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für v und f;

5 für dh;

5 für ph, pf, f, ff und v.

Doch fällt bei Koof, wenn es am Ende steht (schlechte Koof, und bei Pe am Ende (Uffe 7) die Raphe weg. Das Nähere sehe man bei der folgenden Erläuterung der einzelnen Consonanten. 1)

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Das ist sowol das consonantische i als auch das vocalische i und e. (Siehe unten Consonantismus und Vocalismus.) Ebenso ist das | das vocalische u und o wie das consonantische v. Durch Verdopplung wird das zum Spiranten 11, w, wie ja auch der lateinische Spirant w nichts anderes ist als das verdoppelte v. Das verdoppelte Woof, 11, hat weder einen besondern Namen noch auch einen besondern Zahlenwerth. Doch unterscheidet man es zuweilen von dem einfachen Woof durch die Benennung Doppelwo of.

Die beiden Buchstaben r, Cheß, und, Toff, werden im Jüdischdeutschen gar nicht, sondern nur in specifisch hebräischen Wörtern gebraucht. Für die deutsche Gutturalaspirata ch tritt durchgehends ein, und für die Lingualtenuis t wird stets nur gebraucht. 2)

Mit einziger Ausnahme des schon erwähnten, zum Spiranten verdoppelten wird im Jüdischdeutschen kein Consonant verdoppelt. Doch hat man im Neujudendeutsch die deutsche Ver

1) Schon hier mag angedeutet werden, daß das raphirte Koof nur in rein hebräischen Wörtern vorkommt, dagegen im Jüdischdeutschen, wo es nicht als k, sondern ausschließlich nur als ch gebraucht wird, nicht raphirt erscheint. Mit der Raphe findet man es überhaupt in jüdischdeutschen Schriften nicht so genau genommen; sie wird meistens nur geseßt, um Dunkelheiten oder Misverständniß eines Wortes zu vermeiden oder um Unterscheidungen zwischen gleichgeschriebenen Wörtern zu machen, z. B.: [DÌ, Lapren; |5), Laffen u. f. w. Doch ist die Weglassung der Raphe, welche die Aspiration bezeichnet, jedenfalls gegen die Regel und eine Nachlässigkeit, durch welche die Regel nicht aufgehoben wird.

2) Zuweilen findet man das ♬ auch in deutschen Wörtern für das deutsche t gebraucht und sogar mit einer Naphe ♬ verschen, damit es nicht als s, sondern als t oder tt ausgesprochen werde. Doch ist das ganz gegen die Grammatikund durchaus zu verwerfen.

doppelung angefangen. Ueber die Verdoppelung des vocalischen , in den Diphthong » siehe unten Diphthongismus.

Das q und x sind im Judendeutsch nicht vorhanden. Für beide Gutturalaspirata werden die entsprechenden aufgelösten Lautbestandtheile nebeneinander gesezt, nämlich für q: 17, und für x: poder op oder sp.

In der Currentschrift unterscheidet man die polnische von der deutschen Schrift und bezeichnet auch erstere als hebräische Männerschreibschrift, leztere als hebräische Weiberschreibschrift. Im Grunde findet kaum ein Unterschied zwischen beiden statt und ist die Unterscheidung wol nur von untergeordnetem, ty= pographisch-technischem Werthe. Die kleinen Abweichungen finden sich nur bei einzelnen wenigen Buchstaben, z. B.:

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Alle andern Unterschiede sind ganz unerheblich und verschwinden ohnehin im schriftlichen Verkehr vor der speciellen Eigenthümlichkeit der individuellen Handschrift hier ebenso gut, wie das bei der Handschrift aller andern Sprachen der Fall ist. Zu beachten bleibt immer, daß, wie schon in früher Zeit, namentlich seit der syrischen Herrschaft, die syrischen Buchstaben, so auch jezt die Currentbuchstaben vielfach zum handschriftlichen und typographischen Ausdruck in der hebräischen Sprache gebraucht werden.

Schließlich müssen hier noch, lediglich zu dem dürren Zweck, die hebräischen Stammwörter verstehen, aussprechen und etwa im Wörterbuche nachschlagen zu können, die hebräischen Vocalzeichen schlechthin aufgezählt werden, wenn sie auch, wie schon erwähnt, im eigentlichen Judendeutsch nicht gebraucht werden (Gesenius, ,,Hebräische Grammatik", 4. Aufl., S. 14).

Lange Vocale:

T Kamez, ā, z. B.: 7, jād.

Zere, e, 3. B.: N. em.

Chirek magnum, i, . B.:, bin.

jund

Cholem, ō, . B.: Sip, kōl.

Schurek, u, z. B.: . müt.

Kurze Vocale.

Patach, ǎ, z. B.: 7, rabh.

Segol, ě und ä, 3. B.: 77, mälěch.

Chirek parvum, i, z. B.:

. immi.

Kamez-chatuph, o, 3. B.: P, chok.

Kibbuz, u, z. B.: 7, schulchan; ", mŭti.

Außerdem dient das Schewa als kürzester, flüchtigster und unbestimmter Vocal, etwa als dunkles halbes e, z. B.:

.mmalle מְמַלֵא ;maleche מַלְכֵי

е

Das Dagesch, ein in der Mitte des Consonanten befindlicher Punkt, ist kein Vocal, sondern bloßes Lesezeichen und bezeichnet entweder die Verdoppelung des Consonanten oder die härtere Aussprache der Aspiraten, z. B.: p, kittèl, maleco.

In der Regel steht das Vocalzeichen unter dem Consonan ten, nach welchem es zu sprechen ist, z. B.:, ba (nicht ab); 7, 7, 7 re, ru. Nur Patach (furtivum) wird unter einer Gutturalis vor dem Consonanten ausgesprochen, z. B.:

ruach (nicht rucha). Das Cholem ohue Waw steht oberhalb links des Consonanten:, ro,, bo. Das Weitere sehe man bei Rödiger, ,,Hebräische Grammatif“, 18. Aufl., S. 27 — 40.

Vierundfunfzigstes Rapitel.

a. Besondere Regeln.

Schon aus dem vorstehenden Alphabet und den allgemeinen. Regeln erkennt man, daß die hebräischen Buchstaben bei dem Uebergange in die jüdischdeutsche Sprache ihre Originalität verloren haben und bei ihrer Uebersiedelung auf deutschen Sprachboden zu einer durchaus beschränkten und dürren Bedeutung auf

getrocknet sind. Troß dieser Verkümmerung, welcher besonders die Consonanten anheimgefallen sind, haben sie doch, zumal die Vocale, ein eigenthümliches Leben und deuten auf eine wol geahnte, jedoch immer noch nicht klar gewordene Verwandtschaft des indogermanischen Sprachstamms mit dem semiti schen, welche bei der Betrachtung namentlich des beiderseitigen Vocalismus sich wol kaum ableugnen läßt. Bei aller Kümmerlichkeit des ganzen Buchstabenvorraths und bei der gewaltsamen bunten Zusammenschiebung des ganzen Sprachstoffs bewegt sich dennoch die jüdischdeutsche Sprache mit einer der äuBern Form nach kaum zu vermuthenden Beweglichkeit und Lebendigkeit, sodaß sie in dieser Eigenthümlichkeit einen beträchtlichen Vorrath von Wörtern und Redensarten so nachhaltig und tief in die deutsche Volkssprache selbst hat hineintragen können, daß durch die Frühzeitigkeit und Nachhaltigkeit ihrer Hingabe und Aufnahme vielfach die Spuren des erotischen Ursprungs verwischt und dafür der Schein volksdeutscher Originalität gewonnen wurde. Diese Rücksicht ist für die Analyse deutscher Wortwurzeln und überhaupt für die Sprachvergleichung von erheblicher Wichtigkeit und macht die nähere Erforschung der jüdischdeutschen Sprache mit ihrer ganz daniederliegenden Grammatik troß ihrer bis zur Wüstheit reichenden Verwilderung zu einem interessanten Gegenstande, dessen weitere und genauere Cultivirung recht dringend zu wünschen steht.

Fünfundfunfzigstes Rapitel.

ß. Consonantismus,

8. Allgemeine Uebersicht.

Um einen flaren Ueberblick über die eigenthümliche Wandlung der hebräischen Buchstaben bei ihrem Uebergange in die jüdischdeutsche Sprache zu gewinnen, scheint es zunächst geeignet, die Classification der hebräischen Consonanten mit der Einthei

lung der althochdeutschen Consonanten vergleichend zusammenzustellen.

Die hebräischen Consonanten werden nach den Organen eingetheilt, mit welchen sie ausgesprochen werden, nämlich: a. Gutturales (Kehlbuchstaben):

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Das schwebt zwischen der ersten und dritten Classe. Außerdem bilden die Liquidae (7.3‚‚) eine besondere Klasse. Vgl. Rödiger, a. a. D., S. 22 und 23.

Im Althochdeutschen findet sich die Eintheilung:

Liquidae: 1, r,

m, n.

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ch, q, x.

z, tz.

Vgl. K. A. Hahn, „Althochdeutsche Grammatik" (Prag 1852), S. 11 fg.

Danach erstarren die hebräischen Buchstaben nach ihrem Uebergange auf deutschen Sprachboden zu jüdischdeutschen Buchstaben in folgender Weise:

י,

Liquidae: ‚‚ׂ
3
Spirantes: "

и,

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