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Chemisches Central-Blatt.

1898 Band II.

Nr. 1.

6. Juli.

Apparate.

G. Sellier, Kontinuierlicher Gasentwickelungsapparat. Der App. besteht aus einer gewöhnlichen Flasche, die durch einen doppeltdurchbohrten Kautschukstopfen verschlossen ist, durch dessen eine Bohrung ein Hahntrichterrohr bis auf den Boden der Flasche, und durch dessen andere Bohrung ein mit Hahn versehenes Gasableitungsrohr geführt ist. Das Hahntrichterrohr taucht 3-4mm tief in eine Hg-Schicht am Boden der Flasche ein. Die Flasche wird z. T. mit einer gesättigten Alkalicarbonatoder -Sulfidlsg. beschickt, der Hahntrichter mit verd. S. Öffnet man beide Hähne, so verdrängt die S. den Hg-Verschluss im Trichterrohr, kommt mit der Salzlsg. in Berührung und entwickelt Gas. Durch den Hahn am Ableitungsrohr kann man die Gasentbindung leicht regulieren. Ist der Gasdruck im Inneren der Flasche grösser als der der Säuresäule, so wirkt das Hg einem weiteren Säurezuflufs entgegen, also wie ein Druckregulator. Um den App. aufser Betrieb zu setzen, schliefst man den Gasableitungshahn und, sobald das Hg im Trichterrohr 2 oder 3 cm gestiegen ist, auch den Hahn des Trichterrohrs, öffnet darauf den Gasableitungshahn, um den Überdruck zu entfernen. Man erhält auf diese Weise sehr reine Gase, wenn man reine Salze anwendet. Entwickelt man Gase, die wie Cl das Hg angreifen, so läfst man das Trichterrohr in ein am Boden 3 cm weites Fläschchen mit Hg eintauchen, das seitlich zwei Löcher besitzt. Diese Anordnung empfiehlt sich auch überall da, wo man feste Stoffe wie Zn, CaCO3, FeS, CaOCl2, mit SS. zersetzt. Bei einem Druck von wenigstens 25 cm W. leistet der einfache App. viel und ist für Laboratorien zu empfehlen, welche keine grösseren Gasquanten brauchen. (Ann. Chim. anal. appl. 3. 151–53. 15/5.) HEFELMANN.

Cecil H. Cribb, Neue Kühlerform. Es liegt eine Modifikation bereits bekannter kompendiöser Kühlerformen vor, die wesentlich darin besteht, dass das Kühlwasser des inneren Kühlers zum Überlauf und zur Berieselung der Aufsenfläche des ganzen Küblers gebracht wird. Der Dampf tritt durch Rohr A (Fig. 1 u. 2) in den engen Kondensraum B zwischen den Röhren Cu. D ein; nach der Kondensation fliefst das Dest. durch E ab. Das Kühlwasser läuft durch F auf den Boden von C, füllt dieses an u. läuft bei J über, um an der Aufsenfläche von D herabzurieseln u. durch Rohr G abzufliessen. In Fig. 2 tritt noch eine bessere Ausnutzung des Überlaufwassers dadurch ein, dass demselben durch einen spiralig um D gelegten Metalldraht (oder Metallband) K eine gleichmässige Berieselung ermöglicht wird, was für gewöhnlich nicht nötig ist. Wird der Kühler als Rückflusskühler benutzt, so steigt der Dampf durch E auf; ist alle Luft aus B verdrängt, so kann A zur Vermeidung von Verlusten an flüchtigen Fll. durch Kork geschlossen werden. Der App. mufs selbstredend stets in vertikaler Stellung benutzt werden. Um eine gleichmässige Benetzung von D durch das Überaufwasser zu erzielen, umgiebt man D mit Filtrierpapier oder Leinen. Kork I wird im Rande ringsum eingekerbt, bei Metallkühlern durch eine Metallscheibe H (Fig. 2) ersetzt. An Wirksamkeit übertrifft Vf's. Kühler nicht allein den LIEBIG'schen Kühler, sondern auch den SoXHLET'schen Kugelkühler, bei dem der Kondensraum amer noch zu grofs erscheint. Durch Rohr L kann der Kühler mit der Luftpumpe verbunden werden zur Dest. unter vermindertem Druck, in heifsen Klimaten füllt II. 2.

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1

man C mit Eis etc. (Bezugsquelle: J. J. GRIFFIN and Sons, Garrick Street, London und C. E. MÜLLER & Co., High Holborn.) (Analyst 23. 119-22. Mai [16/3.*] (London.].)

HEFELMANN.

Giovanni Fiumi, Apparat zum Demonstrieren der Einwirkung des Schwefelwasserstoffgases auf die verschiedenen Metallsalze. Der App. ist ca. 30 cm hoch und besteht aus sechs Gefäfsen a, b, c und a', b', c'. Die Zeichnung (Fig. 3) zeigt nur die eine Hälfte des Apparates. Das obere Ableitungsrohr wird mit dem unteren Zuleitungsrohr eines zweiten analogen Apparates verbunden. Die Röhrer führt zum Schwefelwasserstofferzeuger. In die einzelnen Flaschen sollen die verschiedenen zu fällenden Metallsalzlsgg. kommen, und ist die Wirkungsweise des Apparates, der von der Firma GREINER und FRIEDRICHS, Stützerbach, geliefert wird, ohne weiteres aus der Zeichnung verständlich. (Chem.-Ztg. 22. 376. 11/5.)

POSNER.

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Otto Bleier, Zum Messen von Flüssigkeiten. Das Prinzip der in Fig. 4 abgebildeten Mefsbürette ist dasselbe, wie bei der kürzlich (Chem.-Ztg. 22. 298; C. 98. I. 1089) beschriebenen zweischenkligen. Die drei Schenkel, deren jeder einen Glashahn besitzt, sind durch ein Gabelrohr mit der Auslaufspitze M verbunden. Der Schenkel A fafst 10 ccm und ist mit einer Kubikzentimeterteilung versehen, B besitzt fünf Erweiterungen, von denen jede zwischen zwei Marken 10 ccm fafst, und jeder der vier Kugelräume von C beträgt 60 ccm, also eben soviel, wie A + B. Will man eine bestimmte Menge Fl. ausfliessen lassen, so entnimmt man zuerst das nächst kleinere Vielfache von 60 aus C, dann ein Vielfaches von 10 aus B und den Rest aus A. Beim Titrieren läfst man aus C ausfliefsen und wird nach Beendigung der Titration das Niveau gewöhnlich zwischen zwei Marken stehen. Dasselbe wird auf die nächst höhere Marke gebracht, indem man durch Hineinblasen oder mit Hilfe eines Druckballons die nötige Fl.-Menge aus A u. B hinübertreten lässt. Die Summe der Ablesungen in den drei Schenkeln zeigt dann die verwendete Fl.-Menge an. (Chem.-Ztg. 22. 376. 11/5.)

POSNER.

Allgemeine und physikalische Chemie.

W. Jaeger, Das elektromotorische Verhalten von Kadmiumamalgam verschiedener Zusammensetzung. Gegen ein Kadmiumamalgam mit 14,3% Cd zeigen Amalgame zwischen 5,3 u. 16,7% Cd absolut gar keine Spannung. Amalgame mit 1 u. 2% Cd haben gegen das Normalamalgam Spannungen von -0,021 und -0,013 Volt. Oberhalb eines Cd-Gehaltes von 18,2% steigt die Spannung gegen das Normalamalgam mit dem Cd-Gehalt. Festes, mit einem Überzug von Quecksilber versehenes Kadmium hat gegen das Normalamalgam anfangs die elektromotorische Kraft 0; diese steigt aber allmählich auf +0,044 Volt. Trägt man neues Quecksilber auf, so wird die Spannung wieder 0 und steigt wieder auf 0,044. Reines Kadmium hat gegen das Normalamalgam die Spannung +0,051 Volt. Für Kadmiumelemente ist demnach zwischen 5,3 und 16,7% Cd die Zusammensetzung des Amalgams auf die elektromotorische Kraft ohne Einfluss. (WIEDEMANN's Ann. 65. 106-10. 15/4. Charlottenburg. Physik.-Techn. Reichsanstalt.) BODLÄNDER.

Richard Abegg, Über das dielektrische Verhalten von Eis. Bei der Bestimmung der Dielektrizitätskonstante nach der Methode von NERNST zeigte das Telephonminimum ungenügende Schärfe, so dafs die Bestimmung ungenau war. Die Ursache liegt wahrscheinlich in Kanälen von konz. Lsgg. der nie auszuschliefsenden Verunreinigungen des W. (CO,, NH, Alkalien). Diese Kanäle würden bei Benutzung sehr schneller Schwingungen nicht stören. Bei einer Periode von 5 X 10° ergab sich für Eis bei -24° die Dielektrizitätskonstante 3,2, für das Kochsalzkryohydrat bei -80° der Wert 3,8. Die Werte von DEWAR und FLEMING (Proc. Royal Soc. London 62. 250; C. 98. I. 546) sind keine wahren Dielektrizitätskonstanten, sondern durch zufällige Umstände, wie Lage der leitenden Kanälchen etc. entstellt. Das Gleiche gilt für die gefrorenen Lsgg. von Elektrolyten. Von den Suspensionen fester Körper in Eis haben diejenigen von Nichtleitern nach DEWAR und FLEMING sehr kleine, diejenigen von Leitern sehr grofse scheinbare Dielektrizitätskonstanten. Es ergiebt sich auch hieraus, dafs die leitenden Stoffe die Kapazität und damit die scheinbare Dielektrizitätskonstante steigern. Die Dielektrizitätskonstanten für fl. W. u. Eis gehen nicht in einander über, sondern sind auch bei 0o verschieden. W. zeigt bei sehr schnellen wie bei langsamen Schwingungen den dispersionsfreien Wert 87, während Eis, wenigstens bei sehr schnellen Schwingungen, den Wert 3,1 giebt. Die frühere Annahme des Vf., (WIEDEMANN's Ann. 62. 249; C. 97. II. 1067), dafs die Dielektrizitätskonstanten, welche DEWAR und FLEMING früher bei gefrorenen Lsgg. von Elektrolyten erhielten auf Polarisationserscheinungen zurückzuführen seien, ist unhaltbar, da auch bei sehr hohen Spannungen sehr grofse Werte erhalten wurden. (WIEDEMANN's Ann. 65. 229-36; 15/4. Göttingen. Inst. f. Phys. Chemie.) BODLÄNDER.

J. Erskine-Murray, Über Berührungselektrizität von Metallen. Aus zahlreichen Verss., die nach der von Lord KELVIN (1880) beschriebenen Nullmethode ausgeführt worden sind, zieht der Vf. die folgenden Schlüsse. Metalle, die abgesehen von der Berührungsstelle mit nicht leitenden Überzügen von Wachs oder Glas versehen sind, haben fast dasselbe Potential wie die freien Metalle in der Luft. Der Ersatz von Wachs für Luft verändert das Potential jedes Metalles sehr wenig und immer in derselben Richtung. Natrium, das mit Wachs und Glas vollständig bedeckt ist, hat gegen Gold eine Spannung von 3,6 Volt. Eine sorgfältig durch Reiben mit Schmirgelpapier gereinigte Platte hat gegen Gold eine 0,2-0,3 Volt geringere Spannung, wenn sie eine rauhe, als wenn sie eine polierte Oberfläche hat. Es wurden die Temperaturkoeffizienten der Berührungselektrizität der Metalle bestimmt, sowohl wenn sie mit Laft, als wenn sie mit festen oder fl. Überzügen bedeckt waren. Es scheint, dafs

die Spannungen aller Metalle gegen Gold von 16° bei fallender Temperatur sinken, und dafs sie bei -200° für alle Metalle bei 0,4 Volt liegen. Vielleicht hört bei noch niederer Temperatur die Spannung ganz auf. Die Vers. wurden nur zwischen 15 u. 60° gemacht. Ein Flüssigkeitsüberzug auch von minimaler Dicke verändert das Potential einer trocken polierten Platte sehr beträchtlich, und der Einfluss bleibt auch noch Stunden und Tage nach dem Verschwinden des Überzuges bestehen. Zwei Häute derselben Fl. auf den Oberflächen von zwei verschiedenen Metalle haben gegen einander nicht die Spannung 0, was bei festen Leitern der Fall ist, sondern haben gegen einander dieselben Spannungen, wie die trocknen Metalle, auf denen sie liegen. Eine dünne Oxydschicht verursacht nur eine geringe Änderung des Potentials der Metalle. Der Einfluss wächst mit der Dicke der Oxydschicht bis zu einem Grenzwert. Wenn man frisch polierte Metalloberflächen an der Luft liegen läfst, so wird dadurch ihre Berührungsspannung nur langsam und wenig geändert, besonders wenn die Luft trocken und staubfrei ist. Im allgemeinen sinkt die Spannung gegen Gold durch den Einfluss der Luft. Wenn man Kupfer, Zink oder Silber in eine Atmosphäre von reinem Sauerstoff bringt und dann ihre Spannung gegen dasselbe Metall untersucht, welches nur von Luft umgeben war, so hat es eine positive Spannung gegen das Metall ohne die Sauerstoffatmosphäre. Dagegen hat Zinn, welches von Sauerstoff umgeben ist, eine negative Spannung gegen Zinn, welches von Luft umgeben ist. Im allgemeinen folgt aber aus den Verss., dafs Gashäute keinen wesentlichen Einfluss auf die Berührungselektrizität der Metalle haben. (Proc. Royal Soc. London 63 113-46. 30/4.) BODLÄNDER.

G. Bredig, Über die elektrische Leitfähigkeit von Kaliumpermanganatlösungen. Bezüglich einer Bemerkung von LEGRAND (C. r. d. l'Acad. des sciences 126. 1011), dafs derselbe keine Angaben über die Leitfähigkeit von Kaliumpermanganatlsgg. in der Litteratur gefunden habe, erwähnt der Vf., dafs er solche veröffentlicht habe (Z. physik. Chem. 12. 233; 13. 217). Ausserdem existieren ähnliche Unterss. von FRANKE und LOVÉN (Z. physik. Chem. 16. 475 u. 17. 376) und von BOUTY (Ann. Chim. Phys. [6] 3. 446). (C. r. d. l'Acad. des sciences 126. 1269. [2/5.*].) POSNER.

Frederic Stanley Kipping u. William Jackson Pope, Die Trennung optischer Isomeren. In ihrer früheren Mitteilung (J. Chem. Soc. London 71. 989; C. 97. II. 404. 563) haben die Vff. darauf aufmerksam gemacht, dafs vielleicht eine Trennung optisch isomerer Stoffe durch Krystallisation aus einem aktiven Lösungsmittel möglich sei. Die Verss., inaktive Mandels. durch Krystallisation aus wss. Dextroselsg. in die aktiven Komponenten zu spalten, schlugen fehl. Dies konnte daran liegen, dafs die starke Neigung der Mandelss. die racemische Verb. zu geben, den trennenden Einfluss des aktiven Lösungsmittels überwog. Es wurde daher das Verhalten eines Paares optischer Isomeren geprüft, die bei der Versuchstemperatur keine racemische Verb. geben. Das Natriumammonium-d- und -l-tartrat treten nur oberhalb 27° zur racemischen Verb. zusammen. Unterhalb 27° krystallisieren aus W. die rechte und die linke Form getrennt, aber in gleich grofsen Mengen. Krystallisiert man aber ein inaktives Gemisch der Salze aus wss. Dextroselsg. bei gewöhnlicher Temperatur, so überwiegt in den ersten Anschüssen das rechtsdrehende Salz bedeutend. Die Krystallisationen, welche aus der Lsg. gleicher Mengen Rechts- und Linkssalze in wss. Dextroselsg. in sechs Verss. erhalten wurden, zeigten [a]Ɗ zwischen +10,56 und 23,30°, während das reine Rechtssalz [a] 23,70° hat. Die Vff. haben sich überzeugt, dafs nicht etwa eine Beimengung von Dextrose die Ursache der starken Rechtsdrehung war. Es ergiebt sich also, dafs Substanzen, die im Verhältnis der Enantiomorphie stehen, in Ggw. einer dritten enantiomorphen Substanz nicht gleich 1. sind. Fraglich ist es, ob in allen Fällen der Unterschied der Löslichkeit unter diesen Be

dingungen zur Trennung der optischen Antipoden ausreichen wird. (Proceedings Chem. Soc. 1897/98. Nr. 193. 113-14. [21/4*.].) BODLÄNDER.

G. Platner, Über hydrolytische und elektrolytische Dissociation. Im Anschlufs an seine frühere Mitteilung (98. I. 431) führt Vf. weitere Beobachtungen an, welche nach seiner Ansicht die hydrolytische Dissociation der Salzlsgg. erweisen; er kommt dadurch zu dem Resultat, dafs die aus der Leitfähigkeit und den elektrolytischen Vorgängen gefolgerten Vorstellungen sich aus chemischen Thatsachen direkt ableiten lassen. Es folgt dann eine kurze Kritik der Lehre von der elektrolytischen Dissociation, deren Hauptstärke nach Ansicht des Vf.'s darin besteht, dafs sie überhaupt den Begriff der Dissociation eingeführt hat. Bei der Beurteilung der Frage nach der Art dieser Dissociation dürfe man sich jedoch in erster Linie nicht durch den Prozess der Elektrolyse leiten lassen, für den eine wirklich zureichende Erklärung noch immer ausstehe, vielmehr seien die chemischen Thatsachen zunächst mafsgebend, und diese sprächen für eine hydrolytische Dissociation. Indem Vf. diese Thatsachen noch einmal zusammenfafst u. den Vorgang der Lsg. u. seine Beziehung zur Elektrolyse,,vom Standpunkte des Chemikers" beleuchtet, kommt er zu dem Schlusse, dafs die chemischen Vorgänge für die theoretischen Betrachtungen bisher nicht in gebührender Weise berücksichtigt worden sind. (Elektrochem. Ztschr. 5. 23-27.1/5.) MEYER.

J. C. H. Kramers, Über die elektrische Leitfähigkeit des Kaliumnitrats. In der sehr sorgfältig durchgeführten Unters. wurden die Leitfähigkeiten von Lsgg. von Kaliumnitrat bei Gehalten von 5-100% und Temperaturen von 15-370° festgestellt. Es ist dadurch ein kontinuierliches Bild der Leitfähigkeit eines Stoffes vom Zustand der verdünnten Lsg. bis zum geschmolzenen Zustande gegeben. Die Resultate werden in Form von Tabellen u. in Form von Kurven mitgeteilt. Die angewandte Methode war die von KOHLRAUSCH. Um gute Minima zn erhalten, wurden in der Brückenanordnung nach dem Vorschlage von NERNST die Kapazitäten durch Kapazitäten u. die Polarisationen durch verstellbare Flüssigkeitswiderstände abgeglichen. Bei der graphischen Darst. wurden die Gewichtsmengen Nitrat auf 100 Gewichtsteile als Abscissen und die Leitfähigkeiten als Ordinaten aufgetragen. Die Isothermen gleichen sämtlich Parabeln. Alle Beobachtungen lassen sich durch eine gemeinsame Interpolationsformel ausdrücken:

λ= C(0,1477 +0,005 6817 t-0,000007833 t2) X (0,037 793-0,000 357 07 C).

Hierin bedeutet λ die Leitfähigkeit bei der Temperatur t und der Konzentration C. Bei allen Konzentrationen steigt die Leitfähigkeit mit der Temperatur. Bei allen Temperaturen steigt die Leitfähigkeit mit der Konzentration bis zu einem Maximum und fällt dann. Das Maximum liegt für die Temperaturen 60, 80, 100 and 120o nahezu bei derselben Konzentration von 52,92. (Arch. néerland sc. exact. et nat. [2] 1. 455—94.) BODLÄNDER.

V. A. Julius, Hängt die Maximalspannung eines Dampfes ausschliesslich von der Temperatur ab? Es liegen Beobachtungen von WÜLLNER, TAMMANN und von SMITS vor, wonach in vielen Fällen bei der Kompression eines gesättigten Dampfes der Druck nicht konstant sei, sondern steigt. Der Vf. hat gemeinsam mit SMITS den Ursachen nachgeforscht, die dies abnorme Verhalten in den Verss. des letzteren bedingten. Es ergab sich, dass eine minimale Menge Anilindampf die Kondensation des Wasserdampfes verzögerte, so dass der Dampf längere Zeit im übersättigten Zustand verharrte. Wurde der Anilindampf durch Schwefels., welche etwas W. enthielt, weggenommen, so zeigte der Wasserdampf normales Verhalten. Wasserfreie Schwefels. absorbiert den Anilindampf nicht. In anderen Fällen, namentlich in den

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