Die politische Dichtung in Deutschland: ein Beitrag zu ihrer Geschichte während der ersten Hälfte unsres Jahrhunderts

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Schapke, 1895 - 44 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 25 - Du bist viel weniger ein Zeus, als ich, o König, ein Titan! Beherrsch' ich nicht, auf dem Du gehst, den allzeit kochenden Vulkan? ' Es liegt an mir: — Ein Ruck von mir, ein Schlag von mir zu dieser Frist, Und siehe, das Gebäude stürzt, von welchem Du die Spitze bist! Der Boden birst, aufschlägt die Glut und sprengt Dich krachend in die Luft!
Seite 6 - Und huldigtet der höhern Macht? Wenn eure Schmach die Völker lösten, Wenn ihre Treue sie erprobt, So ist's an euch, nicht zu vertrösten, Zu leisten jetzt, was ihr gelobt.
Seite 42 - Individuum; indem er objektiver Geist ist, so hat das Individuum selbst nur Objektivität, Wahrheit und Sittlichkeit, als es ein Glied desselben ist. Die Vereinigung als solche ist selbst der wahrhafte Inhalt und Zweck, und die Bestimmung der Individuen ist ein allgemeines Leben zu führen; ihre weitere besondere Befriedigung, Tätigkeit, Weise des Verhaltens hat dies Substantielle und Allgemeingültige zu seinem Ausgangspunkte und Resultate.
Seite 7 - Die Gnade fließet aus vom Throne, Das Recht ist ein gemeines Gut, Es liegt in jedem Erdensohne, Es quillt in uns wie Herzensblut...
Seite 6 - Wenn heut ein Geist herniederstiege, Zugleich ein Sänger und ein Held, Ein solcher, der im heil'gen Kriege Gefallen auf dem Siegesfeld, Der sänge wohl auf deutscher Erde Ein scharfes Lied, wie Schwertesstreich, Nicht so, wie ich es künden werde, Nein! himmelskräftig, donnergleich: »Man sprach einmal von Festgeläute, Man sprach von einem Feuermeer, Doch was das große Fest bedeute, Weiß es denn jetzt noch irgendwer? Wohl müssen Geister niedersteigen, Von heil'gem Eifer aufgeregt, Und ihre...
Seite 41 - Der Wettkampf der Kunst ist vollendet; jetzt sollten wir uns das andere Ziel stecken, das noch kein Schütze bei uns getroffen hat, ob uns auch da Apollon den Ruhm gewährt, den er uns dort nicht versagte").
Seite 7 - So auserwählt kein ird'scher Mann, Daß, wenn die Welt nach Freiheit dürstet, Er sie mit Freiheit tränken kann, Daß er allein in seinen Händen Den Reichthum alles Rechtes hält, Um an die Völker auszuspenden So viel, so wenig ihm gefällt.
Seite 42 - So soll denn diese Abhandlung, insofern sie die Staatswissenschaft enthält, nichts anderes sein als der Versuch, den Staat als ein in sich Vernünftiges zu begreifen und darzustellen. Als philosophische Schrift muß sie am entferntesten davon sein, einen Staat, w-ie er sein soll, konstruieren zu sollen; die Belehrung, die in ihr liegen kann, kann nicht darauf gehen, den Staat zu belehren, wie er sein soll, sondern vielmehr, wie er, das sittliche Universum, erkannt werden soll.
Seite 27 - Fleug, Schiff, wie Wolken durch die Luft, hin, wo die Götterflamme brennt! Meer, spüle mir hinweg die Kluft, die von der Freiheit noch mich trennt! Du neue Welt, du freie Welt, an deren blütenreichem Strand die Flut der Tyrannei zerschellt, ich grüße dich, mein Vaterland!
Seite 22 - Freiheit ist die große Losung, deren Klang durchjauchzt die Welt; traun, es wird euch wenig frommen, daß fortan ihr taub euch stellt! Mild und bittend sprach sie einstens; eure Taubheit zwang sie jetzt, daß sie in Kanonendonner nun ihr Wort euch übersetzt.

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