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ber; es ist dieses Unternehmens keine Meldung in ihren ziemlich bekannten Geschichten.

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2. Die Art und Kunst dieser sinnvoll zu sammengeseßten Wunder- Figuren ist mit der Bildern der letzten Schriftsteller des Hebräischen Volks wie Ur und Abschrift übereinstimmend, (welches Herder schön zeigt): Diese, ungleich älteren, schlagen alle Möglichkeit Sassanidischen Ursprungs nieder. Schon in der alten Burg der Pishdadischen Könige war, wenn man Da: niel ächt glaubt, der Alte der Tage auf dem flammenden Thron, das Heer der dienenden Geis fter, die Genien der Nationen, die Thiere der Herrschaft. Wenn später, im Schrecken vor dem unsinnigen Antiochus, ein Weiser von Juda stärkende Gesichter auf Daniels Namen gedich

aus Persien in das Land seiner Våter ges sandt, immer wandelte dieser doch unter den geheimnißreichen Figuren. Das Buch gibt Zeugniß dem Stein, der Stein spricht die Gesichter. Es ist höchst merkwürdig, die verschiedentliche Manier Aegyptischer, Syrischer, Babylonischer und Persischer Bildnerey aus den allein gleichzeitigen Schriften der Hebräer und aus den

Trümmern auf einmal zu vernehmen. Wie viel wird noch der Orient lehren, wenn einmal, schamroth über die Störung der Europäischen Kultur, die unersåttliche Herrschsucht ihre Waf; fen und unsern Forschungsgeist auf Alexanders Fußstapfen in die verwahrloseten Länder gegen der Sonne Aufgang trågt!

3. Aber hoch über die verfallene Burg ers hebt Herder sich zu dem Geist, welchen Hom, der unbekannte Wahrhafte, und Gustlasps Ges hülfe, der weise Zerdusht, in die Religion der Perser gelegt; eine im Wesen reine, in der Ausbildung mit Aufmerksamkeit, Andacht und Menschlichkeit erfüllende, dem Land angemessene, den Bedürfnissen entsprechende Religion. Wahrs scheinlich genug zeigt er, daß die erhabenste Stelle des größten Evangeliums ein Gesang dies ser Perser seyn möchte. Gleichwie Moses der Geschichte seines Volks den Gesang der Urvåter von der Bildung gegenwärtiger Form der Nas tur vorgeseht, so hätte Johannes die Geschichte einer moralischen Wiedergeburt mit einem hohen Liede der Persischen Propheten begonnen. Der Urstoff ist von Anfang derselbe; die Form Zeis

ten und Lagen gemäß; unter keiner Hülle mif kenne den Bruder im Menschen; was Reg

gibt und stårkend erhebt, ist von Gott in jeder Glauben.

4. Zwey Uebersehungen haben wir beyge fügt, welche die Zeiten des alten Stifters de Burg nach Ferdusi's vortrefflichem Königsge dicht und Mirchond's gelehrtester Geschicht Persiens darstellen. Möchte ihre Aufnahme der vortrefflichen Mann, welcher den ganzen Fer dusi Deutsch dolmetscht, zur Vollendung ermun tern! Unfre Freunde, (der eine durch zu früher Tod, der andere durch persönliche Verhältniss der Arbeit entrissen,) haben Genauigkeit, keine Zier, haben Herder's und unsere Befriedigung, und nicht so die des großen Publikums gesucht, welchem sie nicht vorhatten, dieses so vorzules gen. Ferdusi ist Zeile für Zeile gegeben, Deuts scher Rhythmus nicht bezweckt worden. Heber die Zeiten und Geschichten der Pishdadier und Kajaniden ist unser Versuch nicht, wie wir ge hofft, vor dem Abdruck dieses Buchs vollendet worden.

5. Der Mann vor dem Altar auf der Li

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tel: Vignette S. 1. ist nach einem durch Niebuhr (welcher Name unter den Reisenden! des Mannes, der nichts sagt, was er nicht sah, und was er sah, sah, wie es ist!) Herder'n mitgetheilten Abdruck eines Persischen Sigills, wel ches in dem Kunst Kabinete zu Kopenhagen liegt, und schon in der Reisebeschreibung (Ch. II. Tafel 20.) abgebildet ist. Beyde übrige in die sem Bande vorkommende Vignetten gehören der Güte des verewigten Ekhel, der sie für das Kabinet in Wien erwarb; „eine,“ schreibt er am 20. April 1798., ist von einem Cylinder aus Magnetstein, die zweyte von einem weiß, lichen Chalcedonier gezogen."Es fanden sich endlich sehr viele Zeichnungen nach Pasten, welche der berühmte Köhler, der schon so viel that, so edel vielen half, und welcher Aufschlüsse erwarten läßt, welche über alle diese Alterthü mer neues Licht verbreiten müssen, dem seligen Herder aus Petersburg mitgetheilt hatte. Die meisten Abdrücke waren nach jenen uralten Cy lindern, nicht aus Magnetstein, sondern von Hå, matik, ohne Rad, aus freyer Hand, und meist vorzüglich schön, vermuthlich zu Amuleten, ge;

arbeitet; wohl zu unterscheiden von spåteren, meist schlechteren, zum Theil aus Chalcedonier, mit dem Rade getriebenen und von den Aegype tischen Käfern mit (neuerer) Persischer Schrift. Eine Anzahl dieser Zeichnungen haben wir uns ter N. V. denjenigen zur Betrachtung vorlegen wellen, welchen der Anlaß fehlen mag, diese Art und Kunst aus größeren Werken anschaulich kennen zu lernen.

Berlin, den 7. Sept. 1805.

Johann v. Müller.

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