ARGUMENT TO ACT II. The King has just received a despatch from the Prussian ambassador in Hanover, assuring him that England is really desirous of the marriage between the Prince of Wales and the Princess Wilhelmina. He is further informed that the Prince of Wales has already left England for Germany, preceded by an English ambassador in strict incognito, who may shortly be expected in Berlin to negotiate the marriage. In consequence of this news the King gives up the thought of an Austrian alliance, and determines to accept that with England, to which he has hitherto been unfavourable only because he doubted whether England were really in earnest about the matter. He now takes delight in baulking the curiosity, first of the two chief intriguers in the interests of Austria, the Imperial ambassador Count Seckendorf, and his mercenary abettor General Grumbkow, and afterwards of his own confidant Eversmann. His secret however escapes him in the interview with the Prince of Baireuth, to whom he then communicates the whole, bespeaking his assistance in devising an entertainment for the weddingfeast. Immediately afterwards his joyous mood is changed into one of wrath by the discovery of some French books, belonging to Prince Frederick, in the quarters of Laharpe, the French master, who, sent by the Prince to his sister, has smuggled himself into Berlin under the character of a hairdresser. Sir Charles Hotham, ambassador extraordinary from England, having just arrived incognito in the royal palace, meets there his old friend the Prince of Baireuth, to whom he confides his mission. He consoles him, however, with the possibility that the King may reject a condition under which alone he is authorised to conclude the marriage-treaty, viz. the removal of the prohibition on the importation of certain English products into Prussia. The Prince communicates to the Princess Wilhelmina in a second interview the marriage schemes of her father and mother, and gains her consent to receive him in place of the banished Laharpe. The Princess is immediately afterwards, as she is expressing her determination to assert her liberty, placed under arrest in her own rooms, by order of the King. 5 ΙΟ 15 Zweiter Aufzug. Erste Scene. Zimmer des Königs. Links vom Zuschauer eine Seitenthür, thür. Arbeitstisch. Stühle, Erster Auftritt. Mittel Grumbkow und Seckendorf treten mit Eversmann ein (der ein orangenfarbenes großes Ordensband mit vielen Orden und einen glänzenden Degen über dem Arm trägt). Grumbkow. Eine Depesche, Eversmann? Grumbkow. Und der Staat da? Das Ordensband? Der Prachtdegen? Eversmann. Alles gleich nach Ankunft der Depesche von Sr. Majestät bestellt. Seckendorf. Eine Depesche aus Hannover Stunde angekommen grand cordon bestellt degen wir müssen combiniren, Grumbkow. vor einer Staats Eversmann. Und die Tafel ist heute um zwölf Couverts vermehrt; (bedeutend) 36 Thaler sind für den Mittags20 tisch ausgesezt; alles soll en grande parure erscheinen. Seckendorf. Eine Depesche ist aus Hannover angekom men grand cordon Staatsdegen zwölf Couverts - 36 Thaler wir müssen combiniren, Grumbkow. Eversmann. Und als er das Siegel von der Depesche 25 abgerissen, da hat er zwei schwere Thränen vergossen und ge sagt: Ich will sie ja alle glücklich machen und sollt' ich mit Kolben dreinschlagen! Und nun ist er in Feuer und Flammen und will ganz Berlin zu Tische laden Grumbkow. Für 36 Thaler? V Eversmann. Und die Waisenkinder sollen neu gekleidet 5 werden Grumbkow (betroffen). Auch noch die Waisenkinder? Das ist eine Vermählungsgeschichte! Seckendorf. Depesche Hannover -36 Thaler zwei Thränen mit Kolben dreinschlagen — man muß nur 10 combiniren, Grumbkow. Eversmann. Ich glaube, er kommt. (Erschrocken.) Der König! Zweiter Auftritt. Der König (zur Thür von der Seite hereinsehend). Die Vorigen. König. Guten Morgen, guten Morgen! Wünsche 15 wohl geruht zu haben, meine Herren! Nun, wo bleibt Er denn mit dem Bettelstaat? Da fehlen ja noch die englischen Orden Bind' Er mir gleich alles fest, daß einem der 20 Plunder nicht so am Leib herumschlenkert. Eversmann (scherzend). So was Großes ist im Werke? Wünschen Ew. Majestät nicht auch die Krone? König. Narr! Die Krone! (Tritt heraus.) Sei Er froh, daß Er sie nicht zu tragen braucht! Geh' Er jezt, 25 Eversmann, bring' Er alles in Ordnung. Eversmann (ab). König (sehr erregt). Guten Morgen, Grumbkow und Seckendorf! Hab' heute keine Zeit. Hab' heute keine Zeit. Sagen Sie dem ΙΟ 15 20 preußischen Staat ein Compliment und er sollte mich heut einmal in Ruhe lassen. Guten Morgen, guten Morgen! (Die beiden Minister wollen sich zögernd empfehlen.) Grumbkow (an der Thür). Ew. Majestät sind in einer 5 ganz besonders fröhlichen Laune — Seckendorf. Sollte vielleicht die Ankunft des Kuriers - -. Grumbkow. Aus Hannover? König. Aus Hannover. Seckendorf. Von Wichtigkeit, Majestät ? Grumbkow. Wahrscheinlich über englische Angelegen heiten? König. Ueber englische Angelegenheiten Seckendorf. Höchst wahrscheinlich über den ostindischen Handelstraftat ? König. Nein, nein. Grumbkow. Ueber den holländischen Schiffsvertrag? König (sich an der Neugier beider weidend). So was. Guten Morgen! Grumbkow (bei Seite). Heute wieder eine ganz desperate Laune Seckendorf (bei Seite im Abgehen). 36 Thaler 25 Couverts die Waisenkinder (Beide ab.) König. 30 allein. man muß nur combiniren. Dritter Auftritt. Der König. Dann Eversmann. Fort sind sie! Endlich ein Augenblick für mich Eversmann (tritt ein). König. Ich bin übermenschlich glücklich. König. Danke. Ja, denk Er sich — ja so —— (bei Seite) niemand soll's ja wissen. 5 Eversmann. Wollten sich nicht Ew. Majestät — König. Umkleiden? Zieh' Er mir den Rock aus. Nichts soll gespart werden. Man soll wissen, daß ich einen Schaz habe; man soll wissen, daß ich nur gewöhnlich geizig bin, sonst aber auch draufgehen lassen kann, wenn sich dazu eine 10 Gelegenheit bietet, eine Gelegenheit wie jezt, wo es sich (herausplagend) denk Er sich, Eversmann — (besinut sich wieder) ja so! Eversmann (zieht dem König den Rock aus). Majestät werden doch wol die gestickte Uniform anziehen? König. Die gestickte Uniform, Eversmann. Natür lich, ich erwarte Gäste, denen man Ehre erzeigen muß, große Ehre; denn ich denke immer, wenn es sich um die Ankunft von Personen (segt sich). Zieh' Er mir die Stiefeln aus. Eversmann (schickt sich dazu an. Es geht schwer). Eversmann. Machen Ew. Majestät seinetwegen so viel Umstände ? 15 20 König. Seinetwegen? Vielleicht! (Bei Seite.) Ich 25 will sie alle irreführen. (Laut.) Au! Flegel, meine Hühneraugen! Ich glaube gar, Er will mir absichtlich wehe thun, weil ich Ihm nichts sage? Eversmann. Majestät, ich habe ja noch gar nicht gefragt! König. Ich würd' Ihn auch bei Fragen! Warum 30 |