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lassen, abschmeckend, oder wirkt, nach Umstän- Die Lautgesetze gebieten nämlich, darin nicht Lat. den, aufs äusserste verletzend, so dass sein Stachel maleficus, wie Cl. S. 57 will, sondern ein aus Goth. den Spötter trifft und nicht das Verspottete. So balva-vesei durch Hinschielen nach Lat. malus verz. B. haben seigneur, sieur, sire ihren durchaus drehetes Wort (Diez I. 271. 309) zu suchen. Auch ehrwürdigen Ursprung aus Lat. senior (s. DC. und épaissir Cl. S. 122 und épais Diez I. 135 können Diez I. 40; mit Bezug auf Schwedisch sira auch ihres ai wegen nicht aus Lat. spissus, sie müssen Holmboe Sanskr. og Oldnorsk p. 1) genommen, vielmehr aus expansus (vgl. maison aus mansio) und tragen daher nichts Albernes an sich, was der stammen. Um die félonie (s. DC. v. felo) möFall wäre, hätte des Vf.'s Deutung derselben S. 41 gen sich Kelten (Irisch bei OBrien Feall Treason, aus Lat. signator seine Richtigkeit. S. 35. „Das treachery, conspiracy, murder. Feallam To deceive, Heidnische merkwürdig genug —, also das Frän- to fail etc. Gr. nhów, Lat. fallo), woraus es Cl. kische, ward das Gentile, das Artige, Hübsche und S. 106 leitet, und Deutsche (vgl. das freilich verFeine (gentil), und der homo gentilis, ein solcher hältnissmässig junge Wort: fehlen und den vâland, heidnischer Mann, ward in Francien und von Fran- Teufel, im Mhd. Grimm Myth. S. 555 Ausg. 1) mit cien aus der Edelmann, der Gentleman." Eine, einander streiten: sollte es aber nicht aus Lat. ich will nicht sagen absichtliche, aber jedenfalls fidem (insbesondere die Lehnstreue; vgl. feudum) arge Verdrehung des wirklichen Sachverhältnisses. fallere (s. noch Diez I. 13, II. 206) durch Kürzung Der, aus dem Gojim (gentes) des A. T., wo die von fides zu fe nach Spanischer Weise (daher z. B. übrigen Völker dem allein gottgefälligen gegenüber- feotas Soldaten der Glaubensarmee, Huber Skizzen gestellt werden, geflossene kirchliche Begriff von III. 446) und dann Unterdrückung des zweiten f gentilis kommt ernstlich bei gentil nicht in Frage, entstanden seyn? Wie falsch (aus falsus) eig. unes bezeichnet, wie generosus, nobilis, ingenuus, li- deutsch ist, so scheinen auch fehlen und Irisch fealberalis u. s. w. ursprünglich edel (einem adligen lam nur aus dem Lat. herübergenommen. Vgl. Cl. Geschlechte angehörig) und, was dem edlen Freien S. 102 und DC. fallum, fallire. S. 102 und DC. fallum, fallire. Wie konnte Hr. Cl. ziemt. S. 125,, Chaste, keusch, beide vom rö- z. B. in panse (Lat. pantex) S. 6; place (aus Lat. mischen cast-us. Keusch ist kein germanisches platea), tâter (s. Diez I.19) S. 111, mais (aus Lat. Wort." Wirklich? das wäre schlimm für uns, die magis), gué (Lat. vadum) S. 109, délaisser (aus wir die Keuschheit doch wohl nicht von den Rö- laxare und nicht aus Deutsch lassen Goth. lemern, am wenigsten erst von den Franzosen (pfui!) tan) S. 96, huis S. 12, wie puis Lat. post, Lat. zu erlernen brauchten. Siehe kuski Graff IV: 527. ostium, nicht aus: Haus; cuisine S. 13 (Lat. coquiOder lebten unsere Altvorderen in schlechthin ihrer na); in marchand (aus Lat. mercans) und marché selbst unbewussten Unschuld? S. 118,,Penser und (Lat. mercatus) S. 61. 71, wie manant S. 63 aus peser beide aus Lat. pendere, wobei das dem gal- manens DC. und nicht manus, germanische Wörter, franschen Menschen eben nicht zur Empfehlung ge- S. 128 gar in abandonner (eig. ad bannum donare, reicht, dass er sein Denken nach etwas Gewogenem, in den Bann thun; ein Zwitterwort, wie Frz. gueralso etwas sehr Materiellem bezeichnet [und dem don don It. guiderdone Dicz I. 294, d. h. WiederDeutschen bei seinen sehr gut gewählten Wörtern: gabe, nicht aber: Werth Cl. S. 74) eine halb grieErwägen, ermessen?], ja sogar, nachdem er seinen chische Zusammensetzung (añó und ává) und S. 90 in urheimathlichen Traum einen rêve, das ist eine encore (in hac hora) einen Jägerausdruck: „ins Horn römische Hundswuth (rabies*)) genannt, sein eig- (cor), sc. wieder gestossen" erblicken, und dagenes Denken zum Theil für ein Träumen (songer gen z. B. in fournir S. 93, das mit dem Lat. Ofen aus somniare) hielt u. s. w.” Das Deutschthum (furnus) nichts gemein hat, den ächt germanischen würde gern mauvais dem Franzosen ganz überlas- Ursprung (Goth. frumjan s. Diez I. 328) misskensen, aber nichts desto weniger muss der Deutsche nen? Denrées S. 22. 26 sind nicht, wie schon wohl oder übel die eine Hälfte für sich behalten. den Vf. die Bildung hinten mit ée lehren konnte: *) Eben so S. 56 Rabies ist vielmehr zu Frz. rage, wie rubeus zu rouge (vom Vf. S. 45 fälschlich aus: roth, wie jaune = Lat. galbanus aus: gelb erklärt), geworden, und pg, raiva (Diez I. 156. 157) kann nicht Zurückführung des räthselhaften rêve auf rabies rechtfertigen. Auch hat die robe nichts mit der rothen Farbe zu thun, sondern entspricht dem „Ahd. roup (mehr spolium als vestis)" Grimm III. 446 Diez I. 284 und geht daher in der That auf: rauben (vgl. Frz. dérober, gls. jemanden ausziehen), also ein Deutsches Wort! zurück, es mag nun Hrn. Cl. gefallen oder nicht.

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Slowenisch kastrún (Hammel), Murko Gramm. S. 226, im Zillerthal gstraun, Nemnich Cathol. I. 819. Geräuchert Hammelfleisch Kastradina genannt" in Montenegro, s. Stieglitz Besuch in Montenegro S. 6, augenscheinlich aus Ital. castrato, wie z. B. Lat. vitulina (caro); d st. t, wie in cittadino. - S. 21.

Schweinchen, von coche Sau, oder eig. Kerbe, mit welchem unsinnigen Namen die fransche Sau, wegen ihrer Gekerbtheit von hinten, belegt worden, und der Deminutiv-Endung on." Erstens ist der Vf. rücksichtlich der Endung -on sehr übel berichtet, wenn er sie nur mit deminutiver Geltung kennt (s. Diez II. 278 ff. und z. B. sogleich obiges mouton) und daher viele Wörter (z. B. chapon S. 50; oignon aus dem Lat. unio, nicht germ.; bûcheron *) S. 69; espadon S. 73 aus Ital. spadone **) gerade mit augmentativer Form), sehr mit Unrecht, als Missbildungen verhöhnt. Zum andern aber sieht man sich mit ihm in Verlegenheit, ob man nämlich seine obige Herleitung, sowie des Wortes Kutsche (zufolge Adelung Mithr. II. 778 vielleicht, also wie die Berline nach Berlin, so nach dem Ungarischen Marktflecken Kots, woselbst sie angeblich zuerst erbaut worden: Ung. kotsi, Türk.

Zahnsachen (aus dens und res), auch nicht Sachen zum Diniren (Diez I. 267, nicht von de und coenare), sondern zufolge Diez II. 291 prov. denairada (Lebensmittel), wenn dies = Span. dinerada (Summe Geld), cig. für Geld (Lat. denarii) Erhandeltes; wie viande (DC. vivanda, vivenda, Italis, proprie cibus omnis praeter panem), wohl nicht aus vivens (also,,Das fransche Schwein heisst cochon, das ist eig. Speise, Fleisch, von Thieren; vgl. Ahd. qhuëc mardaro Caro viva, Grimm Gesch. II. 1009), sondern aus einer falschen Begriffswendung vom Lat. vivendus, als das, wovon man leben muss, Lebensbedürfniss, Victualien, entstanden, sich dann auf das essbare Fleisch einschränkte. Mets S. 23 mag allerdings nicht von mettre (aufsetzen auf den Tisch), sondern aus germanischen Wörtern Grimm III. 460 herrühren. Der berger (vervecarius) S. 114 hat sprachlich nichts mit den Bergen, sondern nur mit den brebis (nicht noóßuτov S. 21, sondern vervex, berbex Diez I. 9) zu thun, die er auf ihnen hütet. Den Hammel mouton leiten sowohl Cl. S. 21, als Grimm Gesch. der deutschen Spr. I. 33 wegen des 1 im Ital. moltone aus Lat. mutilus, das also t und I umgesetzt haben müsste, was die (freilich nur seltene, und vielleicht blos aus falscher Etymologie, s. Dief. Celt. nr. 1.10, hervorgegangene) Form mutilo neben multo (auch monto) u. s. w. bei DC. zu bestätigen sich den Anschein giebt. Viel wahrscheinlicher ist, dass wir darin keltische Wörter vor uns haben. Bei Armstrong Gael. mult m. (Ir. molt, Welsch mollt, Arm. maoud) A wedder; a sheep. Mult réithe, a tup (vgl. Lat. arietes), also auch das unverschnittene Thier! Merkwürdig bleibt aber eine ähnliche Metathese in Gascon. crestat = Frz. châtré (castratus), z. B. bouc crestat u. a. Wörter der Art bei Francisque - Michel Hist. des Races maudites Vol. I. p. 398 sq. Daher crastonus im Lex. Petrarchae als Erklärung von Persisch guspond, s. Lassen's Ztschr. IV. 5, was also nicht Frz. creston, DC. cresto (caper), sondern = DC. castromus, Span., wenig gebräuchlich, castron, Ital. castrone, castrato (Schöps, d. i. im Slawischen castratus, vgl. Hammel und Hämmling), bei Nemnich altfrz. chastron, bei Schottelius Haubtspr. Castraun,

, Engl. coach, Ital. cocchio Kutsche, aber cocca = Frz. coche, Kerbe, it. eine Art Schiff, wie Frz. coche d'eau, Marktschiff, DC. cocha, cogo, die Kogge u. s. w. Leo Ferienschr. I. 50), das zufolge S. 59 von der Sau und Landkutsche (coche) im Frz., seinen unbestreitbaren (?) Ursprung" genommen hätte, für Ernst, oder für etwas derbe cochonneries Hr. Cl. macht nämlich das Niedrige bas (bassus Diez I. 26, der röm. Egn. Bassus viell. Crassus?) S. 30 zur Basis halten solle. DC. cossio (porcellus), cousio (porcus) lassen sich von cocha (sus), worin inzwischen ch vielleicht schon als zischend geltend soll, nicht trennen; sonst läge nahe, wegen der cuisses (Schenkel uud allenfalls Schinken, Frz. jambon von jambe) des Schweines allenfalls an eine Herleitung aus Lat. coxa, DC. cossa (vgl. der Form nach coxo, pernio) zu denken.

-

* DC. boschero, boscator, buscherius, bucharius, zunächst aus buscareum, dumetum, senticetum, Frz. bucher (Holzstall), also nicht: Holzställchen, sondern: im Holze, allenfalls auch im Holzstalle, arbeitend. Boscairare, ligna caedere, von busca, buschia, buca (truncus, stipes), Frz. buche, das Diez I. 279 vgl. 206 indess selbst unter Zweifeln, von nord. bûkr Ahd. pûh Rumpf herleiten möchte, während es vielleicht doch nicht von boscum Busch (Frz. bois) Cl. S. 68 getrennt werden darf.

**) Wie zweifelhaft die Herkunft dieser Wer. sey, welche der Vf. willkürlich zu urgermanischen" stempelt, erhellt aus Diez I. 18 und Diefenb. Celt. I. nr. 143.

(Der Beschluss folgt.)

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ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG

Monat Februar.

Religionsphilosophie.

1849.

Die speculative Religionswissenschaft im encyklopädischen Organismus ihrer besonderen Disciplinen. A. u. d. T.: Die theologische Encyklopädie als System. Von Dr. Ludwig Noack. 8. XVIII u. 544 S. Darmstadt, Leske. 1847. (21⁄2 Thlr.)

Seitdem Schleiermacher die herkulische, aber zu

gleich sisyphische Arbeit unternahm, trotz der Negation der Transcendenz und Persönlichkeit Gottes, der Wunder im Leben Jesu, der persönlichen Unsterblichkeit des Menschen dennoch der Religion cinen neuen Tempel (der Immanenz Gottes und des frommen Bewusstseyns) zu gründen, und sie vor dem Untergehen einestheils in den einen Fluss der Geschichte, anderntheils in die absolute Dialektik des philosophischen Gedankens zu retten, haben namentlich in Folge der durch Feuerbach u. A. aus der hegelschen Lehre gezogenen anthropologischen Konsequenz, die eigentlich philosophischen Theologen, welche nur ein Princip anerkennen, nämlich das der absoluten Denkkonsequenz, dem Pantheismus mit dem subjektiv-anthropologischen Ausgangspunkte immer mehr das Wort geredet, und so das Ihrige dazu beigetragen, die praktische Theologie in eine theoretische umzusetzen und das specifisch-christlich-religiöse Moment in das sittliche, in das sociale Leben überhaupt aufzuheben. Ja, die hallischen Jahrbücher welche freilich keine theo

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Halle, in der Expedition der Allg. Lit. Zeitung.

Zu ihr gehören na

(weiter rückwärts in Solger). mentlich Noack, Georgi, Planck, Conradi, u. A. Während sie, namentlich in Wirth, einen Anknüpfungspunkt mit der theistischen Schule haben und dem schleiermacher'schen Standpunkte, weil einem vielfach anthropologischen, Gerechtigkeit widerfahren lassen, kämpfen sie besonders gegen die alte hegelsche Schule an und insbesondere muss der alte Meister selbst ihren Schlägen herhalten. Dagegen findet Rosenkranz, der geschmeidige, mehr Gnade vor ihren Augen. Während sie die kritisch-negativen Resultate von Strauss vollkommen anerkennen, vermissen sie an ihm die positive Rekonstruktion, und suchen daher ihren historischen Halt für das Christenthum in der tübinger Schule (Baur, Zeller, Schwegler), für die vorchristlichen Religionen in den Arbeiten von Stuhr. Insbesondere ist es Noack, welcher es unternommen hat, in den Jahrbüchern für spekulative Philosophie *) einen Sammelpunkt für die philosophischen Arbeiten der Schule zu begründen, die historische Rekonstruktion der absoluten (christlichen) Religion in Verbindung mit den nichtchristlichen Religionen zu geben, ihre Rettung vor dem Untergange in den Pantheismus der Philosophie zu versuchen und der abschliessende Dogmatiker dieses Standpunktes zu seyn. Prüfen wir jetzt, wie ihm dieses Unternehmen in dem vorliegenden Werke gelungen ist.

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Nachdem er in dem Vorwort die von uns nicht im Mindesten bezweifelte Versicherung. gegeben, dass er von „, lebendiger Religiositat" durchdrungen sey, spricht er in §. 1 seinen eigenthümlichen Standpunkt dahin aus: Es ist ein durchaus neuer, hier zum erstenmal ausgesprochener Gedanke, die Wissenschaft der Religion, wie sie im Gesammtorganismus der philosophischen Wissenschaften einen integrirenden Theil bildet, wiederum als ein selbstständiges philosophisches Ganzes für sich besonders zu betrachten und aus der Idee dieses Ganzen den Kreis der darin beschlossenen einzelnen Disciplinen in ihrem organischen Zusammenhang hervorgehen zu lassen," und zwar so, dass nicht blos, wie früher, die jüdische und christliche, sondern so, dass

Durch diese extreme Consequenz ist eine Reaction auf Seiten der Philosophie selbst hervorgerufen worden. Nachdem schon Schelling (posterior), Fichte d. J., Wirth, Ulrici u. A. in dieser Bahn gewandelt sind, und den Theismus als den rettenden Anker in den Gefahren des Pantheismus ergriffen haben, ist etwa seit 1840 eine eigenthümlich theologisch philosophische Schule aufgetreten, welche ihre philosophischen Wurzeln zunächst in Reiff hat *) Seit 1849 gibt er in Oppenheim eine,,freie allgemeine Kirchenzeitung" heraus.

alle Religionsformen ihre Stelle in der Theologie erhalten (§ 2).

(Die Fortsetzung folgt.)

Französische Sprache.

Der Franzos und seine Sprache. Von Dr. K. J. Clement u. s. w.

(Beschluss von Nr. 46.)

Die Lösung der Frage, ob diese Wörter, nebst Aachenisch küsch (Schwein), Schwäbisch kosel (Mutterschwein) u. s. w. keltischen Ursprungs seyen, wie z. B. von Diefenb. Celt. I. 124, Leo Ferienschr. I. 42 angenommen wird, hat, da hiebei mindestens zweierlei Wörterreihen 1) vorn mit Gutt. und hinten mit Zischlaut: Irisch cadis A furrow (so und nicht farrow; vgl. Lat. porca Sau und Erdreich zwischen 2 Furchen, sowie Deutsch Furche und Ferkel, wohl vom Aufwühlen des Erdreiches nach activer und passiver Richtung. Sskr. vom Schweine: mukhalângala, den Mund zum Pfluge habend, ferner pôtrâyudha, d. h. den pôtra 1. Rüssel, 2. Pflugschar, 3. Indra's Donnerkeil zur Waffe habend). Caois sometimes written for ceis A young pig u. s. w. 2) vielleicht mit umgedrehter Stellung: Welsch hwę (ç, wie deutsch ch) A swine, a sow, und daher hyçan, hyçig als Dem. A little sow, a young sow, hyçian v. a. To grunt like a sow; Engl. hog, Pers. , u. s. w. Et. F. II. 189. Lassen's Ztschr. IV. 21, Lettisch zuhka (Schwein; z viell. aus ki, vgl. Ital. ciacco) in Betracht kommen, ihre ganz besondere Schwierigkeit, indem das h im Welsch Stellvertreter eines Zischlautes seyn könnte. Vgl. daneben vorn mit s, selbst in Uebereinstimmung mit dem Irischen soc A plough-share (es fragt sich also, ob zu Lat. secare Cl. S. 15); a beak or snout und soc muice A pigs nose or snout, im Welsch socyn m. dim. (angeblich von sôg f. A wallow, a spread) A pig, das doch wohl, des verschiedenen Vocals und End - Consonanten ungeachtet, mit suç A snout; a soc und Swçiaw To snout; to search with the snout, as a pig or a dog; also to share a plough zusammenhängt. Ebenso sonderbar Goth. hoha (Pflug) Grimm Gesch. I. 56 neben Ahd. suoha Graff VI. 134, übersetzt durch

осса,

allein unsicher, ob Pflug, Egge oder Furche. Unter hiç f. (pl. hyçod) steht auch noch bei Owen: It has been also used as an epithet for a ship, for the same reason as banw is applied to a pig, and to a coffer [dies wohl wegen des häufigen Beschlagens mit Fellen], the abstract meaning of the word being characteristic of the form of both. There is a tradition in Monmouthshire, that the first corn

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sown in Wales was at Maes Gwenith, in that country, and was brought there by a ship; which, in a triad alluding to the same event, is called Hwç. Der mythische Zusammenhang über See her eingeführten Ackerbaues mit den Ideen, die ein, gleichsam dem Menschen die Furchen vormachendes und oft als Sinnbild der Fruchtbarkeit dienendes Schwein erweckt, liegt zu Tage: das Schiff muss desshalb, so zu sagen, seine Bestimmung vorbedeutend, wie Schiffe pflegen (Grimm Gr. III. 435), mit einem Bilde, hier eines Schweines, geschmückt seyn, und führt daher den Namen. Vgl. Grimm Gesch. I. 57. Es folgt darum nicht ein etymologischer Zusammenhang von Irisch coca A boat; Welsch cwę Any round vessel; a boat, Ahd. chocho, Grimm III. 436, und Frz. coche d'eau mit Wörtern für Schwein, den man sonst vielleicht a sulcando undas herzuleiton sich versucht fühlte. Das letzte sieht freilich so aus, als wäre es: Wasserschwein, ich bin aber überzeugt, der Zusatz erfolgte, wie beim Engl. calf of the leg (s. Leo Ferienschr. I. 80), lediglich um keine Zweideutigkeit aufkommen zu lassen, ungeachtet der gänzlichen Verschiedenheit jenes coche mit coche (Sau) oder calf mit Kalb. Charrue mit dem Deutschen Pflug-Schaar zu vergleichen hat sich Hr. Cl. S. 15. 54 nur durch den täuschenden Klang verleiten lassen, es ist sprachgerecht aus carruca Diez I. 11, Diefenb. Celt. I. 103, wie chou S. 16 aus Lat. caulis (Diez I. 196, woher auch der Kohl weil mit unverschobenem k bei Germanen und Kelten, Leo Ferienschr. I. 35), entstanden. - Harpon (harpago) und herse, erse Diez I. 222 bringt Cl. S. 9 vermuthlich ganz falsch zu Engl. harrow (d. h. ow, wie so oft im Engl., statt einer Gutt., aus: Harke, oder hier schwed. harf, occa Grimm III. 416?) und es gehört auch herse nicht etwa zu Deutsch Karst, sondern zu Lat. hirpex, irpex (1. Sal. erpice, DC. erptia und mit Ausstoss von p: hercia), das sich seinerseits vielleicht an altnord. gardhrifa Egge, und Holl. ryven rechen, harken, anlehnt. S. 65,,Der Allgemeinname Korn war freilich dummerweise zu einem Blatt (blé) gemacht worden"; die Dummheit, wenn es eine ist (vgl. DC. bladum Getraide, und Diez I. 322. Ags. blad, bläd Frucht, Ertrag, bei Leo Angels. Sprachproben S. 122 blèd unter blovjan blühen, also: Blatt auch wohl vom Sprossen), hätten die Germanen verschuldet, die Franzosen, höchstens, nachgemacht. Fälschlich macht Cl. S. 85 aus métier eine Meisterei (magisterium); das Wort stammt (auch im Sinne von Webstuhl, vgl. ministerium in Adelung's Gloss. = Instrumentum quodvis, vgl. machina, Engl. engine

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aus ingenium) vielmehr umgekehrt aus ministerium! Das Wollkratzen carder soll nach S. 64 den Germanen abgelernt seyn, und doch hat die Karde, womit es geschieht, S. 64. 67, einen entschieden römischen Namen! Chemise S. 12. 32 ist nebst

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mehr, der Geschichte gemäss, darin ein, erst nach
Amerika's Entdeckung durch die Seefahrer von den
Antillen nach Europa übersiedeltes karaïbisches
Wort erblicke!

وو

Framboises sind schwerlich, wie es S. 20 heisst:

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mittelalterlichem (nicht Lat., denn die Stelle bei,,durch einen kleinen Augenfehler Brombeeren (BromPaul. Diacon. p. 144 ed. Lindem. beweist es nicht) camisia unstreitig germanisch hemidi, s. Diez I. 10. 311, Grimm III. 447; nämlich di ward assibilirt, wie Gr. μέoos st. Lat. medius s. Diez I. 228. Engl. shirt u. s. w. s. Grimm a. a. O. findet sich im Gael. sguird, squirt 1. The lap (gremium), 2. Indusium, subucula feminarum, 3. An apron: gremiale (vgl. Schurz, Schürze) wieder. Chamois S. 52 ist aus dem älteren Deutschen gamz Diez I. 304. 306 zu deuten, dessen z dem d des von Heyse (Deutsches WB.) treffend damit vgl. zɛuúdes entspricht. Fromage S. 17 ist aus Lat. formaceus geworden; torche S. 112 weder aus torris noch tergere, sondern - DC. torsa, torchia, torticia (funale torticium) aus torquere, also entweder aus torticia contrahirt oder mit Zischlaut st. t, vgl. Frz. tors (Lat. tortus) und spätlat. torsio (Qual). Auch wird couard S. 5 als: den Hals (cou) wahrend" gedeutet; ich glaube, mit Unrecht. It. codardo und DC. caudatus bezeugen den Ursprung aus Lat. cauda Diez II. 311. Unstreitig hatte man dabei einen Hund im Auge, welcher, den Schwanz zwischen die Beine nehmend, davonläuft. - Encre stammt, durch einen allerdings weiten, aber historisch beglaubigten Weg aus encaustum Diez I. 269, nicht, wie der Vf. S. 48 meint, aus indicum, was vielmehr Indigo bedeutet und lautlich (vgl. Diez II. 222) nicht in It. inchiostro überzugehen vermocht hätte. An dem pharmaceutischen Ausdrucke carabé (succinum) Castelli Lex. Medicum 1746 p. 135, bei DC. Gloss. Gracc. p. 636 κεραβέ, κέραμε (ust. μπ=b? App. p. 95 κάρδα μe), tò 3⁄4λextqov, Arab. ↳ Cast. II. 1796 nr.27 hat sich Hr. Cl. S. 126 vergeblich abgemüht. Der sicherlich orientalische Name scheint zunächst Pers. Skehruba (buchst. Stroh - anziehend) Succinum, Seligmann Liber fundamentorum Pharmacologiae II. p. 75. Dem Vf., der S. 82 nicht einmal begreift, wie aus den Römischen Aerzten das Wort Fieber so allgemein wurde, wird es freilich etwas schwer eingehen, an den (übrigens bekanntermaassen ganz ausserordentlichen) Einfluss arabischer Aerzte auf die europäische Praxis zu glauben. Wie wird er aber gar erst in Erstaunen gerathen, wenn ich in Orkan, Engl. hurricane, Frz. orage und ouragan durchaus nichts Urheimathliches" mit ihm S. 55 finde viel

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busch!)." Ich suche darin vielmehr Goth. basi, Ahd. beri (bacca), und erinnere an die Uebersetzung frambrones, framboses, welche Em. 31 bei Graff Sprachsch. III. 205 für Ahd. hindbeere (Himbeere) giebt. Eben da p. 204, gleichfalls aus Em.31 prumperi rumice, als wäre es Sauerampfer, während doch M. Lat. runcus, Frz. ronce gemeint seyn muss; und p. 304 erdbrama übersetzt durch frassofolia (Erdbeere), wobei natürlich an Frz. fraises (DC. fresa) zu denken, was in Betreff des s nicht sehr regelrecht aus Lat. fragum entspringt. S. 30: Dieser cul hat dem Deutschen seine Keule [nein! es ist fig. Anwendung des Begriffes clava, vgl. Hammelschlägel Keule] gegeben, aber auch das Küssen (coussin), worauf sich der cul setzt." Weiss Hr. Cl. es gewiss, dass die aus culcita, culcitra (r zugesetzt, wie im Ital. glastro Diez I. 80 u. a. 269), Span. colcha Diez I. 205 vgl. 225, ausgehenden mittelalterlichen Formen culciternum, culcinus, cussinus, coisinus, coussinus, cossinus, cosinus, cosinium, coxinus, woher Span. coxin, It. cuscino, Engl. cushion mit Lat. culus zusammenhängen? Ich meinestheils läugne es aufs entschiedenste; wenngleich mir eine Herleitung von culcita zwar im Romanischen Sinne (aus Ital. collicarsi sich niederlegen, colcar, legen, niederlegen, Franz. coucher, schwerlich von cubare, wie Cl. S. 124 vermuthet), aber nicht im Römischen (aus collocare) begründet scheint. Die Möglichkeit keltischen Ursprungs s. Dief. Celt. I. nr. 171. Cousin (Mücke) ist eben so eine Weiterbildung aus Lat. culex, Ital. culice; der Vetter cousin, It. cugino, DC. cosinus u. s. w. ein allerdings hart mitgenommener Lat. consobrinus (Span. sobrino, a Neveu, nièce) Diez II. 273 f. Man beachte die im Deutschen ja allerdings auch üblichen Homophonen, wie kosten (gustare und constare), Thor (stultus, porta) u. s. w., die freilich keiner Sprache zur Deutlichkeit gereichen, dem Witze aber, der Zweideutigkeiten liebt, oft willkommen sind. Frz. ou vor s ist häufig aus on entstanden, z. B. in coudre S. 107 aus Lat. consuere, woran der Vf. um so weniger hätte zweifeln sollen, als er doch S. 36 couture richtig fasst. Vgl. DC. cousturarius, costorarius, coudurerius (sartor), Frz. couturier. Consuere gab zuerst cousdre, verlor aber nachmals s, vgl. tistre S. 85, croître S. 124 und

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