Schweiz und in späteren Jahren, im Winter 1849-1850 im amtlichen Auftrage, um an der Tieck'schen Auction in Berlin Theil zu nehmen. Die Länder, mit deren Literaturen er sich mehr als ein Menschenalter mit eben so viel Liebe als Erfolg beschäftigte, Spanien und Frankreich, waren selbst in hohem Alter ein Gegenstand seiner Sehnsucht: ihren Boden hat jedoch sein Fuß nie betreten.

Diesem ruhigen äußeren Leben geht ein um so reicheres inneres zur Seite. Schon in Gräz betrieb Wolf eifrig das Studium der neueren Sprachen und Literaturen. Außerdem beschäftigte er sich fleißig mit Musik, in welcher er sich auch tüchtige theoretische Kenntnisse erwarb. Er versuchte sich selbst als Dichter und concurrirte im Jahre 1816 mit einem Gedichte, dessen Stoff der deutschen Geschichte entnommen war, um den von dem Verleger des Taschenbuches „Urania" ausgesetzten Preis; diesen trug bekanntermaßen Ernst Schulze für seine bezauberte Rose" davon, während Wolf ein Accessit zu Theil wurde. Dieses Gedicht ist nie gedruckt worden, wohl aber finden sich kleinere Gedichte Wolf's in den Wiener Zeitschriften zwischen 1819 1825 zerstreut.

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Die durch den Druck der Fremdherrschaft zu Anfang unseres Jahrhunderts wach gewordene Vorliebe für das den Völkern in Sitte und Literatur Eigenthümliche ergriff auch unseren Wolf; sie war es, die ihn zu jener erfolgreichen schriftstellerischen Thätigkeit anregte, die seinen über die Grenzen Österreichs und Deutschlands, ja unseres Welttheils reichenden Ruhm begründete. Die Begeisterung, mit welcher er an jenen Schöpfungen hieng, die aus des Volkes innerstem

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Kerne hervorgegangen, machte ihn zum Schöpfer der eigentlich wissenschaftlichen, das ist der historisch-pragmatischen Behandlung der Literaturgeschichte des europäischen Westens; sie war aber auch bestimmend für die specielle Richtung seiner literaturgeschichtlichen Studien und ließ ihn mit besonderer Vorliebe bei jenen Perioden verweilen, in denen die literarische Unabhängigkeit der Völker, die Eigenthümlichkeit ihres geistigen Lebens in hervorragender Weise zu Tage tritt. Daraus erklärt sich, daß, obgleich die spanische Literatur in ihrem ganzen Umfange Gegenstand seines Studiums blieb, er doch das volle Maaß seiner Forscherthätigkeit am liebsten denjenigen ihrer Perioden und Gattungen zuwandte, in welchen der nationale Geist Castiliens am entschiedensten selbstschöpferisch auftritt: der Periode des Mittelalters, der Romanzendichtung und dem Drama. Es war, wie Lemcke bemerkt, eine eigenthümliche Fügung, daß es ihm, dem deutschen Gelehrten, der mit seinen Sympathien so ganz auf Seiten des unverfälschten altcastilischen Nationalgefühls stand, beschieden sein mußte, auf deutscher Erde und nahe bei seiner Vaterstadt das Grab jenes originellen castilischen Dichters Cristóval de Castillejo, der seinerzeit mit allen Waffen des Witzes den Nationalgeschmack in der spanischen Dichtung gegen hereinbrechende Ausländerei vertheidigt hatte, zu entdecken. Wolf fand nämlich Castillejo's Grab im Jahre 1848 in der Neuklosterkirche zu Wiener Neustadt. Auch hinsichtlich der französischen Literatur beschränkte Wolf seine Thätigkeit auf die eigentlich nationale Periode, die des Mittelalters. Auch in der Arbeit über die brasilische Literatur, „ Le Brésil littéraire" Berlin 1863, von Wolf in deutscher Sprache verfaßt und unter seiner Aufsicht in's Französische übersetzt, bekundete er in voller Stärke jene Feinheit des Gefühls, womit er das echt Nationale, in diesem Felde allerdings nur die ersten leisen Regungen einer neuen nationalen Varietät, zu erfassen

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