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serstoffigen Ausschwitzung bilden sich zuweilen geschwärzte Zellen in den Nieren. Wo Eiterung eintritt, sind Eiterkörperchen im Harn. In allen Krankheitsstadien ist der Harn reich an Eiweiss.

b) Die Entzündung der Medullarsubstanz. In allen Fällen, in denen die Rinde entzündet ist, erstreckt sich die Entzündung auf die Medullarsubstanz, welche loser, von grüngelblichen Säuren infiltrirt und mit Entzündungskugeln erfüllt wird, das streifige Aussehen verliert und ein mehr gleichmässiges Gewebe darstellt.

c) Die Entzündung der innern Haut des Nierenbeckens und der Kelche, Pyclitis nach Rayer, entsteht selbstständig, pflanzt sich dann aber auch auf das Parenchym der Nieren, auf die Medullar – und später auch auf die Corticalsubstanz fort. In der einen Form bildet sich auf der Schleimhaut eine falsche Haut, in der zweiten wird Eiter auf dieser Haut gebildet. Zuweilen füllen sich Becken und Kelche mit Eiter an, und dehnen sich zu wahren Eiterhöhlen aus. In solchen Fällen schwindet die Nierensubstanz und die Niere dehnt sich zu einem grossen Eitersack aus. Solche Abscesse können sich in die verschiedensten Theile, Kanäle der Unterleibsgebilde öffnen. Auch hier leidet in der Regel eine, seltener beide Nieren.

d) Perinephritis. Hierüber findet man das Gewöhnliche. Es entstehen auch hier grosse Abscesse. Gluge bemerkt hier mit der Beobachtung des Ref. übereinstimmend, dass die meisten grossen Abscesse der Nieren ursprünglich durch Eiterung und Entzündung der Becken veranlasst würden. Viel häufiger finde sich die Pyclitis als Eiterung mit Entzündung der Nierensubstanz zusammen. Richtig ist auch die Bemerkung des Verfassers, dass viel häufiger die Pyclitis zuerst beginne, welcher erst später die Entzündung der Nieren (der Substanz dieses Organs? Ref.) folge. Diese Pyclonephritis ist somit der endliche Ausgang der Pyclitis. Viele Beobachtungen bilden den Schluss dieser Darstellung.

An diese reihet sich die Stearose, die Fettsucht der Nieren an, welche ebenfalls von einem eiweissartigen Harn begleitet wird. Gluge unterscheidet von dieser Krankheit drei Formen.

In der ersten leidet die Rinde vorzugsweise, welche äusserlich gelbliche und roth eingesprengte Punkte zeigt, wobei sich gleichmässige, hirsekorn

grosse Granulationen von der Oberfläche erheben. Der Durchschnitt zeigt alle Nuancen des Gelb mit allen diesen Punkten, während die Medullarsubstanz roth ist. Die zuerst angeschwollene Rindensubstanz nimmt aber ab, so dass sie in Verhältniss zu der Medullarsubstanz atrophirt erscheint.

In der zweiten Form erscheinen die Nieren vergrössert oder verkleinert, in der Rinden wie in der Marksubstanz rothbraun: beide sind kaum noch durch einige röthliche Faserstreifen zu unterscheiden. Nimmt man die Membrana propria hinweg, so erscheint die Substanz der Nieren röthlich, weich, zerfliessend, gallertähnlich, in der nur das breite Zellgewebsskelett der Nieren als einzige feste Substanz erscheint. Legt man eine solche Niere ins Wasser, so schwimmen die Fladen derselben gleich einer macerirten Placenta in der Flüssigkeit.

In der dritten Form sind die Nieren auf der äussern Fläche oder auf dem Durchschnitt in der Rindensubstanz mit hervorragenden, zuweilen erbsengrossen Granulationen besetzt, die der Niere ein rauhes Aussehen geben und sie härtlich erscheinen lassen. Zuweilen findet man an dem Fett Entzündungskugeln, ähnlich wie die falschen Häute in der Pleuritis Fettkugeln einschliessen. Doch steht die Ablagerung des Fettes in die Nierensubstanz mit dem die Membrana propria umgebenden, in microscopischen Kysten enthaltenen, oft durch den Hilus in die Substanz eindringenden Fett, nicht immer in Verhältniss.

Das Microscop lässt in der ersten Form erkennen, dass die Harnkanäle, namentlich die der Rindensubstanz, zuerst mit kleinern oder grössern Fetttropfen gefüllt sind, wobei sie deren Windungen ausdehnen, sie erweitern und die Granulationen bilden. Später erscheinen die Fetttropfen in der Marksubstanz. Zuletzt ergiessen sich die Fetttropfen noch zwischen die Hernkanäle. Die Malpighischen Körper und die Harngefässe sind zuerst von Blut gefüllt, werden aber beim Fortbestehen der Krankheit blutleer.

In der zweiten Form findet man von den Harnkanälen und Harngefässen kaum eine Spur. Fettkügelchen, sparsame Harnkanäle und leere blasse Malpighische Körper sind allein vorhanden in dem übrig gebliebenen Zellgeweben - Gerüste der Nieren.

(Der Beschluss folgt.)

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ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG

Monat Februar.

1849.

Deutsche Provincial - Geschichte. 1) Gesammt-Geschichte der Ober- und Nieder Lausitz nach alten Chroniken und Urkunden te to bearbeitet von Th. Scheltz, Pastor zu Tzschecheln, verschiedener gelehrten Gesellschaften Mitgliede. Erster Band. gr. 8. XII und 627 S. Halle, Gräger. 1847. (2 Thlr.), obitavem da ba 2) Geschichte des Landes Stargard bis zum Jahre 1491. Von F. Boll. Mit Urkunden und Register. 2 Thle. gr. 8. X und 860 S. Neustrelitz, Barnewitz. 1846, 1847. (4 Thlr.)

Halle, in der Expedition der Allg. Lit. Zeitung.

doch noch manche Fasern unsres innern Lebens unangetastet gelassen, und es giebt noch zahlreiche Pfleger unsrer Literatur, die ehrfurchts- und liebevoll an der Vergangenheit festhalten und doch voll Kraft und Eifer der Zukunft zugewendet sind, wenn sie auch nicht in das laute Geschrei des Marktes mit einstimmen.

Nr. 1. Unsre A. L. Z. vermag zwar nicht auf ein Buch ausführlich einzugehen, welches seinem Inhalte nach nur einen sehr speciellen Gegenstand verfolgt, aber sie darf nicht unterlassen das Werk eines evangelischen Predigers anzuzeigen,

Es sind dies wieder zwei von den achtungs- der durch diese Veröffentlichung seiner stillen Ar

Arbeiten ein hat, Man Brosseres Lob erworben als wenn er die des lichtfreundlichen Streites getheilt oder sich als ein rustiger Kämpe in die symbolischen Wirren gemischt hätte. Die Markgrafthümer Ober- und Nieder-Lausitz haben allerdings den Vortheil für ihren Geschichtschreiber, dass er ein tüchtiges, geordnetes Material in den Schriften der Ober-Lausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, in den beiden Bänden der Scriptores rerum Lusaticarum vorfindet, dass er die schätzbaren Monographien von Anton, Worbs, Naumann, Pescheck, Käuffer und Andern benutzen kann und in den handschriftlichen Sammlungen wackerer Geistlicher, wie des Superintendenten Heinsius zu Pförten und Schneider in Forst, manchen Aufschluss finden wird, dass ihm endlich die reichen Quellen- und Urkunden-Sammlungen der mit den Lausitzen so nahe zusammenhängenden Länder, als Schlesiens, der Mark Brandenburg und zum Theil auch Böhmens, eine sehr ergiebige UnMeinung, terstützung darbieten. Diese hat auch Hr. Scheltz, wie billig, nicht verschmäht, aus eignen Forschungen noch Manches hinzugethan und sich zugleich ein nicht geringes Verdienst durch seine Kritik einzelner Urkunden oder handschriftlichen Angaben (wie auf S. 150. 160. 161. 315. 322.) erworben. So erläutert besonders ausführliche Anmerkung auf S. 227 f. die verschiedenen Berichte über die Gefangennehmung des Landgrafen Friedrichs des

werthen Arbeiten über die Specialgeschichte vater-
ländischer Landestheile, deren wir in Deutschland
nicht wenige besitzen, die Arbeiten zweier gelehr-
ten, anspruchlosen Männer, welche Jahre lang ih-
nen unermüdllchen Fleiss zugewendet haben und
dabei keineswegs von Aussicht auf reichen Lohn
oder Gewinn gestachelt, sondern blos von Liebe
zur vaterländischen Gegend und Provinz geleitet
wurden. Wie im Mittelalter die katholische Kirche
wirkte und baute ad maiorem Dei gloriam, so hat
es in dem Deutschland des neunzehnten Jahrhun-
derts, wenigsteus noch bis in das Jahr 1848 hinein,
in allen Theilen Männer von der besten Gesinnung
gegeben, welche ohne Geräusch und Prunk ein
langes Leben in literarischer Beziehung ad maiorem
urbis et provinciae gloriam verwendet haben. Wir
wollen nur an eine der letzten Arbeiten dieser Art,
an C. P. Lepsius höchst verdienstliche Geschichte
e Geschichte
der Bischöfe des Hochstifts Naumburg vor der Re-
formation jetzt erinnern. Ob das noch fürder, unter
uns so bleiben. wird? Die öffentliche
dieses wogende Meer voll der ärgsten Gegensätze,
wird solche Beschäftigungen jetzt und in der näch-
sten Zeit schwerlich gut heissen, denn sie gelten
ihr für pedantische Liebhabereien, die kein Interesse
an den Angelegenheiten des Tages blicken lassen,
aber wir verzweifeln trotz dem noch nicht. Denn,
wie schlimm auch immer die Zeichen am vater-
ländischen Himmel stehen, so hat die Revolution

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Krankheit gewonnen hat.

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Nachdem diese durch

Gebissenen durch den Markgrafen Waldemar von Brandenburg einige Zeit vor dem 24. März 1312. zahlreiche Bearbeiter in die grösste Verwirrung Dabei unterstützt ihn eine genaue Landes- und gebracht ist, so dass Niemand' mehr weiss, was Ortskenntniss, wie er denn auch in der Lösung man eigentlich als Bright'sche Leiden ansehen soll, mancher örtlichen Schwierigkeiten und in der Dou- so thut es noth, die einzelnen pathologischen Vertung einzelner falsch geschriebener Namen ein änderungen der Nieren genau zu erforschen. Ist glückliches Talent bewährt hat, z. B. auf S. 345 die äussere Erscheinung aller erkannt, so wird sich und 323. von selbst ergeben, was als Bright'sche Leiden übrig bleibt. Die ärztliche Welt wird sich stets mit Dank dieser Untersuchungen Gl.'s erinnern. In sehr sinnreich angestellten Versuchen finden wir die Belehrung, dass durch Oelgenuss bei Thieren die Steorose der Leber und der Nieren erzeugt werden kann. Eben dieses thut Quecksilber. Aus dem Umstande, dass die Nieren zuweilen im normalen Zustande Fett enthalten, dass beim Uebermaass von Oelgenuss in unsern Versuchen beständig die Fettablagerung zuerst in den Harnkanälen, dann ausser denselben eintritt, glaubt Gl. schliessen zu dürfen, dass das Fett, wie in der Leber, bei der Gallenbereitung, so auch in der Niere bei der Harnsecretion eine grosse Rolle spiele. Für diese Ansicht zeugt nach des Vf.'s Angabe der Fettreichthum der Nebennieren beim Fötus; Steorose der Nieren ist bei Thieren leicht, nicht aber die Nephritis derselben zu erzeugen. Die Steorose der Nieren kommt bei Pferden als Krankheit vor, und ist nach den Mittheilungen unsres Vf.'s von eiweisshaltigem Harn begleitet.

Was nun die Vertheilung des reichen Stoffs anbetrifft, so bemerkt der Vf. selbst, dass die lang dauernde politische Trennung der beiden Lausitzen, indem die Ober-Lausitz, welche mit dem Königreiche Böhmen, die Nieder-Lausitz aber mit dem Brandenburgischen Marken und der Markgrafschaft Meissen verbunden war, vielleicht die Einheit der historischen Darstellung hätte stören können. Es sey ihm aber nicht gut thunlich erschienen, beide Landestheile zu trennen und er hofft sogar durch dies Verfahren einer Einförmigkeit in der Behandlung seines Stoffes vorgebeugt zu haben, besonders aber habe ihn dabei der engere Zusammenhang der innern- oder sogenannten Culturgeschichte geleitet. Wir können diesen Gründen unsere Zustimmung um so weniger versagen, da der Ve uns die beiden neben einander laufenden Geschichten klar vor Augen gestellt hat, sonst bekennen wir allerdings, dass wir keine Einwendung dagegen erhoben haben würden, wenn vom dritten Buche an eine jede Geschichte für sich allein behandelt worden ware; die innern Zustände konnten dann immer im Schlussabschnitte unter gemeinsamen Rubriken zusammengefasst werden.

1

(Der Beschluss folgt.)

Medicin.

Atlas der pathologischen Anatomie
Gottlieb Gluge u. s. w.

(Beschluss von Nr. 39.)

Es folgt nun eine gute Darstellung der Brightschen Krankheit. Da indess Gl. dieselbe bereits früher an einem andern Orte besprochen, theils sich auf die bekannten Beobachtungen Christison's, Rayer's und Andrer stützt, so mag es erlaubt seyn, auf die Abhandlung nicht weiter einzugehen, wievon Dr. wohl sie ein werthvoller Beitrag zu der Lehre von den Krankheiten der Niere zu nennen ist. Am Schlusse wirft Gl. die Frage auf, was ist Brightsche Krankheit? Er antwortet: die meisten Fälle derselben gehören der Entzündung oder der Fettentartung der Nieren an. Eine dritte Reihe von Fällen zeige in der Leiche eine unbestimmtere Veränderung, oder gar keine Veränderung der Niere, sie erscheinen als eine Functionskrankheit ohne Resultate zu hinterlassen. Alle diese Veränderungen erkannten wir in ihren endlichen Ergebnissen, nicht aber in den sie bedingenden Versuchen. Diese zu erforschen, sey noch eine Aufgabe der Kliniker an den grossen deutschen Universitäten, bedürfe noch eines deutschen Rayer.

In der dritten Form enthalten die Granulationen viele von einer gelblichen, körnigen Masse und Fettkügelchen ausgedehnten Harnkanäle, die zwischen ihnen liegen. Die Steorose der Nieren begleitet häufig die Wassersucht; man findet sie auch bei Greisen ohne diese, gleichzeitig mit der Steorose der Leber, des Herzens und zuweilen sogar mit vielem Fett im Blute. Der Harn enthält ausserdem Eiweiss auch Fetttropfen. Es lässt sich nicht bezweifeln, dass durch diese Untersuchung, von welcher Gl. zuerst in seinen Untersuchungen Heft 2 Nachricht gab, die Lehre der Bright'schen

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Die elfte Lieferung zeigt uns auf der ersten Tafel zwei Abbildungen, welche Entzündungen des Magens betreffen. Die eine zeigt ein grosses Geschwür in dem Pylorustheil, welches, bevor es zur Durchbohrung gekommen, den Tod herbeiführte. Die zweite betrifft eine Schleimhaut-Entzündung der Cardia aus der Leiche eines Funfzigers. Die Leichen - Untersuchung ist aber etwas kurz ausgefallen, und man findet weder in der Beschreibung rin noch in der Abbildung der Fälle die Gewissheit, dass das hier Gegebene wirkliche Entzündungen des Magens waren. Es fehlen die Beweise dazu. Gerade die Magenentzündung bedarf noch vielfacher anatomischer Untersuchungen, um in jeder Weise den Zweifel über das Daseyn oder Nichtdaseyn dieser Krankheit in den einzelnen Fällen zu entfernen. Die Röthe allein entscheidet nicht für das Daseyn der Magenentzündung. Die Abbildungen sind dazu noch herzlich schlecht. པམ བལམ་པ

Eine zweite Darstellung ist dagegen die über Hämorrhagie, welche diese Lieferung fast ganz ausfüllt. In der Einleitung steht der Satz voran: die Apoplexie ist nur eine plötzlich einwirkende und auftretende Hämorrhagie. Dieses kann nur von dem Blutschlage gemeint seyn, nicht aber von dem Nervenschlage, dessen Vorkommen, wenn auch selten, nicht bezweifelt werden kann, und ohne Hämorrhagie besteht. Als einleitende Sätze zu den Blutungen sind folgende zu nennen; BO 1) Das Blut kann sich nur ergiessen, wenn die Gefässe, welche es führen, das Herz, die Arterien, die Harngefässe und die Venen, zerreissen. 2) die Harngefässe und Venen zerreissen

a) durch Erkranken, besonders Verknöcherungen der Arterien,

b) durch Entzündung und Verschliessung der grossen Venenstämme,

c) durch aussere Zerstörung der Wände, sey es durch Ablagerungen, (Geschwüre, Tuberkeln), sey es durch mechanische Einflüsse, (Wunden), d) durch Anhäufung einer zu grossen Menge von Blut in den Organen, welche zu bestimmten Zeiten regelmässig eine grosse Menge empfangen,

3) Das Blut kann sich ergiessen, ohne dass die Gefässe erkranken, wenn seine Bestandtheile krankhaft verändert werden. So im Typhus, Skorbut. Es bleibt somit nach Gl. die ältere Unterscheidung der Blutungen per rhexin und per diapedesin die richtige. Letztere ist in neuester Zeit von vielen, namentlich französischen Beobachtern in Abrede gestellt worden.

Nach dieser Erörterung behandelt der Vf. die plexie des Gehirns und seiner Häute" findet man einzelnen Apoplexien. Unter der „,Aufschrift Apofolgende Formen beschrieben:

་་་་་་

"

a) Apoplexia meningea. Ueber die Veränderungen des Blutergusses ersehen wir Folgendes: das Serum wird resorbirt, und das Coagulum roth, schwarzroth, abgeplattet, schmiegt sich der Convexität des Gehirns an, haftet an dem Parietalblatt, ist mehrere Linien dick, nimmt meist cine, selten beide Hemisphären an der convexen Seite ein; selten findet man es nach der untern oder seitlichen Fläche des Gehirns. In der Höhle der Arachnoidea hängt das Blutcoagulum oft mitten in einer neugebildeten Membran an dem Arachnoidealblatte der Dura mater fest, zuweilen len wird e es von einer von dem Gehirnblatte zugleich entstehenden Membran beinahe oder ganz vollständig eingesackt und dieser Sack hängt an der Dura mater. Nicht der coagulirte Faserstoff, der etwa das Serum einschlösse. sondern die neue oft geschichtete Ausschwitzung bildet nach Gl.'s Ansicht der Pseudomembran, welche den Blutkuchen einschliesst, der erweicht, mannigfache Veränderungen der Farbe erfährt und so theilweise, indem sich der Pseudomembran mit Theilen des Coagulum verbindet, oder ganz aufgesogen wird, während die innern glatt gewordenen Wände der Pseudomembran ein helles Serum absenden und zuletzt einen serösen Balg bilden. Hat der Bluterguss in der Pia mater und auf der Oberfläche des Gehirns statt gefunden, so bilden sich nach Aufsaugung des Serum aus dem nicht resorbirten Faserstoff mit neuer Ausschwitzung oft gelbe, den Windungen des Gehirns sich anschmiegende Platten, die Dorand-Forke Narben des Gehirns nennt.

b) Apoplexie des Gehirns. Gl. ist der Ansicht, e) durch Krankheiten des Hauptbewegungsappa- dass die graue Hirnsubstanz am häufigsten der rates, des Herzens,

f) durch Störung des Kreislaufs in blutreichen Organen. So können nach Gl. Erkrankungen der Leber Blutungen des Magens hervorbringen.

Sitz der Blutung sey, und widerspricht der seither geltenden Ansicht, nach welcher der Sehhügel und der gestreifte Körper am häufigsten von diesen Vorgängen ergriffen werden. Er meint, das Leiden

der letzten sey nur scheinbar, es quille aus dem mittlern Lappen das Blut hervor, und lagere sich um jene Theile in der Hirnhöhle. Es finde sich somit hier, ohne dass es an dieser Stelle entleert sey. Nach des Ref. Untersuchung rührt das Blut in der Hirnhöhle theilweise her von a aussen, i indem es eindringt durch die zerrissene Hirnsubstanz in die Höhle, theilweise aber auch aus den zerstörten Gefässen des Plexus chorioideus, und dieses letztere ist wohl der gewöhnlichere Fall.

Cat Ueber die Art und Weise, in welcher die Aufsaugung geschieht, weicht die Beobachtung Gl.'s von der Anderer ab. Auch hier bildet sich nach seiner Erfahrung eine Pseudomembran um das Coagulum; der Faserstoff wird resorbirt und es bleibt eine mit Serum erfüllte Höhle zurück, die sich schliessen kann.

Eine zweite Heilung geschieht, indem ein Theil des Faserstoffs zurückbleibt, welcher sich mit dem neuen Exsudate zur Narbe vereinigt. (Von der in neuester Zeit oft besprochenen Organisation des Coagulum handelt Gl. nicht.) Mit der Zeit kann jede Narbe so schwinden, dass man sie in der Leiche nicht mehr zu entdecken im Stande ist. In einer Narbe fand Gl. vollständig ausgebildete neue Nervenfasern: eine Beobachtung, welche mit einer andern von J. Vogel gemachten übereinstimmt, und deshalb um so werthvoller ist.

Die Apoplexia serosa, der Wasserschlag, wird von Gl. als wirk als wirklich vorkommende Krankheit anerkannt und abgehandelt. Es liegt nach des Ref. Beobachtung, gleichviel ob die Apoplexia serosa bei Kindern, bei Erwachsenen oder Greisen vorkommt, diesem Leiden stets eine Krankheit der Arachnoidea und Pia mater als Ursache der serösen Ergiessung zu Grunde. Nicht ganz richtig ist die Angabe, dass die Zufälle von dem Erguss des Blutes und des Serum dieselben seyen. Das erste Auftreten und die Entwickelung der Zufälle beider Krankheiten und der ganze Verlauf bis zum Eintritt der Bewusstlosigkeit ist bei beiden nach des Ref. wiederholter Beobachtung verschieden. Zuletzt wirft Gl. hier die Frage auf, ob vielleicht in der Apoplexia nervosa eine sichtbare Veränderung in den Nervenröhren vorhanden sey? Die Apoplexie des Rückenmarks ist ebenso verschieden, wie jene des Gehirns. Wünschenswerth wäre bei die

ser eine Erörterung der Folgen der Erschütterung gewesen. Die Lähmung, welche bei dieser eintritt, ist oft bedingt durch Riss der Gefässe und des Rückenmarks, oft aber auch ohne diese Veränderungen vorhanden. Hier liegt dann eine wahre Apoplexia nervosa vor.

,ནེཎྚ།,་།

Die Apoplexie der Lungen wird unterschieden a) in die Blutung aus den Haargefässen dor Schleimhaut der Lungen (der feinsten Bronchien? Ref.). b) Durch Zerstörung der Gefässe, durch Eiterung und Tuberkelmasse. c) Als plötzlicher Erguss von Blut im Lungenparenchym und Bildung apoplectischer Heerde. Wodurch diese entstehen, haben bereits Laennec, Cruveilhier, Hope und Andere erwiesen. Gl. geht auf diese Entstehungsweisen nicht ein.

Es können örtliche Entzündungen, Versperrung der Capillargefässe durch Eiter, Tuberkelmasse und unscheinbare Verhärtungen die Ursache dieses Uebels seyn; sodann noch Störungen des kleinen Kreislaufs, welche vom Herzen aus bedingt werden, meist durch organische Krankheiten des Herzens oder der grossen Gefässe. Hiernach kommen noch die Apoplexien der Leber, der Nieren, der Eierstöcke und Tuben zur Sprache. Die letzte Tafel dieser Lieferung giebt Abbildungen über die Kystenbildung.

Die Abbildungen dieser Lieferungen sind wie die der frühern kaum mittelmässig zu nennen, namentlich ist die Färbung so unnatürlich als möglich. Die einzelnen Abhandlungen enthalten, wie man dieses von Gl. gewohnt ist, immer dankenswerthe Beiträge zur künftigen Bearbeitung der behandelten Gegenstände. Höchst störend ist es, dass der Vf. denselben Gegenstand immer wieder von Neuem in den verschiedenen Heften abhandelt, ihn nie für sich abschliesst, wodurch viel Raum erfordert und dem Leser viel Zeit abgenöthigt wird, wenn er das an den verschiedenen Stellen über denselben Gegenstand Geleistete vergleichen will. Es liefert aber noch diese aphoristische Darstellung den Beweis, dass der Gegenstand vom Vf. nicht durchgearbeitet ist, was doch nach der Grösse und Kostspieligkeit des Werks wohl verlangt werden könnte.

-**** Der Druck des Textes, so wie Papier sind lo

benswerth.

Gebauersche Buchdruckerei.

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