it foul or fair, high or low, rich or poor, mean or elevated. It has as much delight in conceiving an Iago as an Imogen. What shocks the virtuous philosopher, delights the chameleon poet. It does no harm from its relish of the dark side of things, any more than from its taste for the bright one, because they both end in speculation. A poet is the most unpoetical of anything in existence, because he has no Identity he is continually in for and filling some other body. The Sun, the Moon, - the Sea, and men and women, who are creatures of impulse, are poetical and have about them an unchangeable attribute; the poet has none, no identity he is certainly the most unpoetical of all God's creatures.“ Es steckt etwas Primitives in dieser Art, sich ganz dem Spiel der Empfindungen und Gefühle zu überlassen; Keats hat sozusagen kein persönliches Zentrum, keine Kontinuität des verknüpfenden und wertenden Bewußtseins. So hat seine Dichtung etwas Traumhaftes glänzend, eindrucksvoll, aber unzusammenhängend und die Empfindung des körperlich-nervösen Ichs in eigenartig erregtem Zustande hervorrufend. So schildert er auch sehr häufig Traumhafte Zustände. Mit welcher Zartheit ist z. B. Endymions Einschlafen vor der ersten Vision erzählt: Thus on I thought, Until my head was dizzy and distraught. And shaping visions all about my sight Of colours, wings, and bursts of spangly light; The which became more strange, and strange, and dim, And then were gulph'd in a tumultuous swim: And then I fell asleep. (Endymion, I 564-572.) Auch die Verfeinerung unseres Empfindungsvermögens im Traum, die auf Kosten des intellektuellen Gesamtbewußtseins zustande kommt, ist Keats wohl bekannt. Als Endymion von dem Adler in die Jasminlaube herabgetragen worden ist, werden alle seine Sinne für ätherische Freuden empfänglich: His every sense had grown Ethereal for pleasure; 'bove his head (Endymion, II 671-675.) Bezeichnend ist schon der Titel seines kritischen Versuchs: Sleep and Poetry, in dessen Einleitung die Poesie als mit dem Schlaf verwandt dargestellt wird und wo es von dem Schlaf heißt, er sei More full of visions than a high romance. Wie wird das Traumhafte zur Realität, ja, zu einer wie in beängstigenden Träumen erdrückenden, unentrinnbaren Gegenständlichkeit in den Erzählungen Lamia, Isabella, The Eve of St. Agnes und dem Fragment: The Eve of St. Mark! Wie fein fügt sich das dem Traum verwandte Element des Abergläubischen der Stimmung ein! Welches Meisterstück des Mitempfindens ist die Einleitung zu The Eve of St. Agnes! Der alte Küster vor dem Bild der Jungfrau, sein Weg an den Grabmälern der Kapelle vorüber werden uns nicht nur sichtbar, sondern wir fühlen gleichsam selbst die bittere Kälte, die den Atem des alten Mannes wie Weihrauch zum Himmel steigen läßt, und wagen es nicht, auszudenken, wie die Kälte die steinernen Grabfiguren in ihren eisigen Helmen und Rüstungen schmerzen mag. Wie die Gestalt des wirklichen Porphyro in Madelines Träumen verschmilzt, so stehen wir auf der Grenze zwischen Wachen und Träumen. Mit Vorliebe wählt Keats auch seine Bilder aus dieser Sphäre: rocks that seemed Ever as if just rising from a sleep. (Hyperion, II 10.) Als echter Künstler vermeidet Keats jedoch stets das Schauerliche, das sich hier so leicht einschleicht; selbst die Erscheinung Lorenzos hat trotz ihrer entsetzlichen Ursache nicht das Ekelerregende des Gespensterhaften: Its eyes, though wild, were still all dewy bright (Isabella, XXXVII 1—3.) Der Schlaf in der Natur mit seinem geheimnisvollen Reiz redet zu uns aus dem Vergleich: As when, upon a tranced summer night, Schon im Endymion schildert er die poetische Bedeutung des Schlafes: O magic sleep! O comfortable bird, That broodest o'er the troubled sea of the mind Till it is hushed and smoothed. O unconfined To golden palaces, strange minstrelsy, Fountains grotesque, new trees, bespangled caves, (Endymion 453-461.) Schöner ist der Schlaf aber wohl selten geschildert worden als in dem Sonett: O soft embalmer of the still midnight, Shutting, with careful fingers and benign, Our gloom-pleased eyes, embowered from the light, mit dem unübertrefflich ausklingenden Schluß: Turn the key deftly in the oiled wards, -- (Complete Works III 10 u. 11.) Wie den Traum, wo die Nervenerregungen wesentlich von innen kommen, liebt Keats auch die verwandten Zustände des leisen Rausches, der Mattigkeit, der krankhaften Erregbarkeit. So sagt auch Brandes (Hauptströmungen S. 158): „Der Ausgangspunkt in den schönsten seiner kleineren Gedichte (wie in der Ode an eine Nachtigall) ist die Schilderung eines rein körperlichen Zustandes, wie Mattigkeit, Nervosität, Opiumsschläfrigkeit, Durst, Verschmachten; auf diesem Hintergrunde der Sensibilität erheben sich dann die Sinnenbilder . . ." So der eben erwähnte Eingang der Ode to a Nightingale: My heart aches, and a drowsy numbness pains So in der Ode on Indolence II 5-10: Ripe was the drowsy hour; The blissful cloud of summer-indolence Benumb'd my eyes: my pulse grew less and less; O, why did you not melt, and leave my sense Bei einem seiner schönsten Sonette gibt er es selbst zu, daß es einem Traum seinen Ursprung verdankt, es ist das Sonett: A Dream, after reading Dante's Episode „The fifth canto it is that one in of Paolo and Francesca. Die darauf bezügliche Briefstelle lautet (Complete Works V 45): of Dante pleases me more and more which he meets with Paulo and Francesca. I had passed many days in rather a low state of mind, and in the midst of them I dreamt of being in that region of Hell. The dream was one of the most delightful enjoyments I ever had in my life. I floated about the whirling atmosphere as it is described with a beautiful figure, to whose lips mine were joined, as it seemed for an age- and in the midst of all this cold and darkness I was warm even flowery tree-tops sprung up, and we rested on them, sometimes with the lightness of a cloud, till the wind blew us away again. I tried a sonnet upon it fourteen lines but nothing of what I felt in it I could dream it every night there are O that As Hermes once took to his feathers light So play'd, so charm'd, so conquer'd, so bereft And seeing it asleep, so fled away: Not to pure Ida with its snow cold skies, Where in the gust, the whirlwind and the flaw Their sorrows. Pale were the sweet lips I saw, So schön das einleitende Bild ist, so wenig gibt das Sonett, wie Keats selber sagt, dasjenige wieder, was der Dichter in dem Traume fühlte; nur die letzten Zeilen sind dem eigentlichen Traum gewidmet und so melodisch sie klingen, drücken sie die in dem Brief geschilderte eigentümliche Stimmung nur sehr unvoll |