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werben wir sagen müssen, daß beide Formen der Reformation nur integrirende Theile eines wesentlich Zusammengehörigen sind, welche, weil alle menschliche Entwickelung etwas Beschränktes und Einseitiges hat, wohl aus einander gehen und unter dem Einflusse leidenschaftlichen Eifers sich sogar befehden konnten, aber auch wieder in freier Liebe zusammengehen müssen, sobald erkannt wird, daß sie doch eigentlich das Nämliche wollten und auf gemeinsamer Grundlage des apostolisch-christlichen Glaubens ruhen.

§. 473. Der Abendmahls streit. Die verschiedene Auffassung der Abendmahlslehre verwickelte Zwingli in einen verhängnißvollen Streit mit Luther, der zwar auch die scholastische Transsubstantiationslehre verwarf, dessen mystischer Tiefsinn aber eine leibliche Gegenwart Christi bei der heiligen Handlung nicht entbehren konnte. Luther wollte die Erklärung der Einseßungsworte das ist mein Leib" durch das bedeutet meinen Leib", wie sie Zwingli und sein Anhänger Detolampadius (Hausschein) von Basel auffaßten, nicht gelten lassen. Umsonst suchte Philipp von Hessen die gefährliche Spaltung auszugleichen; die Disputa= tion von Marburg führte keine Annäherung herbei. Luther sah in seines Geg= ners Behauptung eine Verleugnung Christi und stieß die Bruderhand zurück, die Zwingli mit Thränen darreichte. Darum traten auch die oberdeutschen Städte (§. 470), die sich zu Zwingli's Ansicht neigten, der Augsburger Confession nicht bei; da aber bei der drohenden Haltung des Kaisers und der katholischen Stände die Trennung beiden Theilen verderblich werden mußte, so vermittelte der friedliebende, fügsame Bußer (Bucer) von Straßburg endlich einen Vergleich, worauf sich die zwinglischen Städte der Augsburger Confession und dem schmalkaldischen Bund anschlossen.

§. 474. Spaltung in der Schweiz. In der Schweiz hielt man an Zwingli's Lehren fest. Zuerst wurden die kirchlichen Zustände Zürichs vollständig reformirt; bald folgte Basel, wo der gelehrte, sanfte Dekolampadius, Erasmus' Freund, für die neue Lehre wirkte, und Bern, wo Hallers Predigten und Manuels Fastnachtsspiele den Klerus um alles Ansehen brachten. Zugleich wurden strenge Maßregeln gegen Laster und Unfittlichkeit ergriffen, das Reislaufen beschränkt und die Jahrgelder gekündigt. Dieses Vorschreiten gegen eine alte Unfitte erzeugte bei den Aristokratenfamilien, die aus den Verträgen mit den fremden Mächten Vortheil zegen, Abneigung gegen die kirchliche Reform, welche ihre Wurzeln in den Zünften und im Volk hatte. Jene verbanden sich daher mit den Prälaten zur Erhaltung des alten Zustandes und führten dadurch eine ähnliche Spaltung in der Eidgenossenschaft herbei, wie sie in Deutschland bestand. Wo die neue Lehre siegte, wurde die Regierung gewöhnlich in demokratischem Sinne geändert. Umsonst hofften die Alt= gläubigen durch den redefertigen Dr. Ed der Reformation Einhalt thun zu können; die Disputation von Baden, wo Dekolampadius Meßopfer, Heiligendienst, Bilder und Fegefeuer bekämpfte, beförderte die Neuerung. Appenzell (Außer= Rhoden) drohte den Geistlichen, die lehren würden, was sich nicht aus der Schrift erweisen ließe, mit dem Verlust ihrer Bezüge; in St. Gallen entfloh der Abt, als er die Volksstimmung erkannte; in Glarus hatten die Reformirenden die Mehrheit; in Schaffhausen siegte nach langem Kampfe das Neue; in Graubündten wurde Jedem die freie Wahl seines Glaubens gelassen, als aber der Abt von St. Luzi Verrath spann zur Bewältigung der Reformirten in Chur, wurde er enthauptet. In Solothurn kämpften noch die Parteien, aber im Thurgau und im Rheinthal erlangte die Neuerung die Oberhand durch den Einfluß der Berner und Züricher.

§. 475. Der Religionskrieg der Eidgenossen. In den vier Waldstätten (Schwyz, Uri, Unterwalden, Lucern) und in Zug fand die neue

1529.

1529.

Lehre entschiedenen Widerstand, theils weil hier die von Zwingli so eifrig bekämpften Jahrgelder und Kriegsdienste einen Hauptnahrungszweig bildeten (vertraute doch der Statthalter Christi selbst die Sicherheit seiner Person und seines Palastes der helvetischen Garde!), theils weil der Einfluß der Priester und Mönche auf diese unter einfachen patriarchalischen Verhältnissen und in gebirgiger Abgeschlossenheit lebenden Menschen größer war, als auf die Bewohner der volkreichen Städte. Die fünf Kantone ahmten Desterreich und Bayern nach. Sie hinderten die Verbreitung der neuen Lehre durch strenge Verordnungen; sie belegten die evangelischen Prediger und ihre Anhänger mit entehrenden Strafen; sie verbrannten Geistliche, die sich durch die Verbote nicht schrecken ließen. Das rücksichtslose Verfahren der Berner und Züricher in den von den Eidgenossen gemeinschaftlich verwalteten Landschaften, wo man Klöster, Bilder und Kirchenschmuck den Flammen übergab, steigerte die Erbitterung und führte Feindseligkeiten herbei. Die protestantischen Kantone schlossen unter sich und mit Straßburg und Constanz einen Bund, die Fünforte dagegen gingen mit Desterreich, dem Erbfeind des Landes, ein Bündniß zur Erhaltung des alten Glaubens und zu gegenseitiger Hülfeleistung ein. Da rüstete Zürich zum Krieg. Zwingli selbst begleitete die Truppen und hielt sie in Zucht und Gottesfurcht. Aber ehe es zum Kampfe kam, wurde ein Friede vermittelt, worin die Waldstätte dem österreichischen Bündniß entsagten, die Schmähreden gegen die Reformation zu bestrafen und die freie Predigt nicht zu hindern versprachen.

§. 476. Zwingli hatte den Frieden widerrathen. Sein Plan war, den politischen Zustand der Schweiz so umzugestalten, daß die zwei mächtigsten Kantone Bern und Zürich das Uebergewicht bekämen. Bald zeigte es sich, daß die Vermittelung keine Versöhnung bewirkt habe; die Schmähungen dauerten fort und die Forderungen der Züricher, den Lästerern Schweigen aufzuerlegen und die evangelischen Glaubenslehren unter sich zu dulden, fanden kein Gehör. Da sperrten Zürich und Bern die Handelswege und hinderten die Zufuhr von Waaren und Lebensmitteln. Dies sette die Fünforte in Wuth. Sie rüsteten heimlich und fielen in das Gebiet der Züricher ein. Diese, überrascht und unschlüssig und von den auf Zürichs Ansehen eifersüchtigen Bernern verlassen, zogen mit einem Fähnlein von 2000 Mann dem viermal stärkern Feind ent1531. gegen, erlitten aber bei Kappel eine blutige Niederlage. Neben dem Banner der Stadt fiel der patriotische Zwingli und mit ihm der Kern reformatorisch gesinnter Männer. Sein Leichnam, an dem der wüthende Haufen seinen Hohn ausließ, wurde zuletzt verbrannt und die Asche den Winden preisgegeben. Dieser Ausgang erfüllte die Katholischen mit Zuversicht, die Protestanten mit Kleinmuth; jene waren einig und fest, indeß die auf Zürichs wachsende Macht neidischen Berner wenig Eifer zeigten. Zuletzt kam ein Frieden zu Stande, worin jedem Kanton das Recht der freien Anordnung seiner Religion zuerkannt ward; aber in den gemeinsamen Herrschaften und in den noch unentschiedenen Orten (Solothurn) wurde größtentheils die alte Kirche wiederher

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gestellt. So trat auch in der Schweiz eine confessionelle Trennung ein und die Fünforte und die Aristokratenpartei vermochten mehr als zuvor.

4. Die Zeit der deutschen Religionskämpfe.

a) Karls V. auswärtige Kriege.

1595.

§. 477. Die hohe Macht des Habsburgischen Hauses erregte überall Befürchtungen. Franz I., der den Gedanken an eine Wiedererlangung Mailands keineswegs aufgegeben hatte und wenigstens seinen Söhnen das Anrecht darauf sicher zu stellen suchte, unterhielt Verbindungen mit allen Gegnern des Kaisers, und trat (nach der Vermählung seines Sohnes Heinrich mit des Papstes Nichte Catharina von Medicis) in ein engeres Verhältniß zu Clemens, der theils aus Besorgniß vor Karls Uebermacht in Italien, theils aus Unwillen, daß ihn dieser zur Abhaltung eines die päpstliche Autorität bedrohenden Concils drängte, mit dem Kaiser gespannt war. Als nun in demselben Jahr, wo Karl durch eine heldenmüthige Waffenthat Tunis eroberte, dem Seeräuberwesen des mohammedanischen Corsarenfürsten Hair addin Barbarossa ein Ende machte und 20,000 Christensklaven in Freiheit setzte, Franz Sforza in Mailand (§. 462) starb, erneuerte der französische König seine Ansprüche auf dieses Herzogthum und nahm durch einen raschen Feldzug vorläufig Besitz von dem benachbarten Gebiet des mit dem Kaiser verwandten und verbündeten Herzogs von Savoyen und Piemont. Da rückte Karl mit einem stattlichen Heer in die Provence ein, um den Gegner im eignen Lande zu bekämpfen; 1536, allein theils durch die Maßregeln des französischen Feldherrn, des Connetable von Montmorenci, der alles flache Land zwischen der Rhone und den Alpenpässen in eine Wüstenei verwandelte und dadurch Hunger und Krankheit in dem feindlichen Heer erzeugte, theils durch den tapfern Widerstand, den Marseille den Angriffen des Kaisers entgegenseßte, schlug das Unternehmen fehl. Nach großen Verlusten mußte Karl von der Bekämpfung abstehen. Da aber die ganze Christenheit über des Königs Verbindung mit den Osmanen, die in Unteritalien und auf den griechischen Inseln gräuliche Verwüstungen anrichteten, empört war, so trat der neue Papst Paul III. als Vermittler . auf und bewirkte die Beendigung dieses dritten Kriegs durch den zehnjährigen Waffenstillstand von Nizza, der Jedem ließ was er gerade in 1538. Händen hatte. Eine persönliche Zusammenkunft der beiden Monarchen am Ausflusse der Rhone ins Meer schien den Hader für immer ausgleichen zu sollen; und Karl war só sehr von der ritterlichen Treue seines Gegners überzeugt, daß er im nächsten Jahr seinen Weg über Paris nahm, als ein Aufstand in Gent seine schleunige Anwesenheit in den Niederlanden erheischte.

§. 478. Aber Neid und Eifersucht wurzelten zu tief. Die Feinde des Kaisers fanden fortwährend am französischen Hof Aufmunterung und Unterstüzung, und der Rückhalt, den der Sultan an Franz hatte, machte alle Türkenzüge des Kaisers erfolglos. Und doch war es gerade die Bekämpfung dieses

1599.

Feindes der Chriftenheit, was dem Kaiser nächst der Ausgleichung der kirch lichen Spaltung vorzugsweise am Herzen lag. Darum betrieb er nicht nur die ungarischen Feldzüge so eifrig, sondern er unternahm auch einen zweiten afri1541. kanischen Zug, um die Corsaren, die jezt von Algier, wie früher von Tunis aus, das Mittelmeer unsicher machten, vollends zu unterdrücken. Allein die Stürme und Regengüsse des Spätherbstes und die auf dem moorigen Boden höchst verderblichen Angriffe der Feinde vereitelten diesmal das Unternehmen. Nach schweren Verlusten an Schiffen und Mannschaft mußte der Kaiser, der großherzig alle Gefahren und Leiden mit dem Niedrigsten theilte, unverrichteter Sache abziehen. Dieser Ausgang mochte den König von Frankreich mit der Hoffnung erfüllen, endlich doch noch seinen Gegner zu überwinden. Die Ermordung zweier Unterhändler des französischen Hofs, die sich heimlich durch die Lombardei nach Venedig und Konstantinopel begeben sollten, bot dem König die erwünschte Veranlassung, im Verein mit dem Herzog von Cleve und dem 1542-44. Sultan einen vierten Krieg wider den mit England verbündeten Kaiser zu beginnen. Die Grenzländer gegen Spanien, Italien und die Niederlande wurden schwer heimgesucht; als aber Karl (nachdem er den Herzog von Cleve besiegt und zur Entsagung seiner Ansprüche auf Geldern und Zütphen gezwungen) mit einem, größtentheils aus Deutschen bestehenden Heer in die Champagne eindrang und sich auf zwei Tagemärsche der bestürzten Hauptstadt 1544. näherte, da bot Franz eilig die Hand zum Frieden, der dann auch in Crespy unter der Bedingung, daß alle Eroberungen herausgegeben würden, zum Abschluß kam. Die dem König gelassene Aussicht, Mailand für einen seiner Söhne zu gewinnen, war nur eine Täuschung. Das Uebergewicht der Habsburger in Italien blieb fortan unbestritten.

31. März

1547.

"

Bald nachher starb Franz I. Ein ausschweifendes Leben stürzte ihn im 50. Jahre ins Grab. Er besaß alle Eigenschaften zu einem großen Fürsten, hätten nicht Ge= nußsucht, Despotie und Unbesonnenheit ihn auf Irrwege geführt. Er war ein lebenskräftiger schöner Mann, der an Muth und ritterlicher Gewandtheit keinem seiner Zeitgenossen nachstand und die Anstrengungen der Jagd und der Waffen über Alles liebte. Er war eine alles Andere in Schatten stellende Erscheinung, hoch von Gestalt, breit von Schultern und Brust, mit vollem, braunem Haupthaar, frischer Ge= sichtsfarbe. Eine gewisse Feinheit des Ausdrucks mochte ihm fehlen, aber Alles athmete Mannheit und Lebenslust, eine sich selber fühlende Fürstlichkeit in ihn." Er verlieh zuerst dem Hof den Glanz und die eleganten Formen, die seitdem daselbst herrschend blieben, er liebte die Gesellschaft geschmückter Damen und gefiel sich in ihrer Mitte,,in dem golddurchwirkten Wamms, durch dessen Oeffnungen das feinste Linnen hervorbauschte, dem Ueberwurf mit Stickereien und goldenen Troddeln." Er hob die klassischen Studien und die Universität (Collège de France); er unterstützte Gelehrte und Dichter, die ihm dafür reichliches Lob spendeten; er zog italienische Künstler, wie Leonardo da Vinci und Benvenuto Cellini, in seine Nähe und ließ Kunstwerke von ihnen anfertigen; er beförderte Gewerbfleiß (Seidenspinnerei in Lyon), legte den Grund zur französischen Seemacht und trug zur Verbesse= rung des Kriegswesens bei. Aber für Volksfreiheit, Bürger- und Menschenrechte hatte er keinen Sinn, und zur Befriedigung seiner finnlichen Genüsse gestattete er sich jede, auch die ungerechteste Handlung. (,,Der König amüsirt sich.") Um den zuneh

menden Aufwand zu decken, wurde unter ihm die Sitte, die Richter- und Beamten= stellen zu verkaufen, immer mehr herrschend.,,Franz I. (so schließt Ranke die Charakterschilderung dieses Königs) liebte den Genuß. Glänzend in der ihm angeborenen Würde, von dem Volke angebetet, herrlich und in Freuden wollte er seine Tage zubringen, in einer ununterbrochenen raschen, vollen Bewegung aller Lebensfräfte: aber zugleich hatte er eine große Sache durchzuführen und widmete sich ihr. Sein Leben war ein fortwährendes Gefecht, ein politischer und militärischer Wettkampf. Den höchsten Preis, der ihm in seiner Jugend vorschwebte, hat er nicht das von getragen, aber gegen den klugen, ruhigen und niemals rastenden, die Welt mit ehrgeizigen und großen Gedanken umfassenden Gegner hat er das unabhängige An= sehen, die Macht seiner Krone behauptet. Daß er dies anstrebte und erreichte, darin lag das Geheimniß des Gehorsams, den er fand. Er lebte, dachte und fühlte wie sein Volk; sein Glückswechsel, seine Gefahren und Verluste, so wie seine guten Erfolge waren die der Nation."

b) Zunehmende Spaltung in Deutschland.

§. 479. Herzog Ulrichs Rückkehr nach Würtemberg (1534). Bie Frankreich und der Papst des Kaisers Uebermacht in Italien fürchteten, so die deutschen Fürsten die Vergrößerung des österreichischen Hauses im Süden und Osten. Besonders fühlten sich die ringsum von österreichischem Gebiet eingeschlossenen Herzoge von Bayern dadurch beunruhigt und machten nicht selten gemeine Sache mit den protestantischen Fürsten gegen die Habsburger, mit denen sie doch wieder gleiches kirchliches Interesse hatten. Dies zeigte sich besonders in der Würtemberger Angelegenheit. Herzog Ulrich von Würtemberg nämlich, ein jähzorniger, tyrannischer Mann, der aus Eifersucht einen Ritter seines Hofs (Hans von Hutten, einen Verwandten des ritterlichen Dichters Ulrich v. Hutten §. 434) im Böblinger Walde mit eigener Hand erschlagen, seine Gemahlin, eine bayerische Fürstentochter, durch Mißhandlung zur Flucht gezwungen, seine Unterthanen gedrückt und die Reichsstadt Reutlingen erobert hatte, wurde endlich wegen Landfriedensbruchs geächtet und durch den schwäbischen Bund (§. 461), dem Reutlingen angehörte, und in welchem der Herzog von Bayern die Feldhauptmannschaft führte, von Land und Leuten vertrieben. Während der 14 Jahre, die er als Flüchtling im Ausland zubrachte, (1519.) stand sein Herzogthum unter österreichischer Verwaltung, da der schwäbische Bund dasselbe für den Erfaß der Kriegskosten an den Kaiser verpfändet und dieser seinen Bruder Ferdinand damit belehnt hatte. Als Ferdinand aber anfing, das Land als sein Eigenthum zu behandeln, erwachte das Mißtrauen der Fürsten, besonders der bayerischen. Sie begünstigten daher die Flucht von Ulrichs Sohn aus österreichischer Gefangenschaft in demselben Augenblick, wo die Auflösung des schwäbischen Bundes dem Landgrafen Philipp von Hessen den Gedanken eingab, den an seinem Hofe als Flüchtling lebenden Herzog nach Würtemberg zurückzuführen. Unterstützt von Frankreich zog Philipp mit einem wohlgerüsteten Heer nach Schwaben, besiegte den österreichischen Statthalter bei Laufen am Neckar und gab das mit leichter Mühe eroberte Herzogthum dem rechtmäßigen Gebieter zurück. Ferdinand, der umsonst den Bapst um Hülfsgelder angegangen, mußte (durch den Vertrag von Kadan) das Ge- 1534. schehene gutheißen. In Kurzem war in ganz Würtemberg die Kirche umgewandelt. Das Evangelium, dessen Trost Ulrich im Unglück empfunden, wurde dem Volke, das während der österreichischen Landesverwaltung den frühern Druck vergessen, und dem angestammten Herrscher freudig entgegenkam, durch Johannes Brenz und Schnepf in lutherischem Sinn mitgetheilt. Bald fand auch in andern Gegenden des Oberlandes, wo der schwäbische Bund bisher die evangelischen Regungen niedergehalten hatte, die Reformation Eingang. Markgraf Bernhard von Baden, mehrere grund

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