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und starr werdende Masse, die beim Erkalten sich kontrahiert, kleine Mengen Fl. abscheidet und dem Gefäfs entnommen werden kann.

Kl. 39. Nr. 168359 vom 18/3. 1904. [8/3. 1906].

The velvril company, limited, London, Verfahren zur Herstellung eines gummiartigen Körpers aus nitriertem Lein- oder Ricinusöl. Die bereits durch Nitrieren vegetabilischer Öle und durch scharfes Erhitzen des Nitrierprod. erhaltene, als Gummiersatz dienende elastische M. zeigt bei der Verwendung Übelstände, welche nun dadurch vermieden werden sollen, dafs die durch Nitrieren von Leinöl oder Ricinusöl erhaltene M. zunächst sorgfältig ausgewaschen und sodann längere Zeit auf nur ungefähr 130° erhitzt wird.

Kl. 39b. Nr. 168497 vom 22/7. 1903. [8/3. 1906].

Rheinische Gummi- und Zelluloid-Fabrik, Neckarau b. Mannheim, Verfahren zur Herstellung zelluloidartiger Massen. Bei der Herst. der zelluloidartigen MM. wird nun der Kampfer teilweise durch Zucker- und Stärkearten oder Dextrin, die vorher mit Aldehyden behandelt sind, ersetzt. Hierdurch werden die genannten Stoffe alkohollöslich und brauchen daher nicht mehr, wie bisher, in wss. Lsg. dem Zelluloid beigemischt zu werden, was zu Unzuträglichkeiten führte. Die bei der Formaldehydbehandlung gebildeten Körper, Zuckerformalin u. Stärkeformalin, lassen sich, unter Zusatz von A., leicht dem Zelluloid einverleiben.

Kl. 45g. Nr. 168917 vom 6/2. 1903. [21/3. 1906].

Eric Gustaf Nicolaus Salenius, Stockholm, Butterungsverfahren, bei welchem die Milch behufs Sterilisation durch die bei der Kompression eines Gases auftretende Wärme erhitzt wird. Bei dem bekannten Verf. zur Verbutterung von Milch wird nun die Kompression des Gases in demselben Raum, in welchem die Milch sich befindet, und in unmittelbarer Berührung mit der Milch bewirkt, so dafs der Druck auf die Milch übertragen, und ein Zusammenballen der Fettkörperchen als Vorbereitung zur Butterung erzielt wird. Hierbei gestattet die Pressung der Fl. in bekannter Weise deren Benutzung zum Antrieb der Schleudertrommel.

Kl. 53. Nr. 168224 vom 15/8. 1902. [1/3. 1906].

Société française pour la conservation des beurres, Boulogne, Seine, Verfahren zur Herstellung haltbarer Butter. Das Verf. besteht im wesentlichen darin, dafs die geschmolzene Butter in einem luftleeren Raume sowohl durch Zentrifugieren u. darauffolgendes Waschen mit sterilem W. von Kaseïn befreit, als auch unter Erhaltung der Luftleere durch Emulgieren in die ursprüngliche Form wieder zurückgeführt wird.

Kl. 53 h. Nr. 168925 vom 28/1. 1905. [17/3. 1906].

Jacob Emanuel Bloom, New-York, Verfahren zur Herstellung leicht verdaulicher und resorbierbarer Öle oder Fette. Das Verf. besteht im wesentlichen darin, dass das Verhältnis zwischen Stearin, Palmitin und Oleïn in den Fetten und Ölen, sei es durch Mischung dieser drei Komponenten oder durch Entziehung im Überschufs vorhandener und Zusatz fehlender Komponenten möglichst nahe der Zusammensetzung des menschlichen Fettes gebracht wird.

Schlufs der Redaktion: den 2. April 1906.

Chemisches Central-Blatt.

1906 Band I.

Nr. 17.

25. April.

Apparate.

Fritz Krüger, Extraktionsapparate. (Forts. von S. 1287.) Vf. beschreibt weiter eine Anzahl derartiger App., ausgehend vom einfachen Scheidetrichter bis zu sehr komplizierten Einrichtungen, auch der Technik, wegen welcher auf das Original verwiesen sei. (Ztschr. f. chem. Apparatenkunde 1. 337-40. 1/3.)

BLOCH.

Allen Rogers, Extraktionsapparat. Mit dem in Fig. 42 abgebildeten Extraktionsapp. haben Vff., besonders bei der Unters. von Substanzen, bei denen, wie bei Tee, Kaffee, Tannin etc., eine wss. Infusion erforderlich ist, sehr gute Resultate erhalten. Er ist aber auch für jede andere Art von Extraktion anwendbar. a u. b sind zwei Flaschen von beliebiger Gröfse. b ist durch ein vom Boden ausgehendes Glasrohr mit dem das zu extrahierende Material enthaltenden Gefäfs c verbunden. Am Ende des Glasrohres bei c ist ein Bunsenventil. Um den App. zu beschicken, wird die Klemme d geöffnet u. W. durch e eingefüllt. Dann wird die Klemme d wieder geschlossen und bei f gesaugt, was zur Folge hat, dafs die Fl. über das Material in c fliefst. Wenn die Lsg. von b nach a geflossen ist, wird die Klemme d von neuem geöffnet u. durch Blasen bei f die Lsg. wieder nach b zurück gebracht. Wenn die Lsg. konz. geworden ist, kann sie aus a durch Öffnen von g u. Blasen bei f entfernt werden. Mit frischem W. kann dann der Prozess fortgesetzt werden, bis das Material erschöpft ist. Die Flaschen können auf dem Wasserbade erhitzt werden, u. man hat so den Vorteil, dafs die bei technischen Prozessen gegebenen Bedingungen vollkommen eingehalten werden. Mit Hilfe einer Wasserstrahlpumpe läfst sich das Saugen so regulieren, dafs das Lösungsmittel das Material tropfenweise durchdringt. Die Extraktion nimmt bedeutend weniger Zeit in Anspruch, als beim Soxhlet- oder ähnlichen App. (Journ. Americ. Chem. Soc. 28. 194-96. Februar.) ALEXANDER.

Theodor Gross, Zwei Quecksilberregulier widerstände mit Wasserkühlung. Vf. beschreibt an der Hand einiger Figuren zwei Quecksilberwiderstände, bei denen der Vorteil dieser Art Widerstände, die stetige Regulierung, nicht dadurch zunichte wird, dafs entweder die in unveränderlicher Lage angebrachte Öffnung für das Kühlwasser durch das Quecksilber abgesperrt wird, oder dafs sich das W. über dem höchsten Stand des Hg befindet. Bezüglich der Einzelheiten muss auf das Original verwiesen werden. (Elektrochem. Ztschr. 12. 246-52. März.) LEIMBACH.

Franz Resch, Zur Verwahrung von Titrationsflüssigkeiten. Einfacher als der App. von MosSLER (S. 1073) ist folgende Vorrichtung: Ein U-Rohr (Fig. 43) von 3-4 cm Weite verengt sich am unteren Teile bis auf 11⁄4, cm; das weite Reagensrohr darüber enthält am Boden hochkonz. KOH; über ihr ist mit KOH getränkte Holzwolle. Im anderen Schenkel des U-Rohres ist unten etwas Glaswolle, darüber CaCl,, dann eine dünne Schicht Glas- oder Asbestwolle und auf dieser eine Schicht 92

X. 1.

Kieselgurstückchen u. dgl., getränkt mit H,SO.. c ist ein mit Baumwolle verstopftes, ungefähr 1 cm weites Glasrohr; im unteren Knie desselben ist Paraffin. liquid. als Sperrfl., 3-4 mm über das Knie reichend. f hat gleichfalls Paraffinsperre, sein einer Schenkel kann enger sein als der andere; auch im untersten

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Teil von U ist etwas Paraffin. c und f müssen wegen des hohen Aufsteigens der Luftblasen lang sein. Fig. 44 besteht aus Vorratsflasche f, durch deren. Tubus ein Glasrohr geht, das an die Bürette angeschmolzen ist; a und b sind Schläuche, einerseits in Verbindung mit den durch den Kautschukstopfen der Flasche ragenden Glasrohren; Schlauch b ist andererseits verbunden mit einem wie in Fig. 43 beschriebenen Luftreiniger, Schlauch a mit der Bürette. Der Vorgang bei Benutzung des App. ist nun folgender: Wird durch den Hahn der Bürette Fl. abgelassen, so dringt die Luft aus der Flasche, resp. aus dem Reiniger in die Bürette. Ist diese leer, so läfst man durch den Hahn c Fl. einfliefsen, wobei die in der Bürette enthaltene Luft durch den Schlauch a in die Vorratsflasche zurückkehrt. In dieser Weise wiederholt sich das Spiel, bis die Flasche leer ist. Diese Anordnung hat auch den Vorzug, dafs die Titrationsfl. nur mit Glas in Berührung kommen, und die Bürettenhalter erspart werden. (Z. Österr. Apoth.-V. 44. 159-60. 24/3.) BLOCH.

0. Kausch, Neue Apparate zur Erzeugung von Ozon. Vf. fährt fort, aus der Patent literatur eine Anzahl Ozonisatoren zu beschreiben. (Elektrochem. Ztschr. 12. 178-80. 201-5. 223-28. 252-55. Dez. 1905 bis März 1906. Charlottenburg.) LEIMBACH.

Allgemeine und physikalische Chemie.

B. Kurilow, Über die Theorie der Ammoniakate. (Ann. Chim. Phys. [8] 7. 568-74. April. · C. 1905. II. 371.) BLOCH.

G. Bakker, Zur Zustandsgleichung. KOHNSTAMM hat in seiner Zusammen

fassung (S. 303) eine Arbeit des Vfs. aus dem Jahre 1894 kritisch besprochen. Die späteren Abhandlungen des Vfs. zeigen jedoch, dafs diese Kritik gegenstandslos ist. (Journal de Chimie Physique 4. 67–68. 26/2.) SACKUR.

Louis Kahlenberg, Über die Natur der Osmose und des osmotischen Druckes und Beobachtungen über Dialyse. Die Van't Hoffsche Theorie der Lösungen, die auf der Analogie zwischen dem osmotischen u. dem Gasdruck fufst, hat stets eine gröfsere Anzahl ernsthafter Gegner gefunden. Da es noch relativ wenige direkte Unterss. über die Gröfse des osmotischen Druckes gibt, hat der Vf. eine grofse Reihe von entsprechenden Verss. systematisch angestellt und sowohl die Lösungsmittel wie auch die halbdurchlässigen Membrane variiert. Ein treffendes Bild für die osmotischen Vorgänge ist das folgende: Über Chloroform schichte man W. u. über dieses Ä., dann werden nach einiger Zeit nur 2 Schichten vorhanden sein, nämlich Chloroform + Äther + wenig W., und W. + Äther + wenig Chloroform. Bis sich dieser Zustand eingestellt hat, diffundiert der Äther von oben nach unten durch das W., und das Chloroform in entgegengesetztem Sinne von unten nach oben. Die Geschwindigkeit dieser Vorgänge hängt von der Temperatur u. anderen Umständen ab, starkes Rühren würde diese Osmose beschleunigen. Die Diffusion des Äthers überwiegt, weil er in W. leichter löslich ist als das Chloroform. Für Chloroform könnte man z. B. auch CS, nehmen. Ersetzt man den Äther durch ein Öl, so würde nichts eintreten, weil diese Löslichkeit in W. zu klein ist, um die Kohäsionskräfte zu überwinden. Aus dessen Betrachtungen geht hervor, dafs der osmotische Vorgang von der Natur der Membrane sowohl, wie der beiden Løgg. zu deren beiden Seiten abhängt.

Dieser Einfluss wurde zunächst durch eine Anzahl qualitativer Verss. bestätigt. Der Übersichtlichkeit halber seien diese tabellarisch wiedergegeben:

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In anderen Verss. befand sich im inneren Gefäfs des Osmometers eine feste Substanz, z. B. Kampfer oder AgNO,, im äufseren ein organisches Lösungsmittel. Es ergab sich auch hier, dafs die Membran für die Stoffe um so durchlässiger ist, je leichter sie sich in ihnen auflöst. Durch animalische Membrane diffundiert NaCI rascher als Harnstoff und Rohrzucker, auch durch vegetabilische diffundiert es am raschesten.

Quantitative Verss. wurden mit ,,halbdurchlässigen" Membranen angestellt, d. h. mit solchen, durch die das Lösungsmittel sehr viel rascher diffundiert als der gelöste Stoff, und zwar mit Kautschuk und Legg. von Rohrzucker, Lithiumchlorid u. Silbernitrat in Pyridin. Das Steigrohr der Zelle war nicht offen, sondern zugeschmolzen und kommunizierte mit einem Hg-Manometer. Vergleichbare Drucke konnten nur erhalten werden, wenn die Lsgg. andauernd kräftig gerührt wurden. Es ergab sich, dafs die Gasgesetze für den direkt gemessenen, osmotischen Druck nicht gelten, und zwar ergibt der Elektrolyt geringere Drucke als der Nichtelektrolyt.

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