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Berwilderung der Kolonisten, beschloß den Admiral seiner Statthalterschaft zu entheben, und sandte Franz Bobadilla, einen armen Calatrava-Ritter von energischem Charakter, mit unumschränkter Vollmacht nach Española. Als dieser am 23. August 1500 vor St. Domingo erschien, war Columbus gerade abwesend und mit harter Bestrafung neuer Unruhen beschäftigt. Der neue Statthalter ergriff sofort Besiß vom Plaße und ließ den Admiral, der nun besorgt herbeifam, sammt seinen beiden Brüdern mit sinnloser Härte in Ketten schlagen. Im Oktober segelten zwei Schiffe unter Alonso de Vellejo mit den Gefangenen zurück. In tiefster Seele gekränkt, wies der Entdecker das Anerbieten Bellejo's, ihm die Fesseln abzunehmen, entschie den zurück und betrat in Ketten den Boden Spaniens (November 1500). Auf seine klagenden Briefe ließen die Monarchen ihn auf der Stelle frei,

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empfingen den Getränkten gnädig zu Granada, gaben ihm aber die Statthalterschaft nicht zurück. Das war aller= dings ein Bruch des alten Vertrages, doch die Krone konnte die Anklagen gegen Columbus' Amtsführung nicht unberück sichtigt lassen, zumal er unzweifelhaft der schwierigen Aufgabe nicht gewachsen gewesen war. Vielmehr übernahm der treffliche Nikolaus de Ovando, der im Februar 1502 mit 32 Schiffen und 2500 Mann abging, den erledigten Posten, um ihn mit besserem Erfolge zu bekleiden.

Während Columbus, mit allerlei widerwärtigen Händeln beschäftigt, auf Española und dann in erzwungener Unthätigkeit in Kastilien saß, hatten Andere das Entdeckungswerk, das er über seinen Verwaltungsgeschäften vergessen, rüstig weiter gefördert. Vom Mai bis zum September 1498 befuhr Alonso de Hojeda mit dem großen Piloten Juan de la Cosa und dem. Florentiner Amerigo Vespucci als Mathematiker die Nordküste von Süd

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Giu dir del

Rey

P.Maratif

Barte von Ruba. Nach einer zeitgenössischen Beichnung.

amerika vom späteren holländischen Guyana bis zum Cabo de la Vela an der Küste Venezuela's, dem er diesen Namen (d. i. Klein-Venedig) gab, weil er am Gestade verschiedene Dörfer getroffen hatte, die auf Pfählen im Wasser errichtet waren. Schon vorher hatte Niño die Uferstrecke von Cumana bis Kap Codera enthüllt, und Ende 1500 befuhr Rodrigo Bastidas mit Juan de la Cosa die noch übrige Strecke von Venezuela, sah die hohen Schneegipfel der Sierra de Santa Marta, das Delta des Magdalenenstromes und auch den Golf von Darien bis an die Landenge von Panama..

Jllustrirte Weltgeschichte. V.

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Die Portugiesen. Im selben Jahre hoben sich die Schleier von der Ostküste des südamerikanischen Kontinents. Als Vasco da Gama von seiner ersten glücklichen Indienfahrt nach Portugal zurückkehrte (f. unten S. 55), hatte er den Rath gegeben, zur Vermeidung des gefährlichen Windstillengürtels nördlich des Aequators möglichst weit westlich zu halten. Diesem Rathe folgend, erblickte Pedro (Peter) Alvarez Cabral auf seiner zweiten Fahrt nach Indien am 21. April 1500 unvermuthet Land im Westen und lief in eine windgeschüßte Bucht, die er Porto seguro (Sicherer Hafen) nannte. Sein Auftrag zwang ihn, schon am 2. Mai wieder nach Osten zu steuern, aber auf seinen Bericht fertigte schon im nächsten Jahre König Emanuel drei Schiffe von Lissabon ab, an deren Bord wieder in untergeordneter Stellung Amerigo Vespucci sich befand. Am 17. August 1501 kam das Land in Sicht, die äußerste Ostspiße Südamerika's, dem Heiligen des Tages zu Ehren nach dem Brauche der Portugiesen San Roque benannt. Die flache, waldige Küste wurde dann südwärts verfolgt bis zur Bai von Cananea (26° 3′ südlicher Breite), aber die auftauchende Ländermasse noch nicht als ein Festland erkannt, sondern Ilha de Santa Cruz (Insel des heiligen Kreuzes) benannt. Erst später dachten die Portugiesen daran, den Reichthum an Farbeholz (Brezil, daher Brasilien) auszubeuten, aber da sie in den tropischen Urwaldungen weder Gewürze noch Edelmetalle fanden, so war von einer Besiedelung zunächst keine Rede.

Etwas früher schon enthüllten englische Seefahrten die Ostküste Nordamerika's. Der Genuese Johann Cabot (Giovanni Gabotto), später Bürger von Venedig, wo sein Sohn Sebastian geboren wurde, endlich in Bristol ansässig, suchte schon vor Columbus (seit 1491) in höheren Breiten und also auf kürzerem Wege Kathai (China) zu erreichen. Aber erst am 24. Juni 1494 entdeckte er eine Landspiße Neufundlands, die er als die erste Spur des neuen Landes Prima vista nannte, und ließ sich im selben Jahre auf die Kunde von dem spanisch-portugiesischen Staatsvertrage (s. oben S. 46) für sich und seine drei Söhne vom König Heinrich VII. von England ein Patent für weitere Entdeckungen im Westen ausstellen. So verfolgte er im Jahre 1497 mit Sebastian Cabot bereits auf eine lange Strecke die nordamerikanische Ostküste. Nach dem Tode des Vaters führte der Sohn dessen Gedanken weiter aus, indem er im Jahre 1498 das ganze Gestade von der Labradorküste unter 58° nördlicher Breite bis in die Gegend von Nordcarolina (35° nördl. Breite) befuhr. Auf einer dritten Reise im Jahre 1517 glaubte er die „nordwestliche Durchfahrt" nach dem Großen Ozean gefunden zu haben, als er durch die (nachmalige) Hudsonstraße einlief in die weite Hudsonsbai. Doch England war damals noch nicht reif dazu, seine Entdeckungen zu benußen. So ging Sebastian Cabot in die Dienste Spaniens als Reichspilot (1518-1548), ist aber doch in England ohne Dank zu finden und unbeachtet gestorben. Fremde folgten seinen Spuren. Portugiesen fanden 1500 Grönland wieder, 1501 die Felsenküste von Labrador. Nirgends aber wurde ein Versuch zur Ansiedlung an den scheinbar unwirthlichen Gestaden gemacht, wo weder Gold noch Gewürze lockten.

Vierte Reise des Columbus. Um diese portugiesischen und englischen Entdeckungen, die so wenig mit seinen vorgefaßten Meinungen übereinstimmten, hat Columbus sich nicht bekümmert. Ihn erfüllte jezt der Gedanke, den Weg nach Kathai (China) zu finden. Dazu rüstete er mit der Erlaubniß und dem Gelde der Krone vier kleine, bewegliche Schiffe in Sevilla, und begleitet von seinem Bruder Bartholomäus und seinem heldenhaften erst dreizehnjährigen Sohne Ferdinand (Fernando) lichtete er am 9. Mai 1502 im Hafen von Cadiz die Anker zu seiner vierten und leßten Reise. Schon am 15. Juni lag er vor San Domingo; doch Ovando, besorgt die Ankunft des unbeliebten Mannes möchte Unruhen unter den Kolonisten hervorrufen, sperrte ihm den Hafen. Eben lag in diesem ein stattliches Geschwader von 28 Segeln fertig zur Abfahrt, um eine Kronladung Gold im Werthe von etwa 21, Mill. Mark und Bobadilla sammt Raldon nach Spanien überzuführen. Umsonst warnte Columbus vor der Abreise, weil er aus astrologischen, nicht aus physikalischen Gründen einen Sturm voraussah; das Geschwader lief aus, und das Geschick gab dem Warner Recht: ein furchtbarer

1502.

Vierte Reise des Columbus. Die Entdeckung des Großen Ozeans.

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Wirbelsturm, den Niemand auf so lange Zeit voraussagen kann, versenkte zwanzig Schiffe, mit ihnen die beiden Männer, in denen der Entdecker seine bittersten Feinde sah.

Von Española gelangte Columbus am 30. Juli in die Bai von Honduras bei der Insel Guanaja und dann an das Festland selber beim Kap Honduras. Hätte er diese Richtung noch ein paar Tage weiter verfolgt, so wäre er auf das Gestade Mexiko's, des ersten der großen amerikanischen Kulturstaaten, gestoßen. Doch yukatanische Kauffahrer, welche auf wohlgebautem Ruderschiff zum Erstaunen der Spanier bunte Baumwollenzeuge, Metallwaaren und Schwerter mit Obsidianklingen führten, verhießen neue Goldländer im Süden. So wandte er das Steuer südwärts, lief an der Mosquitoküste hin und fand die gehofften Goldschäße auf der „reichen Küste“ (Costa rica). Hier, an den Chiriqui-Inseln war es auch, wo er von den Eingeborenen erfuhr, neun Tagereisen weiter westlich läge ein neuer Ozean, die erste Kunde vom Stillen Meere, welche die Europäer erreichte. Doch Columbus war blind für das neue Licht; er sah in dem mittelamerikanischen Festlande, das er vor sich hatte, die „Goldene Halbinsel" des Ptolemäus (d. i. Malakka) und meinte nun in etwa zehn Tagen den Indischen Ozean an der Mündung des Ganges erreichen zu können! Aber er fand nicht die gesuchte Durchfahrt nach dem Westen, und endlich zwangen ihn widrige Winde umzukehren beim Kap St. Blas (5. Dezember 1502). Doch auch der Versuch einer Ansiedlung am Belenflusse scheiterte an der Feindseligkeit der Eingeborenen; furchtbare tropische Gewitterstürme, die Meer und Himmel fortgeseßt in elektrisches Feuer zu hüllen schienen, verbunden mit Mangel an Vorräthen und dem Verluste zweier Schiffe, ließen die Fortseßung der Fahrt als unmöglich erscheinen. Am 10. Mai 1503 sah Columbus wieder die Südküste von Kuba vor sich, aber seine Fahrzeuge waren so zugerichtet, daß er St. Domingo nicht mehr erreichen konnte, sondern sie am Nordgestade von Jamaika auf den Strand laufen ließ. In dieser verzweiflungsvollen Lage unternahmen einige Wagehälse in zwei offenen indianischen Ruderkähnen die tollkühne Fahrt nach Kap Tiburon auf Española (August 1503). Doch erst im Frühjahr 1504 konnten sie ein hinreichend großes Schiff auftreiben, während Krankheit und Mangel Columbus mit seinen Leuten niederwarfen und die Gesunden meuterten. Mit Waffengewalt mußte sein Bruder gegen die Rebellen einschreiten. Endlich im August kam das erlösende Schiff. Und als wollte der Ozean bei dieser lezten Reise alles Ungemach auf das Haupt des Entdeckers häufen, so wurde Columbus, am 12. September von St. Domingo ausgelaufen, von den Herbststürmen so arg mitgenommen, daß er erst im Anfang des November 1504 den Hafen von Cadiz gewann.

Er hat Spanien nicht wieder verlassen. Königin Isabella starb kurz nach seiner Ankunft am 29. November; ihr Gemahl war in die europäische Politik tiefer verflochten, als es für die überseeischen Unternehmungen förderlich war. Vergebens hoffte deshalb Columbus die Wiedereinseßung in seine Statthalterschaft, sie ist nicht erfolgt und konnte nicht erfolgen.. Er hat das als schwarzen Undank empfunden, aber sonst sich über die Krone nicht beklagen können; von den reinen Kroneinkünften hat er stets den zehnten Theil erhalten, ja Ferdinand hat ihm zum Ersaß für seine Statthalterschaft eine kastilische Grafschaft angeboten. Noch hoffte er auf die neuen Herrscher Kastiliens, Erzherzog Philipp und Johanna, aber auch das schlug ihm fehl, und sein Leben war am Ziele. Am Himmelfahrtstage (21. Mai) 1506 starb er zu Valladolid. Zu Sevilla in der Karthause wurde er bestattet, und die stolze Inschrift, die König Ferdinand ihm seßen ließ, rühmt, daß er Kastilien eine neue Welt ge= schenkt habe. Nachmals hat man die Gebeine nach St. Domingo übergeführt, seit 1796 ruhen sie im Dome von Havana. — Columbus starb ohne Ahnung davon, daß die Bedeu= tung des Gefundenen (eines neuen Erdtheils) die des Gesuchten (der Gestade Ostasiens) weit übertraf. Nur wenige Jahre nach seinem Tode, und alle Zweifel mußten schwinden.

Die Entdeckung des Großen Ozeans. Bereits im Jahre 1508 wurde die Inselnatur Kuba's durch eine Umfahrt festgestellt. Besonders aber richtete sich der Drang der Entdecker und Abenteurer nach den Küsten des Golfes von Darien, die Columbus aufgefunden.

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