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SEIT JUNI 1869

AN DIE AKADEMIE

GELANGTE ERLÄSSE.

Nr. 102.

An das löbliche Präsidium der kaiserlichen Akademie der

Wissenschaften.

Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 24. Juli 1. J. die Wahl des bisherigen Vicepräsidenten, Hofrathes Dr. Karl Rokitansky zum Präsidenten der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien allergnädigst zu bestätigen, und jene des Hofrathes und Directors des Haus-, Hof- und Staatsarchives Dr. Alfred Ritter von A rneth zum Vicepräsidenten der Akademie zur Kenntniß zu nehmen geruht.

Mit derselben Allerhöchsten Entschließung haben Se. k. und k. Apostolische Majestät zu wirklichen Mitgliedern der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien u. z. für die philosophisch-historische Klasse den Professor für Sanskrit und vergleichende Sprachwissenschaft an der Universität zu Wien Dr. Friedrich Müller und den Professor der Philosophie an der Universität zu Wien Dr. Robert Zimmermann, dann für die mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse den Professor der Physiologie an der medizinisch-chirurgischen Josefs-Akademie in Wien, Dr. Ewald Hering allergnädigst zu ernennen, und den von der Akademie getroffenen Wahlen u. z. des Professors des römischen Rechtes an der Universität zu Wien Dr. Rudolf Jhering, des Professors der classischen Archäologie an der Universität zu Wien, Dr. Alexander Conze und des Professors der deutschen Sprache und Literatur an der Universität zu Wien Dr. Wilhelm Scherer zu correspondirenden inländischen Mitgliedern der philosophisch-historischen Klasse, des Professors der Chirurgie an der Universität zu Wien Dr. Theodor Billroth und des Privatdocenten an der Universität zu Wien Dr. Theodor Oppolzer zu correspondirenden inländischen Mitgliedern der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse, dann des Professors der Theologie an der Universität zu München, Probstes Dr. Johann Josef Ignaz

Döllinger und des Professors der Geschichte an der Universität zu Göttingen Dr. Georg Waitz zu correspondirenden ausländischen Mitgliedern der philosophisch - historischen Klasse, endlich des Arztes Dr. Julius Robert v. Mayer zu Heilbronn, des Professors der Chemie an der Universität zu Bonn, Dr. August Kekulé und des Sir Charles Lyell, Baronets zu London zu correspondirenden ausländischen Mitgliedern der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien die Allerhöchste Genehmigung zu ertheilen geruht.

Gemäß Note des Herrn Ministers des Innern vom 27. d. Mts. beehre ich mich hievon unter Rückschluß der mit Zuschrift vom 29. Mai 1869, Nr. 494, vorgelegten Wahlprotokolle die Mittheilung zu machen.

Wien, am 29. Juli 1869.

Nr. 104.

Schmerling m/p.

An das löbliche Präsidium der kaiserlichen Akademie der

Wissenschaften.

Seine kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Curator der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften haben gemäß des an mich unterm 22. September 1869 erlassenen Schreibens den aus den Sitzung-Beschlüssen vom 28. und 29. Mai d. J. hervorgegangenen Entwurf der Geschäftsordnung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften vollinhaltlich zu bestätigen befunden.

Ich beehre mich hievon das löbliche Präsidium unter Rückschluß der mir vorgelegten Actenstücke zu verständigen.

Wien, am 4. October 1869.

Schmerling m/p.

Nr. 118.

An das löbliche Präsidium der kaiserlichen Akademie der

Wissenschaften.

Das k. k. Ministerium des Innern, an welches ich die Zuschrift des löblichen Präsidiums vom 30. November 1869, Z. 927, betreffend Änderungen in der Verrechnung der der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften gebührenden Dotation geleitet habe, hat mir mit

Note vom 31. December 1869 seine Ansicht mitgetheilt, wie künftig die Kassagebarung und Verrechnung der der Akademie zuflieBenden Gelder aus dem Staatsschatze zusammen mit 63000 A. zu geschehen hätte.

Nach dieser Ansicht hätte künftig jede Einflußnahme der Staatsbehörden auf die Gebarung zu entfallen, und diese bliebe nur auf die Controle durch den Curator der Akademie beschränkt.

Ich beehre mich nun die gedachte Note des k. k. Ministeriums des Innern in der Anlage mit dem Ersuchen dem löblichen Präsidium mitzutheilen, die darin gestellten Anträge in Berathung zu nehmen und mir das Resultat derselben bekannt zu geben, um sohin die Finalisirung dieser Angelegenheit veranlassen zu können. Die mitgetheilte Note ersuche ich mir seiner Zeit wieder zurückzustellen.

Nr.

Wien, am 10. Jänner 1870.

18228

1336

Schmerling m/p.

An Seine des Herrn k. k. wirkl. geh. Rathes, Präsidenten des Obersten Gerichts- und Cassationshofes, Curator-Stellvertreters der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften

Ritters v. Schmerling Excellenz.

Mit der geschätzten Note vom 12. 1. M. Z. 111 haben mir Euer Excellenz die im Anschlusse zurückfolgende Eingabe der kaiserl. Akademie der Wissenschaften vom 30. November 1. J. Z. 927 mitgetheilt, mittelst deren dieselbe auf die Nothwendigkeit hinweiset, in der bisherigen Gebarung mit der Dotation der Akademie und in den Modalitäten der Verrechnung derselben gewisse Modificationen eintreten zu lassen. Diese Eingabe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften gibt mir die erwünschte Gelegenheit meine Ansicht über die künftige Regelung dieser Verhältnisse zur Kenntniß Euer Excellenz und durch Hochdero gütige Vermittlung auch zu jener der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften selbst zu bringen.

Von dem lebhaften Wunsche durchdrungen, die Stellung dieses ersten wissenschaftlichen Institutes des Reiches gegenüber den Organen der Staatsverwaltung auf jenen Standpunkt zu bringen, welcher dem Statute der Akademie und zugleich der Würde der

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