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diese Körper besitzen, könnte die Frage, ob diese Kohlehydrate, wenn sie auch unwirksam sind, doch bei Wirkung der Fermente eine für uns noch unbekannte Rolle spielen, entstehen lassen. Ausser den oben erwähnten Verss. spricht aber auch die Thatsache dagegen, dafs ein verwandtes Enzym, das Ptyalin, von keinem Kohlehydrat begleitet wird. (Ber. Dtsch. chem. Ges. 31. 1130-36. 23/5. [21/4.*] K. k. allg. Unters.-Anst. f. Lebensm. Krakau.)

PROSKAUER.

Jokichi Takamine, Eine einfache quantitative Bestimmung des diastatischen Vermögens. Vf. empfiehlt seine schon lange in der Praxis von ihm benutzte Methode, die leicht und schnell auszuführen ist. Sie gründet sich auf die grofse Beständigkeit des diastatischen Vermögens der Takadiastase, die Vf. als Normallsg. benutzt, und auf die Thatsache, dafs innerhalb gewisser Grenzen die Schnelligkeit der diastatischen Umwandlung der Stärke direkt proportional der Menge der angewandten diastatischen Substanz ist. Nach LINTNER oder JUNK bestimmt man das diastatische Vermögen einer Takadiastaselsg. und stellt dann mittels dieser und gleicher Mengen Stärkekleister durch Zusatz von Jodlsg. eine Farbenskala auf, die man zum Vergleich und zur Bestimmung des diastatischen Vermögens der zu untersuchenden Substanz benutzt. In Bezug auf die Einzelheiten bei der Ausführung dieser Methode mufs auf die Originalarbeit verwiesen werden. (J. Soc. Chem. Ind. 17. 437-38. 31/5. [22/4.*].) ROTH.

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H. W. Conn, Bakterien in der Milchwirtschaft. XI. Weitere Untersuchungen über Geschmack, Aroma und Säure beim Reifen des Rahms. Vf. stellte Verss. in der Praxis an, welche folgende Resultate ergaben: Von den etwa 100 gefundenen Bakterienarten sind die meisten indifferent, die wenigsten schädlich für gute Butterqualität durch Geruchs- oder Geschmacksverschlechterung zu nennen. Nicht alle Bakterien, die den Rahm sauer machen, erzeugen Wohlgeschmack, und nicht alle, die Wohlgeschmack erzeugen, erzeugen auch S. Säuerung und Wohlgeschmack ist also nicht denselben Organismen zuzuschreiben. Das Aroma ist nach Vf.'s Ansicht auf Eiweifszersetzung zurückzuführen. Auch Wohlgeschmack und Aroma rühren nicht von einerlei Spezies her. Mai u. Juni, die besten Buttermonate, bringen auch die meisten Rahmbakterien hervor. Unter den öfters von ihm beobachteten Bakterien führt Vf. verschiedene Fäulniserreger an, die aus frischer und älterer Milch, sowie aus dem Schmutz stammen, der während des Melkens von der Kuh gefallen ist. Vf. isolierte unter anderen auch den Bacillus des beliebten,,Nufsgeschmackes" der Butter. (Store's Agricultural Experiment Stat. 1896. 17-44; BIED. Centr.-Bl. Agrik.-Ch. 1898. 417-19. [Referent L. v. WISSELL].) HAEFCKE.

F. Bordas, Joulin u. de Raczkowski, Bitterkeit des Weines. Der die Bitterkeit des Weines verursachende Bacillus besitzt eine endständige Spore und an einer seiner Extremitäten Wimpern, zeigt sehr lebhafte Bewegungen und pflanzt sich in kaliumnitrathaltigen Medien sehr rasch fort, ohne jedoch das Salz zu reduzieren, giebt in Peptonlsgg. kein Indol u. koaguliert Milch. Es widersteht trockener Hitze von 100° und gedeiht am besten bei Temperaturen von 25-37°. Die Vff. geben Analysen von Pepton- und kohlehydrathaltigen Nährfil., die einen Monat lang der Einw. des Bacillus ausgesetzt waren u. je nach der Art des Kohlehydrats wechselnde Mengen organischer SS. zeigen, welche letzteren gleichzeitig mit der Bitterkeit bei Ggw. von Calciumcarbonat bedeutend anwachsen. Vergleichsanalyse zweier Proben desselben Weins, von denen die eine durch Einsäen des Bacillus bitter gemacht wurde, zeigen, dass der letztere Bernsteins., Essigs. u. Butters. hervorbringt, u. zwar hauptsächlich auf Kosten des Glycerins. Die Menge des Weinsteins nimmt etwas ab, und zuweilen wird aus der Glucose Milchs. gebildet. (C. r. d. l'Acad. des sciences 126. 1291-93. [2/5.*].)

POSNER.

O. Künnemann, Über denitrifizierende Mikroorganismen: Vf. unternahm es in Gemeinschaft mit TH. PFEIFFER, im Stallmist und im Ackerboden Mikroorganismen nachzuweisen, bei deren Lebensthätigkeit salpeter- oder salpetrigsaure Salze unter Entbindung von freiem Stickstoffgas zerstört werden. Vf. bearbeitete den bakteriologischen Teil dieser Aufgabe. Die auf die Isolierung denitrifizierender Bakterien aus Pferdemist, Rindermist und Stroh bezüglichen Unterss. lassen sich folgendermassen zusammenfassen: 1. Im Pferdemist finden sich regelmässig denitrifizierende Mikroorganismen, und zwar gewöhnlich zwei Arten, deren eine auch auf Stroh gefunden wird. Der nur aus Pferdemist isolierte Mikroorganismus zerstört in Symbiose mit dem Bakterium coli den Salpeter und ist identisch mit dem von BURRI und STUTZER gezüchteten Bacillus denitrificans I. Der im Pferdemist und Stroh gefundene Mikroorganismus ist eine Varietät des von BURRI und STUTZER von Stroh isolierten Bacillus denitrificans II. — 2. Im Rindermist sind denitrifizierende Mikroorganismen nicht regelmässig vorhanden; die isolierten sind identisch mit dem Bacillus denitrificans I. Bacterium coli (BURRI und STUTZER). 3. Die Salpeterverluste, welche unter der Lebensthätigkeit der fraglichen Bakterien entstehen können, sind nicht unbedeutend, geringer bei mangelhaftem Gehalt des Nährbodens an organ. Substanz. In Nährbouillon mit bis zu 0,7% Salpeter wurde von dem Bacillus denitrificans I. + Bacterium coli sämtlicher vorhandener Salpeter zerstört, von dem Bacillus denitrificans II. gleichfalls in Nährbouillon mit einem Salpergehalt bis zu 0,8%. — 4. Luftabschlufs, sowie reichliche Luftzufuhr wirken für die Denitrifikationsvorgänge durch Bacillus denitrificans I. hemmend, für die durch den Bacillus denitrificans II. sind sie bedeutungslos. 5. Die Schwefels. ist aufserordentlich geeignet, die Denitrifikation zu verhüten. In Nährlösungen mit 0,17% Schwefels. findet ein Wachstum der fraglichen Mikroorganismen nicht statt. Die mit Erdproben von verschiedenen Gegenden angestellten Unterss. führten zu folgenden Resultaten: 1. Im Ackerboden sind ziemlich regelmässig denitrifizierende Mikroorganismen vorhanden, und zwar gewöhnlich andere Arten als die im Miste vorkommenden. 2. Als denitrifizierende Bakterien

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des Ackerbodens ergaben sich der Bacillus pyocyaneus, der Bacillus fluorescens liquefaciens und ein bisher nicht beschriebener Mikroorganismus, der Bacillus denitrificans III. — Die Salpeterverluste, welche durch die bezeichneten denitrifizierenden Erdbakterien entstehen können, sind ebenso erheblich, wie diejenigen durch die denitrifizierenden Mikroorganismen des Mistes. 4. Die Schwefels. wirkt, wie für die denitrifizierenden Bakterien des Mistes, ebenso auch für die denitrifizierenden Erdbakterien stark entwickelungshemmend. In Nährlsgg. mit 0,17% Schwefels. tritt kein Wachstum ein. (Landw. Ver.-Stat. 50. 65-113. Jena. Landw. Vers.-Stat.) HAEFCKE.

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O. Müller, Über Versuche mit Ferrisulfat zur Abtötung der denitrifizierenden Mikroorganismen des Stallmistes und der Erreger der Rotlauf- und Schweineseuche. Das der Prüfung vom Vf. unterzogene Material ist ein zum gröfsten Teil aus Ferrisulfat bestehendes Pulver, welches von der Firma MEYER u. RIEMANN in HannoverLinden in den Handel gebracht wird. Vf. stellte fest, dafs es mit Sicherheit gelingt, alle in einer schwach alk. Nährlsg. gezüchteten denitrifizierenden Bakterien nach Zusatz von 1 g des fragl. Präparates zu 10,0 jener Kulturflüssigkeit innerhalb 24 Stdn. abzutöten, dass in neutralen aber schon geringere Konzentrationen bei gleicher Einwirkungsdauer zur Abtötung derselben genügen. Als denitrifizierende Bakterien wurden in den Rahmen der Verss. gezogen: Bacillus denitrificans I., II. und III., Bacillus pyocyaneus und Bacillus fluorescens liquefaciens.

Die Verss. mit Dünger ergaben, dafs die Anwendung des Präparates in Lsg. zweckmässiger ist als in Pulverform. Es gelang Vf. mit Sicherheit, 100 g Dünger, gleichgültig ob feucht oder trocken, mit 40 g einer 5igen Lsg., d. h. also mit 2 g des Präparates zu desinfizieren. Bezüglich der in die Unters. hereingezogenen Bak

terien des Rotlaufs, bezw. der Schweineseuche ergab sich, dafs ein Gehalt von 0,5, resp. 0,44 des Präparates hinreicht, um dieselben vollkommen in der Entw. zu hemmen, bezw. sie abzutöten.

Das fragliche Ferrisulfat ist ein feines Pulver von schmutzig-weifser Farbe; geruchlos; von stark s. Rk.; von adstringierendem Geschmack; verhältnismässig stark hygroskopisch; mit 9-10 Tln. W. giebt es eine trübe Lsg., die sich allmählich rötlich färbt und einen aus Fe,O, bestehenden Bodensatz bildet. Zus.: 66,18% Ferrisulfat; 5,4% SO,; 5,30% Ferrosulfat; 1,32% in W. unl. Rückstand. Vf. schreibt die desinfizierende Wirkung teils der Schwefels., teils den übrigen Bestandteilen, den Eisensalzen, auf Grund seiner Unterss. zu. (J. Landw. 46. 207-32. Jena. Landw. Vers.Stat, tierphysiol. Abtlg.) HAEFCKE.

Otokar Laxa, Über einen thermophilen Bacillus aus Zuckerfabriksprodukten. Die Frage, ob die wiederholt beobachtete sogen. Schaumgärung der eingekochten Nachprodd. eine wirkliche, durch ein Ferment herbeigeführte Gärung sei, oder blofs eine chemische Zers. ohne Beihilfe von Mikroben, wird heute im letzteren Sinne als gelöst betrachtet. Vf. hat jedoch unter Berücksichtigung thermophiler u. thermogener Bakterien den Prozess der Schaumgärung einer erneuten Prüfung unterworfen. Aus einer Probe von Schaum, der durch Aufwallen eingekochter hinterer Sirupe in Krystallisationsgefälsen entstanden war, fand Vf. einen thermophilen Bacillus, welcher seinen Gröfsenverhältnissen nach dem Bac. proteus Zenkeri ähnlich war, Sporen bildete, auf Glycerinagar charakteristisch wuchs und sich erst bei 25° zu entwickeln vermochte. Nahe bei 58° nahm das Wachstum ab, bei 58° hörte es auf. Trockener u. feuchter Wärme gegenüber war der Bac. sehr widerstandsfähig; er wuchs in schwach sauren, neutralen und alkal. Medien, war fakultativ anaërob u. gedieh besonders in zuckerhaltigen (Saccharose enthaltenden) Nährfil. sehr üppig unter Gasentw. 40% Saccharoselsgg. gestatteten noch ein üppiges Wachstum. Ebenso verhielten sich andere Kohlehydrate; in Arabinose- u. Rhamnoselsgg. bildete er SS. In den Kulturfil. fand Vf. CO, u. Milchs.; wahrscheinlich sind auch flüchtige Fettss. vorhanden. Der Bacillus erzeugte in Peptonlsg. bei Abwesenheit von Zucker NH., desgleichen in Asparaginisg., und reduzierte Nitrate zu Nitriten. Saccharose wird invertiert. Denselben Bacillus traf Vf. auch bei Unters. des in einer Rohrzuckerfabrik im Dicksafte and einer Füllmasse entstandenen Schaumes an.

Vf. ist es vorläufig nicht geglückt, durch Infektion von Dicksäften und Füllmassen von normaler Zus. und gänzlich gesundem Aussehen mit Reinkulturen des beschriebenen Bacillus die Schaumgärung herbeizuführen. Bei Saccharoselsg. unter Bouillonzusatz wurde ein Prozess durch den Bacillus hervorgerufen, bei dem die B. von Schaum auf der Nährstoffoberfläche konstatiert wurde. Die Frage, ob der Bac. in der That die Schaumgärung veranlafst, mufs daher noch durch weitere Verss. entschieden werden. (Centr.-Bl. f. Bakter. u. Parasitenk. II. 4. 362–67. 8/5. [19/2.] Prag. Hyg. Inst. des Prof. KABRHEL.) PROSKAUER.

J. Laborde, Über die Fermente der Weinkrankheiten. Vf. hat eine Anzahl sog. umgeschlagener Weine, ferner bittere Weine bakteriologisch untersucht und dabei zugleich auf Hefen und Pilze, die sich besonders in jungen Weinen vorzufinden pflegen, geachtet. Die isolierten Bakterienkolonien hatten nie die Gelatine verflüssigt a. bestanden aus zwei Gruppen von Mikroben: 1. solche, welche tief in die Gelatine eingedrungen waren, und 2. solche, welche auf der Oberfläche gelagert blieben. Die Bakterien der bitteren Weine gehörten der zweiten Gruppe an, der Vf. einen mehr aerobiotischen Charakter zuerteilt, wogegen die gesunden und ungeschlagenen Weine Kolonien von Bakterien aus beiden Gruppen lieferten. Das sogen. Mannitferment von GAYON u. DUBOURG gehört in die erste Gruppe von fakultativ anaërobiotischem Charakter.

In Süfswein oder in gezuckertem Hefew. erzeugten die isolierten Bakterien reichlich Gas (CO,); der Zucker verschwand in Mengen von 30-50 g in drei und mehr Wochen bei 32o, die Fll. enthielten Mannit u. reicherten sich an fixen u. flüchtigen SS. an. Unter den ersteren befand sich hauptsächlich Milchs., unter letzteren Essigs. neben höheren Homologen. Obwohl die verschiedenen Fermente aus mannitfreien Weinen herrührten, waren sie doch fähig, eine Maunitfermentation des Zuckers hervorzurufen, die sich keineswegs von derjenigen unterschied, welche man bereits kannte und unter Entw. von CO, vor sich geht. Diese letztere findet auch, und zwar sehr reichlich, mit dem Ferment von GAYON und DUBOURG statt, wenn man dasselbe in einer luftfreien, aber CO,-gesättigten Fl. zum Wachstum bringt. Die Gasentw. scheint sich zum Nachteil der Mannitbildung zu produzieren. Sinkt die Zuckermenge unter eine bestimmte Grenze, so hört die B. von Mannit auf, wie dies an Weinen mit 90 Zuckergehalt (aus 4%. Glucose u. 5% Lävulose bestehend) beobachtet werden konnte. CO,, fixe und flüchtige SS. bilden sich aber noch dabei.

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Entwickeln sich diese Fermente gleichzeitig mit Hefe in Most, so hängt ihre Wirkung von ihrer eigenen und der Aktivität der Hefe ab. Ist letztere durch die Temperatur geschädigt, so gewinnen jene die Oberhand und beeinflussen den Zucker je nach dem Verhältnis, in dem er sich gerade vorfindet. Man erhält dann Weine mit allen Eigenschaften der mannithaltigen. Nachdem die Fermentation beendet ist, werden die Mikroben, welche vornehmlich anaërobiotisch sind, inaktiv und fallen zu Boden, wobei sich der Wein klärt. Die fakultativ Aërobioten dagegen trüben ihn, da sie suspendiert bleiben und sich auch an der Oberfläche entwickeln, wo sie als Essigbildner auftreten. Vf. setzt seine Verss. fort. (C. r. d. l'Acad. des sciences 126. 1223-26.) PROSKAUER.

Gino Galeotti, Beitrag zur Kenntnis der bakteriellen Nukleoproteïde. Aus den Reinkulturen eines dem Bacillus ranicidus von ERNST sehr ähnlichen Mikroorganismus, den Vf. anlässlich einer unter den Schildkröten des Laboratoriums ausgebrochenen Epidemie isolieren konnte, wurde eine phosphorhaltige Substanz isoliert, die unl. in W. und den gewöhnlichen Lösungsmitteln, 1. in Alkalien, teilweise 1. in 10%iger Kochsalzlsg. Es fällt aus der alkal. Lsg. durch SS., ferner durch die Salze der Schwermetalle, A., Tannin und durch Sättigen mit Magnesium- u. Ammoniumsulfat. Sie giebt keine Biuretrk., aber die MILLON'sche u. die Xanthoproteïnreaktion. Die Substanz hinterlässt bei der Pepsinverdauung einen phosphorreichen Rückstand und bewirkt, in einer 1%ig. Natriumcarbonatlsg. gel., zu 10-20 ccm einem Kaninchen in die Jugularis gespritzt, sofortigen Tod durch Gerinnung des Blutes im ganzen Gefäfsstamm. Sie wird daher als ein Nukleoproteïd aufgefafst. N 12,1%, P 1-1,8%.

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Ferner wird über das Verhalten des Nukleoproteïdes gegenüber verschiedenen Farbstoffen berichtet. (Ztschr. physiol. Ch. 25. 48–63. 10/5. [26/2.] Florenz. Lab. f. allgemeine Experimental pathologie des Instituto di Studi superiori.) SIEGFRIED.

Hygiene und Nahrungsmittelchemie.

G. Lunge, Über Abwässer der Ammoniaksodafabrikation. Vf. stimmt der widerlegenden Antwort H. SCHREIB'S (Z. angew. Chem. 1898. 274; C. 98. I. 1042) auf JURISCH's Äufserungen über obige Frage völlig bei u. verwahrt sich gegen eine Entstellung, die JURISCH untergelaufen sei, indem dieser behauptete, LUNGE betrachte es als sein Verdienst, die dritten Dezimalen analytischer Resultate anderer zu bestätigen und müsse daher auch der 0,004, betragenden NH.-Gehalt der Abwässer der Fabrik La Madelaine gleich O setzen. Vf. zeigt, dass er überflüssige Dezimalen dann streiche, wenn das analytische Verf. diese nicht verbürge, dafs man aber beim

NH, noch 0,000001% in Wässern beachte und genau bestimmen könne. (Z. angew. Chem. 1898. 488-89. 24/5. [Mai.] Zürich.) HEFELMANN.

Dunbar u. E. Orth, Versuche zur Enteisenung von Brunnenwasser. Vff. verfolgen im ersten Teil ihrer Verss. den Zweck, ein möglichst billiges und einfaches Verf. zur Reinigung stark eisenhaltigen Grundwassers ausfindig zu machen, welches auch für die ärmeren Klassen der Landbevölkerung in kleinen Haushaltungen anwendbar sein soll. Es wurden Verss. mit Sandfiltern u. mit Tauchfiltern einfachster Konstruktion angestellt, welche sehr günstige Resultate ergaben. Ferner wurde der SALBACH-PIEFKE'sche Lüfter mit nachfolgender Filtration einer Prüfung unterzogen und vergleichende Verss. unter Anwendung von Mammutpumpe, Kolbenpumpe, KORTING'Schem Lüfter, KRÖHNKE-Filter und KRÖHNKE-Verfahren angestellt. Diese Verss. zeigen, dass man in Fällen, wo die Errichtung eines Lüfters Schwierigkeiten bereitet, denselben durch eine Druckluftpumpe oder ein Dampfluftgebläse ersetzen kann. Um gleichzeitig mit der Enteisenung auch eine Herabsetzung der Härte zu erzielen, empfiehlt sich das Verf. von KRÖHNKE, in der Ausführung, dafs man das durch eine gewöhnliche Kolbenpumpe oder eine Mammutpumpe in ein Reservoir geförderte W. mit Eisenvitriollsg. und Kalk versetzt, nach Verteilung der Chemikalien eine halbe Stunde wartet und dann filtriert; bei sofortigem Filtrieren ist die Enteisenung zwar vollständiger, die Herabsetzung der Härte jedoch geringer. (J. f. Gasbel. 41. 285-89. 30/4. 304-9. 7/5. Hamburg. Staatl. Hygien. Inst.) MEYER.

N. R. C. A. van der Pluijm, Enteisenung von Trinkwasser. Von LÜBBERT (Z. Hyg. 22. 398; C. 96. II. 594) wurde zur Befreiung des Trinkwassers von Eisen mit Erfolg Tricalcium phosphat verwandt. Zur Bewältigung grösserer Wassermengen eignet sich die Methode in dieser Form nicht, da das sich amorph abscheidende Ferrohydrocarbonat bald eine schwer durchlässige Schicht bildet. Vf. verfuhr nun mit Erfolg in der Weise, dass er Bimssteinstücke zunächst in einer Lsg. von Natriumphosphat und dann in einer Lsg. von CaCl,, die mit etwas NH, versetzt war, kochte. Hierdurch wird einerseits ein grobkörniges Filtermaterial erhalten und andererseits das Phosphat dem W. in einer sehr grofsen Oberfläche dargeboten. (Nederl. Tijdschr. Pharm. 10. 99-103. 14/9. 1897. Utrecht.) MUHLERT.

aus

W. J. Dibdin u. G. Thudichum, Die Behandlung von Abwässern, die Zuflüsse aus Fabriken enthalten, mit Bakterien. DIBDIN hat (J. Soc. Chem. Ind. 14. 915; C. 96. I. 272) über Verss. zur Reinigung von Abwässern berichtet, bei denen durch Schaffung geeigneter Bedingungen zum Wachstum von Mikroorganismen die organ. Substanz erheblich vermindert und der Albuminoidstickstoff fast völlig in Nitrite u. Nitrate verwandelt worden ist. Diese Verss. sind im grofsen Mafsstabe mit sehr günstigem Erfolge seit drei Jahren fortgesetzt worden. Da die Hauptverss. die Abwässer einer Stadt ohne erhebliche Gewerbethätigkeit betrafen, wurden besondere Verss. mit Abwässern angestellt, die zum Teil aus Gerbereien, Brauereien, Brennereien, Gasfabriken, Seifenfabriken, Papierfabriken und Margarinefabriken stammten. Auch hier erwies sich im allgemeinen das Verf. der Vff. sehr wirksam. Stark saure und stark alkal. Rk. der Wässer müfste durch Neutralisation der Wässer beseitigt werden; Eisen müsste, wenn es in grofser Menge vorhanden ist, durch Kalk gefällt werden. Wenn aber die gewerblichen Abwässer nicht allzu sehr überwiegen, kann die Behandlung die gleiche sein, wie bei rein häuslichen Abwässern. (J. Soc. Chem. Ind. 17. 315-19. 30/4. [4/4.*] London. Section.)

BODLÄNDER.

M. Siegfeld, Über die latente Färbung der Margarine mit Sesamöl. Nach Bundesratsbeschlufs wird Margarine mit Sesamöl versetzt und bei der Prüfung durch die mit Furfurol und Salzs. auftretende Rotfärbung identifiziert. Die vom Reichsgesundheitsamt vorgeschriebene Prüfung läfst jedoch den sehr erheblichen Einfluss

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