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Kopenhagen, legte die Stadt in Asche und führte die ganze dänische Seemacht (18 Linienschiffe und 15 Fregatten nebst vielen kleinen Fahrzeugen) als Beute weg. Dieser Bruch des Völkerrechts empörte den König von Dänemark so sehr, daß er sich enge an Frankreich anschloß, den Engländern und threm Bundesgenossen, dem Schwedenkönig, den Krieg erklärte und zu seinem und seines Volkes Unheile den Haß gegen das übermüthige Inselland auch dann nicht fahren ließ, als weise Staatskunst eine Trennung von Frankreich und Anschluß an die Verbündeten gefordert hätte. Auch die übrigen Mächte wurden über die Engländer ob dieses völkerrechtswidrigen Verfahrens gegen Dänemark so aufgebracht, daß der ganze Continent ihren Schiffen den Zugang versagte. Sie trösteten sich dafür durch die Wegnahme der dänischen Colonien. Nur Gustav IV. von Schweden hielt sich noch zu England, benahm sich aber so sonderbar und zweideutig, daß dieses ihn seinem. Schicksal überließ. Die Russen näherten sich bereits der Hauptstadt, die Dänen und die ihnen von Napoleon zu Hülfe geschickte spanische Truppenabtheilung unter La Romana bedrohten die schwedischen Grenzen; Heer- und Kriegswesen waren durch Gustavs Nachlässigkeit und gänzlichen Mangel an Feldherrntalent im erbärmlichsten Zustande; die hohen, ohne Bewilligung der Stände aufge= legten Steuern konnten von dem erschöpften Lande nicht aufgebracht werden, und dennoch wies der König jeden Friedensvorschlag starrsinnig zurück. Da bildete sich in der Hauptstadt und in der Armee eine Verschwörung, in Folge deren Gustav IV. im Schlosse gewaltsam verhaftet und nach Unterzeichnung 1809. der Thronentsagung auf ein altes Inselschloß gebracht wurde. Der eilig versammelte Reichstag, gestützt auf sein früheres Wahlrecht, erklärte hierauf Gustav IV. und alle seine Nachkommen des Thrones verlustig, rief dessen Oheim Karl (XIII.) von Südermanland zum König aus und beschränkte die monarchische Verfassung durch Erhöhung der Macht der Stände und des Reichsrathes. Dieser Umwälzung folgte ein rascher Friede mit Rußland, Dänemark und Frankreich.

13. März

An die Russen überließ Schweden Finnland bis zum Torneå und die Aa= landsinseln, erhielt dagegen von Frankreich die pommerschen Besizungen zurück mit der Bedingung, dem englischen Bunde zu entsagen und der Continentalsperre beizutreten. Die bei dem kinderlosen Alter des Königs nothwendige Wahl eines Thronfolgers fiel anfangs auf einen Holsteinischen Prinzen und, als dieser plöglich starb, auf den Marschall Bernadotte (Ponte-Corvo), der sich im preußischen Kriege durch sein menschenfreundliches Benehmen gegen die schwedischen Truppen bei ihrem Rückzug aus Lauenburg wie durch seine angenehmen Manieren viele Freunde unter ten Offizieren gewonnen. Bernadotte wurde, mit Napoleons ungern ertheilter Bewilligung, zum schwedischen Thronfolger erflärt und nach seinem Uebertritt zur is. lutherischen Staatskirche von Karl XIII. adoptirt.

Die Hoffnung der Schweden, sich durch diese Wahl Napoleon zum Freunde zu machen, erwies sich als eitel. Die Forderung des Gebieters, allen Verkehr mit England abzubrechen, wozu sich der Kronprinz Karl Johann nicht bequemen wollte, führte bald zu Mißstimmungen und Feindseligkeiten. Napoleon besetzte Pommern abermals, reizte aber dadurch

21. Aug. 1810.

seinen ehemaligen Kriegsgenossen so sehr, daß dieser beim Ausbruche des russischen Kriegs mit Alexander den Bund von Abo schloß und sich den Engländern noch mehr näherte. Durch ihren Beistand befestigte der kluge Jacobiner aus der Gascogne die schwedische Krone auf seinem Haupte und sicherte sich den Besitz von Norwegen. Napoleons Sturz blieb 1818. ohne Einfluß auf Schweden. Nach Karls XIII. Tod folgte Bernadotte unter dem Na men Karl XIV. Johann unangefochten in der Regierung, und als er sein müdes 1844. Haupt zur Ruhe legte, bestieg sein wackerer Sohn Oskar den Thron und fühlte fich so ficher, daß er das Verbot, das die Familie Wasa von Schweden ausschloß, aufzuheben wagte. Nach Beendigung der neuen Verfassung erhielt der abgesetzte König Gustav IV. die Erlaubniß, unter Zusicherung beträchtlicher Einkünfte sich nach Deutschland zu begeben. Er führte fortan unter dem Namen Oberst Gustavson ein unstetes Leben und starb erst 1837 in St. Gallen, getrennt und in Unfrieden mit seiner Familie und in freiwilliger Dürftigkeit, ein fester Königscharakter, dem nur Klarheit und Klugheit fehlte. +18. Mai Sein Sohn, Prinz Wasa, steht in österreichischen Kriegsdiensten. Der plötzliche Tod des zum Thronfolger bestimmten Holsteinischen Prinzen Christian August wurde einer Vergif tung zugeschrieben, als deren Urheber der Graf Fersen (der einst bei Ludwigs XVI. Fluchtversuch behülflich gewesen) und seine Schwester, die Gräfin Piper, galten. Bei der Beerdigung entstand daher ein Volksaufstand, in dem Fersen grausam ermordet und der Palast seiner Schwester zerstört ward.

1810.

3. Die Ereignisse in der pyrenäischen Halbinsel.

§. 754. Portugal. Nachdem Napoleon durch Aufhebung des Tribunats und Fesselung der Presse in seinem eigenen Reiche die absolute Monarchie fest begründet, schritt er zur Verwirklichung seines lang gehegten Planes, die südlichen und westlichen Staaten Europa's zu einem Weltreich unter Frankreichs Vorherrschaft zu vereinigen. Zu dem Ende suchte er die prenäische Halbinsel an sich zu reißen und in 3talien die noch uneroberten Gebiete in seine Gewalt zu bringen. Zuerst stellte er an die portugiesische Regierung die Forderung, dem Bunde mit England zu entsagen und den britischen Schiffen ihr Land zu verschließen. Die Weigerung des Hofes, dem Machtgebote nachzukommen, gab dem französischen Kaiser die gewünschte Veranlassung, im Einverständniß mit dem allmächtigen spanischen Minister Godoh den Marschall Jünot mit einem Heere rasch durch Spanien nach Portugal zu schicken. Der feige Hof von Lissabon wartete die Ankunft der 27. Nov. Franzosen nicht ab, sondern flüchtete sich mit allen Schätzen auf englischen Schiffen nach Brasilien, worauf Jünot, zum Herzog von Abrantes erhoben, sich mit einem kleinen, aus Neulingen (Rekruten) bestehenden Heer 30. Nov. der Hauptstadt und des ganzen Landes bemächtigte, schwere Kriegssteuern ausschrieb und endlich im Namen seines Gebieters erklärte, das Haus Braganza 1808. habe aufgehört zu regieren.“

1807.

1. Febr.

27. Oct.

In Folge eines (in Fontainebleau) abgeschloffenen Theilungsvertrags mit dem 1807. spanischen Friedensfürsten sollte diesem der südliche Theil (Algarbien) als selbständiges Fürstenthum zufallen, der unmündige König Karl Ludwig von Etrurien für sein an den französischen Kaiser abzutretendes Land in Italien den Norden erhalten (§. 747. 3.), bie mittlere Landschaft Napoleons weiterer Verfügung vorbehalten bleiben.

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1808.

§. 755. Das Intriguenspiel in Bayonne. In dem Vertrage von Fontainebleau lieferte der elende Godoy, der ohne alle Tugend, Verdienst und Talent durch die bloße Gunft der sittenlosen Königin und die grenzenlose Schwachheit Karls IV. zum unbeschränkten Leiter des Verwaltungs- und Heerwesens und zum eigentlichen Regenten in Spanien emporgestiegen war, sein Vaterland ganz in Napoleons Hände. Während die spanischen Heere der Fahne des französischen Machthabers folgten und in Portugal und Dänemark ihr Blut für dessen Eroberungspläne vergessen, beseßten allmählich 100,000 französische Krieger den Often und Westen von Spanien. Der Friedensfürst, besorgt über die kriegerischen Anstalten, die er in diesem Umfange nicht erwartet hatte, und zitternd vor dem Haß des aufgeregten Volts, auf dessen Seite der dem Günstling feindlich gesinnte Kronprinz Ferdinand stand, faßte den Entschluß, mit dem Hof nach Sevilla und von da nach Amerika zú entfliehen. Aber ehe dieser Plan zur Ausführung kam, entstanden in Aranjuez und Madrid stürmische Volksbewegungen, wobei der Palast des verhaßten Friedensfürsten 18. mär geplündert und zerstört, er selbst mißhandelt und mit dem Tode bedroht wurde. Erschreckt durch die Gefahr, in der das theure Leben des Günstlings schwebte, suchte der schwache König Karl IV. die Volkswuth dadurch zu stillen, daß er dem Throne zu Gunsten seines ältesten Sohnes Ferdinand, der als Gegner Godoy's bei der Nation beliebt, seinen Eltern aber gerade darum tödtlich verhaßt war, entfagte. Mit Jubel begrüßte das Volk den neuen Beherrscher; aber die gleichzeitige Besetzung Madrids durch Mürat, den Oberbefehlshaber der französischen Kriegsmacht in Spanien, füllte die fröhlichen Herzen mit bangen Erwartungen. Umsonst hoffte Ferdinand durch das demüthige Ansuchen, Napoleon möge seine Thronbesteigung geneh= migen und ihn mit der Hand einer seiner Verwandten beglücken, diesen in sein Interesse zu ziehen Napoleon hatte bereits beschlossen, Spanien zu einem Lehnsreich seiner Familie zu machen, und hätte darum lieber die Abreise des Hofes nach Amerika als den volksbeliebten Thronwechsel gesehen. Er benutte daher den Umstand, daß auch Karl IV. und Godoh sich klagend an ihn wandten und ihn somit zum Schiedsrichter zwischen Vater und Sohn machten, um die ganze Familie mit den Stricken einer falschen und heimtückischen Politik zu umgarnen. Ohne seine Gesinnung und Absicht fund zu geben, lud er sowohl das alte Königspaar mit dem Friedensfürsten als Ferdinand zu einer persönlichen Unterredung nach Bayonne. Vergebens warn= ten die Freunde des Lettern vor dieser Reise; vergebens suchte das Volk im Vorgefühl des kommenden Unheils durch Ausspannung des Wagens den Prinzen an der Fortsetzung der verhängnißvollen Reise zu hindern, der kraftlose Ferdinand wagte nicht, dem Gewaltigen zu widerstreben. Er begab sich nach Bayonne, wo er den Friedensfürsten und seine Eltern bereits vorfand. Hier wurde der schwachsinnige Karl IV. durch den von Napoleon gewonnenen Godoy beredet, die Thronentsagung zurückzunehmen, aber nur, um sich der wiedererlangten Krone für sich und seine Nachkommen zu Gunsten Napoleons und seines Geschlechts abermals zu entäußern und den verhaßten Sohn seines Erbes zu berauben. Der charakterlose Ferdinand, eines fräftigen Entschlusses unfähig, wurde durch Napoleons Drohungen und Ränke jur Anerkennung dieses diplomatischen Gewaltstreichs gebracht. Im Genusse`einer Jahresrente lebte er fortan in Frankreich), unbefümmert um den großen Kampf, den sein Bolt um Freiheit und Nationalität führte. Napoleon ließ durch eine Versammlung spanischer Notablen (Constitutions-Junta) seinen Bruder Joseph als König 6. Juni. von Spanien anerkennen, umgab ihn mit einem flug gewählten Ministerium und suchte die Nation durch eine freisinnige, an die alte Cortesverfassung sich anschlie= Bende Constitution und ein treffliches Gerichtswesen für die neue Ordnung zu ge= winnen; allein der fürchterliche Aufstand in Madrid, wodurch noch vor Beendi= 2. Mai. gung des diplomatischen Spiels in Bayonne gegen 1200 französische Krieger aus

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Mürats Heer der Volksrache zum Opfer fielen, bewies, daß die Nation sich der fremden Zwingherrschaft nicht so leicht fügen werde als das kraftlose Königshaus. Karl IV. starb ruhmlos und vergessen in Rom, wohin er sich mit seiner Familie und dem Friedensfürsten zurückgezogen.

§. 756. Der spanische Krieg. Noch ehe Joseph Bonaparte, nach Abtretung des Königreichs Neapel an seinen Schwager Mürat, mit einem französischen Heer seinen feierlichen Einzug in Madrid hielt, hatte sich das von einem Theil des Adels und der zahlreichen Priesterschaft geleitete Voll allenthalben erhoben und durch Errichtung von Junten in den bedeutendsten Städten und durch blutige Aufstände wider die Franzosen seinen Haß gegen die neue Ordnung zu erkennen gegeben. Erstaunt blickte Europa auf die ungewohnte Erscheinung eines Volkskrieges, der sich von Spanien nach Portugal ausdehnte und von Napoleons tapfern Streitern nicht bezwungen werden fonnte.

In allen Landschaften bildeten sich bewaffnete Schaaren abgehärteter Bauern unter kühnen Führern, die, begünstigt durch die Schluchten und Berghöhen ihres Landes, den französischen Truppen hart zuseßten; die Städte verschlossen ihre Thore und der Heldenmuth, womit Saragossa unter Palafox, Girona unter Alvarez, Hostalrich, Murviedro (das alte Sagunt), Valencia u. a. D. die stürmenden Franzosen zurückschlugen, erinnerte an Numantia und Sagunt. Die Engländer, erfreut, daß dem französischen Gebieter ein neuer mächtiger Feind erstanden, leisteten den Spaniern und Portugiesen kräftigen Vorschub und begannen dann, von den Eingebornen unterstützt, in der pyrenäischen Halbinsel den ersten erfolgreichen Landkrieg wider ihre Gegner. Während der gebildete Theil der Nation der neuen Ordnung, die ihnen ein freies Staatsleben und politische Rechte gewährte, mehr zugethan war, als der abfoluten Monarchie der alten Zeit, und darum als,,Josephi= nos" angefeindet wurden, war die große Masse des Volks unempfänglich für die Güter der Revolution und wurde von den fanatischen Priestern, denen die firchenschänderischen Nachbarn ein Gräuel waren, im glühendsten Franzosenhaß erhalten. Es entbrannte daher zwischen den für Religion, Nationalität und Unabhängigkeit kämpfenden Spaniern und den kriegsgeübten Eroberern ein furchtbarer, gräuelvoller Kampf, der den Franzosen um so verderblicher war, als ihnen die Feinde selten in offener Feldschlacht entgegentraten, vielmehr einen ununterbrochenen Bandenkrieg (Guerilla) führten und einzelne Abtheilungen an ungünstigen Orten überfielen; und wie sehr auch Joseph sich bemühte, durch eine verständige, gemäßigte und freisinnige Regierung die Spanier für die neue Verfassung zu gewinnen die Junten, die in der Central-Junta von Sevilla ihren Mittelpunkt hatten, erlangten tros ihrer Zwietracht beim Volke mehr Macht und Ansehen, besonders als der französische Machthaber ohne Rücksicht auf die königliche Würde und Ehre seines Bruders ganz eigenmächtig über Spanien schaltete und somit die pyrenäische Halbinsel von Frankreich abhängig machen wollte. Napoleons Heere hielten zwar das königliche Regiment in Madrid aufrecht, aber die revolutionäre, in Ferdinands Namen handelnde Regierung der Junten hatte ihre Stärke im Volksgeist und in den Sympathien der fremden Nationen, die sie durch Wort und That zur Abschüttelung der französischen Zwingherrschaft ermunterten. Doch wäre bei der innern Zwietracht und dem angeerbten Haß der einzelnen Provinzen und Junten zulet Napoleon wohl Sieger geblieben, hätte nicht seine unersättliche Herrschbegierde ihn zu gleicher Zeit in andere Kriege verwickelt und wären nicht die Armeen der Engländer den Insurgenten zu

Hülfe gekommen. Uebrigens war die Anarchie, die während des Krieges sich über die Halbinsel lagerte, den Spaniern mehr förderlich als nachtheilig, denn bei dem Mangel aller Centralisation und einer gebieterischen Hauptstadt und einheitlichen Regierung mußte jede einzelne Stadt und Landschaft besonders erobert werden, was den Krieg ins Endlose verlängerte. Der Widerstand wuchs mit den Niederlagen.

14. Juli

Große Heermassen traten auf einmal in allen Provinzen den Franzosen entgegen, nachdem die Wegnahme einer französischen Flotte in Cadix das Signal zum Krieg gegeben. Zwar erfocht Bessieres bei Medina del 1808. Rio-Secco einen glänzenden Sieg über die ungeübten Schaaren, und es schien, als ob auch die Schilderhebung des spanischen Volkes nur die Triumphe des friegskundigen Kaisers vermehren sollte da erscholl die Kunde von Duponts Capitulation bei Baylen (in Andalusien), durch welche 22. Jult. 20,000 Franzosen in Kriegsgefangenschaft geriethen und größtentheils elentiglich umkamen. Dieser Schlag erfüllte die ganze Nation mit Enthusiasmus und Wetteifer; mehrere Minister verließen die Sache des Königs und schlossen sich den Insurgenten an; in Madrid zeigten sich die Vorboten eines Aufstandes und nöthigten Joseph zur Flucht nach dem Norden seines Reichs; die französischen Heere zogen über den Ebro zurück; und als bald darauf die Nachricht kam, daß auch in Portugal die Franzosen den vereinten Kräften ter Junten und der unter Wellesley (Wellington), Moore, Napier und anderen Feldherren gelandeten Engländer hätten weichen müssen und ein ähnliches Schicksal wie Düponts Armee würden erfahren haben, wenn nicht bie Engländer durch die übereilte Capitulation von Cintra den Trup- 30. Aug. pen Jünots freie Ueberfahrt nach Frankreich zugestanden hätten die Sache der Franzosen in der pyrenäischen Halbinsel verloren.

da schien

§. 757. Die Constitution vom Jahre 1812. Sollte aber Napoleon mit seinen kriegskundigen Heeren, die Könige entthront und Nationen unterjocht hatten, vor ungeübten Schaaren zurückweichen und den verhaßten Engländern das Feld räumen? Diesen Gedanken ertrug sein Stolz nicht. Nachdem er durch neue Aushebungen seine Truppen verstärkt, rückte er selbst an der Spize mächtiger, wohlgerüsteter und von trefflichen Führern, wie Soult u. A., befehligter Heere über die Pyrenäen. Die aller Zucht, Ordnung und Uebung ermangelnden Schaaren der Spanier, die ohne Kriegsplan dem größten Schlachtengewinner entgegen traten, wurden leicht überwunden (bei Burgos, Espinosa, Tudela, Somosierra), so daß der Kaiser schon nach vier Wochen als Sieger in Madrid, einziehen und seinem Bruder Joseph den 4 Dec. Thron zurückgeben konnte. Indeß Napoleon in der Hauptstadt neue Einrichtungen traf, die Spanier durch Milde und Drohungen zur Anerkennung Joseph's zu bewegen suchte und über einige der Schuldigsten strenges Strafgericht hielt, bestanden seine Feldherren blutige Kämpfe gegen Bandenführer 21, Dec. und Engländer. Saragossa wurde nach der verzweifeltsten Gegenwehr (,,das Mädchen von Saragossa") eingenommen und Palafox als Gefangener nach Frankreich geführt; die englischen Heere beschränkten sich auf die Vertheidigung

1808

20. Febr.

1809.

1809.

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