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1816-39.

schönen Beweis. Auch die österreichischen Künstler Joseph Führich aus Böhmen und Carl Rahl aus Wien hielten sich an die christliche Romantik und an die alten Meister Rethel Italiens. Der jung verstorbene Alfr. Rethel von Aachen, dessen Frescobilder aus dem Leben Carls des Großen im Rathhaussaal seiner Vaterstadt, so wie die von Rob. Reined unter dem Titel,, Auch ein Todtentanz" bekannt gemachten Zeichnungen aus der Revolutionszeit vom J. 1848 von großer Begabung zeugen, schloß sich an Beit an.

von

lius.

Düssel

Erfte

† 1850.

Zweite

geb. 1806.

mann

geb. 1811

den).

Schule Am bedeutendsten war der Einfluß von Cornelius auf die gesammte neuere Gornes Kunst. 3hm verdanken die beiden größten Kunstschulen der Gegenwart in Düsseldorf und München ihre erste Blüthe. Hat sich auch jene in der Folge unter der Leitung von Wilh. Schadow eine eigene selbständige Bahn gebrochen, so blieb in der letteren sein kräftiger Geist stets der eigentliche Leitstern. Schon in jener ältern Zeit Dover gingen aus der Düsseldorfer Schule eine Anzahl namhafter Künstler hervor, die sich dule. feitdem einen ehrenvellen Namen erworben haben, wie Wilh. Kaulbach, Hermann Periode. Stilke, Jacob Gößenberger (Fresten in Bonn und Baden-Baden), E. Förster, Schorn Carl Schorn (,, Wiedertäufer vor Gericht“), Carl Hermann („, Geschichte des deutschen Volks in Bildern“), Bernh. Neher (Schillerzimmer im Weimarer Schloß), Periode. Eugen Neureuther u. A. m. Und auch in der zweiten Periode unter Schadow hat bübner die Düsseldorfer Akademie Maler vom ersten Rang geliefert, wie Julius Hübner Bende von Dels und Eduard Bendemann aus Berlin (,,die trauernden Juden“; „Jere mias auf den Trümmern von Jerusalem“), beide später nach Dresden berufen, in Dres- wo sie neben Schnorr an der dortigen Akademie eine erfolgreiche Wirksamkeit entfalteten. Bendemann schmückte das Schloß mit einer Anzahl von Frescobildern aus der Geschichte; von Hübners Gemälden erlangten die zwei historischen Charakterbilder, Carl V. im Kloster und der sterbende Friedrich II. in Sanssouci, verdientes Lob; und Schnorr hat in seiner „, Bibel in Bildern" der deutschen Nation ein unsterbliches Werk voll frischer kräftiger Züge geliefert, das durch die Holzschnigkunst vervielfältigt an weiter Verbreitung nur durch die lebensfrischen, treu gemüthvollen Darstellungen des deutschen Volks- und Familienlebens von Ludw. Richter (3¤ustrationen zu Volks- und Studentenliedern; zu Grimms Volksmärchen; „,,Erbauliches und Beschauliches"; „Für's Haus" u. A.) übertroffen ward. Die erste Stelle Reffing aber unter den Historienmalern der Düsseldorfer Schule nimmt Carl Fr. Lessing aus Breslau ein (,,das trauernde Königspaar"; Lenore"; „Huß vor dem Concil"; „Huß vor dem Scheiterhaufen“; „die Hussitenpredigt“; „Ezzelino im Gefängniß“; ,,Gefangennehmung des Papstes Paschalis II." u. A. m.). 3m 3. 1858 folgte Leffing imer einem Ruse nach Karlsruhe, wo er neben dem Landschaftsmaler I. W. Schirmer (in Garis aus Jülich, gleichfalls ein Zögling und langjähriger Lehrer der Düsseldorfer Schule, die neue Kunstakademie leitet. Durch Lessing, Schirmer, Sohn, Achenbach, Hildebrandt, Friedr. Preller (Wielandzimmer im Weimarer Schloß) u. A. nahm die deutsche Landschaftmalerei, durch Jacob Beder, den Norweger Ad. Tide= mand, den Humoristen Pet. Hasenclever aus Remscheid und Heinr. Rüstige aus Westfalen die Genremalerei nach der ernsten und heitern Seite einen hohen Aufschwung.

Richter geb, 1803.

geb. 1808.

geb. 1807

ruhe).

Münchner
Schule.

"

Das regste Kunstleben jedoch entfaltete sich in München unter der Protection des Königs Ludwig und unter dem anregenden Beispiel von Cornelius. Die großs artigen Neubauten, die von jenem ins Leben gerufen und mit Wand- und Deckengemälden geschmückt wurden (die Ludwigskirche; die Aller - Heiligen - Hofkapelle; die Basilica des h. Bonifacius; die Aukirche im gothischen Stil; die Glyptothek; die ältere und neue Pinakothek u. A.), führten besonders die Malerei in Fresco zu einer seb. 1798. hohen Blüthe. Heinr. Heß von Düsseldorf, fast gleichzeitig mit Schnorr an die Akademie in München berufen, hat in der Aller - Heiligen - Hofkapelle und in der

HeB

Bonifaciuskirche eine Reihe großartiger Bilder im streng-katholischen Stil ausgeführt, voll Ruhe, Innigkeit und heiligen Ernstes und fern von jeder Aufregung und Leidenschaft, aber auch ohne dramatisches Leben. Sein Schüler und Gehülfe bei diesen Arbeiten war Johannes Schraudolph aus dem Allgäu, dem in der Folge die Aus- doleb schmückung des Kaiserdoms in Speyer übertragen ward.

Schrau

geb. 1808.

Dieß

Genelli

Schwind

geb. 1804.

Eine verschiedene Richtung nehmen drei andere namhafte Künstler der Münchner Schule: Friedr. Dieß von Karlsruhe; Bonavent. Genelli von Berlin und Moritz Schwind seb. 1812. von Wien. Der Erste hat sich besonders als Maler von Schlachten und Kriegsscenen geb. 1801. hervorgethan („Zerstörung Heidelbergs durch Melac"), eine Kunstgattung, worin sich auch Peter Heß, geb. 1792 (Bruder von Heinrich), A. Adam, Wilh. v. Kobell u. A. auszeichneten; der Zweite durch Aquarelle und Zeichnungen, z. B. zu Homer, Dante, ferner zwei Bilderfolgen von großartiger Leidenschaftlichkeit: „das Leben eines Wüstlings" und „das Leben einer Here"; Schwind endlich, der zuerst bei der Ausschmückung des neuen Königsbaues in München mitgewirkt, dann die Kunsthalle in Karlsruhe mit Fresken versehen und endlich mehre Jahre hindurch mit der Ausmalung der inneren Räume der wiederhergestellten Wartburg aus der thüringischen Geschichte (Sängerkrieg; Leben der h. Elisabeth) betraut ward; hat zugleich durch eine Reihe humoristischer Bilder (,, Ritter Kurts Brautfahrt“; „die Musikanten“ u. A.) und zuletzt durch Bearbeitung deutscher Märchen (vom Aschenbrödel in Del und von den sieben Raben in Aquarell) sich ungetheilten Beifall erworben. ,Echwind gebietet über einen Reichthum von Phantasie und Geist, wie kein Zweiter“, urtheilt E. Förster, „und spielend und endlos, wie die Perlen im schäumenden Glas, reiht sich bei ihm Gedanke an Gedanke, Bild an Bild. Und Scherz, Wig, Laune bis zu den lustigsten satirischen Einfällen stehen ihm zu Gebote, wie die zarteste Empfindung, sanfte Nührung und der Ernst des Lebens und seine höchsten geistigen Güter."

"

geb. 1805.

Aber alle diese Namen wurden in neuerer Zeit überstrahlt durch einen Künstler, der in der Frescomalerei alle bisherigen Leistungen durch geniale Composition übertroffen hat, durch Wilhelm Kaulbach.,, Poesie und Geschichte sind vornehmlich Kaulbach die Fundgruben, aus denen Kaulbach seine Werkstücke geholt; der Kirche ist er ziemlich fern geblieben, dem wirklichen Leben aber hat er tief ins Auge geblickt. Echarfsichtig für die Gebrechen der Seele und der Sinne und reichlich gesättigt von dem Zeitgeist der Verneinung, gebietet er über die Mittel der Satire mit fast unbeschränkter Gewalt. Tiefe des Gemüths und Wärme der Empfindung sind seinen Gestalten nicht vorzugsweise eigen; dafür wird seine Hand bei Allem, was sie schafft, bei Formen und Linien, bei Bewegungen und Gruppirungen, vom feinsten und ausgebildetsten Schönheitssinn geleitet."

Nach seiner Niederlassung in München wurde Kaulbach zuerst berufen, den neuen Königsbau mit einer Reihe von Darstellungen aus Klopstock, Goethe, Wieland zu verzieren, neben welchen Arbeiten er noch,,Schillers Verbrecher aus verlorner Ehre“ und „das Narrenhaus" malte. Aber seinen eigentlichen Beruf als Geschichtsmaler trat er mit dem großartigen Doppelbild „die Hunnenschlacht“ an, auf welche dann „die Zertörung Jerusalems" folgte. Zur Erholung und Erheiterung verfertigte er neben diesen großen Bildern die Zeichnungen zu Goethe's „Reinecke Fuchs." Die bittere Satire und Spottsucht, die Kaulbach in diesem Werke zuerst an Tag legte, wandte er bei den Fresten an den Außenwänden der neuen Pinakothek über die Geschichte der neuen deutschen Kunst in so rücksichtsloser Weise an, daß er sich die Feindschaft der meisten seiner Kunstgenossen zuzog. Den Glanzpunkt der Kaulbach'schen Kunstthätigkeit aber bezeichnen die sechs Bilder aus der Weltgeschichte im Treppenhaus des neuen Museums in Berlin, in welchen alle seine Vorzüge, Schönheitssinn in Gestaltung und Farben und ideale Auffassung des geschichtlichen Lebens, aufs Herrlichste hervortreten. Das erste Bild

1850.

behandelt den,,Thurmbau zu Babel", das zweite „Homer“, das dritte „die Zerstörung Jerusalems", das vierte „die Geisterschlacht der Hunnen und Römer“, das fünfte „die Kreuzzüge“, das sechste „die Reformation." Neben diesen sechs großen Geschichts- und Culturbildern sind noch die acht Gestalten der Sage, der Geschichte, der Poesie, der Wissenschaft und die vier Zweige der bildenden Kunst angebracht und darüber ein Fries mit einer Reihe heiterer Kinderbilder, gleichsam ein Lustspiel zum hohen Ernst der übrigen.

Neben diesen großen Malern regte sich noch eine Welt von Künstlern zweiten Rottmann und dritten Ranges in vielseitiger Thätigkeit, und zugleich entwickelte sich die Land1798 fchaftsmalerei unter den Händen eines Rottmann, E. Fries, Morgenstern, Fries Heinlein u. a. zu einer hohen Blüthe und poetischen Auffassung. Die 28 itaMorgen lienischen Landschaften, die Carl Rottmann von Handschuhsheim bei Heidelberg al ftern fresco in den Arkaden des Hofgartens, und die 23 griechischen Landschaftsbilder, geb. 1805. die er in einer der Delmalerei verwandten Harzmalerei auf Mauergrund in der

1801-33.

1858.

neuen Pinakothek gemalt hat, so wie die Ansichten von Heidelberg und verschiedenen Gegenden Italiens von Ernst Fries zeugen von der allseitigen Ergründung und Stieler Erfassung der Natur, die sich die Münchner Schule vor Allem zur Aufgabe gestellt 1781- hat; und Joh. Stieler aus Mainz gab auch der Bildnißmalerei einen künstlerischen (Berlin) Schwung. Die Uebersiedelung von Cornelius nach Berlin und der längere Aufenthalt von Kaulbach daselbst trug bei, daß in Preußens Hauptstadt, wo bisher hauptsächlich die Bildnerei und Baukunft geblüht hatte, auch die Malerkunst in umfassenderer 1794 Weise gepflegt wurde. Carl Begas aus Heinsberg, bei Köln, bekannt durch mehrere Bilder christlich romantischen Inhalts, trat durch seine ,, Loreley" und durch viele ausgezeichnete Bildnisse in die Reihe der hervorragenden deutschen Künstler ein. Neben ihm hat sich Wilh. Hensel als Historienmaler, Eduard Magnus durch seine Porträte und I. Schlesinger durch Restauration und Copien alter Gemälde einen Namen gemacht.

Begas

1855.

Die Male: rei in

Einen ähnlichen Gang nahm die Kunstentwickelung im Auslande. In FrankBrant reich trat im Bunde mit der Revolution, welche in Staat und Leben die verdrängte reid). Natur und Einfachheit zurückzuführen suchte, auch die altklassische Kunst der herrschen

1715

den Geschmacksentartung mit Schroffheit entgegen und bereitete, begünstigt von der Zeitrichtung und der Begeisterung für die Republiken des Alterthums, einen gereinigten Boden für ein neues Kunstleben. Nach den schüchternen Anfängen eines reineren, Bien naturgemäßeren Stils durch Joseph Marie Vien pflanzte sein kühner Schüler Jacques Louis David die Fahne des Classicismus mit dem der Zeit und der französischen Nation entsprechenden feierlichen_rhetorischen Pathos auf. Nachdem er in dem blinden,,Belisar" im „Schwur der Horatier" und in seinem,, Brutus“ seine Richtung festgestellt und seinen Ruf begründet, diente er der Revolution, zu deren eifrigsten Anhängern er gehörte, bei ihren großen Volksfesten (§§. 729. 800 b. C.) und lieh dann seine Hand der Verherrlichung Napoleons.

David

1748

1825.

Gerard

Auf sein Verlangen malte David den Gewaltigen als General der italienischen Armee, wie er fest auf wildbäumendem Pferde, Mantel und Haar vom Sturme vorwärts getrieben, die Alpen übersteigt, und ein zweites Bild, die Kaiserkrönung vorstellend. Später vollendete er sein berühmtes Gemälde „Leonidas in den Thermopylen." Er starb in der Verbannung zu Brüssel. Trotz des berechneten Pathos fesseln die David'schen Bilder doch durch großartige Anordnung und leidenschaftlichen Ausdruck.

Die von David gegründete klassische Malerschule behauptete lange die unbe1770 ftrittene Herrschaft. Zu ihren bedeutendsten Genossen gehörten: Franç. Gérard, 1836. im Allgemeinen der Richtung des Meisters folgend, aber ruhiger und frei von

"

Gros

1771

1835.

Regnauft

dessen Uebertreibungen, reiner in der Zeichnung und wahrer im Colorit“ (Schlacht bei Austerlit; Einzug Heinrichs IV. in Paris); Jean Gros, dessen „Pest von Jaffa" durch seine charaktervollen Figuren und seine Farbengluth großen Beifall fand; 3. Bapt. Regnault und seine Schüler Guérin und Blondel. Dagegen geb. 1754 hat P. P. Proudhon (,, die Sündfluth“), in Correggio's Fußstapfen tretend, sich mehr durch Zartheit des Colorits und wirkungsreiche Lichteffecte hervorgethan und damit den ersten Anstoß zu den neuen Richtungen gegeben, die in 3. A. D. Ingres, Ingres. in Fl. Fr. Richard, dem 'Begründer des romantischen Genre, und in Leop. Robert Robert aus Neuchatel, dem begabten Schöpfer des,,historischen Genre", in größerer 1835. Bestimmtheit hervorgethan.

"

Roberts Genrebilder erheben sich durch den Ernst der Auffassung mit den edelsten Werken der Historienmalerei in eine Linie. Die Reinheit des Stiles, die lautere Harmonie der Form und Farbe, die hohe Anmuth und Stille des Geistes, welche überall in seinen Gemälden meist italienischen Volksscenen hervorleuchten, geben ihm Vorzüge, deren nur wenige neuere Künstler theilhaftig geworden sind." Durch seine von einem leisen Hauch der Trauer angewehte Volksschilderung zieht ein großartiger bistorischer Geist.

1797

geb. 1789;

Zu den gefeiertsten französischen Künstlern gehört Horace Vernet, der Vernet Liebling der Nation, deren Stimmungen und Gefühle er meisterhaft darzustellen verstand. Enkel des Marinemalers Anton, Sohn des Pferdemalers Carle, hat Vernet in seinen Schlacht- und Kriegsgemälden den kräftigen Naturalismus des Vaters und die reiche Erfindungsgabe des Großvaters vereinigt und durch umfassende Studien und großartige Naturanschauungen, die er sich auf weiten Reisen in Afrika erworben, bereichert.

In den Darstellungen der Feldzüge Napoleons haben einzelne Züge, besonders aus dem Heer- und Lagerleben, die Franzosen begeistert, wie der „Soldat laboureur", der Soldat von Waterloo;,,der Regimentshund“ u. A. In diesen poetischen Bildern ist wie in den Liedern Bérangers,der Ruhm des französischen Heeres, der Todesmuth der Garde, die stumme Klage des Untergangs" für die Nachwelt niedergelegt. Auch in seinen Genrebildern (,,Rebekka und Elieser“; „Judith und Holofernes"; das Pferdebild „Mazeppa“ nach Lord Byron u. A. m.) gibt sich ein großer Gestaltungssinn und eine reiche Auffassungsgabe fund. Aber den Höhepunkt seines Ruhmes erreichte H. Vernet durch die großen Geschichtsbilder im historischen Museum zu Versailles.

sische

1856.

Der Hang zum Realismus, zur äußerlichen Auffassung des Lebens, zu ener- Franzö gischen Schilderungen der Wirklichkeit, welcher den französischen Künstlern innewohnt Romanti und durch die großen Meister fortwährend angeregt ward, hat die romantische Kunstrichtung, durch welche der strenge Classicismus den heftigsten Stoß erfuhr, vor den überspannten Ausschreitungen und Uebertreibungen der deutschen,,Nazarener" Steuben bewahrt. Sowohl die romantische Historienmalerei, die von Carl Steuben aus 1701Mannheim, von dem aus Holland stammenden Ary Scheffer, von F. Victor a.scheffer Schnet unter deutscher Einwirkung in Paris gepflegt wurde, als das,,romantische 17958. Genre“, das unter den Händen des begabten Malers Paul Delaroche mit beson Schnet berem Erfolg ausgebildet und von den neueren Künstlern (Coutüre, Delacroix, Delaroche Cogniet, Flandrin, Couder) mit Vorliebe cultivirt wird, bewahrte daher geb. 1797. ftets eine kräftige Richtung zur Wirklichkeit und wandte dabei große Sorgfalt auf frisches, warmes Colorit. Denselben Vorzug besitzt auch der Schweizer Alexander Calame aus Neuchatel, welcher die großartige Natur seiner Heimath in würdiger Galame. Auffassung und poetischer Ausführung darstellte.

geb. 1787.

Die französische Kunst übte in Folge des politischen Uebergewichts des Napo- Die Nieleonischen Kaiserreichs auf die übrigen Länder, besonders die Niederlande und

derlande.

Lens

1740

1822.

Brée

1773

1839.

Navez

Italien (Pietro Benvenuti aus Perugia; A. Appiani und Vinc. Camuccini), einen maßgebenden Einfluß. In Belgien hatte schon Andr. Lens einen reformatorischen Weg im Sinne der Franzosen eingeschlagen, als David mit überwältigender Kraft die gesammte Kunstschule in die klassische Geschmacksrichtung hineinPalind riß. Matth. v. Brée aus Antwerpen, 3. Joh. Pälind aus der Gegend von geb. 1781. Gent, F. 3. Navez aus Charleroi folgten den französischen Vorbildern. Aber mit geb. 1787. dem Sturze des Classicismus in Frankreich trat auch in Belgien eine Reaction ein, geb. 1803. welche, in die Fußstapfen der alten Meister, namentlich Rubens, tretend, in L. GalBiefve lait und E. de Bièfve aus Brüssel, in Gust. Wappers aus Antwerpen (SepWarvers temberrevolution) und Nicaise de Keyzer aus Sandvliet (Schlacht von Woringen, be Keyzer die Sporenschlacht u. A.) sich zu einem kräftigen Realismus erhob, der selbst auf die geb. 1813. deutsche Malerei eine bedeutende Wirkung ausübte.

Gallait

geb. 1808.

geb. 1803.

England.

"

Gallaits Abdankung Karls V." und Bièfve's Compromiß des niederländischen Abels" erlangten europäischen Ruf. „In diesen Bildern trat die volle Gewalt der Wirklichkeit, die zwingende Macht eines in überzeugender Lebensfrische hingestellten geschichtlichen Moments ergreifend hervor, getragen von einer Kraft und Fülle der Charakteristik, von einer siegreichen Kühnheit und glänzenden Sicherheit des Colorits, die seit den großzen Meistern des siebenzehnten Jahrhunderts verloren zu sein schien." Dieselbe geistreiche naturalistische Auffassung gibt sich auch in den holländischen Malern kund, unter denen Koekoek durch seine landschaftlichen Arbeiten und Schotel durch seine Seestüde den ersten Rang einnehmen.

In England hat die französische Malerei keinen Einfluß geübt, was in der Abgeschlossenheit des Landes und in dem feindlichen nationalen Gegensat seine Erklärung findet. Dagegen haben die gründlichen archäologischen Studien von 3. Stuart und N. Revett (,,Alterthümer von Athen") anregend auf den Bildhauer 1755 John Flaxman gewirkt, dessen Umrisse zu Homer, Hesiod, Aeschylus und Dante 1826. durch die großartige Auffassung und die ernste und zugleich naive Anmuth verdienten

Flarman

Beifall geerntet haben. In der Malerkunst haben sich die englischen Künstler mehr dem Genre, dem Bildnisse und der Landschaft als der historischen Malerei zuge= Eastlake. wendet. Die Scenen des südlichen Volkslebens von Ch. Eastlake und die figurenWillie reichen Bilder von David Wilkie mit Darstellungen aus dem englischen und schotgeb. 1784. tischen Volksleben gehören zu den anziehendsten Werken der neueren Kunst, jene in

der Weise von Leopold Robert gehalten, diese nach dem Vorbilde Hogarths. Alle Bilder der englischen Maler, besonders die Landschaften des genialen, mitunter nach Turner. phantastischen Effecten strebenden 3. M. W. Turner und die lieblichen Bildnisse Lawrence des Porträtmalers Thom. Lawrence zeichnen sich durch ein anzichendes Spiel der 1830. Farben und durch glänzende Lichtwirkungen aus, Vorzüge, welche auch die Aquarellmaler Copley Fielding und C. Stanfield theilen.

1769

Canova

Plastik. b. Bildnerei (Plastik). Wie Mengs in der Malerei, so schuf Ant. Canova 1757- aus Possagno in der Bildhauerkunst neues Leben durch die Hinweisung auf die 1822. Meisterwerke des Alterthums. Begabt mit einem großen Talente der Ausführung und mit einem feinen Sinn für Schönheit und Anmuth, wußte er seinen Statuen eine gewisse Grazie einzuhauchen, daher ihm auch vorzüglich die jugendlichen und weiblichen Gestalten gelangen. Aber bei seiner entschiedenen Neigung für das Weiche und Gefühlvolle gab er sich mehr und mehr der sinnlich-sentimentalen Geschmacksrichtung der Zeit hin und suchte mehr durch theatralischen Effect und gezierte Lieblichkeit, als durch Ernst und Wahrheit zu gefallen. Daher mußte bei fortschreitender Entwickelung der Kunstbildung die hohe Bewunderung, womit man Canova's erste Werke überschüttete, allmählich verstummen: man erkannte, daß unter der äußeren, oberflächlich der Antike nachgebildeten Form eine mangelhafte Kenntniß vom Bau

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