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G. T. Stockes: 1) wir erkennen z. B. deutlich Fortleben des Heidentums in entfernten Gegenden, die Thatsache, dafs der Klerus der Sekten weltliche Geschäfte zu treiben fortfuhr wie er auch verheiratet war, und die fernere, dafs die Sekten noch lange Gebräuche beibehielten, die sich in der Hauptkirche früh verloren u. a.; die freiere Richtung des Benediktinerordens und dessen Sinn für Wissenschaften will St. auf Verbindung Galliens mit Ägypten und auf origenistische Einflüsse zurückführen, die sich gleichfalls aus den Inschriften ergäben. - Die christlichen Sepulcralinschriften des C. I. Gr. hatte J. Ritter 1877 beleuchtet; 2) jetzt hat er auch die übrigen christlichen Inschriften in griechischer Sprache behandelt d das Charakteristische derselben zusammengestellt, ohne dafs sich Resultate von besonderer Bedeutung ergäben; die Inschriften des Altertums treten an Zahl begreiflicherweise gegen die des Mittelalters zurück. 3) Inschriften, die de Bosredon) in der christlichen Basilica von Henchir-el-Begueur (bei dem alten Tebessa) fand und nicht entziffern konnte oder doch nur teilweise richtig las, erklärt meisterhaft Rossi: die eine, 'Memoria S(an)cti Montani' (statt Vactimontani) aus dem V./VI. Jh., bezieht sich wohl auf den Märtyrer M. des J. 253. Eine zweite, in der die Buchstaben in sonderbarer Weise um zwei monogrammatische Kreuze gruppiert sind, scheint einen arianischen Bischof Adeudatus der Vandalenzeit zu nennen; die dritte ist Bovorgognoòv zu lesen und ergiebt die Formel 'Deo laudes dicamus', die den in Numidien so zahlreichen Donatisten eigen war.5) In den Inschriften spielt das Bild des Fisches eine grofse Rolle, dessen Verwendung zur symbolischen Bezeichnung Christi nicht genügend aufgeklärt ist. Nach Delaunay 6) kann dieselbe nur auf jüdische Anschauungen zurückgehen: da wir nun keine Nachrichten über die Entwickelung des jüdischen Geistes haben, die zu Philos Theodicee führte, Philos System aber nichts anderes ist als die chaldaeische Mythologie ohne die Namen der Götter, so sei es möglich, dafs in der Zeit vom VI.-II. Jh. a. C. die chaldaeische Mythologie Einfluss auf das jüdische Denken gehabt habe: dieselbe aber setze an den Anfang der Welt den Anu, den Oannes des Berosus, der bis auf den Kopf Fischgestalt hatte. Übrigens hätten sich auch die Heiden des Fisches als eines Symbols bemächtigt und dadurch sei bei den Christen der Gebrauch desselben abgekommen. Bekannt ist das sog. Ichthys-Monument von Autun, d. h. eine Inschrift in 3 Distichen und 5 Hexametern, die akrostichisch das Wort Ichthys ergeben. O. Pohl) hat den in der Interpretation schwierigen Text und die bisherigen Erklärungen einer Revision unterzogen; er hält v. 1-6 für älter als v. 7-11: die verstorbene Mutter sei die zuerst redende, im Anschlufs daran spreche der Sohn.

Hinsichtlich der Deutung der bildlichen und Skulptur-Darstellungen auf den erhaltenen Monumenten hat V. Schultze) an der Richtigkeit der von den meisten katholischen Forschern befolgten Principien Zweifel erhoben: es sei durchaus falsch, wenn Martigny z. B. sage, die ganze Religion, ihre

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1) Greek christ. inscrpt., Contemp. Rev., Juni. S. 977-89. 2) Progr. d. Joachimstal. Gymn. 3) De titulis Graec. christ. comment. II. Symbolae Joachimis. I, 255--80. 4) Promenade arch. dans les envir. de Téb., Notices et mém. de la soc. archéol. de Constant. XIX (1879) S. 1-41. 5) Monum. architett. e scritti d. Numidia, Bull. S. 73-76. 6) Note sur l'orig. et la signific. de l'emblème du poisson, Compte rend. d. l'acad. des Inser. et B. L. VIII, 45-57. 7) D. Ichth. - Mon. v. Aut. Berlin, Kamlah. 23 S. 8) Prolegg. üb. d. Symbolik d. altchristl. Bilderkreises, Archäol. Studien (o. S. 153), S. 1-21. Hingewiesen sei hier auf Sch.s 'Verzeichnis d. altchristl. Bilderkr. des Mus. Kircheriano in Rom', ibid. S. 256-84.

Dogmen, ihre Ethik, ihre Hoffnungen und Verheifsungen seien darin in hieroglyphischer Sprache, in einem umfassenden, scharfsinnig organisierten symbolischen System bildlich niedergelegt. Vielmehr zeige sich die christliche Kunst von der griechisch-römischen entschieden beeinflusst, insbesondere sei die letztere nachgeahmt, um bestimmte Vorstellungen von Tod und Auferstehen oder bestimmte Beziehungen auf den Toten bildlich auszudrücken. Freilich gebe es eine Anzahl Darstellungen, die nicht diesen sepulcral-symbolischen Charakter trügen und als historische Stücke zu betrachten seien: aber die Kunst habe sich in der Darstellung des Gedankens der Auferstehung erschöpft und den Kreis der üblichen bildlichen Scenen seit der Zeit Konstantins vermehren wollen, wobei sie den eigentlichen Zweck derselben nicht im Auge behielt. Seine Grundanschauungen führt Sch. näher aus in der Erklärung der Fresken der Sakramentskapelle in S. Callisto', 1) in denen Rossi, Kraus u. a. ein ganzes theologisches System gefunden hatten, während sie einerseits den Verstorbenen nach antiker Weise in Scenen des realen Lebens zeigen, teils in frischem fröhlichem Wirken, teils mit den Seinigen das Abendmahl begehend, andererseits das Erwachen und Erstehen aus dem Todesschlafe darstellen. Ein bisher nicht beachteter "Sarkophag mit Juno Pronuba in Villa Ludovisi' 2) aus der 2. Hälfte des IV. Jh. zeigt, dafs durch den Übertritt vieler Neophyten, denen die Religion innerlich fremd war, heidnische Elemente in die Skulptur eindrangen. Besonders tritt dies bei Hochzeits- und Ehedenkmälern hervor: gerade in den Hochzeitsgebräuchen hat sich lange allen Bestrebungen der Kirche zum trotz viel Heidnisches erhalten. In den Darstellungen eines andern Sarkophags aus S. Paolo fuori le mura (Anfang des V. Jh.), 3) in dessen Darstellungen Rossi u. a. eine 'sublime epopea del domma cristiano' sahen, findet Sch. nur eine Reihe beliebter Scenen ohne einheitliche Idee mechanisch zusammengestellt, wie es dem Charakter der sinkenden Kunst und der handwerksmässigen SarkophagBildnerei entspricht. Auch in der Auffassung der Maria) zeigt die altchristliche Kunst sich von der antiken beeinflufst, und die älteste Darstellung im Coemet. der Priscilla führt uns das Glück der heiligen Familie ganz menschlich aufgefafst vor Augen. Der Typus ändert sich mit dem Ende des III. Jh.: die Hoheit des Sohnes erhöht jetzt auch die Mutter, die mit feierlichem Ceremoniell umgeben erscheint. Der eigentliche Marienkult beginnt. erst mit den Goldgläsern des IV. und V. Jh., die zuerst Maria ohne Jesus zeigen. Übrigens weist Sch. zahlreiche Deutungen der Orans auf Maria zurück, wie er auch sonst manche Marienbilder ausscheidet und von Rossi in der chronologischen Anordnung der Bilder abweicht. Mit Schultzes Ansichten über den Einflufs der griechischen Kunst berührt sich die nicht nur archäologische, sondern auch religionsphilosophische Geschichte des Christusideals von H. Dietrichsen5) (Univ.-Prof. in Christiania), einem Schüler F. Pipers, des 'Nestors der christlichen Kunstarchäologie', zu dem er freilich in vielen Punkten in Gegensatz tritt. Er geht von der Hegelschen An

1) Ibid. S. 22 --98. 2) Ibid. S. 99--120. 3) Ibid. S. 145-176. 4) D. Marienbilder d. altchristl. Kunst, ibid. S. 177-219. (Mit einem Verzeichnis d. erhaltenen Darstellungen: 9 Fresken, 27 Reliefs, 2 Graffitti, 6 Fondi d'oro.) — 5) Christusbilledet, Studier over den typiske Christusfremstillings Oprindelse, Udvikling og Oplösning. Kopenh. Gyldendal. XIV, 446 S. Nur erwähnen kann ich: A. Hauck, d. Entstehg. d. Christustyp. i. d abendländ. Kunst. (Frommel u. Pfaffs Vorträge, Heidelb., Winter. III, Hft. 2. 26 S.), sowie W. Frommel, Christent. u. bildende Kunst, ibid., 37 S.

schauung aus, dafs die heidnischen Religionen nicht als Gegensatz zum Christentum aufzufassen seien, sondern als notwendige Vorstufe in der Entwickelung des religiösen Bewusstseins der Menschheit, und hält an dem Satze Lessings fest, nur eine mifsverstandene Religion könne von dem Schönen entfernen, ein Beweis für das richtige Verständnis der Religion sei es, wenn sie zum Schönen zurückführe. So findet er, dafs in der dem Christentum so fremden griech. Religion doch Elemente lagen, aus denen das Christusbild als Ausdruck menschlicher Liebe und göttlicher Majestät hervorgehen konnte, und zwar habe der halbheidnische Gnosticismus bei Entstehung desselben die gröfste, wenn auch verdeckte Rolle gespielt. Es sind drei Typen von Christusbildern entstanden: der hauptsächlich auf Sarkophagen dargestellte junge bartlose Christus (Sarkophagtypus) geht auf Apollo-Helios-Orpheus zurück; der kalixtinische Salvator-Mundi- und byzantinische Pantokratortypus, in dem man das wahre Bild Christi zu haben glaubte, (weshalb sich auch das von Pius IX. autorisierte höchst geschmacklose Normal-Portrait Christi an ihn anschliefst), zerfallend iu den römisch-kalixtinischen Katakombentypus, den byzantinischen Mosaiktypus und den romanisch-gotischen Salvatortypus, auf Zeus-SerapisAsklepios; der anastasisch-syrische Kruzifixtypus, der ältesten Kirche unbekannt und erst seit ca. 400 in einzelnen Spuren nachweisbar, auf DionysZagreus: er ist allgemein erst seit etwa 1000 geworden, in der dunkeln Zeit des Mittelalters, die selbst krank und leidend war (romanischer Kruzifixtypus, 1250), und wurde umgebildet nach der Vision des Fr. v. Assisi von dem gekreuzigten Seraph (gotischer Kruzifixtypus 1250-1500). Die Darstellung des gekreuzigten Christus hat nach E. Engelhardt 1) der noch klassische Schönheitssinn des christlichen Altertums nicht gestattet; erst die stärkeren Nerven der germanischen Völker scheinen im Anschauen des Schrecklichen der Kreuzigung Befriedigung gefunden zu haben, weshalb die ersten Kruzifixe dem Anfange des V. Jh. angehören. Die älteste Darstellung dürfte von Dobbert auf einer Elfenbeinplatte des Brit. Mus. nachgewiesen sein. Die Darstellung auf der Thür der Kirche S. Sabina in Rom (1. Hälfte des V. Jh.) ist wohl keine Kreuzigung. Im vollen Gegensatz zu Schultze steht V. Davin,) der seit 1877 die Darstellungen der sog. Capella Graeca des Coem. der Priscilla behandelt. Die letzten abschliefsenden Artikel der langen Serie besprechen die Darstellungen der Susanna überhaupt, welche die triumphierende Kirche symbolisiere und darum auf Gräbern das natürliche Bild für die Gläubigen gewesen sei, die im Frieden Christi starben und zu dessen Herrlichkeit bestimmt waren. Gerade auch die Susannadarstellung der Kapelle habe, wie ihre anderen, vielfach weiter gewirkt. In gleichem Gegensatz zu Schultze befindet sich Grimouard de St. Laurent, 3) der in den Darstellungen der heiligen Nacht jeden 'groben Naturalismus' ausgeschlossen sehen will: sie seien nur von dem Gedanken der Göttlichkeit des neugeborenen Kindes getragen. Durch Darstellungen, die von den gebräuchlichen typischen abweichen und nicht immer erklärlich sind, ist ein von der Hand eines barbarischen Künstlers gefertigter Sarkophag aus später Zeit zu Luc in Béarn merkwürdig.4) Wie die Darstellungen der Märtyrerakten von der bildenden Kunst verwendet

1) Ztschr. f. kirchl. Leben etc. I, 188-95.

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2) La cap. gr. del cim. d. Prisc., Rev. de l'Art. chrét. 24, 1, 127 ff; 286 ff.; 2, 59 ff. 3) Sur quelques singularités longtemps notées dans la représentation de la nativité d. N. S., Rev. de l'Art. chrét. 24, 2, 107-27. 4) Edm. Le Blant, un sarcoph. chrét. de Luc de B., Rev. archéol. 40, 129-134.

werden, zeigt Rossi 1) an einer Darstellung, die im Coemeterium Ostrianum von Crostarosa gefunden ist und auf die in den Akten des Renus († 259) erzählte Traumvision zurückgeht; ähnliche Fälle sind schon früher konstatiert. Von einem oberhalb des Altars befindlichen Wandschränkchen in der Engelkapelle bei Pissignano zwischen Spoleto und Trevi am Clitumnus, die wohl heidnischen Ursprungs ist, aber im IV./V. Jh. in ein christliches Heiligtum umgewandelt sein wird, will Rahault de Fleury 2) zeigen, dass es als Tabernakel diente, wenn auch sonst aus dem christlichen Altertum Denkmäler dieser Art nicht erhalten seien und der Gebrauch der Tabernakel erst aus dem XII. Jh. stammen soll. Dafs die Eucharistie bis zum VI. Jh. oberhalb des Altars aufbewahrt wurde, geht aus sicheren Zeugnissen hervor.

Eine eigentümliche von Säulen getragene offene Absis ist in Neapel von der um 400 von Bisch. Severus (366-412) erbauten Basilica freigelegt, hinter der Absis mufs sich also noch ein Kirchenraum befunden haben. Dieser wird bei der Martinskirche von Tours 'atrium, quod absidis corpus ambit' genannt. Es finden sich mehrfache Beispiele, die eine solche Konstruktion in Italien, Gallien und Afrika während des V. und VI. Jh. verbreitet zeigen; insbesondere war in Rom die alte Absis in S. Maria Maggiore vor ihrem Umbau durch Nicolaus IV. so angelegt. Auch finden sich in der severianischen Basilica zwischen den Säulenkapitälen und den Bogen noch simsartige Kissen, die fälschlich als erst seit dem Ende des V. Jh. in Gebrauch angesehen wurden; sie kommen in Rom schon in der Basilica S. Stefano rotondo um 450 vor. Die Absis zeigt ferner das hybride griechischlateinische Chrisma mit einem R statt des P: den Ursprung desselben nahm man bisher in Gallien (z. B. Trier) an, allein es findet sich schon zu Anfang des V. Jh. in Syrien und ist wohl entstanden infolge der doppelten Sprache am byzantinischen Hofe, von wo es nach Trier durch die Architekten gekommen sein kann, welche dort die Paläste bauten; auch Severus hatte vielleicht einen byzantinischen Baumeister gehabt.3)

Über die Brunnen, die sich vielfach in Kirchen finden und das zu Taufe, Liturgie u. s. w. nötige geweihte Wasser lieferten, haben J. Mallet1) und Corblet) interessante Notizen zusammengestellt; nach ersterem wären sie auch deshalb erhalten worden, weil die Kirchen oft als Zufluchtsort im Kriege dienten; oft galten sie auch wegen der in sie gestürzten Märtyrer für geheiligt. Sie waren meist mit Geländern umgeben (margelles), über denen seit dem XIV./XV. Jh. Ädicula errichtet wurden. Eine in Ägypten gefundene Thonlampe steht durch ihre an den ältesten liturgischen Hymnus 'Gloria in excelsis erinnernde Inschrift ΘΕΕ ΠΑΤΗΡ (παντ)ΟΚΡΑΤΩΡ bisher einzig da. 6)

Die Vorausberechnung des Osterfestes machte der alten und der mittelalterlichen Kirche bekanntlich die gröfsten Schwierigkeiten. Um das dazu notwendige sog. Mondalter für jeden Tag zu finden, diente lange der 84jährige Ostercyklus, in dem jedoch das Mondalter 6 mal um 1 Tag einschaltungsweise erhöht werden mufste (sog. Saltus lunae). Man glaubte bisher, dafs dies zuerst immer nach dem 12. Jahr geschehen sei und schrieb diese Ein

1) Una visione narrata da martiri africani del sec. III ed un graffito simbolico trov. nel cim. Ostr., Bull. S. 66 ff. 2) Un tabern. chrét. du V. s.. Rev. de l'Art. chrét. 24, 2, 176 -184. 3) Rossi, l'abside della basil. Sever. in Nap., Bull. S. 144-160. 4) Notes sur les puits d'église, Rev. de l'Art. chrét. 24, 1, 257-77. 5) Ibid. S. 277-80. 6) Rossi, Lucerna fittile letterata, Bull. S. 73.

richtung dem Prosper Aquitanus zu, während eine zweite Art, nach dem 14. Jahre den Saltus folgen zu lassen, als eine Verbesserung, also spätere Änderung der ersten Berechnung angesehen wurde. Ein karthagisches Paschalwerk erweist das umgekehrte Verhältnis: bereits am Ende des III. Jh. bestand der 84 jährige Cyklus mit 14 jährigem Saltus, der im IV. Jh. umgestaltet ist. und um 450 nochmals Veränderungen erfuhr.1)

IX.

F. Abraham.

Allgemeines über das Altertum.

Nachträge.

Die Weltgeschichte, welche der erste lebende Historiker in diesem Jahre begonnen hat,) ist ohne Frage auch das wichtigste Ereignis auf dem Gebiete der Geschichtswissenschaft. Nichts beweist dies deutlicher, als ein Vergleich derselben mit der Onckenschen allgemeinen Geschichte in Einzeldarstellungen. Diese steht durchaus auf der Höhe der Wissenschaft, die einzelnen Mitarbeiter beherrschen ihr Gebiet vollkommen und gehören zum teil zu den geachtetsten Förderern desselben; Ranke dagegen wird der erste beste junge Doctor, der über Assyrisches und Ägyptisches, griechische oder römische Geschichte promoviert ist, unvollständige Kenntnis der Spezialforschung nachweisen können: und doch, wie weit überragt sein Werk jenes andre! Denn überall tritt in ihm der Fortschritt in der Geschichte hervor, die immer höhere Herausbildung der ethischen Gestalten von Religion, Staat, künstlerischer Bethätigung, und grade durch das Gegeneinanderstellen um so plastischer die individuelle Eigentümlichkeit der einzelnen Völker und die tiefgehende Wirkung der grofsen historischen Persönlichkeiten.

Auf dem Gebiete der alten Geographie ist die Publikation E. H. Bunbury's) hervorzuheben, welche den Engländern das, was vor längerer Zeit Mannert, Uckert und Forbiger den Deutschen geleistet haben, in einer möglichst lesbaren Form unter Benutzung der neueren englischen, französischen und. deutschen Arbeiten darbieten will. Dieses Ziel ist im grofsen und ganzen erreicht worden, wenn auch gegen die Geschichte der geogra

1) Br. Krusch, Studien z. christl. mittelalterl. Chronologie. Leipz., Veit. VIII, 349 S. (S. 195 ff. enthalten die Quellen in besserem Text.) 2) Leop. v. Ranke, Weltgeschichte. Leipz., Duncker u. Humblot. I. d. älteste hist. Völkergruppe u. d. Griechen VIII, 375, 300 S. Eine nicht ungeschickte Zusammenstellung des Interessantesten aus der Gesch. d. Civilisation ist A. Lefèvre, l'Homme à trav. 1. âges. Paris, Reinwald. Geography ct. London, Murray. 2 voll. XXVIII, 666 u. XVIII, 743 S.

3) Hist. of Anc.

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