Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

23

es wünschen, unter den möglichst günstigen Bedingungen abzulassen.

Die Verlagsbuchhandlung.
Dieterich'sche Buchhandlung in Göttingen.

Im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten

Lehrbuch

der

allgemeinen Geographie.

Von

Karl von Raumer.

Dritte vermehrte Auflage. Mit sechs Kupfertafeln.

Gr. 8. 1 Thlr. 18 Ngr.

Bei Wilh. Besser in Berlin erschien so eben: Krabbe, Dr. O., die evangelische Landeskirche Preussens und ihre öffentlichen Rechtsverhältnisse erörtert in den Maassnahmen ihres Kirchenregiments. gr. 8. geh. 22/3 Thlr.

Briefe an Kaiser Karl V., geschrieben von seinem Beichtvater in den Jahren 1530-32. In dem Spanischen Reichsarchiv zu Simankas aufgefunden und mitgetheilt von Dr. G. Heine. gr. 8. geh. 3 Thlr.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][graphic][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Lehrbuch

des gemeinen deutschen

Cartas al Emperador Carlos V., escritas en los Criminal recht s

años de 1530-32. por su confessor. Copiadar con Real autorizacion de las Antógrafas conservadas en el Archivo de Simancas y publicadar por G. Heine. gr. 8. geh. 11/2 Thlr. Schloezer, K. von, Choiseul und seine Zeit. 8. geh. 2212 Sgr.

So eben erschienen in der Schlesinger' schen Buch- und Musikalienhandlung in Berlin: Michelet, Commentaria in Aristotelis Ethicorum Nicomach. Libros X. Editio altera et emendatior. gr. 8. 1848. 2 Thlr.

J. M. Joft, Neuere Geschichte der Ifraeliten von 1815-1845. Mit Nachträgen und Berichtigungen zur ältern Geschichte. 3 Thle. à 15 Thlr. Bil: det Bd. X. der Geschichte der Israeliten. Der 3te Theil enthält Culturgeschichte bis 1847. Firmenich, Germaniens Völkerstimmen. Vollständige Sammlung aller deutschen Mundarten. Lief. XI. EL. 4. 1848. 15 gr.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][graphic][merged small]

1

INTELLIGEN Z BLATT

ZUR

ALLGEMEINEN LITERATUR-ZEITUNG

Monat Februar.

2.

1849.

LITERARISCHE NACHRICHTEN.

Zur Gymnasial-Reform.

(Fortsetzung von Nr. 3.)

Schlesien. Es ist auffallend, dass in dieser Provinz, die sich immer in einer gewissen Abgeschlossenheit gehalten hat, trotz des durch Eisenbahnen erleichterten Verkehrs und trotz der Anziehungskraft, welche Breslau als Mittelpunkt der geistigen und materiellen Interessen auf alle Bewohner der Provinz ausübt, eine Vereinigung der Lehrer an den höhern Unterrichtsanstalten erst im Jahre 1848 zu Stande gekommen ist. Am 13. Mai ward eine vorberathende Versammlung gehalten, durch diese ein provisorisches Comité ernannt und mit dem Statuten-Entwurfe beauftragt. Am 14. und 15. Juni traten gegen 90 Lehrer von fast sämmtlichen Gymnasien und Realschulen Schlesiens zusammen und beriethen über die zunächst im Interesse der Anstalten und ihrer Lehrer an das Ministerium zu machenden Anträge und Petitionen. Erst in diesen Tagen constituirte sich ein,, Schlesischer Provinzial - Verein für das höhere Schulwesen", dessen Zweck ist das Gedeihen des höhern Schulwesens namentlich durch eine zeitgemässe Einwirkung des Lehrerstandes auf die innern und äussern Angelegenheiten desselben zu fördern. Jährliche Zusammenkünfte und ein jährlicher Beitrag (ein Thaler) sind festgesetzt; ein aus fünf Mitgliedern bestehendes Comité zur Leitung der Geschäfte gewählt (für das erste Jahr die Directoren Kletke, Schönborn und Wissowa, die Oberlehrer Guttmann und Hoffmann aus Neisse). 26 verschiedene Anstalten und 183 Mitglieder (das gedruckte Verzeichniss zählte erst 165 auf) gehören dem Vereine bereits an.

Die eigentlichen Verhandlungen, welche unter Kletke's Vorsitz geführt sind, haben sich hauptsächlich auf die Lage und Stellung der Lehrer bezogen. Für die Bildung der Candidaten soll durch Umgestaltung der pädagogischen Seminarien und enge Verbindung der selben mit Musterschulen besser gesorgt werden; die Behörde wird verpflichtet jedem Candidaten zur Abhaltung des Probejahres auf sein Ansuchen eine Anstalt zuzuweisen; vom Beginn desselben wird die Dienstzeit gerechnet. Die Behörde hat möglichst Fürsorge zu tragen, dass die Candidaten nach Abhaltung ihres Probejahrs fortdauernd beschäftigt und dafür angemes

Halle, in der Expedition der Allg. Lit. Zeitung.

sen remunerirt werden. Um ihnen die Gelegenheit zu erleichtern um erledigte Stellen sich zu bewerben, sollen dieselben sofort durch die ProvinzialBehörde bekannt gemacht werden. Das Minimum des

Gehalts wird einschliesslich der Wohnung auf 500 Thaler festgesetzt und derselbe bei vorwurfsfreier Amtsführung von vier zu vier Jahren um 50 Thaler erhöht. Sollte es nicht möglich sein diesen letztern Antrag vollständig ins Leben treten zu lassen, so wird wenigstens die Umwandlung aller Nebeneinkünfte in fixe Zulagen zum jetzigen Gehalte gewünscht. Die willkührlichen Gratificationen werden für schädlich und verwerflich erklärt, dagegen Remunerationen für besondere Dienstleistungen (namentlich bei längeren Vacanzen) und ausserordentliche Unterstützungen zu Gesundheits- und litterarischen Zwecken in der Ordnung gefunden und dankbar anerkannt. Die Feststellung eines Maximums der Stundenzahl mit billiger Berücksichtigung der Schülerzahl und der Correcturen wird, für nöthig erachtet. Die Prüfungen pro loco und pro ascensione sollen wegfallen, die Conduitenlisten abgeschafft, das Recht der directen Bitte und Beschwerde an das Ministerium gewährt werden. Die Lehrer- Collegien sollen in allen wichtigen Schulangelegenheiten collegialisch verfahren, in Disciplinarsachen, in der Wahl der Lehrbücher und in der Methode selbständig sein. Eine zeitgemässe Revision der Instruction für die Directoren hängt damit auf das Engste zusammen. Es soll hinfort nicht mehr geschehen können, dass Lehrer lediglich im Wege der Verwaltung von ihrem Amte entfernt werden; in Fällen, welche dem richterlichen Ausspruche nicht erreichbar sind, wird die Einrichtung eines Ehrengerichts in jedem Collegium als das geeignetste Mittel empfohlen. In Betreff des Pensions-Reglements vom 28. Mai 1846 wird der Beginn der Pensions-Berechtigung mit dem Ablaufe des zehnten Dienstjahres und Erhöhung der Pensionssätze gefordert, so dass nach dreissigjährigem Dienste schon drei Viertel das Gehaltes als Pension gezahlt werden, jedoch ohne Erhöhung der Beiträge. Die Wittwenund Waisen-Unterstützungs-Verhältnisse bedürfen einer zeitgemässen Reorganisation. Für die Beaufsichtigung wird die Vereinigung aller höhern und niedern Schulanstalten der Provinz unter einer einzigen Schulbehörde gewünscht, die aus Räthen der verschiedenen Confessionen und aus Beiräthen zusammengesetzt ist,

welche auf gewisse Zeit von und aus dem Lehrerstande zu wählen sind. An diese Behörde würden die Geschäfte der wissenschaftlichen Prüfungs - Commission übergehen. Die Schulen selbst betrifft der Antrag auf Gleichstellung der Ferien und auf Revision des Reglements für die Abiturientenprüfungen. Reformen des Unterrichtswesens waren zwar bereits in der ersten Versammlung von Dr. Hoffmann beantragt und dieser Antrag in der zweiten von Balsam erneuert, aber eine Erörterung darüber würde zu viel Zeit erfordert haben und erschien auch weniger nothwendig. Inzwischen hat das Comité unter den 25 Propositionen doch eine darauf bezügliche gestellt, die also lautet:,,Verminderung der ,,Verminderung der bisher den alten Sprachen gewidmeten Stundenzahl zn Gunsten der Muttersprache, der neuern Sprachen überhaupt, der Geschichte, Geographie und der Naturwissenschaften". Die für diese Fächer verlangten Mehrstunden sollen sich ergeben durch Beseitigung einer minutiösen, sich in Subtilitäten verlierenden Grammatik, durch Beseitigung der griechischen Schreibübungen wenigstens in Prima, durch Beschränkung der lateinischen Sprechübungsstunden, endlich dadurch, dass auf freie lateinische Aufsätze viel weniger Zeit verwendet und Werth gelegt wird. Dass das Griechische von der Tertia beginnen soll, braucht nicht weiter erwähnt zu werden. Ich bin hierbei den Verhand langen des Schlesischen Provinzial - Vereins für das höhere Schulwesen" (23 S. in 4.) gefolgt; nur eine andere Ordnung der Gegenstände schien mir zu klarer Uebersicht erforderlich. Zur Ergänzung kann der Bericht in Heydemann's und Mützell's Zeitschrift II. S. 656-660 und in Mager's Revue 1848. S. 301.

dienen.

وو

3. Preussen. Diese Provinz stellt einer grösseren Lehrer-Versammlung die meisten Schwierigkeiten entgegen; das Interesse der Lehrer hat sie im vorigen Jahre glücklich überwunden und einen Schulmänner-Verein ins Leben gerufen, dem sich bereits 29 höhere Bildungsanstalten (11 Gymnasien, 2 Progymnasien, 10 höhere Bürgerschulen, 4 Schullehrer-Seminarien und 2 höhere Töchterschulen) angeschlossen haben. Die erste Auregung ist von dem Lehrercollegium des Gymnasiums zu Culm ausgegangen, das zu einer Berathung über das Schulwesen nach Marienburg zum 19. Juni eingeladen hatte. 28 Schulmänner hatten sich eingefunden und beriethen unter dem Vorsitze des Director Dr. Lehmann aus Marienwerder, unter dessen Leitung auch die Berathungen der zweiten Versammlung, zu der schon 40 Theilnehmer vom 7-9. October in Elbing zusammengekommen waren, gepflogen sind. Gegenstände von mehr provinziellem oder gar untergeordnetem Interesse will ich hier übergehen und mich auf das beschränken, was mit den Fragen über Gymnasialreform zusammenhängt. Hauptgegenstand war das Verhältniss der Schule und der Lehrer. Die künftigen Lehrer an höheren Schulen sollen die Wissenschaft und die Kunst des Unterrichts und der Erziehung theoretisch und practisch in frei mit der Universität verbundenen Anstalten lernen und üben; in Bezug auf pädagogische und didactische Bildung werden sie blos

وو

von practischen Schulmännern geprüft. Alle andern Prüfungen sollen wegfallen, aber auch keine Anstellung Statt finden, wenn der Candidat nicht die Befähigung für die obern Klassen wenigstens in einem Hauptfache nachgewiesen hat. Von einem Probejahr oder von provisorischer Anstellung darf nicht mehr die Rede sein. Die Wahl der Lehrer hängt von den Communal- und Kreisverbänden ab; dies scheint jedoch später dahin modificirt, dass die Designation eines Lehrers und so auch eines Directors, eines Schulrathes dem betreffenden Collegium notificirt und dasselbe aufgefordert werden soll begründete Einwendungen und Wünsche dieserhalb verlauten zu lassen. Ueber Gehalt u. s. w. sind die Wünsche den Schlesischen ziemlich gleich; neu ist dabei die Forderung, dass die Zahlung des Schulgeldes für alle Schulen aufhören soll. Ueber das Verhältniss des Directors zu dem Lehrern ist zweimal verhandelt; zuerst sprach die Versammlung die Ueberzeugung aus, dass dasselbe keinesweges durch die Worte er solle nur primus inter pares sein" sich ausdrücken lasse, dann aber ist durch förmliche Abstimmung die Frage: ist der Director primus inter pares? gegen 10 Stimmen verneint und einstimmig der Wunsch ausgesprochen, dass das Verhäitniss durch den Staat festgestellt werden moge. Die durch Director Dengel angeregte Frage über die Ferien: Soll, um das Schuljahr in möglichst gleiche Theile zu theilen, die Trennung desselben in zwei Semester, deren Beginn auf den ersten Montag im Angust und den ersten Montag im Januar fällt, unter Voraussetzung einer dem entsprechenden Aenderung der Universitäts- Semester, und hiernach eine gleichmässige Regelung der Ferien für alle höheren Schulen beantragt werden? ist mit 21 Stimmen gegen 10 bejaht. In Betreff des Verhältnisses der Gymnasien und der höhern Bürgerschulen siegte die Ansicht, dass beiderlei Anstalten in den höhern Klassenstufen nothwendig getrennt sein müssten, die untern Stufen beider konnten bei gehöriger Reform eine Vorbereitungsschule gemeinschaftlich bilden, also einen Stamm, aus welchem danu zwei gesonderte Zweige hervorgehen. Nur bei Wenigen (5) machte sich die Ueberzeugung geltend, dass eine gänzliche Vereinigung beider Schulen zweckgemäss sei, so warm auch Dir. Schulz von Braunsberg diese Meinung verfocht. Dagegen waren die Versammelten fast einstimmig darüber, dass beide höhere Schulanstalten eine gemeinsame Vorbereitungsschule haben müsste, die die Quarta des Gymnasiums und die entsprechende Klasse der höhern Bürgerschule einschliesst. Diese Vorbereitungsschule muss aber von der niedern Bürgerschule gänzlich getrennt sein. Das Wesen der Schulen wurde nach einem Antrage Dengel's als formulirt: trage Dengel's als formulirt:,, Höhere Bürgerschulen und Gymnasien sind Anstalten für allgemeine menschliche Bildung mit dem Unterschiede, dass das Gymnasium die klassischen Studien, die höhere Bürgerschule die durch Mathematik begründeten Naturwissenschaften und die neuern Sprachen mit ihrer Litteratur als Hauptbildungsmittel benutzt." Der grammatische Unterricht im Lateinischen soll, um für die cursorische Lectüre Zeit zu gewinnen, schneller beendigt

[graphic]

werden; die Nothwendigkeit der Exercitien wurde einstimmig anerkannt, die eigentlichen freien Aufsätze für die Secunda ebenso einstimmig verworfen. Ob die selben in Prima künftig verbleiben sollen, blieb nach einer längern Debatte unentschieden, weil sich eben so viel Stimmen dafür als dagegen erklärten. Die Zahl der Lehrstunden für die alten Sprachen soll beibehalten, dem Griechischen aber eben so viele als dem Lateinischen zuertheilt werden. Andere didactische Anträge z. B. über Wegfall des Hebräischen und der Philosophie, über das Geschichtspensum der Prima (neueste Geschichte von 1815 und Repetition des ganzen Gebietes) kamen nicht zur Besprechung; nur noch im Betreff des Turnens, das als integrirender Theil des Unterrichts anerkannt wurde, ist gewünscht, dass es in Verbindung mit der Wehrverfassung gesetzt

werde.

[ocr errors]

Ueber die Marienburger Versammlung hat Dr. Wesener von Culm in Heydemann's und Mützell's Zeitschrift II. 678-681 (vgl. Mager's Revue 1848. S. 296.) und der Vorstand des Vereins in einem besondern Drucke berichtet; über die Elbinger wird ein ausführlicher Bericht des Dir. Dr. Hertzberg erwartet. Interessant ist auch die Schrift Wünsche mehrerer Gymnasien und Progymnasien der Provinz Preussen in Betreff der Gymnasial-Reform. Zusammenge stellt von Dr. R. Skrzeczka, Director des Kneiphöfischen Gymnasii zu Königsberg" (16 S. 8.), welche ans den Gutachten der verschiedenen Lehranstalten gezogen sind. Es erscheint sehr wünschenswerth, dass auch in allen andern Provinzen ähnliche Zusammenstellungen gemacht werden.

4. Pommern. Nur die Lehrer der höhern Stadtund Bürgerschulen haben sich auf Director Scheibert's Anregung vom 13.-16. Juni in Stettin versammelt. Am 15. und einige Stunden am 16. wurde die Berathung mit dem (Stettiner) Gymnasium gemeinschaftlich gehalten. Die dabei gefassten Beschlüsse sind (abgeschen von dem die Berliner Conferenz betreffenden):,,1) Einem aus Bürgern, Schulmännern und Mitgliedern der Provinzial - Schulbehörden zusammengesetzten Erziehungsrathe ist die innere und äussere Leitung der höhern Lehranstalten zu überweisen. In diesem Erziehungsrathe treten die Lehranstalten an die Oeffentlichkeit, durch ihn bleiben und treten sie in Verbindung mit den Gemeindevorständen, den Staatsbehörden und den gesetzgebenden Gewalten. Aus den Provinzial-Erziehungsräthen bildet sich in geeigneten Perioden eine allgemeine Landes- Schul-Synode, um Gesetzesvorlagen im Bereiche der Schule zu begutach ten und auch selber Gesetzesanträge vorzubereiten. 2) Von den Schulamts - Candidaten ist eine wissenschaftliche Prüfung am Schlusse der Universitätsjahre, dann eine in der Regel zweijährige practische Ausbildung und dann nachher eine Prüfung von Seiten der Schule für die Tüchtigkeit zum Lehramte zu fordern. 3) Als wünschenswerth wurde erkannt, a) dass der Diensteid wegfallen möchte, b) dass der Amtsantritt eines Lehrers von dem Zeitpunkte an gerechnet

werden möchte, wo er in einer öffentlichen Schule beschäftigt wird, c) dass eine Revision der gesetzlichen Bestimmungen über das Verhältniss der Rectoren und der Collegen eintreten möchte." Vergl. die Berliner Zeitschr. f. d. Gymnasialwesen II. 661. fg. Ob auch die Pommerschen Gymnasien gemeinschaftliche Besprechungen veranstaltet haben, ist mir nicht bekannt geworden. (Fortsetzung folgt

Literarische Miscellen.

Von dem histor. -philologischen Bulletin der Kaiserl. Academie zu St. Petersburg sind uns neuerlich die Nr. 18-23 des Tom. V. zugekommen. Sie liefern ausser dem Schluss von Brosset's Bericht über

Georgische Urkunden (s. Intell. Bl. 1848. Nr. 42) namentlich Böhtlingk's kritische Bemerkungen zur zweiGrammatik, und zwar sowohl zu dem in russischer ten Ausgabe von Kasenbek's Türkisch-Tatarischer Sprache geschriebenen Original (Kasan 1846) als auch zu der von Dr. J. Th. Zenker herausgegebenen deutschen Uebersetzung (Leipzig 1848). Hr. B. arbeitete In Folge ganz eigenthümlicher Umstände musste er bisher vorzüglich im Gebiete der Sanskrit - Litteratur. sich, wie er selbst sagt, neuerlich dem Studium der sich, wie er selbst sagt, neuerlich dem Studium der Jakutischen Sprache zuwenden, und dies führte ihu nothwendig auf das Mongolische und Türkisch - Tatarische, weil es unmöglich war, die Jakutische Sprache, die keine Litteratur hat und überhaupt nicht geschrieben wird, wissenschaftlich zu verfassen und zu behandeln, ohne jene ihr verwandten Sprachen in Verglei chung zu ziehen. Wie diese letzten bisweilen aus dem Jakutischen Erläuterungen erhalten können, zeigen schon diese Bemerkungen. Verfasser und Uebersetzer werden Hrn. B. die Offenheit und etwas schroffe Form dieser zum grossen Theil sehr erheblichen Bemerkungen gewiss nicht übel denten, sollten sie ihm auch nicht überall Recht geben wollen. Hr. B. hat bereits eine Reihe jakutischer Texte (12 Bogen) drucken lassen, ein jakut.- deutsches Lexicon sollte eben die Presse verlassen, und eine Grammatik stellt er in nahe Aussicht. Es ist diese Sprache besonders darum von Interesse, weil sie sich von dem Hauptstamme abgetrennt hat, ehe Türken und Tataren den Muhammedanismus annahmen, so dass sie vou arabischem nnd persischem Einfluss ganz frei geblieben ist. Die Bemerkungen B's. laufen durch fünf Nummern hindurch. Daneben ist nur für weniges Andere Raum geblieben. Ein neuer Bericht Castrén's aus Irkutsk v. 22. Aug. 1848 betrifft die Umgegend des Baikalsee's, z. B. auch Kjachta, den Stapelplatz für den chinesischen Theehandel. Er schildert u. a. einen hölzernen Burjäten-Tempel nebst dem darin abgehaltenen (buddhistischen) Cultus und eine Unterhaltung mit dem dortigen Chamba-Lama oder Oberpriester, ferner Wohnung, Kleidung und Nahrung der Burjäten, auch den chinesischen Handelsort Maimatschin.

[merged small][graphic][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Bibliographie

des Neuesten im deutschen
Buchhandel.

Almanach de Gotha pour l'année 1849. 86. Année. Gotha, J. Perthes. In engl. Einb. n. 1 ; Prachtausg. geb. n. 2 Dobschall, J. G., Grundsähe der Schul- Disciplin. Ein Beis trag zur Fortbildung d. Volks Erziehungswesens. Für Volksschulen aller Art. 2. verm. u. verb. Aufl. Liegnig, Kuhlmey. 3/4 18 Elvenich, P. J., Pius IX., die Hermesianer u. der Erzbischof v. Geiffel. Offene Briefe. 2. Uufl. Breslau, Korn. geh. 1 of Fechner, G. Th., Nanna od. üb. das Seelenleben d. Pflanzen. Leipzig, Voß. geh. n. 1 f 22 ngr.

Gräße, J. G. Th., Handbuch der allgem. Literaturgeschichte zum Selbststudium u. f. Vorlesen. Ein Auszug aus des Verf. grös Eerem Lehrbuche der allgem. Literärgeschichte. 4. Bd. (Geschichte der Literatur der neuern u. neuesten Zeit.) 1. ft. Leipzig, Arnold. 2 (1-4, 1.: 14 )

Hamburger, W., üb. das Wesen der asiat. Brechruhr, u. die Behandlung derselben m. Secale cornutum. Leipzig, Arnold. geh. 21 ngr. Heffter, A. W., Lehrbuch d. gemeinen deutschen Eriminalrechtes m. Rücks. auf ältere u. neuere Landesrechte. 4. Aufl. Halle, Schwetschke u. Sohn. n. 22/f Hoffmann, B., Handbuch der Geographie. Nach den neuesten polit. Veränderungen u. vorzüglichsten Quellen. Leipzig, D. Wigand. geh. 1

Indications bibliographiques relatives pour la plupart à la littérature historico-géographique des Arabes, des Persans et des Turcs, spécialement destinées à nos employés et voyageurs en Asie. (Par Frühn.) St.-Petersbourg 1845. geh. n. 2 Krug, Ph., Forschungen in der ältern Geschichte Russlands. 2 Thle. St. Petersburg. Leipzig, Voss. geh. baar 4 f

genommenen,, Politischen Vorlesungen" des Verfassers dienen soll, den genügendsten Ausweis.

Ferner erschien so eben:

Geschichte des Jllyrismus, oder des südslavischen
Antagonismus gegen die Magyaren, nebst einem Vor:
wort von Prof. W. Wachsmuth. Preis 25 ngr.
Leipzig, den 4. Januar 1849.
Gustav Mayer.

Vollständig ist jetzt bei F. A. Brockhaus in Leipzig erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Handbuch der

[graphic]

chirurgischen Anatomie

Dr. Gustav Ross.

Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 26 Ngr.

Lange, L., Tabellen der Kirchen- u. Dogmen - Geschichte, in übersichtl. Zusammenstellg. der Hauptereignisse, m. besond. Rückficht auf Studirende bearb. u. bis zur neuesten Zeit fortgesegt. 2. verm. Aufl. Jena, Hochhausen. geh. n. 2/3 of Laube, H., die Karlsschüler. Schauspiel in 5 Akten. 3. verb. Aufl. Leipzig, Weber. In engl. Einb. m. Goldschn. n. 11, of Liebusch, J. G., pract. Anleitung zu verschied. Verbesserungen d. Räderwerks an Wind- u. Wasser-Mühlen. 2. verm. u. verb. Aufl. Hoyerswerda, Heinze u. Co. geh. n. 1 Middendorff, A. Th. v., Reise in den äussersten Norden u. Osten Sibiriens während der Jahre 1843 u. 1844 auf Veranstaltung der Kais. Akad. der Wissensch. zu St. Petersburg ausgeführt u. in Verbindg. m. vielen Gelehrten hrsg. Fl. Bd. 1. Thl.: Ueber die Sprache der Jakuten. 1. Lfg.: Jakutischer Text. St. Petersburg. Leipzig, Voss. geh. pro II. Bd. baar 6 f Monumenta Germaniae historica inde ab a. Christi 500 usque ad a 1500; auspiciis societatis aperiendis fontibus rerum Germanicarum medii aevi ed. G. H. Pertz. Tom. X. Scriptorum tom. VIII. Mit Inhaltsverzeichnisse der ersten 10 Bde. der Monumenta Germaniae ed. G. H. Pertz. Hannoverae, Hahn. Schrbp. n. 11 ; Velinp. n. 16 (1-10.: n. 1211 f; Velinp. n. 178%1⁄2 ) Müller, H. U., franzöf. Grammatik. 3. Abth. A. u. d. I.: Beiträge zur französ. Syntar m. besond. Rücksicht auf die Sprache der Romantiker. Jena, Hochhausen. geh. 1 f (1-3.: 2 f 33/4 ngr.) Mycielki, M., de juris offerendi origine. Berolini, Schneider et soc. geh. n. 12 ngr.

Steinbach, K. v., das deutsche Reich u. seine Staaten. Eine Stimme aus Sachsen. Leipzig, Breitkopf u. Härtel. geh. % Stoeckhardt, H. R., Hauboldi splendidissimi inter jurisconsultos recentiores philologi memoria. Oratio. Petropoli. (Lipsiae, Voss.) n. 1/3 f

Taschenbuch, genealog., der gräflichen Häuser auf d. J. 1849. 22. Jahrg. Gotha, J. Perthes.

[ocr errors]

In engl. Einb. n. 1% f Prachtausg. geb. n. 2% of

« ZurückWeiter »