Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Reichsstädte auf sechs vermindert (Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt, Nürnberg, Augsburg). Die höchste geistliche Würde erhielt der Fürst Karl von Dalberg als Kurfürst Reichserzkanzler und Fürst Primas. Außer dem Rest des Kurfürstenthums Mainz besaß er noch das Bisthum Regensburg. Baden, Würtemberg und Hessen Kassel wurden zu Kurfürstenthümern erhoben. Mit diesen Veränderungen war auch nothwendig eine Umgestaltung des Reichsfürstenraths und der Stimmenvertheilung verbunden. So wurde durch den Lüneviller Frieden und den Reichsdeputations hauptschluß dem deutschen Reich die Axt an die Wurzel gelegt und ein neues Staatswesen begründet, das in den nächsten Jahren seine weitere nothwendige Entwickelung fand. Das neue Regiment der künftigen Rheinbundsregierungen“, sagt Häusser, „zerstörte wohl mit dem alten Wufte auch manchen guten Keim; es wollte überall gleichmachen, uniformiren und verfuhr darum gegen Alles, was an persönliche, communale oder körperschaftliche Freiheit erinnerte, mit der gleichen Feindseligkeit wie gegen die üblen Auswüchse der feudalen Anarchie; aber alle diese Schattenseiten traten doch in den Hintergrund neben den Wohlthaten eines geordneten und rührigen Regiments, die man in vielen Gebieten Deutschlands vorher noch niemals hatte kennen lernen. Es kam doch statt des alten Wuftes eine Art Geseßlichkeit und Gleichheit vor dem Gesetze zur Geltung, es wurde eine bessere Rechtspflege eingerichtet, die Erblichkeit und Käuflichkeit der Stellen abgeschafft, der Industrie und dem Verkehr, die ganz darniederlagen, neue Anregung gegeben, dem Bauer manche Erleichterung geschaffen, das schädliche Uebermaßz mönchischen und geistlichen Nichtsthuns beseitigt, überhaupt das allgemeine Wohl rühriger und erfolgreicher gefördert, als es in den verrotteten kleinen Gebieten irgendwie auch nur versucht worden war. Gewaltthätig und brutal hat man, wie bei allen Revolutionen, auch hier vielfach verfahren; die Gleichmacherei, der grobe Nüßlichkeitseifer, die Leidenschaft, Alles vom Schreibtische aus zu reguliren, die Abneigung gegen das Geschichtliche und Ueberlieferte, der Vandalismus selbst gegen die künstlerischen Symbole und Denkmale der alten Zeit, das Alles ist jetzt und nachher in der rheinbindischen Epoche grell genug hervorgetreten. Gleichwohl war die Auflösung des Alten unvermeidlich und selbst diese gewaltthätige Periode des Uebergangs hat eine Menge Fesseln gesprengt und eine Fülle von Lebenskeimen zu wecken angefangen, die bisher in kleinstaatlicher und fleinbürgerlicher Misere gebunden lagen."

Während dieser Vorgänge hatte sich in Rußland eine wichtige Begebenheit zugetragen. Pauls Verhältniß zu Desterreich und England war in demselben Grade feindselig geworden, als seine Verbindung mit Bonaparte sich freundlicher und inniger gestaltet hatte (§. 740). Er nahm den Plan seiner Mutter wieder auf (§. 677), turd einen bewaffneten Neutralitätsbund mit Dänemark, Schweden und Breußen die britische Seeherrschaft zu brechen, und suchte in Verbindung mit dem französischen Consul die italienischen Angelegenheiten gegen Desterreichs Vortheile und Absichten zu ordnen. Da aber die meisten Handlungen dieses sonderbaren Monarchen, der in krankhafter Ueberspannung und unter der Macht einer schrankenlosen Phantasie von einem Aeußersten zum andern übersprang, bald Großmuth, roman= tischen Sinn und ritterliches Wesen kund gab, bald in blinde Leidenschaft, unmenschliche Grausamkeit und tyrannische Wuth ausbrach, unzweifelhaft bewiesen, daß er in seinem Thun und Treiben unberechenbar sei, daß sein Geist alles geordneten folge= richtigen Denkens entbehre und an unheilbarer Zerrüttung leide, so bildeten einige burch seine wilden Launen und Willkürmaßregeln verleßte oder durch seinen finstern Argwohn und Menschenhaß bedrohte Großen eine Verschwörung, deren Seele der mächtige Graf Pahlen, Polizeiminister und Gouverneur von Petersburg, war. In Folge derselben wurde Kaiser Paul in seinem Schlafzimmer von Suboff, Orloff, 12 Mar Bennigsen u. A. überfallen und, als er die geforderte Entsagung weigerte, unter heftigem Widerstand grausam mit einer Schärpe erwürgt und dann dessen Sohn

1801.

Alexander zum Kaiser ausgerufen. Die Mörder trugen Lohn und Ehren davon und in den höheren Kreisen feierte man den Todestag als einen,,Tag des Ruhmes und der Zufriedenheit.“,,Die Krone, viel zu scheu um zu strafen, wagte nicht einmal zu zürnen oder undankbar zu erscheinen." Die Aussöhnung mit England und die Auflösung des Neutralitätsbundes war die nächste Folge dieser Katastrophe für die auswärtige Politif; doch wurde auch das gute Vernehmen mit Frankreich aufrecht 8. erhalten und durch einen förmlichen Friedensschluß befestigt. Seitdem wurden die deutschen Angelegenheiten theils durch französischen, theils durch russischen Einfluß bestimmt.

1801.

1800.

§. 741. Der Friede von Amiens. Nachdem auch Spanien und Portugal mit Frankreich Frieden geschlossen, war nur noch England von der großen Coalition unter den Waffen. Dieses thatkräftige Inselland mit seiner freien Verfassung und seinem unerschöpflichen Reichthum hatte durch den Krieg zur See und in den Colonien ebenso an Macht gewonnen wie Frankreich auf dem Festlande. Aber auch hier wünschte das Volk Ruhe und Erholung, namentlich seitdem der russische Kaiser Paul aus Haß gegen die selbstsüchtigen und übermüthigen Infulaner mit Preußen, Schweden und Dänemark den 16. Dec. Bund der bewaffneten Neutralität erneuert (§. 740), dadurch England in einen Krieg mit den Dänen verwickelt und zur Unterhaltung einer Kriegsflotte im Sund gezwungen hatte, und die Ausrüstung zahlreicher französischer Schiffe eine abermalige Landung der Feinde an der Küste des gedrückten Frlands befürchten ließ. Es wurden Unterhandlungen eingeleitet, die aber lange zu keinem Resultate führten, weil man sich über Aegypten nicht vereinigen konnte; erst als sich die Engländer überzeugten, daß weder die britische, aus allen Völkerschaften geworbene Landarmee, noch die unbeholfenen türkischen Schaaren im Stande wären, die kriegskundigen Franzosen im Nillande zu überwinden, entschloß sich das englische Kabinet zu einem Vergleich hinsichtlich Aegyptens, und dann, nach eingetretenem Ministerwechsel, zu dem ungünstigen 27. Mar Friedens von Amiens, worin die Herausgabe des größten Theiles der auswärtigen Eroberungen bedungen war.

1802.

1800.

Aegypten. Nach Bonaparte's Abzug hatte der unzufriedene Kleber mit dem englischen Commodore Sidney Smith und den Türken einen Vertrag auf freien Abzug abgeschlossen. Als aber die englische Regierung den Vertrag nicht bestätigte, sondern auf Kriegsgefangenschaft der französischen Armee bestand, brach Kleber 20. März unwillig alle Verhandlungen ab, besiegte die Türken in der Schlacht bei Heliopolis mit einem sechsmal geringeren Heer und eroberte wieder die ihm mittlerweile von den Mamelucken entrissene Hauptstadt Cairo unter blutigen Kämpfen und grau14. Junt. Samer Zerstörung. Aber am Schlachttage von Marengo erlag er in dem Garten seines Palastes dem Dolch eines fanatischen Mohammedaners. Bei dem Mangel an Zufuhr und Unterstüßung aus Frankreich konnte sich Klebers Nachfolger, der unfähige Menou, nur mit großer Mühe und Anstrengung gegen die von dem wackern General Abercromby befehligten englischen Truppen behaupten, so tapfer sich auch die französischen Krieger und ihre Führer (besonders Reynier und Belliard) 21. mars benahmen. Erst als der siegreiche Abercromby an den in dem Treffen bei Canopus erhaltenen Wunden gestorben, kam endlich ein Vertrag zu Stande, in Folge dessen die französischen Truppen (24,000 Mann) mit Waffen, Kriegsbedarf und allen

1801.

Schäßen der Wissenschaft und Kunst auf englischen Schiffen nach Frankreich geführt wurden. In dem Frieden von Amiens versprachen die Engländer die den Franzosen entrissene Insel Malta dem Johanniter-Orden zurückzugeben und willigten ein, daß Aegypten, sowie die Republik der ionischen Inseln, wieder unter die Oberhoheit der Pforte zurückkehre.

§. 742. Neuer Zwist. Der Friede von Amiens war von Seiten Englands mit großer Uebereilung abgeschlossen worden, deswegen erhob die Presse laut ihre Stimme dawider und nahm dabei einen feindlichen Ton gegen Bonaparte an. Das Protectorat, das sich die französische Regierung damals nicht nur über Italien (§. 740), sondern auch über Holland (§. 727) und die Schweiz beilegte, wurde als unerträgliche Tyrannei dargestellt.

In der Schweiz benutte Bonaparte den Streit zwischen den Anhängern der alten Cantonalverfassung und den Freunden der neu begründeten Einheit und Untheilbarkeit, um durch die sogenannte Vermittelungs- (Mediations-) Acte die Verfassung nach der franzöfifchen umzubilden. In dieser stellte Bonaparte als Protector der Schweiz die alte Cantonalunabhängigkeit wieder her, doch so, daß das Land als Gesammtstaat durch einen Landam man und eine Tagsaßung repräsentirt ward. Die VermittelungsActe, eines der wohlthätigsten politischen Werke Napoleons, stellte somit die Cantone her und schlang um die Eidgenossenschaft einen bundesstaatlichen Verband, der zwischen Einheit und Besonderheit eine verständige Mitte hielt.“

"

Die Angriffe einer freien Preffe, die ohne Verletzung der Verfassung von der englischen Regierung nicht gehindert werden konnten, erregten in Bonaparte, der we= der Tadel noch Widerspruch zu ertragen wußte, großen Mißmuth. Die französische Staatszeitung, der Moniteur, in welche Bonaparte selbst Artikel lieferte, antwortete in einem gereizten Ton, der immer bitterer und höhnischer wurde, als England mit der Räumung Malta's zögerte. Große Thätigkeit auf den französischen Schiffswerf= ten und die Reise Sebastiani's in den Orient schienen auf ein feindliches Unterneh= men gegen Britannien hinzudeuten. Selbst die Friedliebenden in Großbritannien überzeugten sich bald von der Nothwendigkeit eines fortgesetzten Kampfes gegen Bonaparte. Der Krieg wurde daher von Neuem an Frankreich erklärt und der Wiebereintritt Pitts ins Ministerium, an dessen Spize er bis zu seinem Tode (1806) blieb, konnte als Beweis gelten, daß die englische Regierung entschlossen sei, den neuen Militärherrscher und sein angemaßtes Protectorat über die Nachbarstaaten eben je energisch zu bekämpfen, wie vorher die Revolution.

8. Junt 1802.

St. Domingo. Durch diesen neuen Krieg wurde die französische Regierung an der Wiedereroberung von St. Domingo gehindert. Auf dieser französischen Colonie waren in Folge der Erklärung der Menschenrechte und der Freilassung der Sclaven furchtbare Unruhen ausgebrochen, indem sich die Mulatten und Neger gegen die weißen Pflanzer erhoben, gleiche Rechte mit ihnen ansprachen, und zuleßt eine Neger-Republik unter dem schlauen und unternehmenden Neger Toussaint-Louvertüre errichteten. Dieser, welcher auf St. Domingo dieselbe Rolle spielte, wie Bonaparte in Frankreich, wurde zwar von Napoleons Schwager Leclerc treulos gefangen genommen und nach Frankreich abgeführt, wo er bald starb; aber die Tapferkeit der Neger und das ungesunde Klima raffte in zwei Jahren gegen 40,000 Land- und Seesoldaten, darunter den Anführer selbst dahin. Als bei der Erneuerung des Krieges die französische Regierung ihre Seemacht gegen England kehren mußte, erhoben sich die Farbigen und Schwarzen wieder, errichteten die Republik Hayti und stellten den Neger Dessalines, einen blutdürftigen Tyrannen, an ihre Spitze. Nach dessen Ermor- Oct. 1805, bung entstanden innere Kämpfe, die mit einer Trennung der Insel in eine (Neger) 1808. Monarchie (Negertönig Christoph) und in eine (Mulatten) Republik unter dem Mulatten Ale. Pétion endigten, bis nach König Christophs Selbstmord der Präsident Boyer

15.

Juli

im Jahre 1820 die ganze Insel vereinigte und einen Freistaat begründete. Die französi. schen Plantagenbesitzer wurden in der Folge durch einen Vertrag mit der französischen Regierung abgefunden; da aber die hohe Entschädigungssumme eine drückende Besteuerung der Neger und Mulatten, die allein die Rechte von Staatsbürgern besitzen, nöthig machte, so entstanden in den dreißiger und vierziger Jahren neue Bewegungen, die Boyers Flucht und Absetzung (1843) zur Folge hatten. Seitdem herrscht Bürgerkrieg und Anarchie auf der unglücklichen Insel, die nur die äußern Formen civilisirter Staaten in äffischer Weise nachahmt, ohne die staatliche und gesellschaftliche Ordnung derselben erwerben zu können. Die Bodencultur liegt darnieder, die Kaffeepflanzung ist verwildert, der Bau des Zuckerrohrs gänzlich verschwunden. Dem Vananenbaum und den halbwilden Schweinen verdankt es der freie Neger" fast allein noch, daß er auf dieser paradiesischen Erde nicht aus Faulheit dem Hungertode erlegen ist.

"

b) Das Innere.

§. 743. Der neue Hof und das Concordat. Bonaparte's anfängliches Streben, das Alte mit dem Neuen zu versöhnen und die Errungenschaft der Revolution mit den Einrichtungen des Königthums zu verbinden, war klug und löblich; aber zu bald ließ er sich durch die Bewunderung und Vorliebe seiner Umgebung für die Formen der königlichen Zeit zur unbedingten Wiederherstellung der alten Zustände, Sitten und Gebräuche fortreißen. Am Hofe des ersten Consuls in den Tuilerien sah man bald wieder die ehemaligen Trachten und Meden, die Formen der alten Etikette, die Eleganz der royalistischen Zeit. Aristokratisches Wesen, vornehme Bildung und feine Manieren galten bald wieder als Vorzüge. Bonaparte's eitle und putjüch tige, dabei aber liebenswürdige Gemahlin Iosephine, ihre Kinder (Eugen und Hortense Beauharnais), seine Schwestern, besonders Pauline, und sein Schwager Mürat prangten in Schönheit und Jugend und förderten und erleichterten durch ihre geselligen Gaben das Streben des Herrschers *). Die Verminderung der Emigrantenlisten führte viele Royalisten in die Heimath zurück und die Gunst, die ihnen erwiesen ward, machte sie willfährig und geschmeidig zum Dienste am nenen Hof. Frau von Stael (Neckers Tochter) versammelte wieder, wie in alter Zeit, einen Kreis gebildeter und berühmter Männer (darunter Benjamin Constant) in ihrem Salon. Die Eitelkeit der Franzosen beförderte besonders die Rückführung der persön lichen Auszeichnung durch Orden und Titel; der Jacobiner Cambacérès schritt mit Orden und Bändern geschmückt,, wie ein Pfan" im Palais-Royal einher; und als Napoleon den Orden der Ehrenlegion errichtete, griffen Republikaner und Royalisten begierig nach dem neuen Spielwerk menschlicher Schwäche und Eitelkeit.

Eine der ersten Sorgen des Consuls war die Wiederherstellung des christlichen Cultus in den französischen Kirchen. Nachdem er die republikanischen Feste (10. August und 21. Januar) abgeschafft und die Feier des Sonntags eingeführt, wurden Unterhandlungen mit dem römischen Hofe eingeleitet, die 1801. endlich zum Abschlußz des Concordats führten. Um die Kirche und ihre Die Staats- ner sich eben so gefügig und unterwürfig zu machen, wie den Staat und die BeamBeten, wünschte Napoleen weder die Wiederherstellung der alten gallicanischen 1802. Kirche mit ihren Synoden und ihrer trotzigen Selbständigkeit, noch den Fortbestand des beeidigten demokratischen Klerus der Revolutionszeit. Er zog vor, sich mit der Curie über einen Zustand zu vereinigen, wodurch die französische Kirche zur Dienerin des Papstes und des weltlichen Herrschers herabsant. Eine neue firchliche Einthei lung sollte die alten Erinnerungen verwischen und die Besoldung der höhern und niedern Geistlichkeit durch den Staat und ihre Bestätigung durch die Curie in Rom die frühere Unabhängigkeit vernichten. Der Bund des weltlichen und geistlichen Ge

bieters war weder heilsam noch dauerhaft. Jeder strebte nach ausschließlicher Gewalt und der römische Bekehrungseifer nahm bald Aergerniß an der Bestimmmung der Verfassung, daß nicht blos alle christlichen Confessionen, sondern auch die Juden bürgerliche und kirchliche Rechtsgleichheit haben und sich vollkommener Toleranz erfreuen sollten.

Das Concordat, dessen Abschluß am ersten Ostertag durch ein öffentliches Dankfest gefeiert ward, enthielt folgende wesentliche Bestimmungen: 10 Erzbischöfe und 50 Bischöfe werden von der Regierung ernannt und besoldet und vom Papste bestätigt. Alle Geistlichen, sowohl die unbeeidigten, als die beeidigten und verheiratheten, entsagen ihren Stellen, können aber aufs Neue eingesetzt werden. Die Ausgeschlossenen werden wieder in den Schooß ter Kirche aufgenommen und erhalten bis zu ihrem Tode vom Staate einen Gehalt. Das eingezogene Kirchengut verbleibt in den Händen der gegenwärtigen Besizer, die Zahl der Feiertage wird beschränkt.

Große Gewalt und Einfluß erhielt der monarchische Staat durch die Ueberweisung des Unterrichtswesens an die weltliche Regierung. Dadurch, daß alle Lehrer und Schulanstalten vom Staate abhängig waren, erlangte dieser auf die Geistesrichtung des Volkes denselben Einfluß, den früher die Kirche besessen.

18. Avril

1802.

Univers

Die Sorgfalt des Consuls war hauptsächlich den höhern Lehranstalten (besonders der von Monge eingerichteten polytechnischen Schule in Paris) zugewendet. Diese wurden von der Staatskasse reich fundirt, während man die Bürger- und Elementarschulen (Primär- und Secundärschulen) den Gemeinden überwies, sie aber der Aufsicht der Staatsbehörde unterwarf. Zur Zeit des Kaiserthums wurde die von der Regierung abhängige kaiserliche Universität an die Spitze des gesammten Schul- Kaifert. wesens gestellt, mit der Befugniß, alle Lehranstalten zu organisiren und zu überwachen, tåt. die Lehrer zu prüfen und das ganze Unterrichtswesen zu leiten, eine großartige Maßregel, wodurch die Leitung des Unterrichts der Geistlichkeit entzogen und der Regierung anheimgegeben ward. Das von dem Directorium an der Stelle der aufgehobenen Academien errichtete National-Institut zur Pflege und Förderung der Künste und Wissenschaften Nationalwurde von Napoleon neu organisirt und erweitert, war aber nur eine gelehrte Prunkanstalt, in der dem Consul und nachmals dem Kaiser Weihrauch gestreut wurde. *) Stammtafel der Familie Bonaparte aus Ajaccio auf Korsika. Carlo Buonaparte_Laetitia, geb. Kamolini († 1836 zu Nom). 3. Lucian B., 4. Elisa Bacciocchi, Fürst von Ganino, † 1840. 7. Karoline_Mürat, Gräfin von Lipona (Napoli), † 1839.

1. Joseph Bonaparte,

Graf von Survilliers, † 1844.

5. Ludwig B.,

Herzog von St. Leu, † 1846.

2. Napoleon B. (I.),

Napoleon (II.), Herzog v. Reichstadt, † 1832. 6. Pauline Borghese,

† 1825.

† 1820.

8. Hieronymus B.,

geb. 1784, † 1860.
Herzog v. Montfort
(Gouverneur des Invaliden=
Hotels in Paris).

Napoleon Bonaparte Josephine Beauharnais (geb. Tascher de la Pagerie)

Eugen,
Herzog v. Leuchtenberg,
† 1824.

Hortense mit Ludwig Bonap.

Herzog von St. Leu,

1837.

Ludwig Napoleon (III.)

(von 1848-1852 Bräsident der französischen Republik,
seit dem 2. Dec. 1852 Kaiser der Franzosen).

§. 744. Verschwörungen. Napoleon besaß, wie alle an militärische Zucht gewöhnte Männer, eine despotische Natur. Er beschränkte daher immer mehr die Freiheit und politischen Rechte der Bürger, verfolgte die Jacobiner und theoretischen Republikaner (,,Ideologen") und setzte sein Vertrauen auf seine Garde und auf eine strenge dreifache Polizei, die unter der Leitung des schlauen, mit allen Ränken

Institut.

« ZurückWeiter »