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Inhalts - Verzeichniß des ersten Bandes.

Erstes Buch.

Der Welt als Vorstellung erste Betrachtung: Die Vorstellung
unterworfen dem Saße des Grundes: das Objekt der Erfah-
rung und Wissenschaft...

Zweites Buch.

Der Welt als Wille erste Betrachtung: Die Objektivation des
Willens.

Seite

105

Drittes Buch.

Der Welt als Vorstellung zweite Betrachtung: Die Vorstellung,
unabhängig vom Sage des Grundes: die Platonische Idee:
das Objekt der Kunst..

Viertes Buch.

189

Der Welt als Wille zweite Betrachtung: Bei erreichter Selbst-
erkenntniß Bejahung und Verneinung des Willens zum Leben. 303

Anhang.

Kritik der Kantischen Philosophie

...

465

Vorrede zur ersten Auflage.

Wie dieses Buch zu lesen sei, um möglicherweise verstanden

werden zu können, habe ich hier anzugeben mir vorgeseht. Was durch dasselbe mitgetheilt werden soll, ist ein einziger Gedanke. Dennoch konnte ich, aller Bemühungen ungeachtet, keinen kürzern Weg ihn mitzutheilen finden, als dieses ganze Buch.Ich halte jenen Gedanken für Dasjenige, was man unter dem Namen der Philosophie sehr lange gesucht hat, und dessen Auffindung, eben daher, von den historisch Gebildeten für so unmöglich gehalten wird, wie die des Steines der Weisen, obgleich ihnen schon Plinius sagte: quam multa fieri non posse, priusquam sint facta, judicantur? (hist. nat. 7, 1.)

Je nachdem man jenen einen mitzutheilenden Gedanken von verschiedenen Seiten betrachtet, zeigt er sich als Das was man Metaphysik, Das was man Ethik und Das was man Aesthetik genannt hat: und freilich müßte er auch dieses alles seyn, wenn er wåre, wofür ich ihn, wie schon eingestanden, halte.

Ein System von Gedanken muß allemal einen architektonischen Zusammenhang haben, d. h. einen solchen, in welchem immer ein Theil den andern trägt, nicht aber dieser auch jenen, der Grundstein endlich alle, ohne von ihnen getragen zu werden, der Gipfel getragen wird, ohne zu tragen. Hingegen ein einziger Gedanke muß, so umfassend er auch seyn mag, die voll

kommenste Einheit bewahren. Läßt er dennoch, zum Behuf seiner Mittheilung, sich in Theile zerlegen; so muß doch wieder der Zusammenhang dieser Theile ein organischer, d. h. ein solcher seyn, wo jeder Theil eben so sehr das Ganze erhält, als er vom Ganzen gehalten wird, keiner der erste und keiner der lehte ist, der ganze Gedanke durch jeden Theil an Deutlichkeit gewinnt und auch der kleinste Theil nicht völlig verstanden werden kann, ohne daß schon das Ganze vorher verstanden sei. — Ein Buch muß inzwischen eine erste und eine lehte Zeile haben und wird insofern einem Organismus allemal sehr unähnlich bleiben, so sehr diesem ähnlich auch immer sein Inhalt seyn mag: folglich werden Form und Stoff hier im Widerspruch stehn.

Es ergiebt sich von selbst, daß, unter solchen Umstånden, zum Eindringen in den dargelegten Gedanken, kein andrer Rath ist, als das Buch zwei Mal zu lesen und zwar das erste Mal mit vieler Geduld, welche allein zu schöpfen ist aus dem freiwillig geschenkten Glauben, daß der Anfang das Ende beinahe so sehr voraussehe, als das Ende den Anfang, und eben so jeder frühere Theil den späteren beinahe so sehr, als dieser jenen. Ich sage „beinahe:" denn ganz und gar so ist es keineswegs, und was irgend zu thun möglich war, um Das, welches am wenigsten erst durch das Folgende aufgeklärt wird, voranzuschicken, wie überhaupt, was irgend zur möglichst leichten Faßlichkeit und Deutlichkeit beitragen konnte, ist redlich und gewissenhaft geschehn: ja es könnte sogar damit in gewissem Grade ge: lungen seyn, wenn nicht der Leser, was sehr natürlich ist, nicht bloß an das jedesmal Gesagte, sondern auch an die möglichen Folgerungen daraus, beim Lesen dächte, wodurch, außer den vielen wirklich vorhandenen Widersprüchen gegen die Meinungen der Zeit und muthmaaßlich auch des Lesers, noch so viele andre anticipirte und imaginåre hinzukommen können, daß dann als lebhafte Misbilligung sich darstellen muß, was noch bloßes Mis

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