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eingeleitet wird, doch wire das זֶה הַדָּבָר אֲשֶׁר דִבֶּר י"י עָלָיו

ja aus einer Absicht des Schriftstellers, mit den vorhandenen Einleitungsformeln prophetischer Verheissungen abzuwechseln, erklärbar. Liest man jedoch weiter, so merkt man bald, dass man mit einer solchen Annahme nicht das Richtige treffen würde. Es fällt nicht nur auf, dafs sich das von v. 21 an zu Lesende durch gehobenen Ton, die Fülle der Bilder und die kurzen Rythmen stark von der trockenen Rede in v. 20 abhebt. Man macht noch zwei weitere Beobachtungen, welche es verbieten, die in sich zusammenhängenden Verse 21-31 als Fortsetzung von v. 20 zu nehmen, welcher seinerseits wiederum mit v. 9b von bis v. 19 untrennbar zusammenhängt. 1) v. 22 und 23 setzen voraus, dafs die Botschaft Sanheribs an Hiskia mündlich ergangen ist. Sie stimmen hierin überein mit 18, 13. 17-19, 9a, nicht mit 19, 9b-21. 2) Mit v. 28 ist die mit v. 21 begonnene Weissagung gegen Sanherib zu Ende. Auf sie kann als Abschlufs noch das ni in v. 29-31 folgen, nicht aber eine neue Weissagung, wie sie mit v.32 folgt. Es ist also v. 31 eine Weissagungsrede. Bestätigt wird dieser Schlufs dadurch, dafs sich v. 32 ohne weiteres an v. 20 anschliefsen läfst.

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לָכֵן כֹּה־אמר י"י Das von v. 32 hat zum Gegensatz die Worte אֶל־מֶלֶךְ אַשׁוּר כה־אָמַר י"י אֱלֹהֵי יִשְׂרָאֵל אֲשֶׁר הִתְפַּלַּלְתָּ אֵלַי אֶל־סַנְחֵרִיב מֶלֶךְ אַשׁוּר

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ypy. Dazu ist die v. 32-34 gegebene Weissagung in demselben ruhigen und trockenen Tone gehalten wie v. 20 und sticht wie dieser eben hierdurch sehr lebhaft von v. 21-31 ab.

Wir haben sonach in 2 Kön. 18, 13. 17-19, 37 nicht nur einen doppelten Bericht von dem von Sanherib1)

1) Der Schein, als ginge die v. 9b ff. berichtete Botschaft von Libna aus, während die erste von Lakisch ausgeht, entsteht erst durch die Verflechtung beider Erzählungen und infolge des Umstandes, dass die zweite den Ort nicht berichtet, von dem aus Sanherib seinen Brief gesandt hat.

E

unternommenen Versuch, Hiskia zur gütlichen Unterwerfung zu bewegen, sondern dem Orakel des Jesaia, welches der zweite dieser Berichte bringt, ist noch eine besondere abweichende Darstellung desselben eingeschaltet worden. Ob dieses Orakel einem dritten Berichte entstammt, oder immer nur im Zusammenhang mit dem zweiten Berichte existirt und zu seiner Ergänzung verabfafst ist, lässt sich nicht ausmachen. Dafs es spätere Arbeit ist und nicht von Jesaia stammt so wenig wie die in den beiden Berichten gegebenen - folgt nicht nur daraus, dafs in ihm wie in jenen jeder Hinweis auf das von Jahwe an Israel zu vollziehende Gericht fehlt, sondern ergibt sich auch aus positiven Momenten. v. 24 enthält eine Anspielung auf die Eroberung Aegyptens durch Asarhaddon und v. 25 einen Gottesbegriff, welcher dem des Jesaia widerspricht und etwa der des Deuterojesaia ist. Jesaias Weissagungen hat der Verf. von v. 21-31 natürlich gelesen.

Fragt man sich, welche von beiden Erzählungen die historisch treuere und zuverlässigere ist, so mufs die Antwort lauten keine von beiden kann den Anspruch erheben eine historische Darstellung zu geben und zuverlässig sein, beide sind legendarisch. Freilich mögen historische Einzelheiten noch richtig aus ihnen heraushallen, doch sind diese mehr im Nebensächlichen zu suchen. Dafs der Gesandte Sanheribs gekommen ist, wie 18, 17 erzählt, wird durch die assyrischen Nachrichten bestätigt. Dafs er am Kanale des oberen Teiches, also im Süden der Davidstadt Posto gefalst hat, wie wir ebenda lesen, klingt ganz glaublich, zumal er von dem südwestlich gelegenen Lakisch kam. Dafs Sanherib alle festen Städte Judas erobert hat, wie v. 13 erzählt, wird gleichfalls durch die assyrischen Nachrichten bestätigt. Allein trotzdem diese Erzählung Sanherib ein ganzes Heer schicken lässt, weifs sie doch nichts davon, dafs es zu einer wirklichen Belagerung Jerusalems gekommen ist, und hat

die Vorstellung, dass Tirhaka nicht wirklich herangerückt sei, sondern ein Gerücht hierüber Sanherib getäuscht habe. Von der Pest weifs er nichts. Und die zweite Erzählung, welche von dieser erzählt, läfst v. 32 Jesaia gar weissagen, dafs Sanherib nicht einmal einen Damm gegen Jerusalem schütten werde, und weifs von dem Kampfe Sanheribs mit Tirhaka gar nichts. nichts. Für den legendarischen Charakter beider Erzählungen ist auch charakteristisch, dass sie neben sehr jungen religiösen Vorstellungen rudimentäre Reste alter volksthümlicher unausgeglichen enthalten. In der ersten finden sich nebeneinander die junge Vorstellung von Hiskias Reform, welche sie mit der Josias verwechselt, 18, 22, die alte, dafs Jahwe dem Sanherib einen gibt, so dafs er ein irriges und irreleitendes Gerücht hört 19, 7. In der zweiten neben denjenigen Gedanken über Gott und Götter, welche wir 19, 17-19 lesen, die alte Vorstellung vom Engel Jahwes 19, 35 und der ganz alterthümliche Zug, dafs Hiskia den erhaltenen Brief vor Jahwe d. h. im Vorderraum des Tempels ausbreitet, damit Jahwe ihn lesen soll 19, 14. Es ist derselbe Fall wie im Jonabuche, in welchem sich bei einer ganz jungen Vorstellung von der Bedeutung und dem Berufe der a. t. Prophetie der alterthümliche Zug findet, dafs Jona durch Flucht aus Palästina sich der Macht des ihm infolge Nichtausführung eines unbequemen Auftrages verfeindeten Landesgottes zu entziehen versucht. Von beiden Legenden aber erweckt 19, 9b-20. 31-37 durch die Verse 19, 17-19 den Anschein, als sei sie die jüngere. Sie kann um derselben willen frühestens exilischen Ursprunges sein.

Ich ergreife diese Gelegenheit, um eine über 18, 14 -16 in der Gesch. d. V. Isr. S. 621 gethane Aeulserung zu ergänzen und zu präcisiren. Ich sage dort, eine Vergleichung dieser Einschaltung mit den Inschriften Sanheribs lehre, dafs sie richtig hinter v. 13 gesetzt worden sei. Um Mifsverständnisse abzuwehren, hätte ich den weit

wichtigeren Umstand hervorheben müssen, dass sie vor v. 17 sehr übel angebracht ist. Es entsteht dadurch der Schein, als habe Sanherib den Rabsake mit seiner Botschaft und der Aufforderung, sich zu unterwerfen, erst nach Jerusalem abgesandt, nachdem Hiskia bereits sich unterworfen und mit der Bitte um Verzeihung die v. 14 ff. erwähnten Geschenke gesandt hatte. Man hat das wohl als eine Treulosigkeit aufgefafst. In Wirklichkeit war die v. 14-16 erzählte Unterwerfung Hiskias die Folge der Belagerung durch den Rabsake, welche in der ersten Legende noch darin durchschimmert, dafs Rabsake mit einem

♬ nach Jerusalem gesandt wird 18, 17. Sie wäre also eigentlich nach der Weissagung Jesaias, welche die Legende je bieten, einzuordnen, wenn sie nach zeitlichen Gesichtspunkten eingeordnet würde. Hiskia leistet Anfangs im Vertrauen auf Jahwe Widerstand, sieht sich jedoch schliesslich genöthigt, sich zu unterwerfen, verhandelt aber nicht mit dem Führer des Belagerungsheeres, sondern direct mit dem Könige. Natürlich wäre damit die Erzählung der Legende gröblich gestört, welche eben von der Grundvoraussetzung ausgeht, dafs Hiskia sich nicht unterworfen, ja sich trotziger Weise nicht einmal in Unterhandlungen eingelassen hat. Die Legende hat nur hierfür Interesse. Aber es entsteht dadurch, dafs jetzt v. 16 vor v. 17 steht, noch ein zweiter übler Schein, nämlich als sei Tirhaka erst nach der v. 14-16 erfolgten Unterwerfung Sanheribs herangezogen, während sein Einfall in Palästina nach Sanheribs Inschriften sogar vor das v. 13 Erzählte fällt.

Inwieweit Sanherib durch die Annahme der Unterwerfung Hiskias früheren Plänen und Entschlüssen entsagte, erfahren wir leider nicht, da vv. 14-16 so wenig die Pest erwähnen als Sanheribs Inschriften. Möglich, dafs erst ihr Ausbruch Sanherib zur Annahme der Unterwerfung Hiskias unter den milden Formen bewog, welche dieselbe auch nach den assyrischen Inschriften gehabt hat. Darin, dafs

der Grofskönig, nachdem er seine Hand wider Jerusalem ausgestreckt hatte, in seinem Lager von der Pest heimgesucht wurde, mufste man schon an und für sich die Strafe des Herrn dieser Stadt erblicken. Noch mehr aber mufste diese Auffassung sich aufdrängen, wenn erst der Ausbruch derselben Sanherib zum Eingehen auf Hiskias Bedingungen veranlasste.

Zum Schlusse sei noch auf eine Kleinigkeit aufmerksam gemacht. Nach 2 Kö. 18, 17, in welchem natürlich zu streichen sind, schickt

וַיַּעֲלוּ וַיָּבֹאוּ stehenden וַיַּעַמְדוּ die vor mit רַבְשָׁקֶר, und den רַב-סָרִיס Sanherib den Tartan, den

einem grofsen Heere gegen Jerusalem, während Jes. 36, 2 nur den Rabsake nennt. Gesenius nimmt das als beabsichtigte Kürzung. Ich zweifle sehr ob mit Recht. Aus 19, 6 kann man nichts für die Ursprünglichkeit von 18, 17 schliefsen und im weiteren figurirt nur der Rabsake, vgl. v. 19. In v. 18 fehlt Jes. 31, 3 und für □ kehrt nach 19, 9 nur der der und 1 ihre Existenz in v. 17 der antiquarischen Gelehrsamkeit eines Späteren verdanken.

תרתן רבסריס

lesen LXX лçòs avτóv. Dazu

p zurück. Ich meine, dass

Darauf,

dals sich auf den assyrischen Inschriften noch nicht gefunden hat, darf man sich nach keiner Seite berufen. Denn ein exilischer oder nachexilischer Jude war zweifellos in der Lage von assyrischen Dingen noch viel mehr zu erfahren als unsere modernen Assyriologen wissen.

18, 22. 2 am Schlusse fehlt Jes. Es ist völlig entbehrlich, wenn man den Ort bedenkt, an welchem der Redende steht.

18, 24. And streiche. Es verdankt seine Existenz gleichfalls der antiquarischen Gelehrsamkeit eines Späteren, vielleicht desselben, welcher uns v. 17 den und den inn zugegeben hat. Vgl. auch I, 20, 24, wo es gleichfalls secundär ist. Die Versuche, den Satz trotz nn zu construiren, mufsten mifslingen.

תרתן

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