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dert, die Errichtung einer Consularregierung, wozu Sieyes, Roger-Dücos und Bonaparte bestimmt wurden, und die Ernennung einer Commission von 50 Personen, die während der Vertagung der Rathssizungen die Rechte der Gefeßge= 9. u. 10. bung üben und den Entwurf einer neuen Verfassung und eines Gesetzbuches anfertigen sollten, machten den Beschluß des kühnen Gewaltstreiches vom 18. und 19. Bru maire. Das zwei Tage später erlassene Decret, wodurch 37 der heftigsten Jacobiner deportirt und 22 auf die Westküste verbannt werden sollten, wurde bald zurückge

Nov.

nommen.

C. Napoleon Bonaparte's Machtherrschaft.

1. Das Consulat (1800-1804).

§. 739. Die Consular-Verfassung. Die neue, hauptsächlich aus Sieyes' Kopf hervorgegangene, aber von Bonaparte veränderte (vierte) Berfassung, die durch Abstimmung von der ganzen Nation angenommen ward, ließ den Schein einer Republik bestehen, schuf aber in der That eine Militärmonarchie, indem sie den ersten Consul mit solcher Macht bekleidete, daß er von einem Regenten nicht verschieden war. Die wesentlichen Bestimmungen der neuen, mit dem Anfang des Jahrhunderts in Wirkung tretenden Verfassung waren folgende: I. Dem aus 80 Mitgliedern bestehenden (Erhaltungs-) Senat stand die Befugniß zu, aus den von den Departementen einzusendenden Namenslisten die Glieder der gesetzgebenden Macht und die obersten Beamten und Nichter zu wählen. (Unter der Zahl der reichbefoldeten und wenig beschäftigten Senatoren befanden sich auch Sieyes und Roger Dücos.) II. Die des Rechts der 3nitiative be raubte geseßgebende Gewalt zerfiel a) in das Tribunat, das 100 Mitglie der zählte und die Vorschläge der Regierung zu prüfen und darüber zu debattiren hatte, und b) in den geseßgebenden Körper von 300 Gliedern, die diese Bor schläge nur unbedingt annehmen oder verwerfen durften; von beiden Räthen sollte jährlich ein Fünftel erneuert werden. III. Die Regierung bestand aus drei auf 10 Jahre gewählten Consuln, wovon der erste, Bonaparte, unmittelbar oder durch den Senat alle Stellen besetzen, über Krieg und Frieden allein entscheiden und einen Staatsrath zur Seite haben sollte, indeß die beiden andern Confuln (Cambacérès und Lebrun) nur als Beiräthe zu fungiren hatten. - In ben Staatsrath und in das Ministerium wählte Bonaparte die talentvollsten und erfahrensten Männer, die mit der Bildung der alten Zeit die Thätigkeit und Geschäftsgewandtheit der Revolutionszeit verbanden. Der fluge Diplomat Talleyrand ward Minister des Aeußern, Gaudin (später Herzog von Gaëta) stand den Finanzen vor; der verschlagene Fouché besorgte die Polizei; Carnot war eine Zeit lang Kriegsminister, nachdem Berthier als Chef des Generalstabs den Oberbefehl über die italienische Armee übernommen, da Bonaparte nach den Worten der Verfassung die Grenzen Frankreichs nicht verlassen sollte. Der arbeitsame Maret (Herzog von Bassano) besorgte die Geschäfte eines Generalsecretärs. Das französische Gesetzbuch (Code Napoleon), bei dessen Abfassung der als Jurist ausge zeichnete, aber als Mensch durch seine Eitelkeit und Schlemmerei verächtliche zweite Consul Cambacérès, so wie Merlin, Lebrun, Röderer u. A. thätig waren, ist ein

Beweis von den Einsichten des Staatsrathes. Die Einsetzung von Präfecten in den Departements und von Unterpräfecten in den Arrondissements brachte das Land in die Hände der Regierung und begründete die für Frankreich so verhängnißtelle Centralisation.

a) Das Aeußere.

§. 740. Marengo und Hohenlinden. Nach Einrichtung der neuen Verfassung schrieb Bonaparte eigenhändig an den König von England einen mit hochklingenden Redensarten angefüllten Brief, worin er die Hand zum Frieden bot; ebenso an den Kaiser. Aber der ungewöhnliche Schritt fand wenig Anklang; eine kalte diplomatische Antwort sprach von Wiedereinsehung der Bourbonen und von Rückkehr zu den alten Grenzen. Der Contrast zwischen der scheinbaren Wärme, Offenheit und Großmuth Napoleons und der abweisenden Kälte der Kabinette von London und Wien erzeugte bei den feurigen Franzosen einen Sturm von Begeisterung und Kampflust. Von allen Seiten strömten dem Consul tapfere Krieger zu, aus denen er ein streitbares Heer bildete und in der Nähe des Genfersee's sammelte, 1800, indeß die in Dijon aufgestellte sogenannte Reservearmee unter Berthier die Welt täuschte und den Spott der Engländer erregte. Glücklicher war Napoleon in seiner Bemühung, den russischen Kaiser auf seine Seite zu ziehen. Pauls Vorliebe für die Soldaten und seine Verstimmung gegen die eigennüßigen Bundesgenossen, welche die gefangenen Russen nicht eintauschen wollten (§. 736), flug benutzend, schickte Napoleon etliche Tausend dieser Gefangenen neu gekleidet und bewaffnet ohne Lösegeld unter eigenen Anführern durch Frankreich und Deutschland nach Rußland zurück und gewann dadurch diesen sonderbaren Kaiser in solchem Grade, daß derselbe in brieflichen Verkehr mit ihm trat und seine Unternehmungen gegen Desterreich und England begünftigte. Nach Beendigung der Rüstungen eilte Bonaparte nach Genf (wo er eine Unterredung mit Necker hatte), und unternahm dann mit der Hauptarmee den kühnen und großartigen Zug über den von Schnee und Eis bedeckten großen St. Bernhard, indeß andere Heerabtheilungen über den 16.-20. Simplon, St. Gotthard und andere Pässe nach Italien drangen. Das kühne Unternehmen mit seinen Beschwerden und Gefahren erinnerte an Hannibals Heldenzeiten. Das Heer zog an dem zwischen Schnee- und Eisbergen ge= legenen Hospiz vorüber in das Flußthal der Dora Baltea hinab, wo ihm das von den Desterreichern besetzte Fort Bard unüberwindliche Schwierigkeiten zu bereiten schien. Aber Napoleons Geist fand Auswege. Auf einem Hirtensteig überstiegen die Truppen die nahe Berghöhe, indeß das Geschütz heimlich zur Nachtzeit mit List und Vorsicht unter den Batterien des Forts durchgeführt wurde. So kamen die Franzosen ganz unerwartet in Oberitalien an, in demselben Augenblicke, wo ihre lehte Besitzung Genua nach der entseglichsten Hungersnoth, die über 15,000 Menschen dahin raffte, von den tapfern, aber gefühllosen Feldherren Massena und Soult den Dester

Mai

1800.

Mai.

1800.

4. Junt. reichern übergeben worden und diese demnach im Besitz des ganzen Landes waren. Dieser Zustand änderte sich jedoch bald. Fünf Tage nach Genua's 9. Juni. Fall erlitten die Oesterreicher bei Montebello (durch Lannes' Tapferkeit) eine Niederlage und kurz nachher wurde unweit Alessandria die entschei 14. Juni dende Schlacht von Marengo geliefert. Zweimal behaupteten die Desterreicher unter Melas das Schlachtfeld und nöthigten die Franzosen zum Rückzug, und der Feldmarschall war seines Sieges so gewiß, daß er schon Boten mit der frohen Nachricht nach Wien abfertigte; als aber der alte kränkliche Feldherr zu seiner Stärkung einer kurzen Ruhe pflegte, erneuerte Napoleon, nachdem er den General Desaix, der einige Tage zuvor aus Aegypten zurückgekehrt war, mit seinen Truppen an sich gezogen, das Treffen zum drittenmal und erlangte, hauptsächlich durch das rechtzeitige Einschreiten des jungen Kellermann, der aus eigenem Antrieb einen Reiterangriff in die Flanke des Feindes machte und den General Zach gefangen nahm, den Sieg. Ein panischer Schrecken bemächtigte sich der Oesterreicher und brachte sie zur wilden Flucht. Die Niederlage war vollständig und das Wiener 15. Juni Kabinet eilte, durch den Waffenstillstand von Alessandria den Rest des Heeres zu retten, und gab die Lombardei zum zweitenmal preis. Das Glück war mit dem Kühnen und Entschlossenen. Desaix, einer der edelsten und größten Männer der Revolutionszeit, starb bei Marengo den Heldentod; ihm und dem Reiterführer Kellermann gebührte die Ehre des Tages. Gleichzeitig war eine Armee unter Moreau, Lecourbe u. A. in Schwa3. Mai. ben und Baiern eingedrungen, hatte die Oesterreicher bei Stockach, Mö8 19. Juni. kirch und auf dem berühmten Schlachtfelde von Höchstädt und Blend15. Jult. Heim (§. 632) zurückgeschlagen und zu dem Waffenstillstand von Parsdorf

genöthigt, der den Süden von Deutschland den Franzosen eben so völlig preisgab, wie der Vertrag von Alessandria Italien. (Auf diesem Zuge fiel der tapfere Latour d'Auvergne, der erste Grenadier von Frankreich", in einem blutigen Gefechte mit einer österreichischen Truppenabtheilung.) Da jedoch das Wiener Kabinet Bedenken trug, ohne England einen Frieden einzugehen, so wurde der Krieg bald wieder erneuert. Aber der glorreiche Zug Macdonalds und Moncey's über die mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Graubündtner Alpen und Moreau's glänzender Sieg in der blutigen 3. Dec. Schlacht von Hohenlinden, der den Franzosen den Weg nach Wien öffnete, 9. Febr. nöthigte die Oesterreicher, in dem Frieden von Lüneville die in Campo Formio eingegangenen Bedingungen anzunehmen und den Thalweg der Etsch und des Rheins als die Grenzen des französischen Reichs anzuerkennen. Die Bildung einer italienischen Republik unter Bonaparte's Präsidentschaft und die Bestimmung, daß die zu Verlust gekommenen deutschen Fürsten und Reichsstände durch säcularisirte Kirchengüter und aufgehobene Reichsstädte auf der rechten Seite des Rheins entschädigt werden sollten, waren die folgenreichsten Artikel des Friedens von Lüneville. Die nähere Ausführung der einzelnen Deutschland berührenden Bestimmungen

1801.

erfolgte dann durch den sogenannten Reichsdeputations hauptschluß, der Ergänzungsacte des Lüneviller Friedens.

-

Friede von Lüneville. Aus der cisalpinischen Republik wurde eine italienische Republik, deren nach Lyon berufene und von Talleyrand schlau geleitete Vertreter (Confulta) Bonaparte zum Präsidenten wählten und ihm die Regierungsgewalt gänzlich anheimgaben. Die gesetzgebende Macht wurde einem aus verschiedenen Ständen gewählten Rath und dessen Ausschüssen (Staats-Consulta) übertragen. Die Unterbaltung eines großen Heeres für den Dienst Frankreichs war eine drückende Last, wofür jedoch eine mäßige Preßfreiheit und Theilnahme an dem öffentlichen Staatsleben einigen Eriah gewährte. Die Italiener, die von römischer Freiheit und Republikanismus ge= träumt, krochen bald im Staube vor dem neuen Machthaber, der in Mailand zum ersten Mal wieder die Messe besuchte, als Einleitung zum Abschluß des Concordats. Der Herzog von Modena, dem österreichischen Kaiserhause verwandt, erhielt zu seinen Befizungen im Breisgau noch die Ortenau und die Bisthümer Brixen und Trient mit ihren sämmtlichen Gütern, Einkünften, Besitzungen, Rechten und Vorrechten. — To 8cana wurde zu einem Königreich Etrurien umgeschaffen und dem spanisch-bourbonischen Herzog von Parma Ludwig I. übergeben, auf den zwei Jahre später sein unmündiger Sohn Karl Ludwig unter Vormundschaft seiner Mutter Marie Louise von Spanien folgte, eine traurige, unheilvolle Regierung bis zum 3. November 1807. — Der österreichische Großherzog von Toscana erhielt das Erzstift Salzburg mit der Probstei Berchtesgaden, einen Theil des Hochstifts Passau und des Bisthums Eichstädt und die kurwürde, Entschädigungen, die mit den Gebietserweiterungen der deutschen Fürsten nicht verglichen werden konnten. Am 27. März 1799 war Ferdinand III. aus seiner schönen Hauptstadt geschieden. Die französische Besatzung war zwar vorübergehend wieder durch die österreichische verdrängt worden, nun erfolgte aber eine neue französische Occupation. Bei solchen Wechselfällen war das Land allen Unordnungen tumultuarischer Befazungen, allen Räubereien französischer Emissäre, allem Elend des kleinen Kriegs, allen Gräueln des Parteihasses ausgesetzt.

1803.

Reichsdeputations hauptschluß. Die deutschen Reichsstände, die durch die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich Länder und Rechte eingebüßt, oder durch rechtzeitigen Anschluß an den mächtigen Nachbar Napoleons Gunst erlangt hatten, erhielten durch den,, Reichsdeputations hauptschluß" reich- 28. Febr. liche Entschädigung in den säcularisirten Bisthümern und Stiftern und in den aufgehobenen Reichsstädten auf dem rechten Rheinufer. Es war eine Entschädigung ungewöhnlicher Art, wie sie nur bei den deutschen Verhältnissen möglich war. Die Dynastien wurden entschädigt, das Reich verlor; die Fürsten erhielten so viel und noch mehr, als sie eingebüßt, die Nation in ihrer Gesammtheit erlitt einen Verlust, der ihre politische Unabhängigkeit bedrohte." Deutschland verlor bei diesem Ausgleichungs- und Säcularisationsverfahren etwa 1150 Quadratmeilen an Gebiet und beinahe vierthalb Millionen Bewohner. Und welche Niederträchtigkeit, Kriecherei und Bestechungskünfte kamen dabei zu Tage.,,In Paris begann ein Handel mit deutschen Bisthümern, Abteien, freien Reichsstädten, wobei die fürstlichen Bewerber vor dem ersten Consul, seinen Gesandten und Geschäftsmännern mit goldbeladenen Händen erschienen und vor Talleyrands Mätresse, seinem Secretär Matthieu und dem Gesandten Laforest in Regensburg um die Wette krochen." Wer die größten Gaben brachte oder am geschicktesten zu schmeicheln und zu intriguiren verstand, trug die besten Güter davon. Mancher hochgestellte Diplomat erlitt damals freiwillig und geduldig die altdeutsche Strafe des Hundetragens.",,Aus diesen Vorgängen lernte Bonaparte zuerst Deutschland genauer kennen; der Grad der Achtung, den er vor der Nation empfand, ist aus den Eindrücken erwachsen, welche ihm damals deren

Lenker erweckten." Schlau wußte der französische Machthaber die einzelnen Fürsten und Staaten zu trennen und sie zu Sonderverträgen mit Frankreich zu bringen. Dies hatte zur Folge, daß sich Preußen und Bayern in den Besitz der ihnen von Frankreich zugesicherten und von Rußland gebilligten Entschädigungsgebiete seyten, ehe noch der Reichstag in Regensburg seine Zustimmung gegeben und die Aenderungen durch den „Reichsdeputations hauptschlußz“ gutgeheißen hatte.

Preußen erlangte die Bisthümer Hildesheim und Paderborn, den größten Theil des Hochstifts Münster nebst der Stadt, mehrere Abteien und Reichsstädte (Mühlhausen, Nordhausen, Goslar), die mainzischen Besitzungen in Thüringen (Erfurt) und das Eichsfeld. Bayern, wo der neue Kurfürst Maximilian Joseph von Pfalz - Zweibrücken (seit Februar 1799) theils aus wohlberechneter Politik, theils durch englische Subsidien gewonnen, anfangs an der Coalition gegen Frankreich eifrig Antheil genommen und dadurch die Unabhängigkeit seines bedrohten Landes vor Defterreichs Eroberungsgelüften ge schützt hatte, empfing zum Lohn für das Bündniß, das es am 24. August 1801 mit Frankreich abgeschlossen, und als Entschädigung für die großen Verluste auf beiden Seiten des Rheins die geistlichen Fürstenthümer Würzburg, Bamberg, Augsburg, das Bisthum Freising und einen Theil des Hochstifts Passau, eine Anzahl Abteien und Reichsstädte (Schweinfurt, Kempten, Memmingen, Kaufbeuern, Nördlingen, Rothenburg, Windsheim 2c.). Der zum Kurfürsten erhobene Markgraf Friedrich von Baden bekam die durch den Tod des Kurfürsten Karl Theodor († 1799) erledigten pfälzischen Aemter Bretten, Heidelberg und Ladenburg mit der Stadt Mannheim; ferner die diesseitigen Gebiete der fäcularisirten Bisthümer Konstanz, Basel, Straßburg und Speyer, die Herrschaft Lahr, mehrere Reichsstädte (Pfullendorf, Ueberlingen, Offenburg, Zell, Gengenbach u. a.) und viele Klöster und Stifter (Salem, Lichtenthal, Allerheiligen, Ettenheimmünster u. a.). Baden war bei den Entschädigungen am reichlichsten bedacht, weniger wohl, wie Bonaparte vorgab, „wegen der Regententugenden des Markgrafen Karl Friedrich, die ihm seit lange die Achtung Europa's erworben“, als weil hier die Wünsche des Kaisers Alexander für das verwandte Haus und das Interesse Frankreichs, einen befreundeten Nachbar zu haben, zusammentrafen. Der tyrannische, aber kluge Herzog Friedrich von Würtemberg erhielt für seine Verluste in Frankreich (Mömpelgard u. A.) eine große Anzahl säcularisirter Abteien und Klöster und mehrere wichtige Reichsstädte (Reutlingen, Hall, Gmünd, Rottweil, Heilbronn, Eßlingen, Giengen u. a.). Auf ähnliche Weise wurden entschädigt und vergrößert: Hessen Kassel (durch Frizlar, Amöneburg, Gelnhausen u. a.); Hessen - Darmstadt (mit den Mainzer Aemtern Gernsheim, Bensheim, Lorsch, Heppenheim u. a., mit dem Reste des Bisthums Worms, mit einigen pfälzischen Aemtern (Lindenfels u. a.], mit mehreren geistlichen Stiftern, als Hirschhorn, Seligenstadt u. a. und mit der Reichsstadt Friedberg); Nassau (mit mehreren maiyzischen und pfälzischen Aemtern im Rheingau, als Höchst, Rüdesheim, Oberlahnstein, ferner Hochheim am Main, Bad Soden, mehrere Kapitel und Abteien, wie Limburg u. a. Nach dem Erlöschen der Linie Nassau-Usingen im J. 1816 gingen diese Erwerbungen auf die jetzt regierenden Weilburger über); Hannover (durch das Bisthum Osnabrück); einige nachmals mediatisirte Fürsten, wie die Fürsten von Leiningen (mit den Abteien Amorbach und Gerlachsheim und einigen Mainzer und Würzburger Aemtern, als Miltenberg, Buchen, Boxberg, Tauberbischofshain u. a.), Brezenheim (mit Lindau), Isenburg, Hohenlohe, Löwenstein und mehrere Reichsgrafen. Wilhelm von Oranien, der Sohn des flüchtigen Erbstatthalters von Holland (§. 727) erhielt die Stifter Fulda und Corvey. Auch der Deutschherren- und Johanniterorden erhielten Entschädigungen, leyterer besonders im Schwarzwald und im Breisgau. Dagegen wurden die beiden geistlichen Kurfürstenthümer Köln und Trier und eine große Anzahl Bisthümer ganz eingezogen, das Erzstift Mainz auf wenige Orte (Aschaffenburg, Weylar) beschränkt und die zahlreichen

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