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gehäuft, obenauf ein Quarzkristall gelegt, der App. dann mit verd. Lsg. von Na,SiO, gefüllt u. geschlossen. Oben in der Region des Körbchens fand durch einen Ring mit Gasflammen eine Erhitzung auf 338° statt (also 150 Atmosphären Druck), unten tauchte der App. in k. W. Nach 6 Monaten waren der Kristall u. die oberen Quarztrümmer angeätzt, die tieferen unter dem Flammenring dagegen durch Quarz verkittet und zum Teil weiter gewachsen. Oben hat also Lsg., unten in der kalten Region Absatz stattgefunden, der Druck war überall gleich, also ist die Wärme der mineralbildende Faktor, wozu die Zeit kommt. Der Druck spielte wie in der Natur die Rolle, dafs er W. in flüssiger Form, also als Lösungsmittel erhält. Demnach ist der GRUBEMANNsche, auf die kristallinen Schiefer bezogene Satz, „Druckzunahme erzeugt Lsg., Druckabnahme Kristallisation", nicht so unbedingt zutreffend, sondern bedarf der hiermit gegebenen Auslegung. (Atti Accad. d. scienze 40. 11 SS. Turin. 1905; N. Jahrb. f. Mineral. 1905. II. 246–47. 1/11. 1905. Ref. DEECKE.) HAZARD.

E. Manasse, Die Gesteine der Insel Gorgona. In den Glimmerschiefern mit und ohne Turmalin kommt ein Glimmer mit kleinem Achsenwinkel vor. (Analyse unten.) Derselbe verwittert zu Chlorit der Penningruppe, reichlichem Ti-haltigem Magnetit (oder Ilmenit) zum Teil in Leukoxen umgewandelt u. zu unendlich vielen Rutilnädelchen. In den zu Prasinit metamorphosierten Gabbros u. in den metamorphosierten Diabasen findet sich Lawsonit.

BO, S
Sp.

H2O SIO, Tio, Al,03 Fe, Og FeO CaO MgO K,O Na2O 5,68 41,76 0,55 31,76 4,27 4,32 0,17 2,76 7,10 3,02 (Memorie Soc. Tosc. di Sc. Nat. Pisa 20. 19-59; Z. f. Kristall. 41. 263. 17/10. 1905. Pisa. Ref. ZAMBONINI.)

ETZOLD.

C. Preusse, Das Gebiet von El Oro und Tlalpujahua. Die Gänge dieses, das meiste mexikanische Gold liefernden Gebietes enthalten die Edelmetalle selten gediegen, sondern meist als unsichtbare Imprägnationen im Quarz oder vererzt in den Sulfiden. Infolgedessen gelangt nach erfolgter Konzentration das Cyanidverf. zur Anwendung. (Österr. Z. f. Berg.-Hütt. 53. 579-81. 4/11. 1905.) ETZOLD.

J. E. Hibsch, Die salischen Gesteine der Ganggefolgschaft des Essexits im böhmischen Mittelgebirge. Als hauptsächliches salisches (leukokrates) Ganggestein tritt im böhmischen Mittelgebirge der Gauteït auf (Grundmasse: Leisten u. Platten von Alkalifeldspat, weniger von Kalknatronfeldspat, spärliche Magnetitkörner, Prismen von Augit u. Hornblende, seltene braune Glimmerplättchen, Glasbasis; porphyrische Ausscheidungen: Hornblende, Augit, Kalknatronfeldspat; chemische Charakteristik: relativ viel CaO [5%], MgO [2,5%], Eisenoxyde [5-6%], reichliche Alkalien [11%] und Al,0, [18%], mittlerer SiO, - Gehalt [54%]). Von diesen Gauteïten wurden bis jetzt die Bostonite getrennt gehalten, HANUSCHS Analyse des Bostonits vom Ziegenberg bei Nestersitz (siehe unten) zeigt jedoch die nahe Verwandtschaft beider Gesteine, es empfiehlt sich deshalb, die Bostonite den Gauteïten anzugliedern, zu denen in diesem erweiterten Sinne die Spaltungsgesteine von Stammmagmen mit gröfseren Ca- und K-Mengen bei mittlerem Gehalt an Si u. Al (essexitische, bezw. theralithische Magmen) gehören. Diese Gauteïte bilden mit den Maenaïten eine durch geringeren Gehalt an Si, Al, K und Na, dafür durch gröfsere Mengen von Ca und Mg ausgezeichnete Gruppe in der grofsen Reihe bostonitischer Ganggesteine.

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3,61 4,63 4,11 99,43 2,434

(TSCHERMAKS Mitt. 24. 299-308. [Juli 1905.] Tetschen.)

ETZOLD.

S. C. Ponte, Mineralogische Untersuchung der Blöcke, welche vom centralen Krater des Ätna beim Ausbruch 1879 ausgeworfen wurden. Die aus doleritischer Basaltlava bestehenden Blöcke sind durch die sauren Kraterdämpfe verändert worden. Es bildete sich Steinsalz (durchaus kristallisierte MM. in der am meisten veränderten Lava mit Verunreinigungen von Kaliumchlorid, Natriumsulfat und Ammoniumsalzen), Eisenglanz (Rhomboeder und Täfelchen auf dem Steinsalz, oder in Klüften u. Höhlungen der Lava), Magnetit (zwischen dem Eisenglanz verstreut, noch nicht unter den Sublimationsprodd. des Ätna bekannt, Pyrit (als ältestes Prod. in Klüften u. Höhlungen). (Bollettino delle sedute della Accad. Gioenia di Scienze Natur. in Catania 1903. Heft 76. 17-30; Z. f. Kristall. 41. 259-60. 17/10. 1905. Catania. Ref. ZAMBONINI.) ETZOLD.

E. H. Cunningham-Craig, Metamorphismus im Loch-Lomonddistrikt. In dem Gebiet folgt auf eine aus Sandsteinen und Tonschiefern bestehende Zone ein schmälerer Streifen von Glimmerschiefern mit Sandsteinlagen, weiter ein Glimmerschieferstreifen, und schliesslich eine breite Zone von Albitgneifsen. Eingehende, auf mikroskopische Unterss. gestützte Beschreibungen von Gesteinsproben zeigen, wie durch mechanische Deformation der primären Gemengteile u. Neubildung von hellem u. dunklem Glimmer, Kalkspat und Albit, sowie Quarz aus den klastischen Urgesteinen die kristallinen Gebilde entstanden sind. Durch Photographien wird dabei gezeigt, wie man manchmal nur noch bei bestimmter Beleuchtung die Gestalt von Geröllen erkennt, während durch die gekreuzten Nicols die vorgeschrittene Umkristallisierung demonstriert werden kann. Vf. nennt solche Gebilde,,ghosts', (Gespenster). Dafs aus Feldspatsandsteinen Albitgneifse entstehen können, wird auch durch chemische Analysen belegt. Mitten in der Albitgneisszone treten zahlreiche Intrusionen jüngerer Granite, Diorite u. verwandter Tiefengesteine auf, die nun durch Kontaktmetamorphose auf die normalen Albitgneifse eingewirkt haben. Dabei wird Chlorit in Biotit umgewandelt, Albit verschwindet, Cordierit, Andalusit und vielleicht ein Natronglimmer werden neu gebildet. Die Schieferung wird undeutlich. (Quarterly Journal of the Geological Society 60. 10-29; N. Jahrb. f. Mineral. 1905. II. 225-27. 1/11. 1905. Ref. SALOMON.) HAZARD.

G. Murgoci, Rumänische Bernsteinlagerstätten, nebst Anmerkungen über die fossilen Harze: Succinit, Romanit, Schraufit, Simetit, Birmit etc. und über ein neues fossiles Harz von Olanesti. Vf. sucht darzulegen, dafs viele fossile, mit besonderen Namen belegte Harze Succinit, d. h. Bernstein, sind, indem Farbe, Aussehen, Fluoreszenz keine spezifischen Mineralcharaktere sind. Genauer wird der Vergleich mit dem Succinit durchgeführt am Rumänit, Schraufit, Birmit, Cedarit, Alingit, Muckit, Neudorfit u. Simetit. Ein neues zu Olănesti gefundenes Harz stimmt mit dem vom Wienerwald überein. Es hat Härte 2,5-3, ist leicht zu gelblichgrauem Pulver zerreiblich, hat D. 1,094, zers. sich von 165-250° unter Abgabe von H,O, Öl, etwas SO, und einem Kolophoniumrückstand. Es besteht aus 85,42 C, 11,46 H, 2,55 0, 0,54 S und 0,03 Asche. Auffällig ist die Kontinuität der Bernsteinformation und die zeitliche Übereinstimmung der Bernsteinentstehung (Eocän bis Ende des Oligocäns). (Asoc. Româna pentru inaintarea si respandirea sciintelar, Memoriile Congresului de la Jasi. Bukarest 1903. 1–34; Z. f. Kristall. 41. 318-20. 17/10. 1905. Ref. DULL.)

ETZOLD.

Arthur Garfield Levy, Wasser vom Simplontunnel. Die Quelle, deren W. Vf. untersucht, entspringt ca. 9,2 km von dem Eingang auf der italienischen Seite, hat eine Temperatur von 45,9° und liefert 2301 pro Sekunde; es ist klar, farblos und geruchlos, von etwas salzigem Geschmack und absolut frei von Chlor. Das Liter enthält 1,5220 g Rückstand, darunter 0,8000 g SO, u. 0,4910 g CaO, 0,0655 g MgO, 0,0267 g gebundenes CO,, 0,0102 g SiO,; der Rest ist AlО ̧ + FéО ̧, SrO, KO und Na, und eine Spur Li. Ba, Cs u. Rb konnten selbst spektralanalytisch nicht nachgewiesen werden. Vf. berechnet 1,1099 g CaSO, und 0,1965 g MgSO, auf den Liter. Die gel. Gase sind CO,, N, O, etc. (0,4 ccm); 11 enthält 20,8 ccm Gas bei Normalbedingungen, die augenscheinlich aus der Luft stammen. (The Analyst 30. 367-69. Nov. [1/11.*] 1905. London.) W. A. ROTH-Berlin.

Analytische Chemie.

L. Medicus, Analytische Chemie. Bericht über Fortschritte im ersten Halbjahr 1905. (Chem. Ztschr. 4. 532-34. 1/12. 1905. Würzburg.) WOY.

G. Tammann, Über die Anwendung der thermischen Analyse. III. (Fortsetzung von Z. f. anorg. Ch. 45. 24; C. 1905. I. 1634.) In früheren Arbeiten hat Vf. die Anwendbarkeit der thermischen Analyse in folgenden Fällen gezeigt: 1. Aus den Schmelzen beider Komponenten scheidet sich keine Verb. aus; 2. es scheidet sich eine solche aus, und 3. kristallisiert eine Verb. heraus, welche teilweise schmilzt, indem sie in Kristalle der einen Komponente und eine Schmelze zerfällt. Hier wird diese Methode für einige andere Fälle weiter entwickelt. Sie besteht bekanntlich in der Beobachtung der Änderung der Temperatur in Abhängigkeit von der Zeit für eine Reihe von Schmelzen verschiedener Zus. 1. Vf. zeigt, dafs man die Menge des Eutektikums aus den Abkühlungskurven bestimmen kann, da man unter Berücksichtigung gleicher äusserer und innerer Bedingungen der Abkühlung und bei Anwendung gleicher Mengen verschieden zusammergesetzter Schmelzen die Menge des Eutektikums den Zeiten der eutektischen Kristallisationen proportional setzen kann. 2. Wird der Fall diskutiert, dass die beiden Komponenten sich im flüssigen Zustande nicht in allen Verhältnissen miteinander mischen, u. aus den Schmelzen nur die Komponenten kristallisieren. 3. Aus den beiden sich nicht mischenden Schmelzen scheidet sich eine Verb. aus. Hierbei geht Vf. von dem Gleichgewicht Am B1 [pA-q B] + [(m − p) A—(n − q)B] aus. (A u. B At.-Geww. der Komponenten A u. B, m u. n ganze, p u. q gebrochene Zahlen, die in Klammern eingeschlossenen Symbole geben die Zus. der Fll.) Dieses Gleichgewicht wird geometrisch verwertet, u. es wird gezeigt, dass die Zus. A, B, durch drei unabhängige Wege bestimmt werden kann, indem für eine Abkühlungstemperatur ein Maximum, für zwei andere ein Minimum o der Kristallisationsdauer beobachtet wird.

4. Unterscheidung einer polymorphen Umwandlung von einer chemischen Rk. kann auf Grund des Umstandes geschehen, dafs bei gleichen Schmelzen das Maximum der Zeitdauer, während der die Umwandlung vor sich geht, bei dem ersteren Vorgang auf eine Zus. fällt, bei der das System nur eine Kristallart enthält. Bei einer chemischen Rk. müsste eine neue Kristallart entstehen, u. die Zeitdauer müfste ihren maximalen Wert bei der Konzentration der Schmelze haben, welche der Zus. der neuen Kristallart entspricht. Durch das Auftreten polymorpher Umwandlungen entstehen neue Möglichkeiten, die Zus. der betreffenden Kristallart zu kontrollieren. 5. Die Form der Abkühlungskurven bei der Kristallisation von Mischkristallen u. der Einfluss der Abkühlungsgeschwindig

keit auf die Zus. von Mischkristallen. In diesem Abschnitt wird zuerst der von ROOZEBOOM schon besprochene idealste Fall erörtert u. gezeigt, wie aus den Abkühlungskurven Werte, die den mittleren Gesamtschmelzwärmen proportional sind, abgeleitet werden können. Ferner werden solche Abkühlungskurven berücksichtigt, bei denen die gröfste Menge sich im ersten, u. solche, bei denen sich die gröfste Menge im letzten Kristallisationintervall ausscheidet. Dann bespricht Vf. die Abhängigkeit der Konzentration der Mischkristalle von der Abkühlungsgeschwindigkeit u. zeigt, wie man mit Hilfe der Kenntnis der Differenz der Abkühlungsgeschwindigkeit (t—t1) für die beiden reinen Stoffe (Beginn u. Ende der Kristallisation), die Temperatur der Endkristallisation der Mischkristalle korrigieren kann. Ebenso wie die Form der Abkühlungskurven von der Geschwindigkeit abhängt, wird auch die Struktur der kristallisierten MM. Funktion derselben gröfser sein. 6. Best. der Konzentration gesättigter Mischkristalle bei teilweiser Mischbarkeit der Komponenten. Es werden erstens die auftretenden Erscheinungen des Falles: Gesättigter Mischkristall 1 Schmelze + gesättigter Mischkristall 2 und zweitens diejenige, dass die Rk. bei t, nach der Gleichung Schmelze gesättigter Mischkristall 1 + gesättigter Mischkristall 2 verläuft. Die auszugsweise Erörterung wird hier unterlassen, da sie ohne die Figuren nur schwer verständlich wäre.

7. Die Verb. bildet mit ihren Komponenten Mischkristalle. Da nicht selten bei höheren Temperaturen die Verbb. sich untereinander u. mit ihren Komponenten mischen, scheint demnach die Besprechung der Hauptfälle, welche durch die Mischbarkeit von Verbb. mit ihren Komponenten und unter sich bei der Kristallisation binärer Schmelzen auftreten, erwünscht. 1. In einer lückenlosen Reihe von Mischkristallen kann eine Verb. auftreten, deren F. höher oder tiefer oder zwischen den FF. der Komponente liegt. Die ersten beiden Fälle ergeben sich aus der Gröfse des Kristallisationsintervalls u. aus der Gestalt der F.-Kurven. Bei dem dritten Falle hat man nach Ermittlung der Kristallisationsintervalle aus den Abkühlungskurven die Konzentration aufzusuchen, bei der das Kristallisationsintervall O wird. 2. Die Verb. schmilzt zu einer homogenen Fl. und ist mit ihren Komponenten nur teilweise mischbar. In diesem Falle kann man die Zeitdauer der Haltepunkte auf den Abkühlungskurven zur Best. der Konzentration der bei den Temperaturen t1 und t, gesättigten Mischkristalle verwenden, während für die Zus. der Verb. nur die Temperaturintervalle der Kristallisation in Betracht kommen. 3. Wird der Fall besprochen, dass die Verb. Am B, bei bestimmter Temperatur in ein Gemenge von Schmelze und gesättigtem Mischkristall zerfällt und die Rk. bei derselben Temperatur reversibel ist nach:

Am Ba AB, + [(max) A+ (n−ay) B].

4. Kommt der Fall zur Diskussion, dafs Verb. Am B sich mit A begrenzt mischt. 5. Betrachtet Vf. den Fall, dafs A,B, zu einer Mischung zweier Fll. schm., und dafs die Verb. sich mit ihren Komponenten A und B in allen Verhältnissen mischt. Auch hier verbietet sich die Wiedergabe der Erörterungen, welche zur Aufklärung der vorliegenden Verhältnisse durch die thermische Analyse die Möglichkeit zeigen, wegen der fehlenden geometrischen Darst. Es wird daher auf das Original verwiesen. (Z. f. anorg. Ch. 47. 289–313. 9/11. [1/10.] 1905. Göttingen. Inst. f. anorg. Chem. d. Univ.) MEUSSER.

Hanns Mittler und Leo Neustadtl, Ein Apparat zur Entnahme von Proben aus Reservoiren und Vorlagen, sowie zur Ermittlung des Wasserstandes in denselben. Für die Übernahme von Reservoiren und Zisternen, besonders in der Petroleumindustrie, ist die Entnahme von Proben aus verschiedenen Schichten einer Flüssigkeitssäule und die Ermittlung des Wasserstandes unter ihr wichtig; der nur für

letzteren Zweck vorhandene Patent-Water-Finder ist für Rohöl nicht zu gebrauchen. Der von den Vff. beschriebene App. bringt die Probe vom Boden des Reservoirs direkt an die Oberfläche, u. der Wasserstand kann an einer Messröhre unmittelbar abgelesen werden. Das Instrument ist eine Glasröhre, die in eine der ganzen Länge nach geschlitzte Schutzhülse mit Teilung mittels zweier Holländer dicht eingesetzt ist. Im unteren Verschlufsstück befindet sich ein Klappenventil; am oberen, offenen Ende ist ein Metallbügel zur Befestigung des App. an einem Messband. Wird der App. in das Reservoir heruntergelassen, so öffnet sich sofort die untere Klappe, u. die entsprechende Flüssigkeitsschicht durchläuft die Glasröhre. Beim Stillstand des App. schliefst sich die Klappe, und der App. kann samt Inhalt an die Oberfläche gebracht werden. Zur Best. des Wasserstandes wird der App. bis auf den Boden hinuntergelassen. Durch Aufschlagen eines Metallstiftes auf den Boden wird die untere Klappe geöffnet, nach 1-2 Min. das Instrument heraufgezogen und der Wasserstand abgelesen. Zu beziehen von LENOIR & FORSTER, Wien. (Chem.

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Ztg. 29. 1186. 15/11. 1905.)

BLOCH.

M. Dennstedt, Über die vereinfachte Elementaranalyse für wissenschaftliche Zwecke. (Vgl. Anleitung zur vereinfachten Elementaranalyse; Hamburg, MEISSNERS Verlag; C. 1904. I. 690. 850; Chem.-Ztg. 29. 52; C. 1905. I. 627; Z. f. angew. Ch. 18. 1134; C. 1905. II. 917.) Auf Anregung von Prof. BECKMANN veröffentlicht Vf. einfache Vorprüfungsverfahren. Für die gewöhnliche Methode der vereinfachten Elementaranalyse stellt man durch Erhitzen einer kleinen Menge Substanz im Reagensrohr Art u. Grad ihrer Flüchtigkeit fest und bemisst danach Art und Schnelligkeit des Erhitzens bei der Verbrennung; bei wertvollen Substanzen vergast man sehr vorsichtig u. opfert lieber eine halbe Stunde. - Für die Schnellmethode (das Schiffchen mit der Substanz wird in ein engeres Einsatzrohr innerhalb der Verbrennungsröhre gebracht), die weniger Zeit und Geschicklichkeit verlangt u. im Hamburger Staatslaboratorium fast ausschliefslich angewendet wird, ist ebenfalls im Reagensglase zu prüfen, ob die Substanz sehr leicht, schwer oder sehr schwer, mit oder ohne Zers. flüchtig ist. Danach entscheidet sich, ob man ein beiderseits offenes (Fig. 4) oder ein einseitig (hinten) geschlossenes (Fig. 5) Einsatzrohr oder die doppelte O-Zuführung wählt. Bei letzterer (s. Fig. 6) sind Blasenzähler und CaCl,-Rohr durch enge lange Gummischläuche mit dem eigentlichen Trockenapp. verbunden, u. das innere Rohr mit Substanz läfst sich leicht mit einer Hand einbringen oder herausziehen. Statt Blasenzähler u. CaCl-Rohr lassen sich auch zwei kleine, auf einem Holzbrett mit Rädern montierte Trockentürme anbringen, die mit dem Ellenbogen verschiebbar sind.

Das beiderseits offene Rohr a eignet sich nur für Substanzen, die sich allmählich unter Abscheidung von schwer verbrennlicher Kohle zers. (Zucker, Eiweiss, Steinkohle etc.). Bei genügender äufserer O-Zufuhr (Weite des äusseren Rohres) bedarf die Vergasung keiner besonderen Vorsicht, und man kann im Doppelofen leicht 2 Verbrennungen gleichzeitig unternehmen. Einsatzrohr beignet sich für sehr leicht flüchtige Substanzen (für diese ausschliefslich), für leicht flüchtige und für diejenigen schwerer flüchtigen Substanzen, deren Verflüchtigung ohne sehr starke Abscheidung von Kohle erfolgt (CH,OH, A., Bzl., Naphtalin, Benzoesäure, Anilin, Phtalsäure, Phtalimid etc.). Bei sehr leicht flüchtigen Stoffen ist zur Vermeidung einer zu raschen Vergasung vorsichtig zu erwärmen und ein längeres Einsatzrohr (bis etwa 17 cm) anzuwenden. Als Kriterium für richtigen Verlauf gilt lebhaftes Aufglühen der Kontaktsubstanz oder Auftreten einer kleinen, im Inneren des engen Rohres sich haltenden, Flamme am offenen Ende des bis an das glühende Platin geschobenen Einsatzrohres; ist diese Flamme zu hoch geworden, so ist zur Rettung der Analyse nach Wegnahme der hinteren Flamme und des darüber stehenden

X. 1.

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