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Caussin de Percevalah

0.

edirt. Slane nimmt Kosegarten öfter gegen Lee in Schutz. Eine Abhandlung von Worms über Territorialrechte in muhammedanischen Ländern (mit einigen bisher noch nicht edirten Texten aus arabischen Rechtsbüchern) ist erst im folgenden Jahrgang abgeschlossen. Memoire über den arabischen Kalender vor der Zeit des Islam stellt die Hypothese auf, dass die Araber seit dem J. 412 nach Chr. ihr Mondjahr durch einen jedem dritten Jahre angehängten Schaltmonat mit dem Sonnenjahr auszugleichen suchten, bis dies von Muhammed im 10. J. der H. wieder abgeschafft wurde. Der Vf. versteht nämlich das Wort Koran Sur. 9, 37 von jener Einrichtung. Die Hypothese ist mit Geschick aufgebaut, aber schwerlich haltbar. G. de Tassy hatte im vorigen Jahrg. 1842 eine apokryphische Koransure der Schiiten an's Licht gezogen, welche im Dabistan mitgetheilt wird. Mirza Kasembeg in Kasan giebt jetzt diese Sure vollständig mit den im Koran gewöhnlichen Lesezeichen. Sie führt die Aufschrift. Hr. K. giebt zugleich Nachricht von den Ansichten der Schiiten über die Redaction des Koran, über die Stellen, die sie durch Othman corrumpirt glauben und wo sie Beziehungen auf 'Ali finden. Bisher hat man noch wenig auf die schiitische Koranerklärung geachtet. Jene Sure hält Hr. K. mit Recht für untergeschoben, G. de Tassy spricht sich dagegen in einer nachträglichen Bemerkung schwankend aus. Garcin de Tassy fand neuerlich die Notiz, dass Sa'di die ersten hindustanischen Verse verfasst haben soll. Obwohl diese Notiz nur in einem der jüngsten biographischen Werke vorkommt und demnach mit Recht noch in Zweifel gestellt werden kann, zumal die angeführten zwei oder drei Verse nichts Charakteristisches haben, so lässt sich doch auch etwas zu Gunsten der Nachricht sagen. Von dem persischen Dichter Khusrau von Dehli, der noch Zeitgenosse Sa'di's war, sind ebenfalls Verse in hindustan. Sprache überliefert. Nur war er eben in Indien geboren. Sa'di war indess auf Sa'di war indess auf seinen Reisen in Indien, er schildert im Bostan seinen Besuch in Somnath, auf welchen sich auch jene Verse beziehen sollen. Vgl. Mirkhond Ghaznew. S. 74. Newbold meldet nun später aus Indien in einem Briefe an G. de Tassy (im Jahre 1843 Nov. S. 365), dass der noch lebende ihm persönlich bekannte Urheber jener Notiz Schâh Kamâl dieselbe nochmals bekräftigte und das biographische

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Werk, dem er sie entnahm, das aber freilich nur einige Decennien alt ist, nach Europa senden will.

Jahrg. 1844 (4. série, T. III. IV) bietet mit den beiden nächstfolgenden Jahrgängen stückweise Burnouf's analytischen Commentar über die Zend-Texte, welche von Homa handeln, nämlich Yaçna Abschn. 9, in Burnouf's lithographirter Ausg. S.3846. (Vgl. dazu F. Windischmann über den Somacultus der Arier in den Abhandl. der K. Baierschen Akad. Th. IV.) Man kennt die gründliche Art B.'s, diese Texte zu behandeln, aus dem Comm. sur le Yaçna und aus früheren Bänden des Journals, es tritt jetzt eine häufigere Benutzung der Veda's hinzu, sowie ein neuer Zuwachs von handschriftlichen Mitteln. Jedem S. des Textes ist zunächst die Sanskrit-Uebersetzung des Neriosengh, die eigne Uebersetzung und die Anquetil's beigegeben. Der Commentar beschäftigt sich zuerst mit der Kritik des Textes, dann folgt die Analyse, überwiegend lexicalisch, wie dies der dermalige Stand der Forschung erheischt, doch hie und da auch grammatisch und sachlich. Das Grammatische hat zur Zeit noch ein

eigenthümliches Interesse der Neuheit. B. spricht über die Verwechselung des Accusativ und Nominatiy (T. VII. 1846 S.8 u. 21), ein Zeichen des verfallenden Organismus, wenn auch zum Theil durch die Abschreiber verschuldet, über Verkürzung der Endvocale in mehrsylbigen Wörtern, während sie in den einsylbigen die Länge bewahren (ebd. S.61), über Zusammenziehung der Endvocale der Wörter mit dem folgenden anlautenden Vocal, eine Art Sandhi (S. 62), über Construction der Verba sensus mit dem Genit. wie im Griechischen (S. 64), u. A. ebend. S. 69. 249. 253 und früher T. IV, 1844 S. 472, 479, T. V, 1845 S. 257. Im T. IV. S. 475 erklärt sich B. für die Combination Bopp's (Nal. S. 201), dass Gemschid z. Yimo khshaeto ind. Yamas der Glänzende, Sohn des Vivasvat d. i. der Sonne. Ebend. S. 491 ff. identificirt er den Thraètaona der Zendsage mit dem Trita der Veda's (vgl. die nachträgliche Bemerkung T. V. S. 120) und mit dem Feridun der persischen Sage: eine Combination, welche Roth (Ztschr. der D. Morgenl. Ges. 1848 S. 216 ff.) so fruchtbar gemacht und geistreich ausgeführt hat. T. VII, 1846 S. 135 ff. versucht B. eine neue Erklärung des Namens Zendavesta. Herbelot's Erklärung lebendiges Wort" ist oberflächliche Deutung nach dem Neupersischen und gewiss falsch. Joseph Müller führt Avesta auf pehl. Po rück, was heissen könnte,,id quod constitutum est,

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le texte" (Journ. As. 1839 Apr. S. 297). B. findet B. findet in dem Jescht des Serosch Sect. X. (Cap. 63 des Yaçna) die Wörter zañtu und vidya neben einander. zañtu heisst sonst Stadt" (ein Ort wo mindestens 30 Familien leben, wie Neriosengh einmal erklärt, was immerhin mit zan oder gan,, zeugen" und mit neupers. 8; zindah,,lebendig" zusammenhängen mag), das entsprechende Pehlwi-Wort auch „Sprache der Städte". Vidya ist,,Wissen, Wissenschaft", wie im Sanskrit. Neriosengh setzt für die ses (oder vielmehr für das entsprechende Wort in der Pehlwi-Uebersetzung) avista, für jenes ganda, was bei ihm,, Buch" bedeutet, so dass er mit seinem Avistaģañda an der citirten Stelle den Zendavesta gemeint und diesen Namen also wohl durch "Buch des Wissens" gedeutet hat. Jedenfalls bedarf auch diese Erklärung noch der weiteren Begründung. - Sonst sind in dem Jahrg. 1844 die historischen Aufsätze überwiegend. Es fangen hier die Fragments arabes et persans relatifs à l'Inde von Reinaud an, welche im Jahrg. 1845 beschlossen und in unsern Blättern bereits besprochen sind (A.L.Z. 1847 Febr. Nr. 45 f.). — Slane übersetzt die Autobiographie des Ibn Khaldûn, welche dieser seiner Geschichte der Berbern angehängt hat, wichtig als Bildungsgeschichte eines so gelehrten und gewandten Staatsmannes, wichtig auch für die Geschichte seiner Zeit (14. Jahrh.) und seines Landes, worin er selbst eine Rolle spielt. Im späteren Alter kam er nach dem damals übervölkerten Kairo, wo er als Oberrichter der Malikitischen Sekte an gestellt wurde und eine strenge Purificirung des dortigen damals sehr corrumpirten Richterstandes vornahm. Dies zog ihm viele Feinde zu, die es durch Intriguen und Verleumdungen endlich dahin brachten, dass er sein Amt niederlegte. Unterdess war seine Familie nebst seiner ganzen Habe auf der Ueberfahrt von Tunis nach Aegypten zu Grunde gegangen. Er privatisirte noch drei Jahre in Kairo und machte dann die Wallfahrt nach Mekka, von wo er im J. 797 H. = 1394 Chr. nach Aegypten zurückkehrte. Hier schliesst die Autobiographie. Der Uebersetzer führt sie nach andern Quellen fort bis zum Tode des Ibn Khaldûn im J. 808 H. Das wichtigste dieser nachträglichen Data über I. Kh.'s letzte Jahre ist seine Audienz bei Timur in dem Lager vor Damaskus. Slane weist ferner in einem Briefe an Hase (Nov. 1844) die gänzliche Unzuverlässigkeit des Berichts von Nuwairi über die ersten Einfälle der Araber in Mauritanien nach.

Dieser Bericht Nuwairi's ist im Journ. As. Févr. 1841 übersetzt, er war aber längst schon in die Geschichtswerke von Otter, Cardonne, Gibbon, Lebeau u. A. übergegangen. In der That sinkt derselbe. unter der von S. geübten Kritik und unter dem Gewicht der bedeutenden historischen Autoritäten, auf welche sie sich stützt, zu einer fehlervollen und romanhaften Erzählung herab. Dozy, histoire des Benou - Ziyan de Tlemcen, aus dem Arab. übersetzt nach einem Leidener Ms., mit gelehrten historischen, geographischen und besonders sprachlichen Anmerkungen, zu welchen letztern der Text dieses afrikanischen Autors viel Anlass gab.- Defrémery, mémoire historique sur la destruction de la dynastie des Mozaffériens, nach Mirkhond, Jahja ben 'Abdallatif Kazwîni, Khondemir, 'Ali Jezdi und der pers. Uebersetzung von Timur's Memoiren. Dazu noch eine Geschichte der Könige Indien's nach der Zeit der Pandawa's aus dem Hindustan. übersetzt von Bertrand. Dernburg's Bemerkungen

über die arabische Declination im August - Heft S. 209-220 ziehen besonders die Parallele zwischen den Casus und den Imperfectformen (wenigstens Indic. und Subjunctiv), und treffen zum Theil gewiss das Rechte; doch enthalten sie auffallende Behauptungen. Wo wäre je so viel wie hebr. ? letzteres ist ursprünglich Plural, wie Dietrich gezeigt hat. Wie kann jemals Präposition gewesen seyn? Wie soll das bindende a in

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blos daher rühren (S. 214), dass man ein zweites i in dem Worte vermeiden wollte? Ist das a nicht das zurückgetretene a des Artikels? und kennt Hr. D. nicht Verbindungen wie

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u. a. ?

S. 213 finden wir gar die Unformals Plur. von,, welche an Rosenmüller's Elementarbuch sel. Andenkens erinnert. Garzin de Tassy giebt eine Darstellung der arabisch-persischen Rhetorik (Nov.-Heft, fortgesetzt Dec. 1815, Aug. 1846 u. Nov. 1847). Es ist eine abgekürzte Uebersetzung der persisch geschriebenen und 1814 in Calcutta gedruckten von Mîr Schamsuddin Fakir aus Dehli (st. c. 1750). Es werden nicht nur die meisten Beispiele, besonders die Verse im Original mitgetheilt, sondern auch die Termini der Rhetorik, was nützlich ist zur Einführung in die Lectüre des Textes. E. Biot, sur l'extension des

côtes orientales de la Chine depuis les anciens temps, aus Vergleichung älterer Angaben mit der jetzigen Beschaffenheit dieser Küsten, wie sie die in den Jahren 1840-42 von der englischen Admiralität aufgenommenen Karten darstellen. Stan. Julien hatte lange vergebens nach dem chinesischen Originallexicon fragen und suchen lassen, welches Morrison als die Grundlage des zweiten Theils seines Wörterbuchs bezeichnet und beschreibt. Niemand in China konnte Auskunft geben, selbst im Katalog der grossen Bibliothek des Kaisers Khien-long ist es nicht erwähnt, und Callery berichtete neuerlich, dass M. nur ein von den Missionaren gearbeitetes Lexicon aus dem Lat. ins Englische übersetzt habe. Endlich hat sich aber ein Exemplar jenes Originallexicons gefunden, und Morrison ist von dem bösen Verdacht völlig gereinigt. Wir hielten uns verpflichtet, diese Notiz aus dem Juni-Heft S. 417 ff.

hier auszuziehn.

Jahrg. 1845 (T. V. u. VI). Vom Inhalte dieser beiden Bände ist im Obigen schon Manches erwähnt. Von Interesse ist das kleine Stück aus Ibn Haukal, die Beschreibung Palermo's enthaltend, welches Amari übersetzt und erläutert. Hr. A. vergleicht die jetzige Stadt mit dieser Beschreibung aus dem 10. Jahrh.

Noch jetzt führt die Hauptstrasse im Innern der Stadt den arab. Namen le Cassaro, wie damals

die Burg, und ebenso ein andrer Theil, die Neapolis des Polybius, la Kalsa oder Gausa d. i. § al-Khâlisa. Zum Theil ist freilich das Terrain verändert. Die grosse Moschee, welche nach Ibn Haukal cine christliche Kirche gewesen war, nahm vermuthlich denselben Platz ein wie die heutige Kathedrale oder die ihr gegenüberliegende Marienkapelle. Eine Säule am südlichen Portico der Kathedrale mit ihrer kufischen Inschrift aus dem Koran Sur. 7, 52 hat wohl zu jener Moschee gehört. Der griechische Weise, dessen Grabmal man zeigte, ist gewiss nicht Aristoteles, wie Ibn Haukal hinzusetzt, sondern wahrscheinlich Empedocles. Das Arsenal, ist noch in dem Namen einer Gasse Tarzanù erhalten, der heutige Platz la Moschitta bezeichnet das Quartier der Moschee. Bab al-bahr das Meerthor ist das Babilbakar, welches Fazzello auf alten Karten gefunden hatte, und dessen Namen man vormals aus dem Chaldäischen erklärte, bis die Inschrift, die das Thor trägt, für eine arabische erkannt wurde. Die Quelle Ghirbal (J Sieb) wird jetzt Gabriele oder Gabrieli gcnannt. Und so sind auch noch andere Benennun

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gen aus der Zeit der Araber in Palermo vorhanden. Der aus dem Leidener Codex entnommene Text hat noch manche Fehler. Später, 1846 Mars p. 242, giebt Hr. A. noch einige Verbesserungen nach dem Oxforder Codex: Ebenso giebt Amari die Beschreibung von Messina, Palermo und einigen andern Städten Siciliens aus der arabischen Reisebeschreibung des Muhammad ibn Gubair, welcher im Jahr 1184 n. Chr. auf seiner Reise von Spanien nach Alexandrien und zurück auch Sicilien besuchte. Hr. Dozy lieferte den Text aus der Leidener Handschrift, Hr. A. die Uebersetzung und die Anmerkungen mit Reinaud's Beihülfe (Fortsetzung und Schluss stehen im Jahrg. 1846 Jan, u. März. S. auch die Emendationen des Schaikh Tantawi 1847 Apr.). Muhammad ibn Ġubair ist ein aufmerksamer Beobachter, ein kenntnissreicher und origineller Schriftsteller. Dozy hat vor, den ganzen Reisebericht zu ediren und die Partie, die von Sicilien handelt, wird Amari in seine Histoire de la Sicile musulmane aufnehmen, an welcher er arbeitet. Daher begnügen wir uns, hier mit einem Worte auf diesen Artikel hingewiesen zu haben, obwohl sich leicht einige Ausstellungen machen liessen, wie wenn

und punktirt (1845 Dec. S. 510. 511)

(510.511 .punktirt يتصدق يشبه

oder eine richtige Construction als fehlerhaft bezeichnet wird (ebend. S. 509) u. dgl. m. — Verwandten Inhalts ist auch der Artikel von Noël Des Vergers, sur les diplômes arabes conservés dans les archives de la Sicile. Es wird eine dieser Urkunden aus dem J. 1183 n. Chr. als Probe im Original mitgetheilt, übersetzt und erläutert, zugleich auch nachgewiesen, wie sich die Form solcher Urkunden allmählig geändert hat, und wie diese Veränderungen mit der Ueberwindung des saracenischen Elements in Sicilien durch das Normännische gleichen Schritt gehalten. Cherbonneau, ein Schüler Reinaud's und Caussin's, übersetzt die 30. Makame des Harîri und erläutert sie durch Anmerkungen, welche grösstentheils auf dem Commentar der Sacyschen Ausgabe ruhen. Es ist ein Specimen fleissiger Studien, jedoch nicht frei von Verirrungen, z. B. in dem was über das Verhältniss der Formen Tyrus und gesagt wird, in der Ableitung des arab. Kranz von pers. Rose, oder des Wortes von tέyɛos. Von Saulcy lesen wir hier den 11, Brief über orientalisches Münzwesen; er betrifft noch Münzen der Ilkhane in Persien. (Die Fortsetzung folgt.)

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ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG

Monat März.

1849.

Halle, in der Expedition der Allg. Lit. Zeitung.

Das Journal der Asiatischen Gesellschaft in rischen Inschriften, und Fresnel's Bemerkungen über

Journal asiatique etc.

Paris.

(Fortsetzung von Nr. 70,)

Longpérier handelt von einer Goldmünze des Bar

kiarok, geschlagen in Ispahan 486 H. 1093 Chr. Biot erläutert den Zustand der Civilisation China's im 4. Jahrh. vor Chr. nach Meng-tsö: eine ähnliche Arbeit wie die desselben Vf.'s über die Zustände China's zur Zeit der Abfassung des Schi-king (s. oben). Bazin, sur les principes généraux du chinois vulgaire. Der Vf. dringt sehr auf Beachtung des phonetischen Elements in der chinesischen Schrift, obwohl ihm Callery's System noch nicht genügt. Er handelt von dem Unterschied der geschriebenen (Kuan-hoa) und gesprochenen Sprache, von dem Verhältniss der Schrift zur Sprache, von dem lexicologischen System der chinesischen Sprache oder von der Theorie der Wortbildung, Hr. B. scheint in mehrern Punkten den richtigen Weg der wissenschaftlichen Erforschung der chinesischen Sprache anzubahnen, doch muss ich mich bescheiden, das Endurtheil hierüber den Sinologen zu überlassen. Jedenfalls ist die Forderung des Vf.'s gerecht, dass er vor allem einer näheren Ergründung der Sprache wie sie lautet, also auch einer allseitigeren Benutzung der verschiedenen Dialecte bedarf, um eine gehörige Einsicht in die Natur der Sprache und ihre organische Fortbildung zu gewinnen. Der von ihr aufgenommene fremde Bestand wäre auszuscheiden, also die MandschuWörter, welche wenigstens in der Sprache der Hauptstadt Platz genommen haben, sowie die indischen und tibetischen Wörter, die namentlich in manchen Dramen und Romanen vorkommen. Der Vf. weiset auf einige neuere Werke hin (Juni 1845 S. 477 ff.), welche zu einem derartigen Studium der Sprache gutes Material darbieten. - Ein eigen thümliches Interesse haben noch die in diesem Jahrgange mitgetheilten Briefe Arnaud's mit den von diesem kühnen Reisenden in Mareb copirten himja

dieselben. Wir danken dies alles hauptsächlich der Vermittelung Mohl's, der die verschiedenen Briefstücke redigirt hat und auf dessen Betrieb und unter dessen Aufsicht die hier angewendeten himjarischen Typen angefertigt wurden. Arnaud hatte als Apotheker erst in einem ägyptischen Regimente, dann bei dem Imâm von Ssan'à gedient. Er machte im Jahr 1843 Fresnel's Bekanntschaft in Dschidda, und von ihm instruirt ging er nach Ssan'à, und von da nach Mareb in Gesellschaft von Beduinen, die dorther Steinsalz brachten und Dura zurücknahmen. Es war eine missliche und gefahrvolle Reise, 14 bis 15 Tage hin und zurück. Den Bericht darüber hat bereits Ritter in die vergleichende Erdkunde (Arabien Bd. 1) aufgenommen. Der von A. copirten Inschriften sind 56 an der Zahl, aber leider die meisten sehr kurz oder fragmentarisch. Nicht immer scheint die Beschaffenheit des Steines davon die Schuld zu tragen, sondern zuweilen auch der Copirende, sey es, dass er nicht recht wusste, worauf es ankam, oder dass er in seinem Geschäft durch unglückliche Umstände gestört wurde. Nur so ist erklärlich, dass er die eine der Inschriften von Ssan'à (Nr. 2) unvollständig giebt, welche Cruttenden schon vollständig geliefert hat, und dass er von der wichtigen Inschrift von Khariba, die aus sechs langen Zeilen besteht, die letzte Zeile gar nicht und die ersten fünf nur jede zur Hälfte copirt hat. Auch dürfte es doch gerathener gewesen seyn, den Text der Inschriften auf dem Wege der Lithographic bekannt zu machen, als mittelst beweglicher Typen, obwohl wir die verdienstliche Bemühung Mohl's, solche Typen herzustellen, wie auch ihren anderweitigen Nutzen gern und willig anerkennen. Immerhin bieten die Arnaud'schen Inschriften eine wichtige und höchst willkommene Bereicherung des Materials, auf Grund dessen die Entzifferung und Auslegung himjarischer Schriftdenkmale festere Stützpunkte und weitere Ausdehnung gewinnt. Hr. Fresnel hat die Sache mit gewohntem Eifer und glücklichem Scharfsinn ergriffen und auf

Grund der in Deutschland gemachten Versuche sowohl das Alphabet fester gestellt und vervollständigt, als auch für die Erklärung der Texte beträchtliche Resultate herbeigeführt. Auch Ref. hat seine eignen Entzifferungsversuche mit Hülfe der Arnaudschen Texte sowie einer noch unedirten längeren Inschrift fortgesetzt, und wird sie seiner Zeit der Oeffentlichkeit übergeben. Die vom Ref. gegebene Bestimmung der Zeichen für, J, E, I,, u. à. haben sich durch die neu entdeckten Inschriften vollkommen bestätigt. Hr. F. fügt noch hinzu, jedoch mehr erst nach Vergleichung mit den handschriftlichen Alphabeten als nach Lesung der Inschriften, das ;,, und Er beschäftigt sich in den bis jetzt mitgetheilten Briefen hauptsächlich nur mit der Ermittelung einiger Eigennamen der Arnaud'schen Inschriften, worunter namentlich, worin er die der Astarte entsprechende männliche Gottheit erkannt hat. Sonst erwähnt er das in mehrern dieser Inschriften ganz deutlich vorkommende und einiges Andre. Von fortlaufenden Texten oder ganzen Inschriften erklärt er nur die schon von Cruttenden edirte und auch von A. copirte vierzeilige Inschrift von Ssan'â. Leider haben die Arnaud'schen Zeichnungen hie und da etwas Unzulängliches und einen gewissen Grad von Unsicherheit, so dass Ref. gern die Bestätigung des Gerüchts vernähme, dass Anstalten getroffen seyen, den muthigen Reisenden nochmals nach Mareb zu senden, um vielleicht unter günstigeren Umständen eine neue Ernte für die Wissenschaft zu halten, da es dort noch viele Inschriften zu copiren giebt. Mohl erzählt uns in seinem Jahresbericht für 1846 (Juli S. 35), dass die Araber in Mareb, seit der geheimnissvolle Fremde sie besucht, den sie für nichts anders als für einen Schatzgräber hielten, Ausgrabungen gemacht und wirklich einen antiken mit Sculpturen gezierten Kasten gefunden haben, der mit Goldstücken gefüllt war. War es sabäisches, war es vielleicht persisches Gold? Das wird uns niemand sagen können, denn die Araber haben die Münzen eingeschmolzen und den Kasten zerschlagen. Es soll jetzt noch ein grosser metallener Kasten vorhanden seyn, ebenfalls mit Sculpturen, den der Kadhi von Mareb ausgegraben! Mohl erwähnt dort auch, dass die Regierung versprochen hatte, eine zweite Reise Arnaud's unterstützen zu wollen. Vgl. unten Aug. 1848.

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Jahrg. 1846 (T. VII u. VIII). Wir glauben von hier an in etwas vollständigerer Weise berichten

zu müssen, da wir bei den nun folgenden Bänden des Journals noch nicht eine so allgemein verbreitete Bekanntschaft mit dem Inhalt voraussetzen können; doch sind einige Artikel als Fortsetzungen früherer schon oben erwähnt worden. Zugleich möchte es zweckmässig seyn, von jetzt an der Reihe der Monatshefte zu folgen. Den grössten Theil des Januar-Heftes füllen Burnouf's Zend Texte und Amari's Artikel aus Ibn G'ubair, als Fortsetzungen. Wichtig für arabische Bibliographie sind drei Briefe Slane's aus Constantinopel über seine Durchmusterung der dortigen Bibliotheken, insbesondere über die weitschichtige Chronik von Damask von Ibn 'Asâkir (7 Bde. in Fol., jeder ungef. 1100 S.). Im Febr. zuerst wieder Zend-Texte. Darauf: Études sur les anciens temps de l'histoire chinoise, par M. Ed. Biot (fortges. im Mai). Der Vf. sucht den Anfang der beglaubigten Geschichte der Chinesen festzustellen. Er scheidet sorgfältig die erst spät entstandenen Systeme über die Construction einer Vorgeschichte und die personificirenden Dichtungen ab, und führt so den Leser allmählig durch die sagenhafte Urgeschichte der historischen Zeit zu, versteht sich, ohne eine scharfe Abgrenzungslinie zu gewinnen. Garcin de Tassy giebt die Analyse eines tamulischen Manuscripts von 60 Palmblättern, enthaltend die Geschichte des Königs Nallane, d. i. nichts andres als eine tamulische Bearbeitung von Nal und Damajanti. Das Märzheft enthält aus

ser den Zend - Texten und dem Schluss von Amari's Artikel drei Briefe von Rouet in Mosul über einige Basreliefs, die er auf Felsenwänden im Gebirge Schenduk fand, 13 franz. Meilen NO. von Mosul, ähnlichen Characters wie die von Botta entdeckten, aber ohne Inschriften. — Das Aprilheft bietet ausser einigen kritischen Bücheranzeigen die Regierungsgeschichte der Khalifen Amin und Mamûn aus der schon anderweitig von De Sacy, Freytag und Henzi benutzten Pariser Hdschr. Nr. 895 (s. besond. Sacy's Chrest. Th. I. S. 31 ff.). Hr. Cherbonneau glaubte auf dem überklebten Titelblatte den Namen des Vf.'shib zu erkennen. Er rühmt mit Recht die nüchterne Wahrheitsliebe, die einfache und doch nicht würzlose Darstellung seines Autors, der sein Werk im J. 701 H. = 1302 Chr. zu Mosul für den damals dort regierenden christlichen Fürsten 'Isa ben Ibràhîm schrieb, welcher nach einer von Reinaud in Raschideddin's Mongolengeschichte nachgewiesenen Nachricht im darauf folgenden Jahre auf Befehl des Mongolen - Khan's Gazan getödtet wurde

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