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b) Zwiefache Farben.

a) Horizontale (obere und untere) Abtheilung:

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Die Einfassung des Billets war nun in hohem Grade wichtig. Zunächst deutete sie auf äußere Merkmale und Verhältnisse des Inhabers.

Das Alter des Inhabers wurde so angedeutet: bis zu 25 Jahren war die Einfassung zirkelförmig; bis zu 30 Jahren oval; bis zu 45 Jahren achteckig; bis zu 55 Jahren sechseckig; bis zu 60 Jahren viereckig; über 60 Jahre ein längliches Viereck.

Der Wuchs des Inhabers wurde durch gerade oder wellenförmige Linien angedeutet, wobei die Nähe und Entfernung der Linien voneinander von besonderer Bedeutung waren. Die große und schöne Person wurde durch weit voneinander stehende und wellenförmige Linien bezeichnet; groß allein durch ebensolche, jedoch gerade Linien; die Mittelstatur und schöner Wuchs ward durch eng aneinander gesezte wellenförmige Linien, die Mittelstatur mit schlechtem Wuchs durch enge gerade Linien, die kleine und wohlgewachsene Statur durch ganz eng aneinander gesezte wellenförmige Linien, klein mit schlechtem Wuchs durch ganz enge gerade Linien. Buckelig wurde durch einen willkürlichen Zug an den Seiten; krumm oder schief aber unten an der Einfassung, und endlich lahm durch ein beliebiges Zeichen oberhalb in der Mitte der Einfassung bezeichnet.

Die Gesichtszüge wurden jedesmal mitten im Obertheil der Einfassung ausgedrückt. Eine Rose bedeutete schön und freundlich; eine Tulpe schön und ernsthaft; eine Sonnenblume leidlich schön, aber freundlich; eine Narcisse mittelmäßig schön und ernsthaft; ein Satirkopf garstig, aber freundlich; ein gehörnter Widder

kopf häßlich und ernsthaft. Ein Augenfchler wurde angezeigt durch einen einfachen oder zwiefachen Punkt über dem Gesichtszeichen.

Verheirathet wurde durch ein von oben bis unten um die Einfassung gewundenes, unten frei herabhängendes Band bezeich net. Bei Ledigen fehlte das Band ganz. Reich wurde durch zwölf um die Einfassung vertheilte Knöpfe, nicht arm durch vier, arm aber durch Weglassung aller Knöpfe ausgedrückt. Eine Perrüke wurde durch eine das Gesichtszeichen überragende Muschel bezeichnet. Fehlte die Muschel, so trug der Inhaber eigenes Haar.

Endlich wurde noch mit der Einfassung die Absicht der Reise ausgedrückt. Bei einer Heirath ward das Band um die Einfassung nur bis zur Hälfte umgewunden. Bewerbung um ein geistliches Amt war ein kleiner Kreis oder eine Null an der untern Einfassung in der Mitte zwischen den Linien. Civildienste waren zwei kleine Kreise zwischen den Einfassungslinien, oben zu beiden Seiten des Gesichtszeichens. Kriegsdienste waren vier kleine Kreise symmetrisch zwischen den Einfassungslinien angebracht. Ebenso wurden Wechselgeschäfte durch sechs, Vergnügungen durch acht Kreise ausgedrückt. Kaufmännische Speculation war wie bei der Bewerbung um ein geistliches Amt, nur stand hier ein Oval anstatt des Kreises. Gelehrsamkeit, Wissenschaft und Kunst ward mit zwei Ovalen zu beiden Seiten des Gesichtszeichens oben zwischen den Einfassungslinien ausgedrückt. In gleicher Weise wurden vier Ovale zur Bezeichnung von Erbschaft, sechs Ovale für Besuch bei Verwandten oder Freunden, und acht Ovale für Staatsgeschäfte gebraucht. Die unbekannte Absicht wurde durch Weglassung aller Zeichen bemerklich gemacht.

Die Religion wurde durch das Lesezeichen unmittelbar hinter dem Namen des Inhabers ausgedrückt. Danach war: Kolon (:) Katholik (Grieche), Semikolon (;) Lutheraner, Komma (,) Reformirter, Gedankenstrich (-) Jude,

Punkt (.) Naturalist,
fein Zeichen Atheist.

Der besondere Zug unter dem Namen des Inhabers wurde zum Ausdruck des innern Charakters gebraucht. So wurde

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Zwei Striche (,,) über dem Schlußzeichen, welches unter dem Namen steht, bedeuteten Ehrlichkeit, Ehrliebe und Redlichkeit. Verschwiegenheit wurde durch zweifache Doppelstriche (,,,,) an den Seiten des Schlußzeichens ausgedrückt; Hang zu Betrügerei aber unter dem Schlußzeichen mit dem Zuge

Ein Punkt über dem Schlußzeichen (Spieler; ein Punkt unter demselben ( ein kleiner Strich unter dem Schlußzeichen nete den Trinker.

) bedeutete den 1) Verliebtheit; -) kennzeich

Endlich wurden Kenntnisse mit Zahlen ausgedrückt, welche leichthin für die Nummer und Registratur des Billets gelten fonnten.

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Kenntnisse in mehrern Fächern wurde durch mehrere nebeneinander gesezte Zahlen ausgedrückt, wobei die links stehende Zahl die Vorzüglichkeit der durch sie repräsentirten Wissenschaft vor der rechts folgenden bezeichnete, z. B.: 726 bedeutet mehr Kenntniß in Sprachen als in der Jurisprudenz und mehr Kenntniß in leßterer als in der Mathematik. Ist die Zahl mit dem Zeichen unterzogen, so kennt der Inhaber das Wesen

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und Wesentliche der angezeigten Wissenschaft.

Zur nähern beispielsweisen Verdeutlichung des ganzen Verfah rens mögen hier zwei der bei Klüber, Laf. V und VI, angehängten Empfehlungskarten folgen.

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Die Karte ist so zu interpretiren: Alphons d'Angeha ist ein Portugiese (das Papier ist weiß), unter 45 Jahre alt (die Karte ist achteckig), groß von Person (die Einfassung ist breit), aber schlecht gewachsen (die Einfassung hat gerade Linien); von Gesicht leidlich schön, doch freundlich (in der Einfassung oben ist eine Sonnenblume), verheirathet (die Einfassung ist mit einem Bande umwunden), nicht arm (um die Einfassung befinden sich vier Knöpfe), hat eigenes Haar (es ist keine Muschel hinter der Sonnenblume), sucht Kriegsdienste (zwischen den Einfassungslinien sind

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