Mythen in nachmythischer Zeit: Die Antike in der deutschsprachigen Literatur der GegenwartBernd Seidensticker, Martin Vöhler Walter de Gruyter, 25.10.2012 - 391 Seiten Der Essayband informiert über den Stand und die Tendenzen der Antikerezeption in der deutsch-sprachigen Literatur der Gegenwart. Im Zentrum steht das anhaltende Wirkungspotential der antiken Tradition, ihre Lebendigkeit und Vielfalt. Dabei werden die unterschiedlichen Ansätze und Perspektiven im Zugriff auf die Antike herausgestellt. Die Beiträge behandeln Texte von Brasch, Braun, Fichte, Fried, Grünbein, Hacks, Haefs, Handke, Jens, Köhlmeier, Kunert, Müller, Ransmayr, Schütz, Strauß und Wolf. Sie sind exemplarisch angelegt und schenken den Fragen der literarischen Form sowie der Funktion der Antikerezeption im Kontext des jeweiligen Gesamtwerks besondere Aufmerksamkeit. Zusätzlich zu den Essays (von Klassischen Philologen und Germanisten, die zum Gebiet der Antikerezeption einschlägig gearbeitet haben) sind programmatische Beiträge von den Autoren selbst, die eigens für diesen Band geschrieben und ausgewählt wurden, aufgenommen. |
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... heißt : Ödipus . Dass das Prinzip konse- quenter Umkehrung ohne Verlust des Sinnzusammenhangs funktioniert , hat seinen Grund in der Autonomie der Einzelaussagen etabliert wird kein Kausalkontext , sondern eine Reihe von Propositionen ...
... heißt „ Lu- cie " ; der erste und letzte von acht Teiltexten handeln von einer Frau , die na- menlos bleibt , vielleicht aber wiederum identisch mit jener „ Lucie “ sein kann . Allein ein Blick auf die Inhalte und Aussagen erlaubt also ...
... heißt wie der Gesamttitel Iphige- nie in Freiheit und bezieht sich auf Euripides ' Tragödie Iphigenie bei den Tau- rern und Goethes klassizistisches Schauspiel Iphigenie auf Tauris . Während die Auseinandersetzung mit dem Weimarer sich ...
... heißt es noch einmal – und resignativ : „ jede tat macht einsamer “ . ( JB 99 ) 50 Sehnsucht artikuliert Iphigenie bei Berg nur in der Vergangenheitsform . Dem Orest seufzt sie zu : „ könnte ich mit dir träumen , zurück in unsre ...
... heißt das : Die Mauer fällt , und alle bleiben da . Selbst der Sarkasmus aus Brechts Buckower Elegien , den Berg hier zitiert , 57 wird bis zur Unerträglichkeit verzärtelt . Haben sich kritisch - loyale Intellektuelle so die Führung ...
Inhalt
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Zugang durch Übersetzung? | 71 |
Was Rhetorik nicht lehrt Über einige Aspekte von Erich Frieds Antike und Rhetorikrezeption | 74 |
Die Götter sind sterblich Walter Jens und die Antike | 186 |
Man weiß ja fast gar nichts | 209 |
Liebe Tod und Erzählen im Mythos Michael Köhlmeiers | 211 |
Von der Antike eingeholt | 227 |
Berlin Kunerts Antike | 229 |
Gespräch mit Heiner Müller Auszug | 255 |
Modell nicht Historie Heiner Müller | 257 |
Entwurf zu einem Roman | 273 |
Zwischen Antike und X | 97 |
Nach den Satiren Durs Grünbein und die Antike | 101 |
Über die Wiederverwendung von Mythen | 117 |
Erinnerung an die Zukunft | 120 |
Scheinbare Nähe | 133 |
Ach Tiggo Gisbert Haefs Hannibal 1989 kursorisch gelesen | 135 |
Aber ich lebe nur von den Zwischenräumen Auszug | 153 |
Auch die Zeit der Orakel ist vorbei oder? Ein Versuch über Peter Handke | 157 |
Mein Bild der griechischen Antike | 181 |
eine doppelte Wirkungsgeschichte | 276 |
Postkarte fürs Archiv | 299 |
Abrechnungen Die Antikestücke von Stefan Schütz in ihrem literarischen Kontext | 300 |
Einstweh und Wiedererkennen Beginnlosigkeit Auszug | 319 |
Eine Phantasie des Verlustes Botho Strauß Wendung zum Mythos | 321 |
Von Kassandra zu Medea Impulse und Motive für die Arbeit an zwei mythologischen Gestalten Auszug | 345 |
Eine Medea im Wolfspelz | 348 |