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Gegen die Häupter der Whigs, die auf Yorks Ausschließung beharrten und theils an Wiederherstellung der Republik, theils an eine Uebertragung der Krone an Karls unebenbürtigen Sohn Monmouth oder einen andern protestantischen Verwandten des Königshauses dachten, richtete nun der Hof 1685. seinen ganzen Zorn. Shaftesbury entging der Gefahr durch seine Flucht nach Holland, wo er bald starb, aber seine Freunde erlagen den Streichen ihrer Gegner. Der Hof benutzte eine von einigen nichtswürdigen Menschen angelegte Verschwörung gegen das Leben des Königs und seines Bruders, um jene Männer, die mit diesen Verbrechern nichts gemein hatten, zu verderben. Lord Russel und Algernon Sidney, von einem ihrer Meinungsgenossen verrathen und von Tory-Richtern des Hochverraths schuldig befunden, bluteten auf dem Schaffot. Monmouth floh nach Holland. Die Nation, der Conspirationen müde und den Republikanern abhold, verhielt fich seitdem ruhig, so daß der Herzog von York seine Aemter wieder antreten und Karl bis an 1685. seinen Tod unumschränkter als je regieren konnte.

Jacob II. §. 623. Jacob II. Wenige Wochen nach Jacobs II. Thronbesteigung

1685-88. landete der Herzog von Monmouth, ein schöner, reicher und vom Volke ge

liebter Edelmann, mit einer Schaar englischer Flüchtigen in Britannien, um seinem Oheim die Krone zu entreißen. Viele Unzufriedene sammelten sich unter seine Fahne. Allein die Unbesonnenheit und Feigheit des Führers, die Unfähigkeit seiner Rathgeber und die Spaltung unter seinem Anhange, als er durch die Annahme des Königstitels die Republikaner von sich entfernte, vereitelte das Vorhaben. Monmouth starb eines schmerzlichen Todes auf dem Schaffot. Aber Jacobs Grausamkeit gegen alle Theilnehmer und Billiger des Aufstandes, von denen 330 hingerichtet und über 800 nach Westindien deportirt und zu Sclavendiensten gezwungen wurden, tilgte den letzten Funken von Anhänglichkeit aus dem Herzen des Volks. Der Name des Oberrichters Jeffreys, der mit dem Richtbeil und mit einer Henkerschaar die Grafschaften durchzog, ist mit blutigen Zügen in die Jahrbücher der englischen Geschichte gezeichnet. Und als nun dieser Jeffreys Lord-Kanzler wurde, als in der Verwaltung und im Heere die Zahl der katholischen Vorgesezten auf eine beunruhigende Weise zunahm, als die Umgehung der Test acte durch Ausdehnung des königlichen Dispensationsrechts und die beabsichtigte Einführung eines Toleranzedicts die allmähliche Rückführung das Katholicismus vorzubereiten schien und alle Schritte andeuteten, daß Jacob eine Umgestaltung der kirchlichen und bürgerlichen Verfassung Englands zu bewirken. suche, da gerieth die Nation in die größte Aufregung.

Jacob II. war ein zu eifriger Convertit, als daß er sich wie Karl II. mit einer bloßen Dulbung seines Glaubens begnügt hätte. Mit dem Eifer eines Missionars und dem Troße eines Fanatikers suchte er dem Katholicismus zur Herrschaft zu verhelfen. Er schickte einen Gesandten an den Papst und nahm einen päpstlichen Nuntius an; er ftellte im Schloffe die Messe wieder her und gestattete den katholischen Cultus in Privat

fapellen; er gewährte den Jesuiten und andern Ordensbrüdern sichern Aufenthalt im Reiche, beförderte Belehrungen durch Anstellungen und andere Vortheile und sicherte den übergetretenen Geistlichen den Fortgenuß ihrer Pfründen. Die Aussicht auf irdische Vortheile, auf Aemter und Ehrenstellen verfehlte ihre Wirkung nicht bei den Schwachen, die Verführung war zu lockend und das Beispiel von Oben gab Manchem Scheingründe zur Beschwichtigung seines mahnenden Gewissens. Der Befehl, Alle, die unter der vorhergehenden Regierung wegen Verweigerung des Eides der Treue und des Supremats in Haft gebracht worden, in Freiheit zu sehen, gab etliche Tausend Nonconformisten, darunter auch protestantische Dissenters, der menschlichen Gesellschaft zurück. Damit aber nicht die Meinung Geltung fände, als ob des Königs Herz auch mit diesen Mitleid fühle, ließ er bald darauf das Buch des Huguenotten - Geistlichen Claude über die Verfolgungen der Broteftanten in Frankreich durch Henkershand öffentlich verbrennen und sprach somit seine Billigung der von Ludwig XIV. angewendeten Maßregeln aus. Doch konnte Jacob nicht auf Erfolg rechnen, so lange die Test acte noch in Kraft war. Um daher deren Abschaffung vorzubereiten, wurde der Grundsatz geltend gemacht, „es stehe in der Macht des souveränen Königs von England, in gewissen Fällen von den Reichsgesetzen zu dispensiren.“ Dies hatte zur Folge, daß in der Armee die höchsten Befehlshaberftellen Katholiken und Convertiten übertragen wurden, und als dies unter der Geistlichkeit Murren erzeugte und die beständige Mahnung von den Kanzeln berab, „fest an dem protestantischen Glauben zu halten und sich nicht von den Irrthümern des Papstthums umgarnen zu lassen“, das Volk in Aufregung brachte, wurde der Bischof von London, eine kräftige Säule der Opposition, seines Amtes beraubt. Mit dem der ganzen Familie Stuart eigenthümlichen Starrsinn fuhr Jacob II. fort, durch Proclamationen in Schottland und England seinen Glaubensgenossen die Rechte zu ertheilen, die ihnen die Landesgesetze versagten. Aber die presbyterianischen, dem religiösen Fanatismus so zugänglichen Schotten, die kurz zuvor durch die Ermordung des für die Einführung des Episcopats so eifrig wirkenden Erzbischofs Sharp von Edinburg ihren Haß gegen die kirchlichen Neuerungen ter Stuarts zu erkennen gegeben, widersetzten sich der Ausübung des streitigen Königsrechts und erklärten, „Toleranzgewährung liege nicht in dem Bereiche der weltlichen Obrigkeit und sei unvereinbar mit Gottes Geboten; ihr Zweck sei, Tyrannei aufzurichten und die Herzen der Protestanten dem Papismus zu öffnen und somit Keßerei, Gotteslästerung und Abgötterei zu gestatten". Eine ähnliche Aufregung bewirkte in England tie königliche Verfügung, daß alle Strafgesetze wegen Uebertretung kirchlicher Bestimmungen außer Wirkung gesetzt und die Abnahme irgend eines Religionseides als Bedingung des Zutritts zu einem Amte verboten sei, zumal da die offenkundigsten Wahlumtriebe und Wahlbeherrschung bei der Bildung eines neuen Parlaments die Nation überzeugten, daß die Aufhebung der Testacte und die Einführung einer allgemeinen Toleranz den Umsturz der Staatskirche auf legalem Wege bewirken solle. Als daher der Geistlichkeit die Weisung ertheilt wurde, die Verordnung in der Kirche zur Zeit des gewöhnlichen Gottesdienstes zu verlesen, weigerten sich sieben Bischöfe, dem Befehl nachzukommen. Wüthend über diese Bermessenheit, ließ Jacob die Prälaten anklagen und in den Tower bringen. Auf dem Zuge dabin wurden sie von dem Volke wie Heilige verehrt und knieend ihr Segen erfleht. Die Freisprechung der Angeklagten wurde wie ein Siegesfest mit Freudenfeuer und Jubelgeschrei gefeiert, was den König von der nahen Gefahr hätte überzeugen müssen, wenn er nicht verblendet die Augen vor dem gähnenden Abgrund absichtlich verschlossen hätte. §. 624. Die Revolution von 1688. Am höchsten stieg der Unwille des englischen Volks, als Jacob zu einer Zeit, wo, auf Anregung Wilhelms von Oranien, der Kaiser, Holland, Brandenburg, mehrere Glieder 1686. des deutschen Reichs, Spanien und Schweden den Augsburger Bund gegen Frankreichs Uebermacht schlossen, mit Ludwig XIV. in Ver

1688.

bindung trat und die schon seit Jahren in holländischem Solde stehenden englischen Truppen zurückrief. Nur 36 Officiere und wenige Gemeine folgten der Mahnung; die übrigen verblieben bei dem Oranier, dem als Gemahl der ältesten Tochter Jacobs Ansprüche auf Englands Thron zustanden und der durch seine Erklärung gegen die Aufhebung der Testacte seine Mißbilligung über seines Schwiegervaters Maßregeln und Bestrebungen öffentlich ausgesprochen hatte. Da schlug die Nachricht, dem König sei ein Prinz von Wales geboren, die Hoffnungen der Engländer auf baldige Erlösung vom Joche des Papstthums nieder und erzeugte den Gedanken, sich durch Selbst= hülfe und unter dem Beistande Wilhelms von Oranien davon zu befreien. Die Echtheit des Prinzen wurde in Zweifel gezogen; Schaaren mißvergnügter Briten strömten nach dem Haag; die Partei der Whigs, angesehene, ehrenwerthe Männer an ihrer Spiße, traten mit dem Oranier in Verbindung und verhießen ihm im Falle einer Landung die Hülfe der protestantischen Nation. In unbegreiflicher Verblendung sah Jacob den Rüstungen der Generalstaaten zu, die nun ihrem Erbstatthalter durch großartige Unterstützung die Rettung ihres Landes vergalten. Selbst die Vorstellungen Ludwigs XIV. waren nicht vermögend, dem König die Augen zu öffnen. Erst als Wilhelm mit hollänNovbr. discher Kriegsmacht an Englands Küste landete, als die englischen Farben mit dem Wahlspruch: „die protestantische Religion und die Freiheit von England" am Hauptmaste seines Schiffes seine Absichten kund gaben und ein von dem Geschichtschreiber Burnet verfaßtes und in zahlloser Menge über das Land verbreitetes Manifest eine allgemeine Bewegung hervorrief, da gewahrte Jacob den Vulkan, auf dem sein Thron stand. Umsonst nahm er alle verfassungswidrigen Maßregeln zurück, das Vertrauen des Volkes war verscherzt. Jacob II. wurde jetzt zu seinem Schaden gewahr, wie gefährlich es sei, dem Grundsage Raum zu geben, daß man Geseze und Eidschwüre durch sophistische Deutung umgehen könne. Denn wie er seinen Krönungseid und die Testacte unbeachtet bei Seite geschoben, so hielt sich auch die Nation nicht länger an den Grundsatz von passiven Gehorsam und von der Gesezwidrigkeit eines bewaffneten Widerstandes gebunden. Der Boden, auf dem er stand, war durch Verrath, Heuchelei und Meineid, womit die Stuarts die Nation vertraut gemacht, wankend geworden. Als der später zum Herzog von Marlborough erhobene Lord Churchill mit seinen Truppen zu Wilhelm überging, als sogar Jacobs Lieblingstochter Anna und ihr dänischer Gemahl 1688. Georg halb freiwillig, halb gezwungen auf die nationale Seite traten und die Stimmung der Armee und der Seemannschaft den König seinen Fall ahnen ließ, da schichte er seine Gattin mit dem Prinzen nach Frankreich, warf das Reichssiegel in die Themse und floh dann in Verzweiflung aus dem Lande seiner Väter, um dessen schönen Thron er sich und seine katholischen Nachkommen gebracht.

Decbr.

Jacob lebte fortan in St. Germain von einem Gnadengehalt Ludwigs XIV., nachdem sein Versuch, durch die irischen Insurgenten wieder auf den Thron zu gelangen, gescheitert

war. Das Volk ließ seine Wuth an den Katholiken aus und verschonte nicht einmal die fremden Botschafter.

"

1689.

§. 625. Wilhelm und Maria. Nach Jacobs II. Flucht erklärten die Vertreter des englischen Volkes (die National-Convention) den Thron für verlassen und kamen nach langer Berathung darin überein, daß die katholische Linie der Stuarts von der Regierung ausgeschlossen und diese dem Königspaar Wilhelm und Maria übertragen werden sollte. Aber belehrt durch die Vergangenheit, sicherten sie durch die Bill der Rechte" 13. br. (bill of rights) die alten Satzungen und Rechte der Nation gegen künftige Gewaltstreiche, ohne der Würde der Krone zu nahe zu treten. Das königliche Dispensationsrecht wurde abgeschafft und die Verantwortlichkeit der Minister für alle Regierungsmaßregeln festgesetzt; aber das strenge Festhalten an der Test acte und den kirchlichen Gleichförmigkeitsgesegen bewies, daß rie Tugend der Duldung auf religiösem Gebiete noch nicht zu dem Bewußtsein des Engländers gekommen. Weigerten doch viele Geistliche den Huldigungseid, weil sie von dem calvinististen König, der die strengen Gefeße gegen die Dissenters milderte, für die Herrschaft ihres hierarchischen Systems Gefahr fürchteten! Desto bereitwilliger erkannten die Schotten, die unter den beiden letten Stuarts schwere Drangsale und religiöse Verfolgung zu erdulden gehabt, die neue Ordnung der Dinge an, besonders als Wilhelm in die Abschaffung des verhaßten Episcopats und die Wiederherstellung der presbyterianischen Synodalverfassung willigte. Die von Frankreich unterstüßten und von Jacob II. selbst in den Kampf geführten Irländer aber wurden erst durch die blutige Schlacht an der Bohne, wo der alte, als Huguenotte aus Frank- 1690. reich flüchtige Marschall Schomberg den Heldentod starb, zur Anerkennung Wilhelms und Maria's gezwungen. Auf beiden Seiten kämpften Franzosen; bei den Iren die Truppen des katholischen Königs, bei Wilhelm die ausgewanderten Huguenotten.

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Cromwells harte Maßregeln wurden von Neuem gegen dies unglückliche Land angewendet. Die irischen Jacobiten verloren ihre Güter und wanderten zu Tausenden aus. Viele traten in französische Kriegsdienste. Die Insel ging als erobertes Feindesland aller Rechte verlustig. Unter Wilhelm wurde der letzte Grundstein zu Englands Freiheit und Größe gelegt. Der Staatshaushalt ward von dem Privathaushalt (Civilliste) des Königs geschieden, die Breßfreiheit schlug feste Wurzeln; die Seemacht hob sich, die Londoner Bank trat ins Leben, die ostindische Compagnie wurde erweitert; Gewerbfleiß, Handel und Colonialwesen stiegen zu hoher Blüthe. Wilhelms Herrschernatur wurde mehr bewundert als geliebt; sein ernstes, kaltes Wesen, seine Vorliebe für Holland, seine Verschlossenheit entfremdeten ihm die Herzen der Briten. Desto größere Anerkennung und Liebe fand er bei den Holländern.

20. Juli

Anna

1702-14

Als der Tod den kränklichen Fürsten kinderlos hinwegnahm, folgte ihm 1702. Jacobs II. jüngere Tochter Anna (geb. 1664), unter welcher die vollständige Bereinigung Schottlands und Englands zu Stande kam, so daß von tem an schottische Repräsentanten im englischen Parlament stimmten. Auch

1707.

1717.

1747.

1686.

fie überlebte ihren Gemahl und alle ihre Kinder, worauf die englische Krone an den Kurfürsten Georg von Hannover, den Enkel der unglücklichen Pfalzgräfin und Böhmenkönigin Elisabeth (§. 565), kam. Gern hätte Anna ihrem von Frankreich als König von Großbritannien anerkannten Halb - Bruder, dem Prätendenten Jacob III., die Krone zugewandt, aber die Abneigung der Nation gegen die katholische Linie der Stuarts vereitelte ihr Vorhaben.

Jacob II. war 1701 in St. Germain gestorben; der Versuch seines Sohnes, den die Anhänger der Stuarts als König Jacob III. ehrten, durch eine Landung in Schottland dem hannöverschen Hause die Krone wieder zu entreißen, schlug fehl, eben so auch das noch umfassendere Unternehmen des „Prätendenten“ Karl Eduard, des Sohnes von Jacob III. (§. 639). Beide lebten nach dem Scheitern ihrer Pläne in Italien; jener, ein unschlüssiger, thatloser und wegen seines regellosen Lebens wenig geachteter Edelmann, starb als Chevalier von St. George im 3. 1766, dieser (vermählt mit der Gräfin von Stolberg, der bekannten Freundin des Dichters Alfieri) als kinderloser Herzog von Albany 1788; sein jüngerer Bruder, der Cardinal von York († 1807), war der lette vom Mannsstamm der Stuarts.

6. Ludwigs XIV. dritter (Orleansscher) Krieg, 1689-1697.

§. 626. Das Augsburger Bündniß (§. 624) überzeugte Ludwig XIV., daß die europäischen Völker der französischen Zwingherrschaft müde seien; und da zugleich das österreichische Waffenglück seinen Verbündeten, den Großsultan, sehr ins Gedränge brachte, so beschloß er aufs Neue Krieg, um seinen Feinden zuvorzukommen und die deutsche Militärmacht vom Osten an den Rhein zu ziehen. Will man noch persönliche Gründe annehmen, so wird man dieselben weniger in der bekannten Erzählung suchen dürfen, Louvois habe seinen über das unsymmetrische Fenster am neuen Lustschloß Trianon zürnenden Gebieter durch Kriegshändel beschäftigen wollen, als in dem Ehrgeiz Ludwigs, zu beweisen, daß seine Unternehmung gegen die Protestanten ihn nicht geschwächt habe, daß er noch immer der kriegsbereiteste Fürst von Europa sei.

1) Als Kurfürst Karl, der Sohn Karl Ludwigs (§. 583) von der simmernschen 1685. Linie, ohne männliche Erben starb, fiel die Pfalz nach den Geseßen des Reichs und des kurfürstlichen Hauses wie nach dem Testament des Verblichenen an die katholische Seitenlinie Pfalz-Neuburg. Aber Ludwig XIV. sprach für die an seinen Bruder, den Herzog von Orleans, vermählte geistreiche, charakterfeste und offenherzige Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Elisabetha Charlotte, nicht nur die ganze bewegliche Hinterlassenschaft an, sondern begehrte auch die Pfalz-Simmernschen Lande und dehnte endlich seine Forderungen über alle Territorien aus, von denen der Kurfürft Philipp Wilhelm nicht nachweise, daß sie nur Mannlehen seien.

3. Juni 1688.

2) Bei dem Tode des Kurfürsten Maximilian Heinrich von Köln wünschte Ludwig den französisch gesinnten Wilhelm von Fürstenberg, Bischof von Straßburg und Coadjutor von Köln, zu dessen Nachfolger. Durch Bestechung brachte er die Mehrzahl der Domherren dahin, daß sie, einer ernsten Abmahnung des Kaisers zum Troß, dem französischen Söldling ihre Stimmen gaben; aber der Papst war der Wahl entgegen und bestätigte den von der Minderzahl gewählten und von dem Kaiser „mit Rücksicht auf die Wohlfahrt des Reichs“ begünftigten jungen Kandidaten Joseph Clemens aus dem bayerischen Fürstenhause. Ludwig hatte sich gerade damals mit dem römischen Hofe über das Recht der Quartierfreiheiten der französischen Gesandten entzweit.

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