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1) Joseph war der Lieblingssohn seines VaJesus auch. Joh. 3, 16.

ters.

2) Er wurde als solcher ausgezeichnet.

auch, bei seiner Taufe.

Jesus

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4) Aus Liebe zu den Brüdern wurde er von dem Vater zu ihnen gesendet. — Jesus auch.

5) Er ließ sich gerne senden. Matth. 26, 53.

-

Jesus auch.

6) Seine Brüder berathschlagten sich, ihn zu tödten, wegen der künftigen Größe, die er

offenbaret hatte.

Das war auch der Fall

bei Jesus. Joh. 11, 47 50.

7) Joseph wurde gemißhandelt.

wurde es Jesus!

Und wie sehr

8) Joseph, ein Mitglied der heiligen Familie, wurde von seinen Brüdern, auch Mitgliedern der heiligen Familie, an Unheilige für zwanzig Silberlinge verkauft. - Jesus um dreißig.

9) Joseph wurde an einen abgöttischen Diener Pharaons ausgeliefert. Jesus an einen abgöttischen Diener Cåfars.

10) Joseph wurde Verwalter über Potiphars Haus wegen eigenen Verdienstes.

Jesus wird Herr über Alles wegen eigenen Verdienstes.

11) Joseph, der Gefangene, diente den GefangeJesus, der Leidende, ward es zum

nen.

Vortheil der Leidenden.

12) Joseph kündigt seinen Mitgefangenen Leben und Tod an. Jesus auch.

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13) Gott führte Joseph durch Leiden' zur Herrlichkeit. Eben so wurde Jesus geführt. Phil. 2, 8. 9.

14) Joseph wurde von Pharao selbst zum Herrn von Aegypten geseßt. Allein die Person Pharao's sollte ihm nicht unterthan seyn.— Das Nämliche ist auch bei Jesus in Hinficht auf den Vater der Fall. 1. Korinth. 15, 27.

15) Vor Joseph mußten sich alle Knie beugen. Vor Jesus auch. Phil. 2, 10.

16) Er wurde Ernährer des Landes und erhielt den Titel Landesretter. Jesus ist Brod

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des Lebens und heißt Jesus, Retter.

17) Pharao weiset seine Unterthanen ihrer Be

dürfnisse wegen an Joseph.

Gott weiset

die Menschen ihrer eigenen Bedürfnisse wegen an Jesus.

Sie sehen doch wohl, daß hier nichts Hineingetragenes, Hineingekünsteltes ist, wenn es auch, wie man gewöhnlich sagt, von ohngefähr so passend seyn sollte.

3 wölfter Brief.

An denselben.

Sie wissen, daß bei Mystikern Alles auf Liebe be

ruht, von Liebe ausgeht und zu Liebe hinführt, daß die Quelle alle ihrer Frömmigkeit Liebe, nichts als Liebe ist. Davon sind alle ihre Schriften voll; dahin ging und geht ihr ganzes Streben, immer mehr Eins zu werden mit Christus, mit der Gottheit, durch Liebe, weil man auf keine andere Art Eins mit einem Wesen werden kann. Alle dringen darauf, daß diese Liebe ganz uneigennüßig seyn müsse, was eigentlich jede wahre Liebe ist und seyn muß. Die wahre Liebe ist eine Gerechtigkeit, die man der Vortrefflichkeit des Geliebten erweiset. Ihre Natur ist, aus sich selbst auszugehen, sich zu vergessen, sich aufzuopfern für den geliebten Gegenstand, nur das zu wollen, was er will, eigenes Glück zu finden in dem seinigen. Sie wissen aber

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auch, daß eben diese reine, uneigennüßige Liebe den Menschen ein Anstoß war, daß der treffliche Fenelon deßwegen verfolgt wurde. Kein Ausspruch von ihm ist indeß den Menschen, die seine Liebe nicht verstanden, so aufgefallen, als der:,,Wenn, - was freilich unmöglich ist, Gott die Seelen der Gerechten im Augenblick ihres leiblichen Todes vernichten, oder sie seines Anblicks berauben und fie ewig in den Versuchungen und Leiden des Lebens erhalten, ja sie fern von ihm, eine Ewigkeit durch, alle Qualen der Hölle leiden lassen wollte, so würden die Seelen, die sich im Stande der reinen Liebe befinden, ihn nicht weniger lieben und ihm mit nicht weniger Treue dienen." Und doch ist dies freilich sehr stark ausgedrückte Wort nichts mehr als das einfache Wort Paulus: die Liebe sucht nicht das Ihrige," und der Erguß des heiligen Dichters:,,Wenn ich nur Dich habe, so frag' ich nichts nach Himmel und Erde; wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist Du doch meines Herzens Trost und mein Theil." Wenn man indeß auch für diesen Grad von Uneigennützigkeit keinen Sinn fassen kann, ob sich gleich åhnliche Beispiele in der Mutter- und Gattenliebe finden, so ist es doch schwer zu begreifen, wie man gegen die Liebe zu Gott und Christus, als Grund alles Guten, die von den Mystikern so warm und lebendig

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