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3. Frankethe mo

§. 616. Das Zeitalter

von Nymwegen bis zum Erce res
Höhepunkt seiner Macht nach u
bas Jahrhundert Ludwigs
reichs in den Annalen der s±metenzen vé--

„Man sah überall im algemeente
Früchte dessen, was Colbert gethan Fe
tenweberei, Strumpfwirken, Tadberetan:
Benetianischer Kunst) waren merah
mit ihnen der große auswärtige same,.
Königs in Europa den ausgezesnetten:
macht geworden; es besaß 199 mem
Häfen von Brest und Toulen wurden
Seeleuten vermehrt, und bald erfahren
Alles schien zu gedeihen, was ama
ein wunderbares Werk, durch weldes
in Berbint

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stand der Schwäche und Gefährdung, in dem es sich befand; die Antillen wurden wieder eng mit dem Mutterland verbunden. Aber,,unter der centralen Leitung und fürstlichen Veranstaltung aller Dinge litt die Selbstthätigkeit der Einzelnen, auf der zulezt Alles beruht."— Auch für die Vereinfachung und Verbesserung der Rechtspflege und Gesetzgebung war Ludwig bedacht. Nach des Königs eigener Versiche= rung gab es Bezirke, wo Gesetz und Gerechtigkeit verachtet wurde, der Schwache feinen Schuß mehr gegen den Mächtigen fand, das Verbrechen nicht gestraft werden 1665. konnte. Nachdem die Hinrichtung des angesehenen Vicomte de la Mothe de Canillac, der sich während des Krieges der Fronde besonders hervorgethan, Schrecken unter den Großen verbreitet und Vertrauen unter den Bürgern und Bauern geweckt, wurde eine gleichförmige Gerichtsordnung gegründet, und „das Ansehen der Geseße in die Regionen der Berge getragen, wo man seit Jahrhunderten nichts davon wußte," so daß Jeder das Gefühl in sich trug, daß ein Richter über ihm sei. Der franzö fische Hof entfaltete eine bis dahin ungesehene Pracht: der hohe Adel, der dem König so lange feindlich gegenübergestanden, drängte sich jest um den Monarchen und in die Säle des Schlosses und unterwarf sich der strengen Etikette des Hofes; Feste aller Art, Carousselpartien, Ballete, Feuerwerke, Opern und Theater, wozu die ersten Geister Frankreichs ihre Talente in Bewegung setzten, folgten in reizendem Wechsel auf einander; Dichter, Künstler und Gelehrte wetteiferten in Verherrlichung eines Fürsten, der alle Talente, die zu seinem Ruhme oder zu seinen Vergnügungen beitrugen, mit freigebiger Hand belohnte und zu dessen Ehrgeiz es gehörte, die Wissens schaften zu befördern. Stolze Bauwerke, wie das Invalidenhaus, kostbare Bibliotheken, herrliche Druckwerke, großartige Anstalten für Naturwissenschaf= ten, Astronomie und Alterthumskunde, Akademien für Gelehrte (académie des inscriptions et des belles lettres, die Akademien für Künste, Malerei, Bildhauerei, Musik und für reale Wissenschaften) erhöhten den Glanz und Ruhm des großen Monarchen. An die Gründung des Observatoriums knüpften sich die Fortschritte der Astronomie und Geographie, an die Einrichtung des botanischen Gartens die Entwickelung der Naturgeschichte, selbst der Physiologie. Eine auf königliche Kosten unternommene Forschungsreise nach Cayenne förderte die Kenntniß der Polarabplattung der Erde und ihrer sphäroidischen Gestalt. Ludwigs Aufmerksamkeit, Beifall oder Gunst war das allgemeine Ziel aller Bestrebungen; kein Wunder, daß der Egoismus bei ihm auf die Spiße getrieben ward und daß er alle Genüsse des Lebens, deren sein gesunder kräftiger Körper fähig war, im reichsten Maße einsog! Das Schloß und die mit Statuen, Fontänen, Baumalleen u. dergl. geschmückten Gärten von Versailles galten als Muster des Geschmacks für ganz Europa. Die feine Geselligkeit, der gebildete Ton, die leichten Manieren des Adels und der Hofleute besiegten Europa weiter und dauernder als die Armeen. Französische Moden, Sprache und Literatur wurden von nun an eben so herrschend in den höhern Kreisen wie die französische Leichtfertigkeit und Unsittlichkeit. Zwar verlor Ludwig XIV. bei seinen zahlreichen Liebschaften (La Vallière, Frau von Montespan u. A.) nie den Anstand aus dem Auge, und die an seinem Hofe herrschende Galanterie bewahrte noch immer einen Anstrich von ritterlichem Wesen und romantischer Gesinnung; aber bald lockerten sich die Bande der Zucht und Ehrbarkeit, und Buhlerinnen, wie die reizende Kokette Ninon de l'Enclos, bereiteten das sittenlose Zeitalter Ludwigs XV. vor.

§. 617. Kirchenzustände. Ludwigs XIV. Anhänglichkeit an die katholi= schen Sagungen und seine äußerliche Kirchlichkeit hielten ihn nicht ab, dem Papste gegenüber eben so seine rücksichtslose Selbstherrschaft geltend zu machen, wie gegen die weltlichen Fürsten. Besonders führte die Erweiterung des königlichen Rechts (Regale) auf die Einkünfte der Bisthümer während ihrer Erledigung und des Asylrechts der französischen Gesandten in Rom eine Reihe heftiger Kämpfe zwischen dem

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kirchlichen Oberhaupte und dem französischen Autokraten herbei. Ein aus Prälaten aller Provinzen zusammengesettes Nationalconcilium wurde vom König einberufen, ,,um über die Aufrechterhaltung der Freiheiten der gallicanischen Kirche und die Ausführung der zwischen der Krone und dem Stuhle zu Rom bestehenden Verträge zu berathschlagen," und faßte die bekannten vier Beschlüsse, worin,,die Unabhängigkeit der weltlichen Macht von allen Eingriffen, die Superiorität der Concilien über das Papstthum, die Nothwendigkeit der Beistimmung der Kirche in geistlichen Fragen und die Beobachtung der nationalen Geseze in weltlichen" ausgesprochen war. Aber der entschlossene Widerstand des Papstes, die vier Säße anzunehmen und die Furcht, die gallicanische Kirche möchte auf den Weg des Schisma gerathen, hielt Hof und Klerus von weitern Schritten ab, so daß diese Vorgänge ohne praktische Folgen blieben. Von desto größerer Bedeutung und Wirkung waren dagegen die Streitigkeiten der Jansenisten und Jesuiten und die Verfolgung der Huguenotten.

1682.

a) Jansenismu 8. Seitdem die religiösen Dinge hinter der profanen Politik zurückgetreten, hatten bei dem Jesuitenorden die weltlichen Interessen die Oberhand gewonnen; die Macht und der Reichthum des Ordens standen als Hauptziel im Bordergrund. Die Folge war, daß die Jesuiten in ihren Lehren sich mehr der Richtung der Zeit anbequemten und namentlich in der Erklärung der Sünde eine sehr lage Ansicht aufstellten. Nur wo vollkommene Einsicht des Vergehens und die bestimmte Absicht, es zu vollbringen, obwalte, sei eine Sünde vorhanden, äußeres Thun ohne innere Zustimmung und Freiwilligkeit sei kein Vergehen. Diese Ca= suistik führte zu einem Gewebe von Heuchelei und Sophistik. Die Lehren von dem geistigen Rückhalt (reservatio mentalis) und von der Heiligung des Mittels durch den Zweck wurden noch erweitert durch die Lehre von dem Proba= bilismus, nach der man in einem zweifelhaften oder zweideutigen Falle eben so gut die wahrscheinlich falsche als die wahrscheinlich wahre Bestimmung ergreifen dürfe. Diese in dem von den Jesuiten fast gänzlich beherrschten Beichtstuhl aufgestellten Grundsätze machten das Joch Christi sehr leicht, zerstörten aber jeden sitt lichen Halt. Daher trat der fromme Jansenius, Professor in Löwen, dann Bischof von Ypern, der schlaffen Jesuiten-Moral entgegen und erneuerte in seinem mit Tiefe und Gründlichkeit abgefaßten Buche,, Augustinus" die alte strenge Lehre dieses Kirchenvaters, daß nur der durch die Gnade Gottes von den sündhaften Trieben des Fleisches erlöste und durch Glauben und Gottseligkeit mit seinem Schöpfer versöhnte und verbundene Geist in das ewige Leben eingehe. Seine auf Erweckung des religiösen Gefühls und eines innerlichen Christenthums gerichteten Ansichten gewannen besonders viele Anhänger unter den Nonnen des Klosters Port Royal bei Paris und ihr sittlicher Ernst zog ihnen so viele Gleichgesinnte zu, daß sie größere Räume aufsuchen mußten, worauf mehrere fromme, gelehrte, von Jansens Ansichten durchdrungene Männer in die Einsamkeit von Port Royal einzogen. Die über die Fortschritte des Jansenismus beunruhigten Jesuiten hoben die Nothwendigkeit einer freien Selbstbestimmung so lebhaft hervor, daß darüber die Idee von der Gnade in den Hintergrund gedrängt wurde, und erwirkten vom Papst eine Verdammung von fünf in Jansens „,Augustinus“ enthaltenen Säßen über Gnade und Prädestination. Aber die Anhänger desselben, unter denen sich die ersten Geister Frankreichs, Arnauld, Bascal, Nicole u. A. befanden, läugneten, daß diese Säße in der angeführten Weise sich im Augustinus befänden, und richteten, als der Papst nichts desto weniger auf seiner Verdammung bestand, ihre geistreiche Polemik nicht nur ge- 1653. gen die Jesuiten und den kirchlichen Leichtsinn, sondern auch gegen die päpstliche Autorität, der sie die höhere Macht Gottes, wie er sich in der H. Schrift offenbart, entgegenseßten. Gingen doch die unbedingten Verfechter der päpstlichen Infallibilität

so weit, daß sie behaupteten, der Papst sei auch in Fragen über Thatsachen unfehlbar; denn von dem göttlichen Stifter der Religion sei die ihm eingeborne Unfehlbarkeit auf den heil. Petrus und dessen Nachfolger übertragen worden: der religiöse Glaube selbst rechtfertige daher die Annahme, daß die verdammten Propofitionen von Jansenius in der That behauptet worden seien." Solche übertriebene, die Rechte der gallicanischen Kirche gefährdende Grundsäte erregten selbst bei dem Hofe, dem Parlamente und der Sorbonne Bedenken. Es erhob sich ein heftiger Streit, der dem Ansehen der Jesuiten und der Hierarchie um so mehr in den Augen der Gebildeten schadete, als die Mitglieder des Port Royal nicht nur geistreiche und wißige Schriftsteller, sondern auch edle Männer von religiöser Gesinnung und sittlich strengem Wandel waren. Wie in den ersten Regungen der Reformation in Frankreich war auch in dem Jansenismus eine mystische und praktische Tendenz verbunden. Seine Anhänger bildeten eine pietistisch = ascetische Partei innerhalb der katholischen und französischen Welt, hielten sich aber auf dem Boden des restaurirten Katholicismus mit seinen Dogmen und Diensten und dem ganzen Klosterleben. Die Glieder der angesehensten Adelsfamilien, die Schwester und der Bruder des Prinzen von Condé und viele andere Männer und Frauen aus den ersten Kreisen der Gesellschaft suchten in den geweihten Räumen von Port Royal Schutz gegen die Sündhaftigkeit der Welt. Lange widerstanden die Jansenisten und die Nonnen von Port Royal allen Versuchen, sie mit Strenge und Verfolgung zum unbedingten Gehorsam zu zwingen; endlich wurde unter Ludwigs XIV. Vermittelung eine mildere Form der Unterwer1668. fung aufgestellt, in welcher dann der „Kirchenfrieden“ abgeschlossen wurde, den der König mit so vieler Selbstzufriedenheit als sein Werk ansah.

28. Sept.

Pascal. Der bedeutendste unter den jansenistischen Schriftstellern war Pascal, gleich ausgezeichnet als geistreicher Schriftsteller wie als tiefer Philosoph und gründlicher Mathematiker. Seine Schrift, lettres provinciales, die eine neue Epoche in der Prosaliteratur begründete, ist bis auf den heutigen Tag wegen des vortrefflichen Stils, der feinen Fronie und des wißigen, gewandten Vortrags ein viel gelesenes Buch. Die gelungene Verspottung der Casuistik und sittenverderbenden Lehren der Jesuiten schadete dem Orden mehr als alle bisher gegen ihn gerichteten Angriffe. Pascals großes Werk, worin er (im Gegensatz zu Cartesius §. 552. c.) die Unzulänglichkeit der Vernunft zur Erkenntniß der letzten Gründe und Ursachen der Dinge und die Nothwendigkeit einer göttlichen Offenbarung und mithin die Wahrheit der chriftlichen Religion philosophisch darzustellen suchte, blieb unvollendet. „Ihm zufolge sind nur zwei Philosophien möglich; die eine des Zweifels, welche von Gott entfernt; die andere, welche in den Menschen die Kraft voraussetzt, zu wissen sich zu Gott zu erheben.“ Er findet, daß diese beiden Systeme einander ewig bekämpfen, einander zerreiben, zerstören, eben dadurch aber die Religion hervorrufen und dem Evangelium Platz machen. Doch sieht er die religiöse Offenbarung, der er sich zuwendet, nicht in der kirchlichen Rechtgläubigkeit. Das unter dem Titel Gedanken“ (pensées) nach seinem Tode von seinen Freunden her. ausgegebene geistreiche Buch, theils theologischen, theils skeptisch-philosophischen Inhalts enthält nur Bruchstücke dieses großen Werks, woraus sie absichtlich Alles entfernten, was dem neugeschlossenen „Kirchenfrieden“ und dem guten Verhältnisse zu der Geistlichkeit hätte hinderlich sein können. In seinem Geiste wirkten auch Arnauld (dessen Werke 45 Quartbände umfaffen) und Nicole. Klarheit und Schärfe der Gedanken zeichnen ihre Schriften aus; darum wurden die Werke des Port Royal Muster der französischen Prosa und ihre Lehrbücher über Grammatik, Rhetorik, Logik und Mathematik hatten bedeutenden Werth.

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Mit neuer Heftigkeit entbrannte der Streit der Jansenisten gegen die Jesuiten, als Quesnel, ein Anhänger der Grundsätze des Port Royal, moralische Betrach tungen über das N. T. bekannt machte, die ein volksbeliebtes Erbauungsbuch wurden, dem selbst der Erzbischof Noailles von Paris seinen Beifall zollte. Nun ruhten

die Jesuiten, von Ludwig XIV. unterstüßt, nicht eher, bis der Papst zuerst durch die Bulle,,In Vineam Domini" die Constitutionen der früheren Kirchenfürsten über 1713. den Jansenismus erneuerte und Port Royal aufhob, alsdann durch die Bulle „Unigenitus" eine Reihe von Lehrfäßen, meistens solche, welche die Lehre über die Gnade und menschliche Freiheit betrafen, verdammte und somit das Buch selbst als irrig verwarf. Der ganze höhere Klerus von Frankreich nahm an dem geistigen Kampfe, der noch die Regierungszeit Ludwigs XIV. überdauerte, den wärmsten Antheil und die Annahme der Constitution Unigenitus mußte durch Entseßung, Kerker und Berbannung erzwungen werden. Endlich wurde das Kloster zerstört und selbst die Leichname ausgegraben. Aber die Ansichten des Port Royal erhielten sich theils als ein von Rom getrenntes Kirchenwesen in den Niederlanden (Utrecht und Haarlem), theils als Gefühls schwärmerei (convulsionaires), theils als freisinniges Element in der katholischen Theologie und bei einem Theile des französischen Klerus. Daß die Jansenisten der Religion eine selbständige Bedeutung geben wollten, nicht in der nationalen Macht und Einheit das letzte Ziel erblickten, zog ihnen die Abneigung und den Zorn des Königs zu.,,Ludwig XIV. haßte alle Neuerungen aus Prinzip; die Quietisten, die den äußern Cultus mißachteten, denen man nachsagte, daß ihnen Alles erlaubt scheine, was der Leib verlange, wofern der Geist sich nur einmal Gott ergeben habe, mußten ihm eben so gefährlich für das bürgerliche Leben, wie für die Kirche erscheinen." Darum wurden die Mystiker, wie Mad. Guyon und die Quietisten nicht weniger mit Ungunst, Zurücksetzung und Verfolgung belegt als die Jansenisten.

§. 618. b) Huguenottenverfolgung. Ein Machtherrscher wie Ludwig XIV., der sich für ein sündhaftes Leben mit einer vorübergehenden Devotion und Reue ohne Sinnesänderung und Zerknirschung abfand, mußte besonders Aergerniß nehmen an dem demokratischen Wesen der Calvinisten, an ihrem auf Sittenstrenge gegründeten religiösen Ernste, an dem Stolze, den ihnen das Gefühl der Geistesfreiheit und Selbsterkenntniß einflößte. Die Treue und Ergebenheit, die sie während des Kriegs der Fronde bewiesen, bewog ihn wohl im Anfange seiner Regierung, das Edikt von Nantes zu bestätigen; als aber seine Bemühungen, sie durch einige Zugeständnisse zu einer,,Reunion" mit der Kirche zu bewegen, an ihrer religiösen Festigfeit scheiterten, so erwachte sein Unwille,,,weil er es unerträglich fand, daß es in seinem Reiche eine Partei gab, welche die Religion, zu der er sich bekannte, des Irrthums zich und von ihm gesondert die rechte Wahrheit zu besigen vermeinte." Zu dieser Abneigung kam noch Ludwigs Ansicht, daß Einheit der Kirche zu einer vollendeten Monarchie ebenso nothwendig sei wie Einheit des Staates. Darum bedrückte er die Jansenisten, bis ihr Widerstand gegen das kirchliche Oberhaupt gebrochen war, und zwang durch die härtesten Verfolgungen die Calvinisten theils zur Flucht, theils zur Rückkehr in den Schooß der herrschenden Kirche. Lange hintertrieb Colbert, der die Huguenotten als betriebsame, gewerbthätige Bürger schäßte, gewaltsame Maßregeln. Die Reformirten hatten einen bedeutenden Antheil an der Verwaltung der Finanzen, den Staatspachtungen, dem Anleihewesen; die Fabriken und Manufacturen in Eisen, Leder, Seide und Wolle waren großentheils in ihren Händen; sie zeichneten sich aus durch Thätigkeit, Wohlstand und Bildung. Aber die Einflüsterungen des königlichen Beichtvaters La Chaise, eines Jesuiten, der in dem ,,Gewissensrath" Ludwigs die erste Stimme hatte, der Befehrungseifer der frömmelnden Frau von Maintenon (die aus einer verlassenen Waise protestantischer Eltern, Franzisca d'Aubigné, zuerst die Gattin des verwachsenen, wißigen Dichters Scarron, dann die Erzieherin der natürlichen Kinder des Königs und endlich Lud= wigs angetraute Gemahlin geworden und durch ihre unbedingte Hingebung und Uebereinstimmung mit dessen Natur und Geistesrichtung großen Einfluß auf alle Vor

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