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burg), HALENKE (Speier), R. MEISSNER (Weinsberg in Württemberg), J. BEHRENS (Augustenberg in Baden), MAYRHOFER (Mainz), WELLER (Darmstadt), KULISCH (Colmar i. Els.) u. AMTHOR (Strafsburg). (Arbb. Kais. Ges.-A. 23. 1-77. Sep. v. Vf.) PROSKAUER.

Ergebnisse der Moststatistik für 1904. Berichte der beteiligten Untersuchungsstellen, gesammelt im Kaiserlichen Gesundheitsamte. Die im vorstehenden Referat erwähnten Ergebnisse der Moststatistik für 1904 werden in diesem Berichte mitgeteilt von PHILIPP SCHMIDT (Geisenheim), TH. OMEIS (Würzburg), HALENKE (Speyer), RENK (Dresden), R. MEISSNER (Weinsberg), J. BEHRENS (Augustenberg), MAYRHOFER (Mainz), WELLER (Darmstadt), KULISCH (Colmar i. Els.) u. AMTHOR (Strafsburg). Ein Anhang enthält den Bericht über die Weinmosternte 1904 aus den Viertelj.-Heften z. Stat. d. D. Reiches 1905. Heft 1. (Arbb. Kais. Ges.-A. 23. 78-188.) PROSKAUER.

G. Bornemann, Fette und fette Öle. Bericht über Arbeiten des ersten Halbjahrs 1905. (Chem. Ztschr. 4. 534-37. 1/12. 1905. Chemnitz.) WOY.

Société anonyme des Usines J. E. de Bruyn, Verfahren zur Entfärbung von Ölen und Fetten. Bei diesem Verf. wird im Vakuum gearbeitet und durch einen Luftstrom die in den Entfärbungsmitteln vorhandene Feuchtigkeit abgesaugt. Man verfährt in der Weise, dafs man zunächst in die betreffenden geeigneten App. die Entfärbungsmittel einführt, ein Rührwerk in Bewegung setzt, gleichzeitig erwärmt, nach beendeter Operation Luft in den App. treten läfst u. das Ganze einer Filterpresse zuführt. Das Fett wird nach diesem Verf. vollkommen entfärbt und vor allem jede Oxydation des behandelten Fettes vermieden. (Les Corps Gras industriels 32. 130-31. 15/11. 1905.) ROTH-Breslau.

P. Heermann, Beiträge zur Kenntnis der Färbereiprozesse. IX. Der ZinnPhosphatprozess. (Vgl. C. 1905. I. 1059.) Im ersten Teile der Abhandlung erörtert Vf. die Frage: In welcher Form wird das Zinnphosphat auf der Faser fixiert; wieviel Phosphorsäure wird von dem Zinn günstigsten Falls aufgenommen? Es wurden zwei Stränge Seide (Organsin) entbastet, gut gereinigt und im Grofsbetriebe einer Passage Chlorzinn (30° Bé.) unterworfen, darauf gut gewaschen und mit Na,HPO, behandelt, der eine bei 75°, der andere bei 100o. Hierauf wurde wieder gut gereinigt, über Nacht in dest. W. gelegt und getrocknet. Der Gehalt an Zinnoxyd wurde nach 2 Methoden bestimmt. Erstens durch Best. des Sn in der Asche, durch Schmelzen mit Schwefel-Soda, Fällen als Zinnsulfid u. Wägen als Zinnoxyd; zweitens durch nasse Oxydation nach KJELDAHL mittels rauchender H,SO1 und KCIO, Fällen als Sulfid und Wägen als Zinnoxyd. Der Gehalt an Phosphorsäure wurde bestimmt durch Schmelzen der Asche mit Ätzkali, Fällen in salpetersaurer Lösung als pyrophosphorsaures Molybdänammonium, Wägen als pyrophosphorsaure Magnesia. Aus den gefundenen Zahlen folgt, dafs das Maximum des Phosphats bereits bei einer Temperatur von 75° aufgenommen wird. Zinn und Phosphorsäure stehen durchschnittlich etwa im Verhältnis 3 SnO,: 1P,0. Daraus ist aber nicht zu schliefsen, dafs eine Verb. der Formel 3SnO, PO, vorliegt. Die B. des Zinnphosphats auf der Seide erfolgt vielmehr ohne bestimmte Gesetzmässigkeit, je nach Temperatur und Konzentration des Phosphatbades kann mehr oder weniger Phosphorsäure fixiert werden. Das Verhältnis 3SnO, PO, stellt den Maximalgehalt an Phosphorsäure dar. Da aber mit Recht anzunehmen ist, dafs sich nicht das gesamte Zinn in Phosphat umsetzt, wohl aber der allergröfste Teil, so dürfte das in der Mischung von Zinnoxyd und Zinnphosphat vorhandene Zinnphosphat von der Zus. 2SnO, PO, sein u. ein zweifach

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basisches sekundäres Zinnphosphat der Formel Sn(HPO, OH),, bezw. Sn(HPOO repräsentieren.

Fernerhin behandelte Vf. die Frage: In welcher Weise verläuft der Zinnphosphatprozefs? Hier war zunächst der folgende scheinbare Widerspruch aufzuklären. Nach der Chlorzinnbeizung u. der Waschoperation befindet sich die Beize (neben geringen Mengen zurückgebliebener S.) als Zinnoxydhydrat auf der Faser, also in Form freier Base; hierauf wirkt nun das alkalisch reagierende Na,HPO, unter B. eines Zinnphosphats; danach sollte man erwarten, dafs die Phosphatbäder nach der Benutzung alkalireicher würden, es ist aber aus der Praxis gerade das Gegenteil bekannt, die Phosphatbäder werden stets saurer und werden in der Technik durch Alkalizusatz wieder auf die ursprüngliche Basizität gestellt. Vf. hat nun festgestellt, dafs das Sauerwerden der Phosphatbäder lediglich auf den in der zinngebeizten Seide noch vorhandenen Gehalt an Säure zurückzuführen ist. Es ist also eine Nebenerscheinung und hat mit dem Zinnphosphatprozefs selbst nichts zu tun. Die Hauptrk. verläuft vielmehr so, dafs Na,HPO, als solches von der zinngebeizten Seide aufgenommen wird. Es ist nun aber bekannt, dafs die Faser die Natronbase nicht dauernd fixiert, u. dafs das Natrium keinen konstituierenden Bestandteil der phosphierten Seide ausmacht. Vf. konnte auch diese Verhältnisse aufklären. Ein gezinnter und ein nicht gezinnter Seidenstrang wurdeu mit Na,HPO̟ behandelt u. so weit ausgeprefst, dafs jeder Strang noch 100% seines Gewichts an überschüssiger Phosphatlsg. enthielt. Nun wurde jeder Strang einzeln in dest. W. gespült und die Alkalität der ersten fünf Spülwässer bestimmt. Schon beim Einbringen der beiden Stränge in W. zeigt sich ein charakteristischer Unterschied, indem der gezinnte Strang ein bedeutendes Schäumen verursacht, der andere nicht. Der Alkaligehalt der Spülwässer erwies sich bei der zinnphosphierten Seide als bedeutend gröfser als bei der nur phosphierten. Vf. kommt also zu dem Resultat: Der Zinnphosphatprozefs geht in der Weise vor sich, dafs das auf der Faser fixierte Zinnoxydhydrat als Base u. S. gleichzeitig wirkend, mit Na,HPO, in erster Reaktionsphase zu einem Zinnoxydnatriumphosphat zusammentritt. Letztere Verb. wird in zweiter Phase beim Waschen zerlegt in basisches sekundäres Zinnphosphat und Natrium, welches sich mit überschüssigem Na,HPO, zu Na,PO, verbindet. Die Basizität des Bades bleibt sonach (bis auf die mit der Faser eingeführte S.) kon stant, da das gesamte Mol. Na,HPO, in Rk. tretend, das Phosphatbad verlässt, um das Alkali erst später beim Waschen abzuspalten. (Färberzeitung 16. 323-26. 1/11. und 340–43. 15/11. 1905.) PRAGER.

Alfred Abt, Über Ameisensäure und ihre Verwendung in der Wollfärberei. Gegenüber den Ausführungen von KAPFF (Färberzeitung 16. 309; C. 1905. II 1470) betont Vf., dafs die Tatsache bestehen bleibt, dass bei Verwendung eines Überschusses an Chrom, den die praktische Beizung in den meisten Fällen erfordert, die Ameisensäurebeize bei verschiedenen Farbstoffen, wie besonders bei Anthracenblau WG., stumpfere Färbungen gibt, als die Weinsteinbeize. (Färberzeitung 16. 344-45. 15/11. 1905.) PRAGER.

George Watt, Die Lackindustrie von Indien. (Pharmaceutical Journal [4] 21. 646-52. 11/11. [7/11.*] 1905. London.) LEIMBACH.

K. Süvern, Textilindustrie. Bericht über Neuerungen auf dem Gebiete der Herst. künstlicher Seide. (Chem. Ztschr. 4. 539-41. 1/12. 1905. Berlin.) WOY.

Menzel, Die Verarbeitung des Ammoniakwassers unter Berücksichtigung der in den letzten Jahren eingeführten Verbesserungen. Die möglichst vollständige Ge

winnung des NH, hängt in erster Linie von den dafür aufgestellten Waschapparaten ab; in vielen Fällen wird ein grofser Teil des NH, in die Reiniger verschleppt und geht dort verloren. Die Waschanlage einer Gasanstalt soll die Forderung erfüllen, dass höchstens 3 g NH, in 100 cbm verbleiben. Um bei der Verarbeitung des Ammoniakwassers Ammoniakverluste auszuschliefsen, müsste nach Auffassung des Vfs. jede Gasanstalt die folgenden Einrichtungen haben: 1. die selbsttätigen Abflufsventile an Abtreibapparaten (vgl. J. f. Gasbel. 47. 303; C. 1904. I. 1184), 2. die selbsttätigen Dampfkalkpumpen für die Zuführung des Kalkes bei der Verarbeitung, 3. die GIMPELLsche Glocke bei der Herst. von Ammoniumsulfat (vgl. J. f. Gasbel. 48. 683; C. 1905. II. 935), und 4. die für die Ausscheidung der CO, in der Wärme nötige Apparatur. Diese 4 Einrichtungen sind als die letzten Verbesserungen auf dem Gebiete der Verarbeitung des Ammoniakwassers zu betrachten; Vf. beschreibt eingehend die bei ihrer Anwendung erwachsenden Vorteile. (J. f. Gasbel. 48. 997-1001. 11/11. 1905. Berlin.)

HÖNIGSBERGER.

0. A. Rhousopoulos, Über die Reinigung und Konservierung der Antiquitäten. (Vortrag vor dem 1. internat. archäolog. Kongress zu Athen.) Redner stellt das Gesetz auf: Je vollständiger die Reinigung, desto sicherer die Konservierung. Durch vollständige Reinigung kommt manches bis dahin Unbekannte, Inschriften, Ornamente, Form, zum Vorschein. Der Apfel des event. Paris entpuppte sich z. B. danach als eine Vase aus einer Legierung von Zinn, Blei, Zink u. wenig Eisen. Der bronzene event. Paris selbst schwitzte, hygroskopisches Meersalz auf ihm zog aus der Luft W. an u. begünstigte die Umwandlung des Metalles in staubförmige Chloride. Zu seiner Erhaltung wurde er so lange mit destilliertem W. ausgekocht, bis kein Meersalz mit AgNO, mehr nachweisbar war, dann mit Wasserstoff im status nascendi (aus Zink + Salzsäure, darauf aus Zink u. Schwefelsäure, auch Zink staub und SS.) behandelt, dann mit sehr verd. Sodalsg., mit W., destilliertem W. und endlich nach RATHGEN mit A. ausgelaugt. Dann wurde erhitzt und der noch sehr warme Gegenstand mit einer Bürste überstrichen, die auf reines Wachs gerieben ward. Diese Methode ist älter (mitgeteilt 1890 im Athener deutschen archäolog. Inst.) als die RATHGENS, ist vollständig u. auf Gold- u. Silber-, bezw. gemischte Gold-, Silber- u. Kupfergegenstände übertragbar, doch leistet bei beiden die Cyankaliummethode die besseren und schnelleren Dienste, besonders bei Gegenständen, die eine radikalere Behandlung nicht vertragen. Auch hier geht ein Auslaugen mit W. voraus, und folgt ein solches mit destilliertem W. u. A. Die Cyankaliumlsg. ist auch bei Kupfergegenständen zu brauchen, bei denen das Reduktionsverf. mangels Metalls unwirksam ist. Die so gereinigten Gegenstände werden durch einen Zaponüberzug konserviert, der auch (statt Leimlsg.) bei Holz, Knochen, Elfenbein etc. zur Festigung und zum Zusammenhalten morscher Gegenstände und in der Stereochromie dort, wo sich Wasserglas nicht anwenden lässt, gute Dienste tut.

Für die Reinigung eiserner Gegenstände hat Redner noch nichts erreicht; Holz und Fasern werden zur Konservierung mit Kupfersulfat, Zinkchlorid, Sublimat etc. getränkt u. event. mit einem Zaponüberzug versehen. Gegenstände, die durch die Feuchtigkeit und CO, der Luft angegriffen werden, stellt man unter Luftabschlufs neben Calciumchlorid oder Ätznatron. Die „edle" Patina (aus basisch kohlensauren Kupfersalzen) dürfte natürlichen Ursprungs sein, die ,,wilde" Patina (rogna, caries) wirkt tatsächlich ansteckend, so dafs keine infizierten Gegenstände neben intakten stehen dürfen. Die angegriffenen Sammlungen werden durch die Reduktionsmethode oder durch Auslaugen und Erhitzen geheilt. Bei den farbigen Lecithen erfolgt Reinigung durch vorsichtige Anwendung von chemisch reiner, verd. Salzsäure; dadurch entstehen keine gelben Flecke, und das Entblättern wird ver

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mieden. Dann laugt man mit destilliertem W. aus und gibt einen Zaponüberzug. - Im Altertume wurden die Marmorstücke durch reinen Kalk festgekittet, welcher mit der Zeit in kohlensaures Calcium überging. Die hohlen Goldgegenstände wurden mit Wachs gefüllt. — Die Legierung der Bronzen von Antikythera bestand aus etwa 85% Kupfer und 15% Zinn. Vorstehende Methoden in Befunden wurden an Antiquitäten von der Akropolis, aus dem Antikytherameer und von Mykenä, auch an ägyptischen gemacht. Die Marmorfiguren des Parthenonfrieses müfsten durch Chemiker an Ort und Stelle konserviert werden. (Chem. - Ztg. 29. 1198-99. 18/11. 1905. Athen. Lab. der Industrie- u. Handelsakademie.)

BLOCH.

Patente.

Bearbeitet von ULRICH SACHSE.

Kl. 1a. Nr. 165 205 vom 22/9. 1904. [14/11. 1905].

James Hyndes Gillies, Melbourne (Australien), Verfahren und Vorrichtung zur ununterbrochenen mechanischen Scheidung sulfidischer Erze von ihrer Gangart in einem warmen, freie Säure enthaltenden Bade. Die Scheidung geschieht in der Weise, dafs die in der w., sauren Scheidefl. aus den sulfidischen Bestandteilen der eingebrachten gepulverten Schwefelerze oder sulfidischen Abfälle entwickelten Gasblasen die kleinen Sulfidteilchen an die Oberfläche der Fl. heben u. die Schwefelmetalle daher gesondert von der Gangart ausgeräumt werden können. Dabei werden sowohl die durch die Gasblasen in einen besonderen Raum geförderten Sulfidteile als auch die unbeeinflusst gebliebenen, in der Scheideflüssigkeit zu Boden sinkenden Teile des Aufbereitungsgutes am Boden des Scheidebehälters für sich durch Öffnungen mittels hinzugeleiteter k. Scheideflüssigkeit abgeführt, und die Zu- und Ableitung wird so geregelt, dafs die Fl. in dem oberen Teile des Scheidebehälters möglichst auf dem gleichen Niveau bleibt. Der Scheidebehälter besteht aus einem trichterförmigen, heizbaren, mit der Scheideflüssigkeit gefüllten Behälter, welchem das Erzgemisch oben am Trichterrand zugeführt wird, u. in welchem ein zweiter Trichter angeordnet ist, welcher mit Durchtrittsschlitzen für die mit Gasblasen aus dem Raum zwischen den beiden Trichterwandungen hochsteigenden Sulfidteilchen versehen ist. Beide Trichter besitzen an ihrem Fusse besondere Auslafsstutzen, in welchem die Zufuhr kalter Scheideflüssigkeit über den Austrittsöffnungen für das Erz und die Gangart erfolgt, so dafs beide nur durch diese Fl. fortgeführt werden. Dabei kann der äufsere Trichter stufenförmig abgesetzt sein, so dafs das in dem Zwischenraum zwischen dem inneren und dem äufseren Trichter von oben nach unten wandernde Gut längere Zeit an der äufseren Trichterwand verweilt. Die mit Gasbläschen (H,S) beladenen Sulfidteilchen gelangen infolge des durch die Gasblasen bedingten Auftriebes durch die vorgenannten Durchtrittschlitze in das Innere des mittleren Trichters, steigen dort an die Oberfläche, wo die Gasblasen zerplatzen; die Erzteilchen verlieren hierdurch ihren Auftrieb u. sinken in den Fufs des mittleren Trichters herab, von wo sie, wie oben erläutert, durch k. Scheideflüssigkeit fortgeschwemmt werden. Das vom Erz auf diese Weise geschiedene taube Gestein sinkt im Ringraum zwischen beiden Trichtern schliefslich bis zum Trichterfusse herab u. wird dort in gleicher Weise wie die abgetrennten Erzteile fortgeschwemmt.

Kl. 8c. Nr. 165557 vom 24/12. 1904. [18/11. 1905).

André Samuel, Lyon-Monplaisir (Frankreich), Verfahren zur Erzielung von Glanzmustern auf Geweben durch Bedrucken derselben mit farblosen und gefärbten

Nitrozelluloselösungen. Um bei Bedrucken von Geweben mit farblosen oder gefärbten Nitrozelluloselsgg. zwecks Erzielung von Glanzmustern deren Glanz zu erhöhen, werden die Gewebe vor dem Bedrucken gründlich mit W. angefeuchtet, bezw. durchtränkt. Infolge dessen kann die aufgedruckte Nitrozelluloselösung nicht in das Gewebe eindringen und erzeugt nur auf deren Oberfläche ein äusserst dünnes Häutchen von hohem Glanz. Durch Zusatz geeigneter Farbstoffe zur Nitrozelluloselsg. kann man ein- oder auch mehrfarbige Muster hervorrufen.

Kl. 8m. Nr. 165 218 vom 9/6. 1903. [17/11. 1905].

J. P. Bemberg, Akt.-Ges., Barmen - Rittershausen, Verfahren zur Herstellung eines gemischten, einfarbig (uni) färbbaren Gewebes aus Baumwolle und Kunstseide. Um ein Uni-Färben von aus Baumwolle u. Kunstseide bestehenden Geweben im Stücke zu erzielen, wird vor dem Verweben die Baumwolle so weit mescerisiert und einschrumpfen gelassen, bis sie beim Färben die gleiche Färbung annimmt, wie die mit ihr zu verwebende Kunstseide, so dafs das daraus hergestellte Gewebe im Stück unigefärbt werden kann.

Kl. 8m. Nr. 165429 vom 30/10. 1904. [18/11. 1905].

Badische Anilin- u. Soda-Fabrik, Ludwigshafen a. Rh., Verfahren zur Reduktion von Indigofarbstoffen. Den teuren Zinkstaub bei der Reduktion des Indigos, seiner Homologen und Substitutionsprodd. zu den entsprechenden Leukoverbb. in Ggw. von verd. Alkalilaugen durch Eisenpulver zu ersetzen, ist bisher nicht gelungen. Die Reduktion gelingt nun, wenn man stärkere Laugen, etwa von 10° Bé. oder zweckmäfsig solche höherer Konzentration bei etwa 50-75° verwendet.

Kl. 8n. Nr. 165219 vom 17/6. 1904. [17/11. 1905].

Badische Anilin- & Soda-Fabrik, Ludwigshafen a. Rh., Verfahren zur Erzeugung von Buntätzdrucken auf gefärbten Textilfasern. Bei der Erzeugung von Buntätzdrucken auf gefärbten Textilfasern (Wolle, Baumwolle, Seide oder gemischten Geweben) mittels Einwirkungsprodd. von Formaldehyd auf Hydrosulfit Tannin und einem basischen Farbstoff hergestellten Ätzfarben ergeben sich infolge mangelhafter Fixierung der zur Illumination verwendbaren Farbstoffe grofse Schwierigkeiten. Diese werden nun vermieden, wenn man den so hergestellten Ätzfarben aromatische Aminoverbb., z. B. Anilin, m-Chloranilin, Dimethylanilin, o-Toluidin, m-Xylidin, Naphtylamin, Diphenylamin etc. zusetzt. In manchen Fällen ist es dabei vorteilhaft, die Aminoverbb. erst durch ein geeignetes Mittel, z. B. A., in Lsg. zu bringen; dieser Zusatz einer Amino verb. verbindet die Abscheidung des Farbstoffs in der Druckfarbe, so dafs die Nuancen voller und gleichmässig ausfallen. Auch werden die Ätzfarben dadurch wesentlich haltbarer.

Kl. 12h. Nr. 164720 vom 23/4. 1903. [17/11. 1905].

Konsortium für elektrochemische Industrie, G. m. b. H., Nürnberg, Verfahren zur Verminderung der sekundären Reaktionen bei elektrolytischen Prozessen. Zur Verminderung der sekundären Rkk. bei solchen elektrolytischen Prozessen, bei denen ein gasförmiges Anodenprod. auftritt, und bei welchen der frische Elektrolyt zunächst in einen der Anode benachbarten, der elektrolytischen Wrkg. fast vollständig entzogenen Raum einströmt, wird nun dem frischen Elektrolyten der Eintritt aus ersterem in den der Stromwrkg. unterworfenen Raum nur durch enge Öffnungen oder Schlitze eines nicht leitenden, flüssigkeitsundurchlässigen Körpers gestattet, in welche auch die Anoden derart hineinragen, dass sie fortwährend von ziemlich rasch gegen die Kathode hin strömendem Elektrolyten umhüllt sind, welcher die

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