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unl. Form abgeschieden ist, und durch weiteren HCl-Zusatz freie H-Ionen in der Lög. aufzutreten beginnen. (Ber. Dtsch. chem. Ges. 38. 3781-84. 25/11. [31/10.] 1905. Berlin. Chem. Inst. Dr. LEBBIN.) PRAGER.

E. E. Blaise und A. Courtot, Molekulare Umlagerungen und Wanderung der Carboxylgruppe bei der Abspaltung von Wasser aus gewissen Oxysäuren. Lässt man unter geeigneten Bedingungen P,O, auf die Dimethylhydrakrylsäureester einwirken, so erhält man in guter Ausbeute die Ester der B,y ungesättigten Säuren. Dargestellt wurden auf diese Weise die Dimethylvinylessigsäure, Dimethylpropenylessigsäure, Kp24. 119°, Dimethylisopropenylessigsäure, Kp. 117o, u. Dimethylphenylvinylessigsäure, Kp1o. 170°. Unter den Dimethylhydrakrylsäureestern sind in dieser Hinsicht besonders interessant diejenigen, welche am y-Kohlenstoff keinen H besitzen, und diejenigen, deren Alkoholgruppe eine primäre ist, deren Kette also mit dem B-Kohlenstoff aufhört. So geht der Oxypivalinsäureäthylester bei der Einw. von PO, in ein Gemisch von Tiglin- und Angelikasäureäthylester über, in dem ersterer vorherrscht. Diese Rk. ist von einer Umlagerung in folgendem Sinne begleitet:

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CH2OH C(CH), COOH CH, CHOH-CH(CH). COOH - CH, CH: C(CH3)• COOH.

a,a-Dimethyl-ẞ-phenylhydrakrylsäureäthylester liefert bei der Einw. von PО, einen ungesättigten Ester vom Kp13. 132o, der durch Verseifung in Dimethylatropasäure, (CH),C: C(CH)-COOH, F. 151°, übergeht, eine Rk., die nur durch eine Umlagerung in folgendem Sinne erklärt werden kann:

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CH, CHOH.C(CH), COOH - COOH.CH(C ̧H2)·C(CH),OH - COOH. C(C,H,): C(CH3).

(C. r. d. l'Acad. des sciences 141. 724–25. [6/11.* 1905.].)

DÜSTERBEHN.

Georges Darzens, Allgemeine Methode zur Synthese der a,ß-substituierten Glycidester und Ketone. Ersetzt man in dem vom Vf. kürzlich (C. r. d. l'Acad. des sciences 139. 1214; C. 1905. I. 346) zur Darst. substituierter Glycidsäuren ausgearbeiteten Verf. den Chloressigester durch a-Chlorpropionsäureester, so erhält man a,ß-trisubstituierte Glycidsäureester von der Formel RR'C.O.C(CH ̧).COOCH, die bei der Verseifung sehr leicht unter CO2-Verlust und Wanderung des H-Atoms in die Ketone RR'CH.CO.CH, übergehen. Diese Glycidester stellen farblose Fll. von schwachem Geruch dar, fixieren Halogenwasserstoff und NH, und liefern bei der Einw. von Essigsäureanhydrid die Diacetylderivate der korrespondierenden Glycerinsäuren. Dargestellt wurden folgende Glycidester und Ketone. Aus Aceton: Trimethylglycidsäureäthylester, Kp20. 80-82o, aus Methyläthylketon: Methyl-3,8-methyläthylglycidsäureäthylester, Kp... 90-93o, aus Methyl-n.-propylketon: Methyl-B,B-me-"" thylpropylglycidsäureäthylester, KP16. 100-102°, aus Methyl-n.-hexylketon: MethylBB-methylhexylglycidsäureäthylester, Kp. 152o, und Methyl-n.-hexylaceton, Kp. 100 bis 103° (Semicarbazon, F. 86-87°), aus Methyl-n.-heptylketon: Methyl-ß,ß-methylheptylglycidsäureäthylester, KP18. 148-150°, und Methyl-n.-heptylaceton, Kp15. 101 bis 103° (Semicarbazon, F. 168-169°), aus Methyl-n.-nonylketon: Methyl-B,B-methylnonylglycidsäureäthylester, KP1s. 174-175°, u. Methyl-n.-nonylaceton, Kp,s. 132-135° (Semicarbazon, F. 78-79°), aus Acetophenon: Methyl-B,B-methylphenylglycidsäureäthylester, Kp2, 151-154o, und Methylphenylaceton, Kp20. 102-104° (Semicarbazon, F. 172-173o), aus p-Methylacetophenon: Methyl-ß,ß-methylkresylglycidsäureäthylester, KP19. 160-162°, u. Methylkresylaceton, Kp. 116-118° (Semicarbazon, F. 184-185). (C. r. d. l'Acad. des sciences 141. 766-68. [13/11.* 1905.].) DÜSTERBEHN.

B. Stollé, Nachtrag zu der Abhandlung: „Über die Kondensation von Acetessigester mit Phenylmethylpyrazolon und die Einwirkungsprodukte von Phenylhydrazin und Hydrazin auf Dehydracetsäure. Die vom Vf. (Ber. Dtsch. chem. Ges. 38. 3023; C. 1905. II. 1324) dem bei 145° schm. Prod. aus Acetessigester + Methylphenylpyrazolon zugesprochene Laktonformel hat G. KOHN bereits in seinem Buche: ,,Tabellarische Übersicht der Pyrazolderivate" - allerdings ohne jede Erörterung als wahrscheinlich angeführt. (Ber. Dtsch. chem. Ges. 38. 3856. 25/11. [15/11.] 1905. Heidelberg. Univ.-Lab.) STELZNER.

Leo Grunmach, Versuche über die Diffusion von Kohlensäure durch Kautschuk. Es war vorgeschlagen worden, Zimmerluft dadurch von CO, und schädlichen Gasen zu befreien, dass man in die Wände Kautschukplatten einlässt, durch die O, und N kaum, CO, NH,, H,S etc. leicht hindurchdiffundieren. Das Verf. ist praktisch aussichtslos, bot aber den Anlafs, die Diffusionskoeffizienten von CO, durch dickere Platten von Kautschuk numerisch festzustellen. Die Diffusionsgeschwindigkeit der CO, durch Kautschuk nimmt mit der Zunahme der Differenz der Partialdrucke zu, aber nicht der Differenz proportional, wie bisher angenommen. Die Diffusionsgeschwindigkeit nimmt mit der Dicke ab, aber nicht derselben umgekehrt proportional; ferner ist die Diffusionsgeschwindigkeit in hohem Masse von der relativen Gröfse der absoluten Gasdrucke abhängig. Die Messungen leiden an dem Übelstand, dafs das Material nicht sehr gut definiert ist. (Physikalische Ztschr. 6. 795 bis 800. 9/11. [28/9.*] 1905. Berlin-Meran.) W. A. ROTH-Berlin.

Ch. Dhéré, Ultraviolette Absorptionsspektren der Purine. Die Bestst. wurden nach dem photographischen Verf. ausgeführt. Als Lichtquelle dienten die Funken einer Induktionsmaschine, welche zwischen Eisen und EDERscher Legierung übersprangen. Untersucht wurden das Sarcin, Xanthin und die Harnsäure. Vergleicht man die Absorptionsspektren dieser 3 Purine, so sieht man, dafs die Absorptionsbänder mit Ausnahme des zweiten Bandes der Harnsäure sich in dem Masse nach der am wenigsten brechbaren Seite bewegen, als der O-Gehalt des Mol. zunimmt. Hebt man die äussersten Linien des Spektrums im Augenblick des Verschwindens der Transparenzbänder heraus, so gelangt man zu folgenden Werten:

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Ebenso wie in ihrer chemischen Konstitution bilden diese 3 Purine auch in bezug auf ihre Spektraleigenschaften eine Reihe. (C. r. d. l'Acad. des sciences 141. 719-21. [6/11.* 1905.].) DÜSTERBEHN.

F. Kehrmann, Über farbige und farblose Diimine. Die Veröffentlichung von PRINGSHEIM (Ber. Dtsch. chem. Ges. 38. 3354; C. 1905. II. 1584) veranlasst Vf. zu der Bemerkung, dafs die blauen und grünen Oxydationsprodukte des p-Phenylenund Dibrom-p-phenylendiamins (JACKSON, CALHANE, Ber. Dtsch. chem. Ges. 35. 2496; Amer. Chem. J. 31. 209; C. 1902. II. 445; 1904. I. 1073) zweifellos chinhydronartige Additionsprodd. der nur schwach gefärbten Diiminsalze an die freien Diamine, bezw. deren Salze darstellen. So oxydiert sich auch das Phenyldihydrophenazin in saurer Lsg. an der Luft zu einem intensiv grünen Chinhydronsalz, das von sd. W. in farbloses Phenyldihydrophenazin und gelbes Phenazoniumsalz gespalten wird (vgl. HINSBERG, GARFUNCKEL, LIEBIGs Ann. 292. 260; C. 96. II. 919; KEHRMANN, LIEBIGS Ann. 322. 71; C. 1902. II. 219). Im Gegensatz zu WILLSTÄTTER, Ber. Dtsch. chem. Ges. 38. 2246; C. 1905. II. 233) ist Vf. der An

sicht, dafs es nicht gelingen wird, zwei isomere Reihen von Chinondiiminsalzen, mit gewöhnlicher, bezw. mit Carbonium doppelbindung, darzustellen; er glaubt viel mehr, dafs sich die tief gefärbten Oxydationsprodd. ebenfalls als Chinhydrone entpuppen werden, wie dies auch für das rote HCl-Einwirkungsprod. des Chinonbismethylimids zutreffen dürfte, u. zwar in ähnlicher Weise wie für das grüne Bromhydrat, für welches von JACKSON u. CALHANE die Formel C,H,Br,(NH,)(NH ̧Br) + CH,Br2(: NH)(: NH,Br) sichergestellt ist. (Ber. Dtsch. chem. Ges. 38. 3777—78. 25/11. [1/11.] 1905. Genf. Univ.-Lab.) STELZNER.

F. Kehrmann und Robert Kaiser, Über ein neues Dinitrodiphenylamin. Für die Synthese einiger Azoniumfarbstoffe (i-Rosinduline) vom Typus des 4-Amino-Nphenylphenonaphtazoniumchlorids bedurften die Vff. des 2,6-Diaminodiphenylamins, CH, NH.CH,(NH). Ihr Ausgangsmaterial bildete das o-Nitrojodbenzol, das ihnen bei der Behandlung mit Salpeterschwefelsäure nach KÖRNER neben viel 2,4Dinitrojodbenzol auch kleine Mengen 2,6-Dinitrojodbenzol, CH,J(NO,),, lieferte. Beim Behandeln mit Anilin ging letzteres dann in 2,6-Dinitrodiphenylamin, CH ̧·NH. CH,(NO2),, über. Rote Säulen; F. 106°; zl. in E., sd. A.; unl. in k. W. (Ber. Dtsch. chem. Ges. 38. 3778-79. 25/11. [12/10.] 1905. Genf. Univ.-Lab.) STELZNER.

P. Juillard, Über einige Nitrodiphenylamine. (Forts. von Bull. Soc. Chim. Paris [3] 33. 994; C. 1905. II. 1174.) Vf. hat einige Darstellungsverff. von Nitrodiphenylaminen abgeändert und durch direkte Nitrierung von Nitrosodiphenylamin und Di- u. Trinitrodiphenylaminen teils bereits bekannte, teils noch nicht bekannte Nitrodiphenylamine und Nitrosonitrodiphenylamine dargestellt. Als Nitrierungsmittel wurde in den meisten Fällen eine 20% ig. (Vol.-%) Lsg. von HNO, von 40° Bé. in Eg. benutzt. Nitroso-o-nitrodiphenylamin, (NO2)2C ̧H ̧•N(NO). C.H, bildet sich neben dem p-Isomeren durch direktes Nitrieren von Nitrosodiphenylamin in Eg.-Lsg. Man trägt in eine stark gekühlte Lsg. von 150 g Nitrosodiphenylamin in 1500 g Eg. allmählich ein Gemisch von 75 g HNO, von 40° Bé. und 100 g Eg. ein, unter Vermeidung einer Temperaturerhöhung über 15o, filtriert die sich abscheidenden weifsen, prismatischen Nadeln der p-Verb. ab, verdünnt die Mutterlauge mit 600 ccm W. und kristallisiert das ausfallende Gemisch der beiden Isomeren nacheinander aus A. und Holzgeist um, wobei die leichteren Nadeln der p-Verb. durch Dekantieren von den schweren Tafeln der o-Verb. getrennt werden. Das Nitrosoo-nitrodiphenylamin Ausbeute 15-20% kristallisiert aus Holzgeist in Tafeln vom F. 99,5-101,1o, es ist bei 19o 1. in Eg. zu 4,43 %, in Aceton zu 35,96 %, in Toluol zu 9,29%, in 95% ig. A. zu 1,25%, in 99 % ig. Holzgeist zu 2,23 %

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o-Nitrodiphenylamin, (NO,)'CH, NH.C.H,, durch 15-20 Minuten langes Kochen von Nitroso-o-nitrodiphenylamin mit der 10 fachen Menge 3%, ig. alkoh. H2SO, rote Blättchen, F. 75o, verbindet sich nicht mit Toluol und Xylol.

Nitroso-p-nitrodiphenylamin, (NO2)‘C ̧H ̧·N(NO)·CH, F. 132o. Die Darst. läfst sich noch weiter vereinfachen, wenn man 10 g Diphenylamin in 100 g Eg. löst u. zur Lsg. unter Vermeidung einer Temperaturerhöhung über 10° nacheinander 8,2 g einer 50% ig. NaNO,-Lsg., 3 g H,SO, u. 18,6 ccm der eingangs genannten 20% ig. HNO-Lsg. hinzugibt.

Nitroso-0,0-dinitrodiphenylamin, (NO,)2CH, N(NO). C2H,(NO,), bildet sich neben dem Nitroso-o,p-dinitrodiphenylamin durch Eintragen von 6,83 ccm der 20% ig. HNO-Lsg. in eine unter 10° abgekühlte Lsg. von 5,2 g Nitroso-o-nitrodiphenylamin in 100 g Eg., liefs sich indessen nicht in reiner Form gewinnen, weil es sich mit A. in 0,0-Dinitrodiphenylamin, mit Eg. in 0,0,p-Trinitrodiphenylamin zers.

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Nitroso-o,p-dinitrodiphenylamin, (NO,)'CH, N(NO)·C2H,(NO,), durch Versetzen einer Lsg. von 21 g Nitroso-o-nitrodiphenylamin in 500 g Eg., Temperatur 27°, auf

einmal mit 30 ccm HNO, in 20%, ig. Eg.-Lsg., schwach rosafarbene Blättchen, F. 160-162° unter Zers., 1. bei 19° in Aceton zu 2,09%, in Eg. zu 0,366%, in Toluol zu 0,241 %, in 95% ig. A. zu 0,064 %, in Holzgeist zu 0,012%, wird durch sd. A. in o,p-Dinitrodiphenylamin vom F. 217-219° verwandelt. Die Mutterlauge scheidet auf Zusatz von W. 0,0,p-Trinitrodiphenylamin vom F. 183-184o ab.

Nitroso-p,p-dinitrodiphenylamin, (NO,)‘CH ̧·N(NO). CH (NO,)10, durch Nitrieren von Nitroso-p-nitroorange-4. Man rührt p-Nitroaminoazobenzolsulfosäure mit Eiswasser zu einer Paste an, setzt NaNO, hinzu, trocknet das gebildete Nitrosamin, trägt es in die 15 fache Menge k., wss., 33% ig. HNO, ein, giefst nach 24 Stunden auf Eis u. zieht die M. mit w. Toluol aus. Als Nebenprodd. entstehen in geringer Menge Nadeln des p,p-Dinitrodiphenylamins, welche durch Dekantieren entfernt werden können. Schwere, schwach orangegelbe, prismatische Kristalle, F. 150° unter Zers., swl. in A., Toluol und Eg., geht unter dem Einfluís von sd. A. in p,p-Dinitrodiphenylamin vom F. 214° über.

0,0-Dinitrodiphenylamin, (NO)oC ̧H ̧·NH·C2H1(NO,)", bildet sich neben o,p-Dinitrodiphenylamin vom F. 217-219°, wenn man eine Lsg. von 20 g Nitroso-o-nitrodiphenylamin, F. 99-100°, in 120 g 80% ig. Essigsäure auf dem Wasserbade mässig erhitzt, wobei das o,p-Dinitrodiphenylamin vom F. 217-219° in roten Nadeln auskristallisiert, während das 0,0-Dinitrodiphenylamin sich beim Erkalten des Filtrats in goldgelben Blättchen vom F. 166-167° abscheidet. Eine zweite Darstellungsweise dieser beiden Dinitrodiphenylamine besteht darin, das oben erwähnte Gemisch von Nitroso-0,0- und -o,p-dinitrodiphenylamin mit der 10 fachen Menge A. oder Holzgeist 2 Stunden zu kochen u. die beiden Dinitrodiphenylamine durch fraktionierte Kristallisation aus Bzl., A. oder Eg. zu trennen. Das o,o-Dinitrodiphenylamin, F. 166-167o, ist von allen hier beschriebenen Dinitrodiphenylaminen das am leichtesten 1.; nur in k. Aceton ist es wl., und zwar zu 3,89 %. Es verbindet sich nicht mit Toluol oder Xylol und geht unter dem Einfluss der 20% ig. HNO, in 0,0,p-Trinitrodiphenylamin-2,4,8 vom F. 183-184° über.

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p.p-Dinitrodiphenylamin, (NO,)'C2H NH.C2H (NO,), durch Denitrosierung des Nitroso-p,p-dinitrodiphenylamins mittels sd. A. oder durch Erschopfen der schwach nitrierten Indischgelbmarken des Handels mit Toluol bei 90-100°, citronengelbe Prismen aus Anilin oder A., F. 214o, 1. in Toluol von 25° zu 0,0384%, in Aceton von 22° zu 5,66%, verbindet sich mit Xylol u. Toluol, orangegelbe Nadeln von der Zus. 2C12H2ON, CH10, bezw. 3C,,H,O,N,+C,H,, die ihren KW-stoff bei gewöhnlicher Temperatur allmählich, aber stets unvollständig, völlig erst bei 100 bis 125° verlieren.

o,p-Dinitrodiphenylamin, (NO,)oC2H ̧·NH·C2H2(NO,)1o, rein durch Kochen der alkoh. Lsg. des Nitroso-o,p-dinitrodiphenylamins, im Gemisch mit p,p-Dinitrodiphenylamin durch Denitrosierung des Nitrosamingemisches, welches man durch Nitrierung von Orange-4-nitrosamin oder Nitrosodiphenylamin in Eg.-Lsg. in der Kälte erhält, mittels A. und HCl oder sd. 3% ig. alkoh. H,SO, ferner durch Nitrierung von p-Nitrodiphenylamin mit der 20% ig. HNO,-Lsg., oder endlich durch Erhitzen einer Lsg. von 5 g Nitroso-p-nitrodiphenylamin in 50 g Eg. auf dem Wasserbade. Rote Nadeln, F. 217-219°, 1. bei 26o in Toluol zu 2,016 %, bei 22° in Aceton zu 0,382 %, kristallisiert aus Toluol mit einer gewissen Menge Kristalltoluol, welches erst bei 110° völlig entweicht. Wird durch 20% ig. HNO-Lsg. zum gröfsten Teil in Trinitrodiphenylamin-2,4,8 vom F. 184o verwandelt.

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o,p-Dinitrodiphenylamin, (NO,), 4CH, NH.CH., F. 156-157°, 1. in 9 Tln. sd. Toluol, bei 21° in Toluol zu 1,918 %, bei 22° in Aceton zu 4,01 %, wird durch 20% ig. HNO-Lsg. in der Kälte in ein Gemisch der beiden Trinitrodiphenylamine2,4,8 und -2,4,10 verwandelt.

o,p,p-Trinitrodiphenylamin, (NO,), CH, NH.C.H.(NO,)10, durch Nitrieren des

Dinitrodiphenylamins-4,10 und -2,4, sowie des 4,8- und 4,2-Dinitroorange-4 mittels 20% ig. HNO,- Lsg. in der Kälte; bei Anwendung des Dinitrodiphenylamins-4,10 ist die Ausbeute quantitativ. Citronengelbe Nadeln aus Toluol, A. oder Eg., bezw. grofse, dunkelgelbe Kristalle beim langsamen Verdunsten der Toluol- oder Acetonlsg., F. 188-189o, 1. in Eg. bei 21,1° zu 0,42 %, in Aceton bei 17o zu 3,01 %, in Toluol bei 21° zu 0,338 %, verbindet sich nicht mit Toluol. Bei Anwendung von Dinitrodiphenylamin-2,4 als Ausgangsmaterial erhält man gleichzeitig Trinitrodiphenylamin-2,4,8.

p,0,0-Trinitrodiphenylamin, (NO,),1CH, NH·C ̧H (NO,), bildet sich bei 5stdg. Erhitzen von 2,5 g Bromdinitrobenzol-1,2,4 mit 1,4 g o-Nitranilin und 8 g A. im Rohr auf 175°, durch Nitrieren von 5 g 0,p-Dinitrodiphenylamin-2,4, F. 157o, mittels 35 g 20% ig. HNO-Lsg. in der Kälte neben Trinitrodiphenylamin-2,4,10, ebenso durch Nitrieren von o,p-Dinitrodiphenylamin-4,8, F. 217-219°, o,o-Dinitrodiphenylamin-2,8, F. 166°, und o,o-Dinitro orange-4. Gelbe Prismen aus Eg., F. 183-184o, 1. in k. Aceton zu 1,45 %, in Eg. von 20° zu 0,275 %, in Toluol von 20° zu 0,337 %, verbindet sich nicht mit Toluol, ist beständig gegen längere Einw. von h. 20% ig. HNO,-Lsg.

0,0,p,p-Tetranitrodiphenylamin (s. Tetranitrodiphenylamin), (NO,),C ̧H ̧•NH • CH(NO),8,10, durch Nitrieren eines der 4 Dinitrodiphenylamine-2,8, -4,8, -4,10 und -2,4 mit 20% ig. HNO-Lsg. unter Zusatz von etwa 10% Nitrosodiphenylamin, noch besser des entsprechenden Nitrosodinitrodiphenylamins; bei Abwesenheit des Nitrosamins entsteht nur ein Trinitroderivat. Reines Tetrauitrodiphenylamin vom F. 199o erhält man übrigens nur aus Dinitrodiphenylamin-4,10 u. Trinitrodiphenylamin-4,2,10. Swl. in k. A., Eg. und Toluol, 1. in Aceton von 17° zu 2,26%.

Pikryl-o-nitranilin, (NO,),CH,·NH. CH(NO,), durch 8stündiges Erhitzen von 2,50 g Pikrylchlorid mit 1,40 g o-Nitranilin und 15 ccm A. im Rohr auf 180o, oder durch Nitrieren von Pikrylanilin mittels 20% ig. HNO,- Lsg., im letzteren Falle neben Pikryl-p-nitranilin; prismatische, goldgelbe Nadeln, F. 234°, wl. in k. A., Toluol und Eg., 1. in Toluol von 20° zu 0,165 %, in Eg. von 20° zu 0,13 %, 1. in h. 3% ig. Sodalsg. mit orangeroter Farbe.

Pikryl-p-nitranilin, (NO), 2,4,6CH, NH C2H (NO2)10, durch Nitrieren von Pikrylanilin (8. o.) oder 2,4,6-Trinitroorange-4, goldgelbe Blättchen oder mkr. Prismen, F. 217o, wl. in k. A., 1. in Toluol von 20o zu 0,298 %, in Eg. von 20° zu 0,522 %, 1. in 3% ig. h. Sodalsg. mit roter Farbe.

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Pentanitrodiphenylamin, (NO), 2,4,6CH, NH.CH.(NO,), 8, 10, durch wochenlange Einw. von 20% ig. HNO-Lsg. auf Pikrylanilin, Pikryl-p-nitranilin oder 2,4,6-Trinitroorange-4 bei gewöhnlicher Temperatur, kleine, gelbe Prismen aus sd. Toluol, F. 193-194o, wl. in k. A., Eg. und Toluol. Ist eine einbasische S., löst sich mit intensiv roter Farbe in 3% ig. Sodalsg. und 14% ig. wss. NH; beim Erkalten scheiden diese Lsgg. dunkelrote Kristalle des Na-, bezw. NH, Salzes ab, die in sd. W., bezw. beim Erhitzen wieder zerfallen. Das Färbevermögen des Pentanitrodiphenylamins ist sowohl in freiem Zustande, wie auch in Form seiner Salze nahezu gleich Null. Durch Behandeln sämtlicher hier beschriebener Nitrodiphenylamine mit einem Gemisch von HNO, u. konz. H,SO, entstand in allen Fällen das Hexanitrodiphenylamin. (Bull. Soc. Chim. Paris [3] 33. 1172-90. 20/11. 1905. Lyon. Lab. d. Fabr. von LAROCHE & JUILLARD.) DÜSTERBEHN.

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Ernst Eichwald, Neuere Untersuchungen über die flüssigen Kristalle. ROTARSKI (Ber. Dtsch. chem. Ges. 36. 3158–63; C. 1903. II. 946) wollte reines p-Azoxyanisol dargestellt haben, das die Erscheinung der anisotropen Schmelze nicht mehr zeigt. Daraufhin meinte TAMMANN, die doppeltbrechende Fl. sei ein Gemisch mehrerer chemischer Individuen, eine Emulsion, das p-Azoxyanisol sei namentlich durch Azo

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