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in). Ferner (I. Reg. 10, 11), das ursprünglich lautete, (Gen. 16, 13), ursprünglich mit dem Ton auf der vorletzten Silbe. Analog sind (Deut. 29,23), (Ps.83, 2), die beide ursprünglich in Qir mit Holem lauteten 2). Jedoch findet keine dieser Vorschriften eine Anwendung, wenn das Š'wa selbst unter einem Alef, Het, He oder 'Ayin 3) sich befindet, da in diesem Falle die vokalische Aussprache des S'wa andere Regeln befolgt. Merke Dir das! Uebrigens deutet das Gaya") bei dem Š'wa, welches am Anfang eines Wortes steht und den erwähnten Regeln unterworfen ist, auf das von mir Gesagte hin. Ferner bemerke ich, dafs die Hebräer aufser bei den schwachen Buchstaben nie zwei ruhende Buchstaben un

1) Vgl. Gan. Rikma p. 125, 14 ff., wo diese Nominalbildungen ausführlich behandelt werden.

*) Hier fällt also der Unterschied zwischen Gutturalen und anderen Buchstaben weg.

3) Bei Aufzählung der Gutturalen führt Ḥajjûg einige Stellen ausgenommen Het vor He an. Die Reihenfolge findet sich auch bei ben Ascher (Dikd. Hat. § 6) und den anderen Vorgängern des Hajjug z. B. Donaš (Crit. voc. 5). Nur Dawid b. Abraham hat die alphabetische Reihenfolge (Neubauer, Notice etc. p. 42). Die Nachfolger des Hajjûg haben alle dieselbe Reihenfolge wie er. Ganaḥ Rikma p. 5, 48; Parḥon p. 44; Kimhi 138". Der Grund hierfür ist offenbar der, den Ibn Esra in Saḥot 12 anführt, um das Zusammentreffen von Het und 'Ayin zu vermeiden, „da es eben schwer fällt, die zwei Laute nebeneinander auszusprechen“, wie denn in der That diese zwei Consonanten nur einmal in der hl. Schrift und zwar in einem (Vgl.

Eigennamen yn (I Chr. 2, 34) nebeneinander vorkommen.
Safa Berura ed. Lippmann p. 18a & 43").

4) Gaya ist ein alt massoretischer Ausdruck, den Baer vom Verbalstamm (Job 6, 5) in der Bedeutung „Stimmerhebung" ableiten will (Merx, Archiv Bd. I p. 56) und bezeichnet hier das Strichlein bei dem Šwa, um anzudeuten, dass ein Š'wa mobile vorliegt. Auch wird es, wie Baer a. a. (). zeigt, gleichbedeutend mit Meteg und Ma'riḥ gebraucht. Vgl. hierzu den interessanten Abschnitt über das Gaya bei ben Ascher Dikd. Hat. § 30,

mittelbar aufeinander folgen lassen, es sei denn in der Pausa und im Satzabschnitt; sondern, wenn ein Š'wa mit einem andern in der Mitte oder am Ende eines Wortes zusammentrifft, so wird das Zweite mit einem Vokal lautbar gemacht, aufser wie gesagt in der Pausa und im Satzabschnitt') und die Vokalisation folgt in den meisten Fällen den von mir erwähnten Vorschriften, bei einem am Anfang eines Wortes stehendem Š'wa. So z. B. in 1. wpy? ist das Šin vokallos, während das Mem mit einem Vokal gesprochen wird. Dieser Vokal ist bei ein A-Laut und bei ein U-Laut, weil das darauffolgende 'Ayin diesen Laut hat. Ebenso in ist das Reš, respektive Het, vokallos, während das Mem, respektive Dâlet, mit einem Vokal gesprochen wird 2) und zwar

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wie

1) Gan. (Ris. at-Tak. p. 275) macht diesen Unterschied nicht. Nach ihm sind zwei am Ende eines Wortes stehende Š'wa stets quiescentes und er unterscheidet nicht in der Aussprache zwischen 77” (Gen. 45, 15) und (Pausa) (Gen. 27, 38). Auffallend ist, dafs Gan. Derenbourg Opusc. p. LXXXII bemerkt diese Regel des Hajjug stillschweigend umändert, ohne auch mit einem Wort anzudeuten, dass er hier von seinem Lehrer abweicht, wie er das sonst zu thun pflegt. Er scheint daher die Worte des Hajjûg nicht ganz genau aufgefafst zu haben. Ibn Esra (Moz. 198; Sah. 2), der sich dem Gan. anschliefst und Hajjug ausdrücklich als den Vertreter einer entgegengesetzten Ansicht nennt, stützt seine Annahme hauptsächlich auf das von Ḥajjûg unter anderen angeführte Beispiel (Gen. 9, 27),

wo das darauffolgende Alef ebenfalls mit Š'wa und zwar mit Š'wa mobile versehen ist. Würde man nun, wie Hajjûg es will, das Š'wa unter Tâw als mobile betrachten, so würden hiernach zwei bewegliche Š'wa aufeinanderfolgen, was ja nicht gestattet ist. Daher sieht sich Kimbi (Mikhl. p. 139"), der sich auf die Seite des Hajjag stellt, genöthigt, eine Ausnahme von der Regel anzunehmen, wenn das darauffolgende Wort, wie in, mit einem S'wa beginnt.

) Auch diese Regel hat Hajjug nach der Aussage Ibn Esra's Sah.

2 von den Tiberiensern überkommen. In der That findet sich dieselbe bei ben Ascher (Dikd. Hat. p. 12, 22 ff.).

mit einem I-Laut, wegen des in beiden Fällen darauffol

(45, 15), " pin-be (Pr. 30, 6), DVD (Gen. 9, 27), 'ab inga non (Job 31, 27), bwypw? aw" (Jer.

וַיַבְךְ עֲלֵיהֶם,(46,29 .Gen) וַיִּבְךְ עַל צְוָארָיו genden Jod. Ferner עַל-דבריו

.Gen) יוֹלַדְתְּ בֵּן,(1 (25 ,7 .Pr) אל יִשְׂט אֶל־דרכיה לבך,(41,0

16, 11), nhe a❤w NS (Jes. 47, 7), wo überall die Schlussbuchstaben mit Vokal gesprochen werden, weil das Wort zu dem darauffolgenden hinübergezogen wird. In der Pausa dagegen und im Satzabschnitt ist der Schlussbuchstabe vokallos, z. B. 77 hip wy aw" (Gen. 27, 38) und dergleichen. Schliesslich musst Du wissen und begreifen, dafs die Hebräer drei mit Vokalen versehene Buchstaben in einem Wort nie unmittelbar aufeinander folgen lassen, es sei den bei Wörtern, die einen der Buchstaben, ", "n, "x enthalten, oder wo zwei gleichlautige Konsonanten zusammentreffen *).

1) Das Š'wa unter dem Tâw in p etc. steht nach Ibn Esra (Saf. Ber. 20") um anzudeuten, dafs dieses Taw nicht zum Stamme gehört. Aus demselben Grunde steht nach Ibn Esra das Š’wa in dem Kâf von 77? Ibn Esra hat es unterlassen an dieser Stelle zu erklären, wieso es kommt, dafs bei jedem vokallosen Kâf am Ende eines Wortes diese zwei Punkte sich finden. Wir können aber wohl annehmen, dafs die Erklärung, die Kimḥi hierfür giebt, auch die seinige gewesen ist. Im Mikhl. (p. 139) heifst es :

ולפי שֶׁהִרְגִילוּ בנקידת זאת הכ"ף נָקְדוּ ג"כ הכף הַשְׁרָשִׁית באחרית המלה לעולם

"170 109. „Da man gewohnt war dieses Kâf (von 7) mit zwei Punkten zu versehen, kam man darauf, bei jedem am Ende eines Wortes stehenden Kâf, auch wenn es zur Wurzel gehört, diese zwei Punkte zu setzen."

2) Hajjûg meint hier, wie schon Gik. in seinen Zusätzen (N. 6, 7—14) erklärt, Formen wie i wo das Ayin, weil es ein Guttural ist, Hatef Pataḥ anstatt eines einfachen Š'wa erhält, wie z. B. das Šin von Ebenso bhp. (Jud. 9, 57), wo wegen der zweilautigen Consonanten das erste Lamed Hatef Pataḥ hat, anstatt eines einfachen

Š’wa, wie z. B. Nipqy (Jud. 5, 11). Die Ausdrucksweise des Ḥajjûg

ist jedoch ungenau; er hätte die Regel positiv anstatt negativ ausdrücken sollen, dafs nämlich bei Gutturalen und ebenso bei gleichlautigen Buchstaben Hatef Pataḥ oder ein Hatef S'gol eintritt, wo sonst nur Š'wa steht. Die Worte in ihrer jetzigen Gestalt können so aufgefasst werden, als ob Hajjûg die Behauptung aufgestellt hätte, dafs im Hebräischen nur bei Wörtern mit Gutturalen oder mit gleichlautigen Buchstaben drei Vokale aufeinander folgen können. So hat sie Gan. (Ris. at-Tak. p. 277 ff.) in der That verstanden, und er bemüht sich, das Irrige einer solcheu Regel nachzuweisen. Er zeigt durch Beispiele, dafs dies auch in sonstigen Fällen ziemlich oft vorkommt, ja dafs sogar vier Vokale aufeinander folgen können, von denen aber mindestens einer wie auch bei Wörtern mit drei Vokalen ein Š'wa mobile, oder Š'wa mit Pataḥ oder S'gol sein mufs. Beispiele für drei Vokale sind: na??. (Ps. 73, 28), □upy's (104, 18); für vier Vokale in (Cant. 3, 6), das Gan. ohne Jod liest. In Rikma (p. 98, 15) ergänzt er seine Kritik mit der Bemerkung, dafs dieses Verfahren bei Wörtern, die einen Guttural oder zwei gleichlautige Buchstaben enthalten, nothwendig eingehalten werden mufs, was bei den anderen Buchstaben nicht der Fall ist. Jedenfalls ist die Erklärung, die Giķ. für die Worte des Ḥajjfg giebt, im Sinne des Ḥajjag, der mit ganz richtigem Takt in dieser Abneigung gegen eine lange ununterbrochene Reihenfolge von Vokalen eine charakteristische Eigenschaft des Hebräischen im Gegensatz zum Arabischen erblickt, wie dies auch von späteren Schriftstellern erkannt wurde. So bemerkt z. B. Parḥon (Aruḥ. 4d), dass, während das Arabische in jeinen Vokal über jedem Buchstaben hat, das Hebräische nur zwei hat, wie überhaupt drei Buchstaben im Hebräischen höchstens zwei Vokale haben können. Auch Jehuda Halevi in seinem Kusari II § 78 hebt dies als eine charakteristische Eigenart des Hebräischen hervor.

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Ueber jüdische Apocalyptik.

Ein akademischer Vortrag von Rudolf Smend.

Es

Jüdische Apocalyptik ist die übliche Bezeichnung jener Literatur, die für die Erfüllung der jüdischen Zukunftshoffnung das Wann und das Wie festzustellen sucht. ist mit einem Worte jene Literatur, die im Buche Daniel ihren ächtesten und edelsten Vertreter hat. Die Apocalyptik ist eine durchaus secundäre Erscheinung, d. h. sie kann nicht aus sich selbst, sondern nur aus den Vorbedingungen ihrer Entstehung verstanden werden. Sie will aus dem Wesen der jüdischen Zukunftshoffnung, ja aus dem Wesen des jüdischen Glaubens überhaupt und aus seinem Verhältnifs zur A. Tl. Prophetie begriffen sein. Dies zu zeigen ist meine heutige Aufgabe. Es liegt also in der Natur der Sache, dafs ich weiter ausholen muss.

Durch die assyrischen, babylonischen und persischen Eroberungen waren in Vorderasien und namentlich in Syrien fast alle Volksindividualitäten zerstört. Eine bunte Mannigfaltigkeit von selbständigen kleinen Völkern und Reichen hatte namentlich auch das alte Syrien characterisirt, jetzt war sie durch jene immer neu hereinbrechende Sündfluth in ein trauriges Chaos verwandelt. Was daran etwa noch fehlte, wurde später durch die griechische und römische Eroberung vollendet. Allein die Juden haben durch alle diese Katastrophen hindurch ihr Selbstbewusstsein und ihre Eigenthümlichkeit gerettet, ja sie haben das beides da erst recht ausgebildet. Wohl wurden auch sie von den Weltmächten niedergeworfen, sie kamen mit denselben sogar in viel schärferen Conflict als irgend ein anderes Volk. Schon die Assyrer und Chaldäer hatten ihr altes Reich vernichtet, ihre Heiligthümer zerstört, sie selbst aus der Heimat weggerissen und bis an das Ende

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