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seiner Auferstehung noch 12 Jahre bei seinen Jungern und lehrt sie die Geheimnisse eines höhern Wissens. Sie und die heiligen Frauen treten der Reihe nach auf und legen Christo Fragen vor über Kosmogonie und Emanation, über Wesen und Hierarchie der Geister, über den Ursprung des Bösen u. a., die Christus beantwortet. Am Schluss die Darstellung einer Ceremonie, worin Jesus und die Jünger figuriren, vielleicht Abbild eines Stücks des gnostischen Cultus. Hr. Dulaurier giebt einige Proben seiner Uebersetzung, eine Stelle, die von der äussersten Finsterniss (,, welche ein grosser Drache ist") handelt mit ihren zwölf Abtheilungen, für verschiedene Höllenqualen, in jeder derselben ein Archon, der eine in Gestalt eines Krokodils, der andere wie eine Katze, der dritte wie ein Hund, der vierte wie eine Schlange u. s. f., die alle ihre mysteriösen Namen führen, als Charachar, Archaroch, Marchur etc., aber sie ändern ihre Gestalten und Namen stündlich. Ueber diesen finstern Raumen wachen Engel der obern Regionen, welche zu dieser Wacht über den Drachen bestellt sind von IEOY dem ersten Menschen, dem Wächter des Lichts, dem Dekan der ersten Ordnung." In der zweiten Stelle nennt Jesus den IEOY,,Vater meines Vaters." Diese Stelle hat noch bei weitem mehr eine apokalyptische Form als die erste. Es kommen darin viele mysteriöse Gottesnamen vor, u. a. auch IAC. Möge das ganze Buch nun bald dem Publicum übergeben werden. Mohl's Vortrag in der Jahressitzung, der den Kern des JuliHeftes ausmacht, weicht diesmal ab von der mehrere Jahre eingehaltenen Gewohnheit, einen Ueberblick der Fortschritte der orientalischen Studien zu geben; in seiner beredten und umsichtigen Weise legt er dar, wie jetzt der vortheilhafteste Zeitpunkt eingetreten sey für Reisen in den Orient, wenigstens in die meisten Länder des Orients, wie die Gefahren für Reisende zwar nicht aufgehört, aber doch sich gemindert haben und wie. diese Länder den Europäern in jeder Beziehung zugänglicher geworden sind. Slane hat mit Musse die Bibliotheken der Moscheen in Constantinopel untersucht, Hodgson die der buddhistischen Klöster in Nepal, Layard ist glücklich aus den Bergen der Bakhtiaren, Gabet und Huc aus Tibet zurückgekommen. Man müsse aber jetzt auch keine Zeit verlieren, um überall noch den reinen orientalischen Geist und die von ihm niedergelegten Schätze anzutreffen. Er rühmt die europäischen Regierungen, die, wie die französische in den letzten Jahren, für wissenschaftliche Erforschung des Orients grosse Anstrengungen gemacht haben, er deutet aber auch auf die geschehenen Missgriffe, auf die unzureichende Vorbildung der Missionare u. dgl., und stellt sehr beachtenswerthe Rathschläge auf. Vor allem warnt

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er, die Reisepläne nicht zu sehr auszudehnen, es sey nicht mehr Zeit, die grossen Landstrassen zu ziehen, das müsse man den Touristen überlassen, die niemand anders als sich selbst Rechenschaft zu geben haben, der wissenschaftliche Reisende müsse sich jetzt auf erschöpfende Durchforschung eines begränzten Terrains wenden, worin er eine Zeitlang seinen Wohnsitz nimmt, und zwar nur nachdem er zu Hause schon soviel möglich die Kenntniss der Sprache und Geschichte des betreffenden Volkes und damit das intimste Interresse an seiner Aufgabe gewonnen hat. Weiter dringt Hr. M. besonders noch auf eine angemessene Publication der Resultate, eine solche nämlich, die die Nutzung derselselben dem Privatmann nicht unmöglich macht. Er weist nach, wie man den Preis solcher Werke in der letzten Zeit wohl dreimal so hoch getrieben hat, als es nöthig war. Er schlägt vor, eine einzige und permanente Commission für diese Angelegenheiten zu errichten, die über die einzelnen Reisepläne, über die Wahl der Reisenden und über die zweckmässige Publication der Reisewerke nach einheitlichem System ihre Gutachten abzugeben hätte. Nach dem politischen Umschwunge, welcher eingetreten seit diese Worte gesprochen wurden, ist es diesen wissenschaftlichen Hoffnungen und Plänen wohl beschieden, nur im Gefolge materieller Interessen sich geltend machen zu dürfen. Möge man sie dann wenigstens nicht übersehen, sie werden. ihre fördernde Rückwirkung auf die in den Vordergrund getretenen Interessen nicht verfehlen. Im August führt Julien von der Fremdenwelt der Chinesen diesmal Indien Thien-tschu vor, mit einer Einleitung über die Schreibung indischer Namen bei den Chinesen und deren Regulirung, wie er sie Aus dem September haben wir versucht hat. zu erwähnen Bianchi's Notiz über den türkischen Staatskalender all für das J. 1263 H. (= 1846 -47), welche erst in dem folgenden Jahrgange 1848 (Jan. und April- Mai) beendet wird. Da dies der erste Kalender dieser Art ist, der in der Türkei erschien, und wir bisher keine vollständige und authentische Uebersicht der seit D'Ohsson's und von Hammer's Nachrichten so vielfach veränderten und reformirten osmanischen Staatsverfassung und Verwaltung hatten, so finden wir die reichlichen Auszüge, welche Hr. B. daraus mittheilt, völlig gerechtfertigt. Diese Auszüge bestehen hauptsächlich in der unverkürzten Liste der sämmtlichen Hof- und Reichsbeamten im Civil und Militär, so dass die Namen der Würden, Titel und Aemter, sowie die geographischen Namen auch türkisch angegeben sind, was um so zweckmässiger ist, da viele dieser Namen ganz neu sind, oder ihre Bedeutung verändert haben.

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(Der Beschluss folgt.)'

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ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG

Monat April.

Patristik.

1849.

Die clementinischen Recognitionen und Homilien, nach ihrem Ursprung und Inhalt, dargestellt von Dr. Adolph Hilgenfeld, Licentiat und Privatdocent an der Universität Jena. gr. 8. XII u. 340 S. Jena, Hochhausen. 1848. (1/2 Thlr.)

Während die kritische Behandlung der Geschichte

Halle, in der Expedition der Allg. Lit. Zeitung.

ältern Inhalt gegenüber einen ganz unverhältnissmässig kleinen Umfang haben, und zeigt ebenso auch innerhalb dieses letztern wiederum so viel von den Homilien Verschiedenes, hinter ihnen Zurückliegendes, dass es nicht aus diesem abgeleitet, die Schrift mithin nicht begriffen werden kann, wenn sie blos eine spätere Ueberarbeitung der Homilien seyn soll. Schon durch dieses Letztere, schon dadurch, dass die Rekognitionen eine Masse ganz eigenthümlichen, in den Homilien nicht einmal mehr angedeuteten archaistischen Stoffes enthalten, ist die bisherige Ansicht widerlegt; das Verdienst aber, darauf zuerst aufmerksam gemacht zu haben, hat die hier von uns angezeigte Schrift; sie beweist, dass die Homilien wenigstens die Hauptmasse des Inhalts der Rekognitionen zu ihrer Voraussetzung, dass die an das Kirchliche und den spätern Monarchianismus sich annähernden Einschiebsel in die Rekognitionen ihre ältere den Klementinen vorausgehende Gestalt fast ganz unberührt gelassen haben; sie zerlegt ebenso diesen ältern Stamm der Schrift wieder in mehrere, sowohl in Bezug auf Zeit als auf Inhalt unter einander verschiedene Schichten, und weist in diesen zum Theil Ueberreste der anderweitigen, sonst fast nur noch dem Namen nach bekannten altebionitischen Litteratur nach. Allein ob der Vf. nun hier, bei diesem gewagten Versuch, in den Rekognitionen Bruchstücke nicht vorhanden gewesener ebionitischer Schriften aufzufinden, auch überall das Richtige getroffen, ist eine andere Frage, mit deren Untersuchung eine Beurtheilung seiner Schrift schon deswegen hauptsächlich sich beschäftigen muss, weil sie selbst auf diese Rekonstruktion ebionitischer Litteratur am meisten Werth und Gewicht gelegt hat.

des Urchristenthums sonst fast auf jedem ihrer Schritte den Mangel an historischen Urkunden, den Verlust so vieler gerade der sprechendsten und signifikantesten Erzeugnisse dieser Periode zu beklagen hat, befand sie sich bisher bei einem einzelnen Zweig derselben, bei der klementinischen Litteratur, in dem entgegengesetzten Falle, der Quellen zu viel zu haben, sofern sie, durch den innern Gehalt und die vollendete Form der klementinischen Homilien zunächst von diesen als der Hauptschrift dieses Litteraturkreises angezogen, mit den ihnen parallel stehenden Rekognitionen nichts Rechtes anzufangen wusste. Die Homilien galten wegen der strengen Einheit und Konsequenz, durch die sie sich auf den ersten Anblick auszeichnen, als ein Originalwerk aus einem Guss; die Rekognitionen konnten diesen Anspruch auf Originalität wegen des verschiedenartigen Charakters ihrer Bestandtheile nicht machen, und zudem boten sie Partien genug dar, welche den Homilien gegenüber eine Rückkehr aus dem Ebionitismus zur Annäherung an die Kirchenlehre oder doch einen Fortschritt zum spätern Monarchianismus (Arianismus) hin zeigen; was war mithin bei den vielen Punkten, die sie andrerseits mit den Homilien gemein haben, natürlicher, als in ihnen eine vom Judenchristenthum sich mehr und mehr entfernende Ueberarbeitung der Homilien zu erblicken? Dieses konnte freilich nur geschehen, so lange man sich eben blos an diese beiden das Ganze der Rekog- Das Journal der Asiatischen Gesellschaft in nition bei Weitem nicht erschöpfenden Bestandtheile derselben, an ihre über die Homilien hinausgehenden Elemente einer-, an die mit diesen gemeinschaftlichen andrerseits hielt, denn eine genauere Betrachtung zeigt, dass jene spätern, besonders arianischen Interpolationen dem übrigen viel

(Die Fortsetzung folgt.)

Paris.

Journal Asiatique etc.

(Beschluss von Nr. 72.)

An der Spitze stehen der Grossvezir belo

dann folgen شیخ الاسلام und der Mufti oder

,

die Minister oder, der oberste Gerichtshof,
der oberste Gerichtshof,
die Collegien für den öffentlichen Unterricht und
für das Heerwesen, die Admiralität, das Ar-
senal, die Finanzen,
die Finanzen, Ackerbau, die Münze,
die Polizei, die Beamten des innern Palastes
Lo mit dem Obersten der Eunuchen an der
Spitze, der jetzt den Titel

بین هایون

führt (ehemals Kyslaragha), und die ersten Würden der Leibgarde des Sultans. Hierauf die Bureaucratie der Ministerialverwaltung & (früher in anderer und engerer Bedeutung), die Militairbehörden, die gerichtlichen Behörden

Zuerst 9 Werke, die Hr. J. aus eigner Ansicht kennt oder von denen er sicher weiss, dass sie noch jetzt existiren, voran das bekannteste Fokue-ki von Fa-hien, der zu Anf. des 5. Jahrh. Indien bereiste, das zweite von Hoei-seng, welches Neumann in den „, Pilgerfahrten buddhistischer Priester" 1833 übersetzt hat, Nr. 4, das ausgedehnteülemiste und bedeutendste von allen, aus dem 7. Jahrh., welches Hr. J. übersetzen will, u. s. w. Dann noch 13 Werke, die man bis jetzt nur aus Anführungen kennt, an deren Auffindung aber Hr. J. nach seinen bisherigen Erfahrungen nicht verzweifelt. Das Doppelheft Nov.-Dec. giebt den Schluss der muhammedanischen Rhetorik von Garcin de Tassy, handelnd von den Räthselformen, ein schwieriges Capitel, obwohl ohne höheres Interesse, und von den Entlehnungen oder Plagiaten. Fresnel theilt eine auf Malta befindliche, schon im 1. Bde. der Fundgruben von Italinsky besprochene Grabschrift in gezierter kufischer Schrift mit nebst der Lesung des Maroniten Fâres Schidyak, Prof. an d. Universität auf Malta. Die Inschrift ist aus dem Jahre 569 H. = 1174 Chr. Die Lesung ruht auf fester Den Schluss dieses Jahrgangs Sprachkenntniss.

oder

durch alle Provinzen. Dazu die in Constantinopel residirenden Patriarchen (d. griech., armen., armen.-katholische, griechisch-katholische) nebst dem Gross - Rabbiner. Ferner eine Tabelle der General - Gouverneure und anderer Provinzialbehörden, die Gesandten und Consuln der Pforte bei den europäischen Mächten und die in Constantinopel residirenden auswärtigen Gesandtschaften. Endlich der Münzcours, der Postencours und Ankunft und Abgang der Dampfschiffe. Ehe noch die Notiz bis zu Ende gedruckt war, erhielt Hr. Bianchi den Staatskalender für 1264 (1848),

und fügte einige Bemerkungen bei über die darin vorkommenden neueren Angaben und Zuthaten, wie auch einen ihm mitgetheilten türkisch geschriebenen Aufsatz über die Reformen im türk. Reich, mit franz. Uebersetzung. Beide Kalender liegen auch uns vor. Der für 1263 hat 177 S. kl. 8., der andere 242 S. 12. Letzterer ist enger gedruckt; die Zuthaten aber sind für uns meist von keinem Belang. Ein Kalender für 1847 ist auch in Constantine erschienen, lithographirt in der dort gewöhnlichen Schrift, jedoch kein Staatskalender, sondern mit Beigaben, die mehr auf die Bildung der muhammedanischen Bevölkerung berechnet sind. Er wird in dem Septemberheft des Journals, bei welchem wir stehen, besprochen. Ebendaselbst giebt Cotelle ein leichtes mechanisches Verfahren an die Hand zur Reduction eines Datums der Hig'ra auf das entsprechende Datum der christlichen Zeitrechnung und umgekehrt. Es ist eigentlich von einem arabischen Gelehrten (in Tunis), Namens Soliman el- Haraïri, erfunden und hier in französischer Sprache mitgetheilt. October: Stan. Julien giebt bibliographische Nachweisungen über chinesische Berichte von Reisen nach Indien und nach dem Si-yü, d. h. den Ländern im W. und N. China's aus dem 5-18. Jahrh.

bildet eine grössere Arbeit Munk's über die in Marseille gefundene phönicische Inschrift, mit demselben Facsimile, welches zu Saulcy's Abhandlung für die Academie angefertigt wurde. Hr. M. hat es

Es

nach dem in der Pariser Bibliothek befindlichen Gypsabdruck vervollständigt und verbessert. ergiebt sich, dass Judas' Abbildung in einigen Stellen ungenau, seine Umschrift aber mehrfach fehlerhaft ist. In graphischer Hinsicht hat Hr. M. z. B. die Buchstaben und genauer unterschieden, Z. 12 zu Anf. steht deutlich. Die Abhandlungen von Sauley und Barges über die Inschrift hat Hr. M. noch berücksichtigen können; die Movers'sche Arbeit ist erst in einem Postcriptum nachträglich besprochen. Mit den von Hrn. Munk vorangeschickten allgemeinen Grundsätzen der Entzifferung und Auslegung phönicischer Inschriften können wir uns nur einverstanden erklären. Mit Recht fordert er von dem Ausleger dieser Inschriften, dass er „,le sentiment de ces langues" besitze; öfter hat er dieses Sprachgefühl, das bei ihm mit einer grossen Belesenheit verbunden ist, dem fahrigen Herumtappen andrer Ausleger mit Glück entgegengesetzt. Nur hat das Sprachgefühl immer etwas Subjectives, und verschiedene Individuen, mögen sie auch in solcher Hinsicht gleichbegabt seyn, haben doch zu

Besuch in einer Fabrik von Schnitzwaaren in El

der Vf. statt si corrigiren lå, dies durch Muschel übersetzen (;) und kleine Münze, Cauri, verstehn: eine sehr unglückliche Conjectur, denn jene erstere Lesart steht in diesem öfter angeführten Musterverse durchaus fest, auch heisst

دهقان

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يبق

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عن

am

weilen verschiedene sentiments. Wenn wir hierWenn wir hiernach die Erklärungen des Vf.'s mit den von Movers aufgestellten vergleichen, so müssen wir das Rechte oder das Wahrscheinlichere zuweilen auf letzterer Seite finden. Aber gewiss hat auch Hr. Munk öfter das Richtige gesehn, und zwar mitunter gerade in sehr schwierigen oder für die Auf- hier nicht pauvre villagevis", wie Hr. G. fassung der ganzen Inschrift sehr wesentlichen Dingen. Wir müssen z. B. glauben, dass er bei dem schwierigen n p (s. besonders Z. 13) die Erklärung auf den rechten Weg gewiesen hat *), und was die Geltung und Bedeutung der Inschrift betrifft, sos ehenauch wir darin einen von den Priestern des Baalstempels unter Autorität der Ortsbehörden (nicht der karthagischen Sufeten) aufgestellten Tarif über Antheile und Geldabgaben, die sie bei dargebrachten Opfern erhoben, nicht eine Feststellung der Preise der Opferthiere. Auf das Einzelne können wir hier nicht weiter eingehen. Jahrg. 1848. Januar: Natalis Rondot, une promenade dans Canton, ein lebendiges, wenn auch flüchtiges Bild einiger Hauptstrassen Cantons, Besuch in einer Lackfabrik und anschauliche Beschreibung der Arbeiten darin, darauf ein Thee bei einem chinesischen Arzte, wo die Opiumpfeife nicht fehlt, und endlich der fenbein, Sandelholz, Perlmutter, Schildpatt u. dgl. Eine Kugel von köstlichem siamesischen Elfenbein mit 17 beweglichen Kugeln inwendig, eine immer kleiner als die andere, eine Arbeit, woran ein Arbeiter 32 Monat geschnitzt hatte, wurde für 20 Piaster oder 110 Francs feilgeboten. Der Aufsatz hat nicht nur industrielles, sondern auch sprachliches Interesse, indem die Namen der besprochenen Sachen im Dialect von Canton mitgetheilt werden. Verzeichniss der von d'Ochoa auf einer wissenschaftlichen Reise nach Indien gesammelten indischen (sanskr., mahratt., guzarat., pendschab., hind. und prakrit.), arabischen, persischen und hindustanischen Handschriften, nebst einigen lithographirten Drucken, redigirt von Reinaud. Ein Supplement dazu Febr. S. 199 ff. Februar: Garcin de Tassy giebt als Nachtrag zu der Rhetorik nun auch die Prosodie und Metrik der muslimischen Sprachen, hauptsächlich nach den Hadâiku-l-balaghat. (Fortsetzung und Schluss im März, April—Mai.) Er hat ausser dem Arabischen, Persischen und Hindustani hier auch das Türkische berücksichtigt. Der Vf. stellt die Metrik nach dem System der Araber dar, und dies hat seinen Nutzen, wenn es gilt, dieses System kennen zu lernen. Aber dass es nicht leicht ist, auf diesem Wege sich eine feste Sicherheit in der Metrik zu erwerben, beweist das Beispiel des Vf.'s, welcher durch seine Bemerkungen im April Mai S. 374 Note 3 und 4 kund giebt, dass er selbst das einfache Mutakârib missverstand. Von andern Versehen, die wir beim Durchlaufen der Arbeit bemerkten, mag nur Folgendes angeführt werden. In einem Verse März S. 220 will

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zu Gunsten seiner Conjectur übersetzt. April Mai S. 347 ist eine falsche Uebersetzung aus Humbert's Anthol. aufgenommen, we of heisst nicht,,avec franchise." Ebend. ist Macari zu schreiben f. Mucri, S. 352f. Das FebruarHeft enthält noch zwei für die Religionsgeschichte des Orients wichtige Aufsätze: Catafago's Notiz über das Buch der Feste", eine Geheimschrift der Nofsairier, mit Auszügen daraus, das Weihnachtsfest und das Nauruz oder das Fest der Frühlingsnachtgleiche betreffend, und Alex. Chodzko über den Deismus der Wahâbi's nach ihren eignen Aussagen, mitgetheilt aus einem handschriftlichen Reisebericht des letzten persischen Gesandten französischen Hofe Mirza Muhammad 'Ali Khan; es ist eine unter den Wahâbi's sehr geschätzte Abhandlung, arabisch geschrieben und von Hrn. Ch. übersetzt. Noch giebt Hammer - Purgstall Notiz von 20 Bibliotheken, die im Orient bestanden, als Nachtrag zu Quatremère's Abhandlung „sur le goût des livres chez les Orientaux.” Aus dem März ist nur noch zu erwähnen Fresnel's dissertation sur le Schari des Egyptiens et le Souf des Hébreux. Er behauptet dass schari wirklich das altägypt. Wort für arundo oder iuncus oder eine bestimmte Art davon gewesen, welches sich, wie das oft mit alten Wörtern gehe, nur in dem Nomen propr. erhalten habe, und dass o nicht alga marina bedeute, weil man danach jedes Meer beneunen könne, sondern Süsswasser - Rohr, wie es jetzt am Meere in der Ghubbet-el-buss (d. i. RohrBai) an der Ausmündung des an Rohrgebüsch reichen Thales Ghubeibeh sich finde und in alter Zeit an diesen Küsten gewiss häufiger gewesen sey, als sie noch mehr Süsswasser gehabt. In dem Doppelheft April Mai steht ausser dem, was wir schon erwähnt haben, der Anfang von Defrémery's histoire des Seldjoukides nach dem Tarikhi guzidah (Fortsetzungen im Sept. und Oct., der Schluss im Jan. 1849). Der Abschnitt dieser bekannten persischen Chronik, welchen Hr. Defr. übersetzt, ist weniger ausführlich, als der entsprechende Theil des Mirkhond, den Vullers edirt hat; aber er enthält dennoch Manches, was Mirkhond verschweigt, und der Uebersetzer hat durch die beigegebenen meistens historischen und geographischen Anmerkungen und durch die Benutzung andrer Quellen cine reichhaltige Monographie über die Geschichte der Selg'ukiden zu Stande gebracht. Bekanntlich gab es drei Dynastien dieser Familie. Die erste herrschte in Iran, 14 Fürsten in 161 Jahren von

*) S. die Rec. der Movers'schen Schrift oben Nr. 67 u. 68 unserer A. L. Z.

würde gern auf einige Stellen dieses interessanten Berichts näher hinweisen, wenn er nicht auf den Schluss seiner Anzeige zueilen müsste. September: Vorerst eine interessante Abhandlung Reinaud's über die Kriegskunst der Araber im Mittelalter. Wir sind. Hrn. R. auf ähnlichem Felde schon früher begegnet in dem mit dem Artillerie - Capitän Favé edirten Werke über das griechische Feuer und die Erfindung des Pulvers. Der Vf. erwähnt zuerst die noch vorhandenen oder doch dem Titel nach bekannten Werke der Araber über den Ge

429 H. an; die zweite in Kermân, 11 Fürsten von
433-583 H.; die dritte in Rûm, gleichfalls 11 Für-
sten von 480-700 H. Die beiden letzten Dynastien
sind von Mirkhond ganz kurz abgethan. Ein ähnli-
ches Verhältniss findet im T. guzidah statt, so dass
Hr. Defr. diese dürftigen Abschnitte ganz übergeht und
dafür das Cap. über die Ismaili's in Iran übersetzt.-
Juni: Tschorapantchaçat, das (zum Theil von Boh-
len und Gildemeister edirte) erotische Gedicht Cau-
rapanćâçika, Sanskrit - Text, Uebersetzung und
Anmerkungen von Ariel in Pondichery, hier voll-
ständiger (118 Slokas) als früher, nach zwei Hdschrr.
in Grantha. Die Anmerkungen sind in 5 Partien
getheilt: 1) die beiden Handschriften, 2) Bemer-
kung über das cerebrale ! (Ir), das die nordindi-
schen Hdschrr. nur im Veda kennen, das aber in
Grantha - Hdschrr. und im Telugu häufig ist, 3) Va-
rianten, 4) über das Gedicht und den Dichter,
5) über einzelne Stellen. Hierauf folgen: die 42
Lehrsätze des Buddha, aus d. Mongolischen über-
setzt von Gabet und Huc. Juli: Du Caurroy,
législation musulmane sunnite, rite Hanéfi, der er-
ste Artikel einer sehr ausführlich angelegten und
systematisch gegliederten Abhandlung über das
muhammedanische Recht nach den hancfitischen
Rechtsbüchern, nur erst den Anfang des Abschnitts
vom Eigenthum enthaltend. Weiter ein paar Briefe
über Aegypten von Arist. Rey auf seiner Durch-
reise nach Singapore geschrieben, kurze und scharfe
Federstriche, die fast alles als hässlich und mise-
rabel darstellen; sie betreffen Alexandrien, Kairo,
die Natronseen und eins der syrischen Klöster.
Zwei kleine Aufsätze von Natalis Rondot handeln
der eine von den Münzen (spanische Piaster, Rup-
jen, holländische Duyt's, chines. Kupfermünzen)
und andern Dingen, besonders Stoffen und Cauri's,
die an Geldes Statt im indischen Archipel coursi-
ren; der andre von den Längenmaassen in Cochin-
china. Ein Brief Catafago's an Mohl bespricht ein
zweites Werk der Nufsairi's, das in seine Hände
gekommen (s. oben Febr.). — Die politischen Er-
schütterungen des Jahres 1848 mussten auf die In-
stitute des Friedens, zu denen namentlich auch ge-
lehrte Gesellschaften gehören, einen mehr oder min-entstanden ist.
Die Asiatische
der nachtheiligen Einfluss haben.

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genstand, geht dann die verschiedenen Waffen und Kriegsmaschinen der Araber durch, handelt von der Reitkunst derselben, von den Truppengattungen, von Sold und von Belehnung der Soldaten. Es folgt die Geschichte des falschen Al-Fadhl unter der Dynastie der Beni-Haffs in Afrika im J. 681 H., als Probe eines handschriftlichen Geschichtswerkes; arab. Text, Uebersetzung und Anmerkungen von Cherbonneau. October: Dulaurier, Auszug aus der Chronik von Michael dem Syrer, aus dem Armenischen übersetzt mit Anmerkungen, erster Artikel, Specimen einer beabsichtigten Ausgabe dieser Chronik. Nov.-Dec.: Adrien Royer, fragments du Humaïoun-Numèh, türk. Text nebst Uebersetzung. Gust. Dugat, Antar in Persien, übersetzt aus Caussin's Extraits du roman d'Antar. Hr. Bargès giebt eine Notiz über die Juden in Oran und über die Art, wie sie das Hebräische aussprechen, Fragment aus seinem Reisetagebuch, das er u. d. T. Souvenirs de la province d'Oran herausgeben will. Catafago macht Mittheilung über ein kleines handschriftliches Werk der Secte der Ismâili's, handelnd von den Wundern und Weissagungen des Alten vom Berge. Hammer – Purgstall kritisirt einige in der türkischen Staatszeitung gebrauchte Wörter, z. B. für Wissenschaften, Las für Mitglieder einer Gesellschaft, so auch einige Wörter aus den romanischen Sprachen, wie Commandant, vapor (für Dampfschiff), fabrica, sogar eine Verstümmelung aus magazin, während doch letzteres erst aus dem gut arabischen Worte Biot weist nach, dass die

Chinesen in ihren Schriften nicht nur, wie längst Gesellschaft zu Paris war im steigenden Flor, die bekannt, Beobachtungen von Kometen, MeteorsteiRegierung hatte ihr eben wieder Unterstützun- nen, Nordlichtern erwähnen, sondern auch die sogen. gen zugesagt, die Reise von Schulz sollte endlich Fata Morgana oder mirage, Dunstfiguren von Thürauf Kosten der Gesellschaft gedruckt werden, ebenso men, Mauern, Wagen u. dgl. an der Meeresküste. die beiden letzten Bände der Geschichte von Kasch- Sie glauben, dass die fabelhafte Schlange Schin mir, als die Februar - Revolution es räthlich machte, sie aushauche. Am Schluss eine Notiz von H. Codiese Unternehmungen nochmals beiseit zu legen telle über den Ursprung des talismanischen Wortes und vorläufig nur das Journal aufrecht zu erhalten., das man auf arabischen Briefen und auch Auch darin litt die gewöhnliche Ordnung der Gesellschaft eine Störung, dass die jährliche Generalversammlung, die sonst im Juni stattfindet, diesmal erst im August abgehalten werden konnte und der Bericht darüber im August-Heft zu lesen ist. Mohl schöpft schon wieder Hoffnung und schildert in gewohnter Frische die Thätigkeit der Orientalistenwelt während der letzten zwei Jahre.

Ref.

als Siegel-Inschrift findet. Es sind die vier geraden Zahlen (~=2, J=4,,=6,78) aus einem die 9 Zahlen-Einer enthaltenden talismani

. خاتم أبي سعيد schen Viereck, dem sogen

Reinaud, monuments musulmans T. II p. 252. Hr.
C. nahm seine Notiz aus einer Handschrift, die er
in Tunis sah.
E. R.

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