Zeitschrift für die gesammte lutherische Theologie und Kirche, herausg. von A.G. Rudelbach und H.E.F. Guerike, Band 35Andreas Gottlob Rudelbach 1875 |
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Beliebte Passagen
Seite 75 - Man kann sich des Gedanken nicht erwehren, man kann ihn aber auch nicht ertragen: daß ein Wesen, welches wir uns auch als das höchste unter allen möglichen vorstellen, gleichsam zu sich selbst sage: Ich bin von Ewigkeit zu Ewigkeit, außer mir ist nichts, ohne das, was bloß durch meinen Willen etwas ist; aber woher bin ich denn ? Hier sinkt alles unter uns, und die größte Vollkommenheit, wie die kleinste, schwebt ohne Haltung bloß vor der spekulativen Vernunft, der es nichts kostet, die eine...
Seite 122 - Dennoch halte ich die Evangelien alle vier für durchaus echt, denn es ist in ihnen der Abglanz einer Hoheit wirksam, die von der Person Christi ausging und die so göttlicher Art, wie nur je auf Erden das Göttliche erschienen ist.
Seite 362 - Nicht um der Werke willen der Gerechtigkeit, die wir gethan hatten, sondern nach Seiner Barmherzigkeit machte Er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes...
Seite 66 - Sohn Gottes das Endliche selbst ist, wie es in der ewigen Anschauung Gottes ist, und welches als ein leidender und den Verhängnissen der Zeit untergeordneter Gott erscheint, der in dem Gipfel seiner Erscheinung, in Christo, die Welt der Endlichkeit schließt, und die der Unendlichkeit oder der Herrschaft des Geistes eröffnet.
Seite 354 - Daß der Mensch in seiner Vorstellung das Ich haben kann, erhebt ihn unendlich über alle andere auf Erden lebende Wesen. Dadurch ist er eine Person und, vermöge der Einheit des Bewußtseins, bei allen Veränderungen, die ihm zustoßen mögen, eine und dieselbe Person, di ein von Sachen, dergleichen die vernunftlosen...
Seite 376 - Kopfes zu sein scheinet, zum Krankentuche der schmerzvollen, gedankenschwangern Stirn hinunter. Lege sodann auf die mittlere, itzt so helle, platte, gespannte, Fläche zwischen den Augenbraunen, die dem Urbilde, auch in Zeiten großer Mühe, nur selten ist, eine dunkle, elastische Wolke, einen Knoten voll Kampfes, und du hast, dünkt mich, eine kleine Schattengestalt seines Wesens.
Seite 360 - Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.
Seite 652 - Denn das sollt ihr wissen, daß kein Hurer oder Unreiner oder Geiziger (welcher ist ein Götzendiener) Erbe hat an dem Reich Christi und Gottes. Lasset euch niemand versühren mit vergeblichen Worten; denn um dieser willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens. Darum seid nicht ihre Mitgenossen!
Seite 674 - Heb dich, Satan, von mir! du bist mir ärgerlich; denn du meinest nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.
Seite 377 - Weisheit, Licht und Dunkel — diese Mittellinie des Mundes! Noch Hab' ich keinen Menschen gesehen mit diesem schweigenden und sprechenden, weisen und sanften, treffenden, spottenden und — edeln Munde! Mir ist, ihm schweben die Worte auf der Lippe: „den einen Theil verbrennet er mit Feuer; mit dem andern bratet er das Fleisch, daß er gebratenes esse und satt werde.