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compiliertes Buch in Urdu-Sprache. 1) Mandu, die alte, jetzt in Ruinen liegende Hauptstadt von Malwa, hat ebenfalls ihren Geschichtsschreiber gefunden. 2)

Unter den 20 Inschriften (No. LXI-LXXX), welche J. F. Fleet3) in Fortsetzung seiner früheren Publikationen (s. Jahresber. II, 1, 24 n. 1) herausgegeben hat, nennen wir besonders No. LXXI, eine Sinda-Inschrift aus der Zeit des Tschâmunda oder Tschâvunda II, datiert 94. Jahr der TschâlukjaVikr.-Aera (1169/70 n. Chr.), No. LXXIII, eine Pallava-Inschrift, nach Fleet aus dem 6. Jh. n. Chr., No. LXXVII u. LXXVIII, 2 Inschriften des Vidschajâditja (West-Tschâlukja), datiert saka 622 u. 627 (700/1 u. 705/6 n. Chr.). Fleet handelt ferner über Tagiri (eig. Etagiri), die Residenz des Königs Vikramâditja VI. 4) und über das Wort samvat, 5) welches zwar in der Regel zur Bezeichnung der Vikrama-Aera dient, aber, da es eine Abkürzung des Wortes samvatsara (Jahr) ist, auch bei Daten anderer Aeren vorkommen kann. J. Fergusson) handelt über die 3 wichtigsten indischen Aeren. Bühler) publiciert eine Inschrift des Śîlâditja I, datiert samvat 260, Thom. Foulkes) eine Inschrift der Tschola-Dynastie, K. T. Telang 9) eine der Silâra- (einer den Tschâlukjas untertänigen Localdynastie), datiert saka 1016 (1094 n. Chr.). Über 2 Örtlichkeiten in der Nähe von Baroda handelt E. B. Eastwick, 10) W. Kincaid 11) über die wilden Bhils im Vindhja-Gebirge. Eine Geschichte des Staates Bhavnagar (Káthiávád) ist in Gudscherati-Sprache abgefasst. 12)

Einen numismatischen Beitrag zur Geschichte der Andhra-Dynastie in Südindien liefert E. Thomas, 13) G. G. Pearse 14) veröffentlicht eine Münze der Vidschajanagar-Dynastie v. c. 1564 n. Chr., ein Hindu 15) eine Liste der Pêrumâls (Fürsten), die in Malajâlam (Malabar) geherrscht haben. Das im Mahabharata erwähnte Manipura sucht Oppert 16) in Südindien. Mancherlei historische Bezüge sind auch in 2 Handschriftenkatalogen Opperts 17) enthalten. Unterirdische Bauten in Mâmandur (Nord-Arcot), die im Volksmunde den 5

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1) Wakái' Rájpútána, or a history of the Ajmere and Merewara District, and the Native States included in the country of Rajpootana, by Bábu Juálá Sahái. 3 vols. Agra 18789. 987, 1137 u. 883 S. lith. Trübner: £ 1. 10 s. (Urdu). 2) History of Mandu, the ancient capital of Malva, by a Bombay Subaltern. 2. ed. Dhár (printed Bomb., Educ. Soc.'s Press). 127 S. Rs. 3. 3) Sanskrit and Old -Canarese Inscriptions. [IAnt. IX, 74—6 u. 1 Taf., März; 96-103 u. 2 Taf., Apr.; 123-35 u. 1 Taf., Mai; 293-6, Dez.] 4) An identification of a Western Chalukya capital. [ib. 50-1, Feb.]—5) A particular use of the word samvat. [ib. VIII, 151 -2, Mai 1879]. 6) On the Saka, Samvat, and Gupta Eras. A supplement to his paper on Indian Chronology. (JRAS. N. S. XII, 259-85, Apr.] —7) Valabhî grants. No. XV. [IAnt. IX, 237-9 u. 2 Taf., Okt.] S. Jahresber. I, 6 n. 2. 8) Grant of Vîra-Chola. [ib. 47-50 u. 1 Taf., Feb.] 9) A new Silâra copper plate grant. [ib. 33-46 u. 2 Taf., Feb.] 10) Champanir and Pawagadh. [ib. 221-4, Sept.] 11) On the Bheel tribes of the Vindhyan range. [Journ. Anthrop. Institute IX, 397–406]. 12) Gohilrájyano Itihás, or the history of the states of Gohilwad. P. I, the Bhavnagar state. Sihor, printed Ahmedabad. 130 S. 8 a. (Gujarati). 13) Andhra coins. [IAnt. IX, 61-5, März). 14) A gold Rama Tunka coin. [PASB. 115-7, Juli]. 15) The Pêrumâls. [IAnt. IX, 77-9, März]. „From the Administration Report of Cochin for 1875-76, communicated by H. H. Râma Varmâ. .“ 16) Identification of the Manipura of the Mahabharata with Manipura or Manaltru or Madura in South India [MJ. f. 1879, ersch. 1880, S. 311-8, als Appendix zu desselben On the weapons...], im Sep.-Abdr. S. 145–52. 17) Index to sixty-two Ms. Volumes deposited in the Government Oriental Manuscripts Library. Madras, Govt. Press 1878. 5. XLVII S., erschienen als Anhang zu MJ. for 1878. Lists of Sanskrit manuscripts in private libraries of Southern India, I, Madras, Govt. Press. gr. 8°. VII. 620 S. 1. 1 s. Rec. RC. N. S. X, 341, 1. Nov.

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120.

Pândavas zugeschrieben werden, rühren einem anonymen Vf. 1) zufolge von den Dschainas her. Ein wertvoller Beitrag zu einem geographischen Wörterbuch ist eine Liste von Ortsnamen, gesammelt im Distrikt Tanjore von B. R. Branfill. 2) Derselbe 3) beschreibt ein um 1000 n. Chr. gegründetes, in Süd-Arcot befindliches Śiva-Heiligtum, ferner prähistorische Grabdenkmäler.4) Über prähistorische Steinwerkzeuge handelt B. B. Foot 5), vorwiegend vom naturwissenschaftlichen Standpunkte. Wir erwähnen ferner eine Geschichte von Masulipatam 6) in Telinga-Sprache und eine Notiz von W. J. Richards.7) Über Sitten und Gebräuche der Vedas, eines Volksstammes in Trovancore und Cochin handelt F. Jagor. 8) Die Frage, ob sie mit ihren Namensvettern in Ceylon stammverwandt seien, bleibt unentschieden. Interessant ist die Zusammenstellung der Angaben verschiedener Autoren über diesen Volksstamm und der Schreibweisen des Namens Veda, welche ergiebt, dafs bei den renommiertesten Schriftstellern direkt sich widersprechende Angaben und nicht weniger als 37 verschiedene Schreibarten des Namens Veda vorkommen. Schliesslich nennen wir noch 2 ethnographische Aufsätze über die Bewohner der Andamanen. 9)

II.

F. Spiegel.

Medien und Persien.

Die wichtigste Entdeckung, welche wir während des Jahres 1880 für die alte Geschichte der oben genannten Länder zu verzeichnen haben, betrifft die Regierung des Cyrus, also das Ende des medischen und den Beginn des persischen Reiches. Von den beiden Inschriften, welche hier in Frage kommen, ist die eine von H. Rawlinson 10) veröffentlicht worden, sie steht auf einem Cylinder eingegraben und enthält 45 lange Zeilen in sehr kleiner Schrift, sie ist aber nicht überall mehr lesbar. Diese neu entdeckte Inschrift bespricht die Einnahme Babylons durch Cyrus und zeigt uns, dafs die Erzählung Herodots über dieses Ereignis in das Gebiet der Sage gehört, dafs die

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1) Antiquities of Mamaṇḍür in the North Arcot District by M. C. S. [MJ. f. 1879. S. 36-42 u. 1 Taf.], 2) On the names of places in Tanjore. [ib. S. 43-92]. 3) The Gangai-kondapuram Saiva Temple. [IAnt. IX, 117-20, Mai]. Description of the Great Siva Temple of Gangai Kondapuram and of some other places in the Trichinopoli District. [JASB. XLIX. P. I, 1-7, w. a plate]. 4) Rude megalithic monuments in North Arcot. [ib. 8-10, w. a plate]. 5) Notes on the occurrence of stone implements in the Coast Laterite, South of Madras... [Geolog. Mag. N. S. Decade II. Vol. VII, 542-6, Dez.] 6) M. Sarangapani, History of Masulipatam. Masulipatam 1879. 114 S. 8 a. (Telugu). 7) Notes on the Tandu Pulayans of Travankore. [IAnt. IX, 120, Mai]. 8) Die Veda's. [Ztschr. f. Ethnol. 1879. Verhandl. 166-76]. 9) F.-A. de Roepstorff, Les îles Andaman (et leurs habitants). [Rev. scientif. 2. Sér. XVIII, 632—9, 3. Jan.] - E. S. Brander, Remarks on the aborigines of the Andaman islands. [Proc. R. Soc. of Edinb. X, 415-24 u. 1 Taf.] 10) Notes on a newly discovered clay cylinder of Cyrus the Great. Journal of the R. Asiatic Society of Gr. Britain and Ireland. Vol. 12, 70-97.

Im

Armee des Cyrus vielmehr ohne Widerstand zu finden vor Babylon ankam und die Stadt ohne grofse Mühe genommen wurde. Die Inschrift ist in babylonischer Sprache geschrieben und wahrscheinlich im eigenen Auftrage des Cyrus verfasst und in einem Tempel niedergelegt worden; wichtig ist, dafs aus derselben hervorgeht, dafs Cyrus in der fünften Generation von Achämenes abstammt und dafs er und seine Vorfahren Könige von Ansan genannt werden. Die Stadt Ansan sucht Rawlinson in Susiana in der Gegend von Ram Hormuz oder Mal-Amir. Mit derselben Inschrift, aber von einem andern Gesichtspunkte aus, beschäftigt sich auch eine Abhandlung G. Rawlinsons, des bekannten Historikers, 1) der mit ihrer Hülfe der Überschätzung des Cyrus entgegentritt, welche in ihm einen Bilderstürmer und Monotheisten sehen will, während er bestrebt war, die Religionen der unterworfenen Völker zu schonen und ihre Götter mit der neuen Lage der Dinge zu versöhnen. Dagegen will Sayce 2) auf Grund dieser Inschrift in Kyros nicht blofs einen Anhänger der babylonischen Religion sehen, sondern ihm sogar die Zugehörigkeit zur arischen Nationalität abstreiten. Auch der Sturz des medischen Reiches ist durch eine zweite babylonische Urkunde in ein neues Licht gerückt worden, ehe wir jedoch von dieser sprechen, müssen wir noch eine Abhandlung Büdingers 3) erwähnen, welche den Untergang des medischen Reiches bespricht und die veröffentlicht wurde, ehe die neue Quelle bekannt geworden war. Sie enthält eine Aufzählung und Kritik der früher bekannten Äufserungen über den Fall des medischen Reiches und kommt aus ihnen zu dem Schlusse, dafs bei der Besitznahme des Reiches durch Kyros den Medern die Gleichberechtigung mit den Persern gewahrt wurde, und dafs überhaupt die Übertragung der Herrschaft mehr durch friedliche Übereinkunft als durch Kampf erfolgte. Diese Ansicht erhält eine neue Bestätigung durch eine eben aufgefundene Inschrift, die kein geringeres Gewicht hat als die oben besprochene, dieselbe enthält ein Bruchstück der Annalen des Nabonedus, des letzten Königs von Babylon, sie steht auf einem an der Sonne getrockneten Backsteine von 4 Zoll Höhe und 3 Zoll Breite, auf der Vorder- und Rückseite stehen Doppelkolumnen mit mindestens 28 Zeilen, welche annalistische Notizen enthalten. In diesem von Pinches 4) veröffentlichten Denkmale findet sich auch die Notiz, dafs Astyages (in der Inschrift Istuvegu genannt) gegen Kyros zog, dafs aber Istuvegus Armee sich empörte, ihn gefangen nahm und dem Kyros überlieferte. Diese Annalen erzählen auch die Einnahme von Babylon durch die Perser, bei welcher Gelegenheit Gobryas thätig war, wie dies auch die Kyropädie mitteilt. G. Rawlinson 5) hält diese Inschrift für ein Bruchstück der Annalen des Cyrus, nicht des Nabonedus, was für die Datierung von Wichtigkeit ist. Über die Nationalität spricht eine zusammenstellende Abhandlung Spiegels 6) im Anschlusse an die im vorigen Jahre erwähnten Forschungen Opperts über diesen Gegenstand.

Auf einem nahe verwandten Gebiete, der Erklärung des Avestâ, herrscht

1) The character and writings of Cyrus the Great. Contemporary Review. p. 86-98. 2) Conquest of Media and Babylon by Cyrus, Academy, XVII, 198. Rise of the Persian empire. Ibid. XVIII, 276 f. Auch L. Halovy (Cyrus et le Retour de l'Exil, Sitzung der Ac. des Inser. et B. Lettres, 25. Juni) sieht Cyrus als Moder an. 3) Der Ausgang des medischen Reiches, eine Quellenuntersuchung. Wien. Vgl. Sitzungsberichte der phil.-hist. Klasse der Akad. der Wissensch. Bd. XCVI, 477-504. 4) Fragment of the Annals of Nabonidus. Transactions of the Soc. of Bibl. Archacol. VII, 1 f. of Ecbatana, Athenaeum 1880, I, 215. 6) Ausland No. 26. 27.

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rege Thätigkeit, doch betreffen die auf diesem Felde gewonnenen Resultate in erster Linie die Religionsgeschichte. Geldner 1) hat seine bereits im J. 1879 begonnenen deutschen Übersetzungen des Avestâ fortgesetzt, eine neue englische Übersetzung des Vendîdâd ist von J. Darmest eter 2) erschienen. Eine zusammenfassende Darstellung der Anschauungen des Avestâ giebt A. Hovelacque3) in einem besondern Werke, in welchem man auch eine sehr dankenswerte Geschichte der Schicksale dieses Buches in Europa findet. Beiträge zur Erklärung einzelner Kapitel des Vendîdâd geben Dillon1) und W. Geiger,5) Pietremont) verwendet seine eingehenden Studien über die Geschichte des Pferdes zur Erklärung einiger Stellen des Avestâ. Von unmittelbarem Interesse für den Historiker ist die in letzter Zeit aufgetretene Frage nach dem Vaterlande des Avestâ. Der früher allgemein geltenden Ansicht, dafs die Heimat des Buches in Baktrien zu suchen sei, ist neuerdings eine andere gegenüber getreten, welche es nach Medien setzt. Diese Ansicht hat Darmesteter in seinem oben genannten Werke vertreten, 7) auch Harlez;8) eine Arbeit Spiegels") über Vishtâspa verfolgt dieselbe Richtung, dagegen ist sie von Sayce 10) bestritten worden und auch Félix Robiou 11) sucht in einem resümierenden Artikel neben dem ursprünglichen Monotheismus des Avesta seine Entstehung in Baktrien zu verteidigen. Es dürfte sich die Frage zu weiterer genauer Besprechung eignen.

Andere Arbeiten, welche das Reich der Achämeniden oder der Parther zum Gegenstande haben, wüfsten wir im Jahre 1880 nicht zu nennen, dagegen sind die Sprach- und Litteraturdenkmale, welche der Zeit der Sâsâniden angehören, eifrig durchforscht worden. Wir nennen vor allem E. W. Wests12) Übersetzung mehrerer Werke, welche dieser Periode angehören; von demselben Verfasser rührt eine Arbeit über die Pehlevi-Inschriften von Kanheri her.13) Einen Überblick über die Verhältnisse und die Litteratur der Sâsânidenzeit gewährt Hovelacque, 14) eine sehr reichhaltige Sammlung von Sâsânidenmünzen hat noch A. D. Mordtmann 15) beschrieben. Der Vollständigkeit wegen wollen wir hier noch die neue Ausgabe des Königsbuches des Firdosi von J. A. Vullers 16) erwähnen. Obwohl dasselbe bereits der Periode des Islam angehört, so wurzelt es doch mit seinen Anschauungen ganz im alten Reiche und ist daher als eine wichtige Quelle sowohl für die Sagengeschichte als auch die politische Geschichte der Sâsâniden anzusehen.

1) Vgl. Zeitschr. f. vergl. Sprachf. 24, 542-555. ibid. 25, 179-212. 378-419. 465590. 2) The Zend-Avesta Part. I. the Vendîdâd. Oxford. (Sacred books of the East ed. M. Müller. Vol. IV.) 3) L'Avesta, Zoroastre et le Mazdéisme. Paris. 4) Quelques remarques sur le 8 me Fargard du Vendîdâd. Rev. Linguistique. p. 125-140. 5) Das dritte Capitel des Vendîdâd. Ztschr. der D. Morgenl. Gesellsch. 34, 415-427. 6) Les chevaux de l'Avesta, Rev. Ling. p. 315-325. 7) Vgl. auch seine Zuschrift a. d. Academy. in der No. v. 14. Aug. (The origin of Magism and the Zend-Avesta). 8) The Medic origin of Zoroastrism. Academy. XVIII. p. 155. 9) Vistâçpa oder Hystaspes und das Reich von Baktra. Histor. Zeitschrift N. F. VIII, 1–21. 10) Academy XVIII, 83 f. und 119. 11) L'Avesta et son origine, d'après 1. travaux 1. plus récents. Rev. des Quest. Hist. XXVII, 5-82. 12) Pahlavi texts Part. I. the Bundahish, Bahman Yasht and Shâyast lâ-Shâyast Oxford. (Sacred books of the East ed. M. Müller. Vol. V.) 13) The Pahlavi inscriptions at Kanheri. Indian antiquary Nov. 14) La renaissance du Zoroastrisme au moyen age, in Mélanges de Linguistique et Anthropologie par A. Hovelacque, E. Picot et J. Vinson, Paris. p. 298-314. 15) Zur Pehlevi-Münzkunde, Ztschr. d. D. Morgenl. Ges. Bd. 34, 1–162. - 16) Firdusii liber regum qui inscribitur Schahname. Editionem Parisiensem diligenter recognitam et emendatam lectionibus variis et additamentis editionis Calcuttensis auxit notis maximam partem criticis illustravit. Vol. 1. 1877. Vol. 2. 1879. Vol. 3. fasc. 1. 2. 1880. Leyden.

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Ebenso gehört eine Arbeit Th. Nöldekes 1) nur insofern hierher, als die von ihm behandelte Erzählung auf ein Werk der Sâsânidenzeit zurückzuführen ist. Wir schliefsen diese Übersicht mit der Erwähnung der Mitteilungen A. Houtum-Schindlers 2) über seine Reisen im südwestlichen Persien; mehrere seiner Angaben werden bei Forschungen über die verwickelten Stromläufe Susianas von Interesse sein, und erwähnen nur kurz die Nachrichten Geigers 3) und Gödel-I.annoys 4) über die Verhältnisse der jetzt lebenden Parsen in Indien und Persien.

III.

L. Stern.

Ägypten.

In dem Mafse wie die Erforschung der altägyptischen Geschichte an Sicherheit gewinnt, wird auch der Darstellung derselben mehr Raum gegeben. Dem Bedürfnis der weiteren Kreise entsprach bei uns am meisten H. Brugschs Geschichte Ägyptens unter den Pharaonen; sie fand auch in England Anklang und von der dort veranstalteteu Übersetzung liegt schon die zweite Auflage vor; der englischen ist eine russische Übersetzung gefolgt. 5) Dem Fleifse, welcher der Zusammenstellung der urkundlichen Texte in revidierten Übersetzungen in diesem Werke gewidmet ist, wird niemand die verdiente Anerkennung versagen; aber nimmermehr gefallen kann das blendende Durcheinander, zu dem hier nicht selten unhaltbare Vermutung und Thatsache verflochten sind, und die Leichtgläubigkeit an das Aufserordentliche in allerwichtigsten Fragen, welche die peinlichste Kritik zu fordern scheinen. Wir können uns nicht versagen, hier wenigstens drei Punkte von allgemeinem Interesse zu erörtern, über welche Brugsch eher Verwirrung als Klarheit verbreitet hat, mit der Freimütigkeit des Urteils, welche der Verf. selbst bei der Würdigung der von der seinen abweichenden Auffassungen geltend zu machen pflegt.

Brugsch hat als eine wichtige Entdeckung, die einen Zweifel nicht zuliefse, aufgestellt, dafs die XXII. ägyptische Königsdynastie, die des Königs Sisak, welche die allgemeine Annahme für eine semitische hält, von assyrischen Grofskönigen abstamme; dafs die in diesem Geschlecht wiederkehrenden Namen Namaruth, Uasarken und Thekruth keine anderen seien, als die assy

68 pg.

1) Die Erzählung vom Mäusekönig und seinen Ministern. Ein Abschnitt der PehleviBearbeitung des altindischen Fürstenspiegels. Abh. d. K. Gesellsch. d. Wiss. zu Gött. XXV, 2) Historical and Archaeological Notes on a Journey in South-Western Persia 1877-1878. Journal of the R. Asiatic Soc. of Gr. Br. XII, 312-326. 3) Vgl. oben S. 27. 4) Die Reste der alten Parsen in Persien. Augsb. Allg. Zeitung, Beil. No. 78-98. 5) History of Egypt under the Pharaohs, derived entirely from the monuments with a memoir of the Exodus of the Israelites and the egyptian monuments. a new preface and notes by the author. London, Murray. 2 voll. Die russische Übersetzung ist von G. R. Wlastoff, St. Petersburg, herausgegeben.

2. edition revised with

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