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vag.) erzählt, dass die Einwohner der Gegend Inchaburys jährlich im Sommer an einem gewissen Tage auf den benachbarten Frauenberg ziehen und sich daselbst mit Springen, Tanzen u. s. w. ergötzen: so mag sich dieses von einer uralten Anordnung herschreiben, welche zur Belustigung der zahlreichen Zins- und Lehnsleute der genannten, ringsumher ansehnlich begüterten, schon ums Jahr 989 gestifteten Abtei von ihren Obern getroffen worden war, und auch nach Auflösung jener Verhältnisse durch die Reformation in etwas veränderter Gestalt fortdauerte. Jener Geschichtschreiber schwebt darüber in Ungewissheit, wenn er bemerkt:,,Ob nun solches noch aus dem Heiden- oder Papstthume seinen Ursprung nehme, kann ich so bestimmt nicht sagen, habe aber doch wahrgenommen, dass die dabei vorgehenden Dinge, das Springen und Tanzen, Schreien und Saufen, nicht aus dem alten apostolischen Christenthume, sondern aus dem neuen Heidenund Judenthume erlernt seyn müssen." Eine Herzensergiessung, die wir dem für die guten Sitten eifernden Manne gern erlassen hätten, wenn wir dafür von ihm genauer über die muthmassliche Veranlassung dieses alten Gebrauchs und alle damit verknüpften Umstände unterrichtet worden wären. Das Wenige, was wir davon erfahren, weist jedoch darauf hin, dass zwischen dieser Wallfahrt und der Echternacher eine grosse Uebereinstimmung herrscht, und es bleibt merkwürdig, dass man für die letztere, so wie einige der bisher angeführten, den dritten Pfingsttag gewählt hatte. - Zu den schon hin und wieder mitgetheilten Proben der Latinität des Vf.'s, welche im Allgemeinen mit der Schreibart katholischer Theologen übereinstimmt, aber insbesondere durch auffallende Verstösse gegen die Grammatik und durch den Gebrauch neugebildeter Worte und Formen, welche wenigstens dem goldenen Zeitalter fremd sind, entstellt wird, liefern wir noch eine Nachlese aus der grossen Zahl der von uns angestrichenen Stellen. Doch wollen wir nicht läugnen, dass Manches davon zu den in diesem Werkchen sehr häufigen Druckfehlern gehört. In der Dedication S. 1. Z. 11. und S. 2. Z. 1. solemniis. Z. 16. promovendum st. augendum etc. 2.3. in festiva hebdomada. S. 3. Z. 2. creatura ù. öfter vertur st. fertur. 5. incomprehensibilis. S. 4. Z. 21. Präsul-st. Praesul. präsiliendo. S. 5. Z. 11. proemio st. prooemio.

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Fragmente aus den hinterlassenen Schriften des Hofraths Hahnemann. Herausgegeben von Joseph Buchner, d. Philos. u. Med. Doctor, mehrerer gelehrt. Gesellsch. Mitglied. (Auch unter dem zweiten Titel: Memoiren aus dem Leben und Wirken eines Arztes.) Mit 3 lithographirten und colorirten Tafeln. 8. 280 S. Augsburg, v. Jeniseh und Stage'sche Buchh. 1848. (1% Thlr.)

Der Titel dieses Buches soll wahrscheinlich nur die Anhänger Hahnemann's zum Kauf anlocken, denn es findet sich darin auch nicht eine Zeile von ihm; vielmehr ist das Ganze nur eine Sammlung von Krankengeschichten, die ein österreichischer Feldarzt Dr. H. in Mailand aufgezeichnet und als Beweis seiner Huldigung dem D. Hahnemann kurz vor seinem Tode überschickt hat. Ob die Anhänger seiner Lehre darin grosse Schätze entdecken werden, müssen wir dahin gestellt seyn lassen; für die übrige medicinische Welt aber ist es leeres Stroh, mit dem die allmählig verlöschende Flamme des Enthusiasmus für jene Lehre eben so wenig wieder anzufachen seyn möchte, als mit allen übrigen Belebungsmitteln, welche die wenigen Anhänger derselben hier und da noch aufzubringen

versuchen.

Hbm.

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noli Halle, fin der Expedition oder Allg. Lit. Zeitung.

- Monat Februar, et quitt bo o 1849. Moi nobuozo liod

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Histoire de la littérature hindoui - par M. Garcin de Tassy, prof. à l'ecole spéciale et hindoustani, des langues orientales vivantes, membre de es... l'institut de France et des sociétés asiatiques de Paris, de Londres, de Calcutte, de Madras et de Bombay, chevalier de la légion d'honneur etc. Tom. II. Extraits et Analyses. Paris, printed under the auspices of the oriental translation committee of Great Britain and Ireland. MDCCCXLVII. 608 S. 8. enodeliaving Rob bin

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sicherer Hand auf ungebahnten Wegen durch Dornen und Disteln in liebliche Frucht- und Blüthen

garten führt. In einem Vorworte (S. I-XXXII), das jeder Freund der indischen und morgenländischen Litteratur überhaupt mit gleich grossem Interesse lesen wird, giebt der Vf. zunächst eine schiedenen Arten der der Form nach fast durchClassification und vollständige Uebersicht der vergängig poetischen Erzeugnisse dieser Litteratur, zuerst des Hindui (S. IV —XII), welches sich wie in der Form der Sprache selbst, so auch in den Formen der litterärischen Erzeugnisse mehr an das

Im ersten Bande seiner Geschichte der mittler Sanskrit anschliesst, sodann des Hindustani (S. XXII

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und neuern Literatur fndiens, von dem wir in einem früheren Jahrgange dieser Blätter (1844 Nr. 134) eine kurze Anzeige gegeben, hatte der Vf., nach er die Entwickelung der einer Einleitung, in der er die Entwickelung der neueren indischen Sprachen und Litteraturen behandelte und den Werth der letzteren für den Geschichtsforscher und Philosophen zeigte, in einem Verzeichniss der Schriftsteller und Dichter und der Werke die seit dem 12ten Jahrhundert bis auf unsere Tage erschienen sind, cine Uebersicht über die Masse des Stoffes gegeben, aus dem er in dein vorliegenden zweiten Bande das würdigste auswählt und uns so in den Stand setzt, ein eigenes Urtheil über die Erzeugnisse fener Litteratur zu bilden, auf die er selbst die Worte Martials anwendet. „Sunt› bona, sunt quaedam médiocria. Sunt mala phurd? Lassen wir jedoch diese Worte kein an günstiges Vorurtheil in uns erwecken, weder über diese Litteratur im Allgemeinen denn von welcher Litteratur könnte man nicht gleiches sagen, noch über die von dem Vf. mitgetheilten Proben, denn dessen anerkannte Gelehrsamkeit und vielfach erprobter guter Geschmack bürgt uns im voraus dafür, dass er nur, das Gediegenste ausgewählt, worin sich, ohne mit unserem Geschmacke und unseren Ansichten in Widerspruch zu gerathen, die Sitten und die Bildungsstufe der Zeit und des Volkes spiegeln,, dem es angehört, und gern überlassen wir uns sei ner Leitung in ein fremdes Land, wo er uns mit,

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XXXII), das mehr persischen Mustern und den von persischen Redekünstlern vorgeschriebenen Ges setzen folgt. Für jenes nimmt Hr. Garcin die Classification der Sanskritlitteratur des gelehrten Herausgebers des Ramajana, Hrn. Gorresio in Turin an und theilt sonach die gesammte mittelalterliche Litteratur Indiens 1) in Akhyana, Erzählung, Legens de; Gedichte, welche volksthümliche Traditionen behandeln, Romane in Versen, gewöhnlich in Dop→ pelversen, nach Art des persischen Mesnowi; 2) Adikavya, ursprüngliche Dichtung, insbesondere der Ramajana; 3) Itihasa, Geschichte, grosse historisch mythologische Ueberlieferungen, wie das Mahabharata und die Chroniken in Versen. In dieselbe Klasse gehören die in Prosa mit untermischten Versen geschriebenen Erzählungen und Fabeln, z. B. das Tota kahani (Tutipame), das Singhaçan – battici; 4) Kavya, Gedichte überhaupt, sowohl von grösserem als von kleinerem Umfange. Dieser Classi-, fication folgt ein alphabetisches Verzeichniss der Namen der hinduischen Dichtungs- und Versarten, worauf sich der Vf. von dem brahmanischen Indien; zu der muhammedanischen Litteratur.des, Urduund Dakhni-Dialectes wendet, die nach der Eintheilung der allen muhammedanischen Völkern gemeinsamen Rhetorik in, sieben Klassen zerfällt; die! erste Klasse Hamasa, die heroische Poesie, umschliesst die Kasiden (3) und vor allen die grossen historischen Dichtungen, welche man Name

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(i) nennt, wie namentlich das Schahname, ferner die Kissa's (x) oder Romane in Versen; auch kann man hieher die Geschichtswerke zählen, deren poetische Prosa mit vielen Versen untermischt ist und die zum grossen Theil Legenden behandeln, welche die muhammedanischen Indier mit den übri gen muhammedanischen Völkern gemein haben, wie z. B. die Eroberungszüge Alexanders, die Liebe

dern eine weitere Ausbildung erhalten als bei den Arabern und Persern, bei denen sie sich hauptsächlich auf Personen, menschliche Einrichtungen, Schwädie Inder auch Dinge, die gar nicht von dem Wilchen und Leidenschaften beschränkt, da hingegen len des Menschen abhängen, selbst die Natur und die göttliche Vorsehung dahin ziehen; es giebt Satiren gegen die

und Krankheiten u. s. w. Hr. G.

ben dieser Dichtungsart mit (S.412

des Khosrew und der Schirin, Josephs und der schwemmungen hitze, die Kälte gegen Uebertheilt mehrere -447). Die hindustanischen Dichter haben die Satire auch auf das häusliche Leben angewandt. Die von dem Vf. mitgetheilten Satiren von Sauda, Mir

Zuleicha, des Medschnun und der Leila, und ähnliche, deren persische und türkische Dichter gewöhnlich fünf zusammenstellen und als ein Ganzes unter dem Namen am (khamse) Fünfgedicht geben. Die Inder besitzen auch Ritterromane (wie Taqui, Jurat u. a., in denen die schlechte Verwaldie Araber den berühmten Roman von Antar), z. B. die Geschichte des Amir Hamza, das Khawir-name u. s. w. In diese erste Klasse gehören ferner die unzähligen Geschichten, an deren Spitze die Tausend und eine Nacht steht, wovon auch eine hindustanische Uebersetzung existirt, ferner das Khirud afruz, das Mufarrah ul culûb u. a. m. In die zweite Klasse marasi, Elegieen, gehören vorzüglich die Todtenklagen zu Ehren des Hasan und Husein und deren Gefährten, an denen das muhammedanische Indien sehr reich ist. Die dritte

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Klassel, Adab und Nasichat, die ethische Poesie, umfasst die Pandname's (a) oder Rathbücher, moralische Gedichte nach Art des Buches Sirach, die Akhlak, Sittenbücher in Prosa mit eingemischten Versen, wie der Gulistan und diesem nachgebildete Werke, z. B. das Saïr-i ischrat, aus dem der Vf. am Ende dieses Bandes einen Auszug giebt (S. 589 ff.). In die vierte Klasse Nasib, die erotische Poesie, gehören nicht allein die eigentlich erotischen Lieder, sondern auch alle mystischen Oden, in denen die Liebe zu Gott nicht selten unter ziemlich weltlichen Bildern besungen wird, deren Verfasser gewöhnlich Anhänger der muhammedanischen Secte der Sofi's sind, deren Lehren mit dem Pantheismus der indischen Jogis wenigstens in vielen Punkten übereinstimmen. Hr. Garcin theilt verschiedene Lieder dieser Art in dem vorliegenden Bande mit (S. 451 ff.). Zur fünften Klasse, sinu und madich gehören die Anrufungen Gottes zu Anfange der Diwane und anderer Werke, die Gedichte zum Lobe Muhammeds und der Imame, der Fürsten und Mäcenaten. Die sechste Klasse

tung des Landes und die Sittenverderbtheit der indischen wie der moslimischen Gesellschaft mit bitterem Spotte getadelt wird, geben eine eben so lebhafte als beissende Schilderung des öffentlichen und des Privatlebens. Eine Weiterbildung der Satire bei den Indern ist die neuere Comödie, die zwar keineswegs dem Drama der Sanskritlitteratur zur Seite gesetzt werden kann, vielmehr mit der alten italienischen Pantomime oder Comedia dell' arte Aehnlichkeit hat. Die Stücke werden meist von einer Art Gaukler (bazigar ;) bei grossen Volksversammlungen, wie Jahrmärkten, Festen u. s. w. aus dem Stegreif ausgeführt, sind in der Regel nicht ohne Witz, da die Sprache bei ihrem grossen Reichthume viele Wortspiele, Calembours und Zweideutigkeiten aller Art zulässt, und enthalten nicht selten politische Anspielungen, namentlich macht sich das gekränkte Nationalgefühl gegen die Engländer Luft, deren Sitten und Gewohnheiten bei solchen Gelegenheiten nicht selten dem öffentlichen Gelächter preisgegeben werden (s. S. XX). Solche Comödien werden in der Regel durch Tanz und Gesang eingeleitet. Zur siebenten Klasse list sifat, schildernde Dichtung, gehören die bei den Indern häufigen Schilderungen der Jahreszeiten, Monate, Blumen, der Jagd u. s. w.

Die Regeln des hindustanischen Versbaues sind der persisch-arabischen Metrik entlehnt, und alle Gedichte im Urdu- wie im Dakhni-Dialecte sind gereimt. Eine dem Hindustanischen eigenthümliche Art von Versen sind die Rekhta (bunte oder gemischte Verse), über die der Vf. S. XXI ff. besondere Regeln mittheilt. dere Regeln mittheilt. Das Wesen dieser Verse besteht in einer Mischung des indischen Idioms mit hedscha, die Satire und Kritik, hat bei den In- dem persischen (woher der Name), die auf verschie

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dene Weise angewandt werden kann, indem man entweder einen Halbvers persisch, den andern indisch schreibt, oder nur einzelne persische Worte cinmischt, oder sich persischer Zusammensetzungen bedient u. s. w.⠀ edbom gibwadal odiaW yogWien für die Poesie, son gelten auch für die Prosa die Regeln der persischen Redekünstler, nach deren Bestimmungen es drei Arten der oratio per Today Trob 7 sol banalisti tab..dedige Heb Reim, aber mit

oder

destris giebt, nämlich 1) ohne Beobachtung des Rhythmus, 2) mit Reim, aber ohne Rhythmus, und 3) ohne Reim und ohne Rhythmus. Die beiden letzteren Arten sind die gewöhnlichieren und werden oft, wie im Arabischen und Persischen, mit einander gemischt, und dazu häufig Verse eingeschoben. Ein alEin al phabetisches Verzeichniss der für das Hindustani gewöhnlichen Namen der verschiedenen Arten der Dichtung und Schreibweise schliesst die Vorrede, worauf theils längere, theils kürzere Auszüge aus verschiedenen Werken, theils in der Uebersetzung, theils in blossen Inhaltsanzeigen folgen. Voran stehen Auszüge aus dem Bhatamal (Rosenkranz der Andächtigen) des Nabhaji, einer legendenartigen Lebensbeschreibung indischer Heiligen und Sectenstifter, meist von der Secte der Waischnawas oder Wischnuverehrer. Die hier gegebenen Auszüge sind für die Litteraturgeschichte auch deshalb von besonderem Interesse, weil die Heiligen, deren Lebeu in dem Werke beschrieben wird, meist Verfasser von Hymnen sind, die sich bei ihren Anhängern noch bis jetzt erhalten haben. Nabhaji lebte zu Ende des 16ten und Anfang des 17ten Jahrhunderts. Das Werk ist in ziemlich schwierigen Stanzen im Hindudialect geschrieben, erhielt aber seine jetzige Gestalt erst durch Narjaandas unter der Regierung des Schah Djehan. Der Commentar ist aus dem Anfange des 18ten Jahrhunderts. Auszüge, sowohl aus dem Texte als dem Commentare hat Price mitgetheilt, in den Hindoo and Hindoostanee Selections. And rob jei bale mo nodrude dit vi

Eine besondere Aufmerksamkeit widmet der Vf. dem grossen religiös-ethischen Gedichte Prem sagar (Meer der Liebe) des Sri Lalli Ji Lul Kabi, eigentlich eine neuere Umarbeitung der im Braj-baâkhâ verfassten Bearbeitung des zehnten Buches des Bhagavat von Byas-Deo, im reinsten Hindustanidialect (Kari boli oder thenth) von Dehli und Agra, in Prosa, zum Theil gereimt. Die eingemischten Verse gehören der älteren Redaction an. Das Werk

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behandelt das Leben des Krischna, aber nicht in fortlaufender Geschichte, sondern die einzelnen unter sich nicht zusammenhängenden Legenden sind nach Art der orientalischen Romane in einen Rahmen zu+ sammengefasst.1 ollows oil) tiodiel sieurs sib dei nono Was, den Vf besonders bewog, dieses Ger dicht hier in grösseren Auszügen und zum Theil vollständiger Uebersetzung mitzutheilen; ist die auffallende Achulichkeit mancher Legenden aus dem Leben des Krischna mit einzelnen Begebenheiten im Leben Jesu und mancher Lehren des Evange+ liums mit den Vorschriften und Glaubenslehren des Prem Sagar, wohin namentlich der Glaube an den menschgewordenen Gott gehört. Ob diese Aehnlichkeit zufällig sey oder wirklich einen historischen Grund habe, muss späteren genaueren historisch-kritischen Untersuchern zu ermitteln überlassen bleiben; unmöglich ist es jedoch keineswegs, dass in den frü→ hesten Zeiten des Christenthums christliche Lehren und Erzählungen von dem Leben Christi den Weg nach Indien fanden und sich dort mit der Volksreligion vermischten, die in ihrer ursprünglichen Reinheit und bei dem Hange des Volks zu einem beschaulichen Leben vielfache Anknüpfunspunkte bot. Allerdings lebte der historische Krischna ungefähr 1300 Jahre vor Christus, allein der Cultus des Krischna verbreitete sich in Indien erst im 6ten und 7ten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, mit neuen Legenden, wo unter andern eine in der alten Geschichte des Krischna, wie sie das Mahabharata giebt, gänzlich unbekannte Person erscheint, nämlich Radha oder Radhika, die Personification der gläubigen Seele oder der Kirche. Legt man auch auf die Laut - Aehnlichkeit der Namen Krischna und Christus und Jadu, des Geschlechtes des Krischna, mit Juda durchaus kein Gewicht, obwohl mögfich dass dieselbe, obschon zufällig, einen Anknüpfungspunkt gewährte, so bieten doch namentlich folgende Züge eine unlaugbare und zuweilen überraschende Aehnlichkeit mit der Lebensgeschichte des Heilandes, die gleich mit der Geburt des Krischna beginnt. na beginnt. Wie Christus hat Krischna einen Vorläufer (Balram), um einen Monat älter als er. er.isDic Zusammenkunft der Mutter Krischna's mit der Mutter Balrams erinnert an den Besuch der Maria beì Elisabeth. Wie Christus wird Krischna um Mitternacht geboren und im Bhagavat ist seine Geburt sogar mit einem leuchtenden Meteore verkündet (der Stern der Magier), wovon jedoch das Prem Sagar nichts erwähnt. Deotas feiern die Geburt Krischna's

mit Lobgesangen wie Luc. 2. de Engel die Geburt des Herrn. Wie Simon das Kind Jesus als den Heiland erkennt, so erklären die Panditas und Astrotogen bei der Geburt Krischna's: ,, dieses Kind ist die zweite Gottheit (die zweite Person der Dreieinigkeit), es wird alle Asuren (Sünder, in denen wir jedoch nicht, wie der Hr. Vf. S. 81. die Assyrer [8] finden können) vernichten und das Land Braj von der Last seiner Uebel erlösen. Alle Welt wird seinen Ruhm verkünden." Hirten kammen zuerst, dem neugebornen Krischna Geschenke darzubringen und ihm zu huldigen. Wie Gott dem Joseph im Traum befiehlt vor den Nachstellungen des Herodes nach Aegypten zu fliehen, so ermahnt Basudeo den Vater Kirschna's:,, der böse Kans wird das Kind Krischna suchen lassen, dessen Tod er will. Gehet alle von hinnen, ehe die Rakkhas kommen euch zu suchen; man weiss nicht, wohin die Verkehrtheit eines Bösen führen kann." Als Nand diese Worte hört, macht er sich auf und geht nach Mathura zu Gakul. Hier erinnert sogar der Name Mathura an Matarea in Aegypten, wo nach dem Evangelium infantiae die Aeltern Christi bis zum Tode des Herodes weilen. Um sicher zu gehen, lässt Kans alle Nachkommen Jadu's tödten. Die Betrübniss der Mutter Krischna's, als dieser in Mathura zurückbleibt, erinnert an die der Maria, als Christus unter den Schriftgelehrten im Temr pel bleibt; auf ihre Klagen erwidert Nand, Weib, nenne Krischna nicht mehr deinen Sohn, er kenne ihn als deinen Herrn und bete ihn an." Hr. Garein theilt noch mehrere Züge aus dem Leben Krischna's und der Lehre seiner Verchrer mit, die an einzelne Erzählungen des Evangeliums erinnern, wobei uns die religiöse Engherzigkeit des Vf.'s auffällt, dass er sich der Furcht nicht erwehren kann, sich dadurch den Vorwurf des Unglau+ bens oder zum wenigsten der nicht strengen Recht gläubigkeit zuzuziehen; denn nicht allein tritt sein eigenes kirchliches, Bekenntniss überall ziemlich scharf hervor, sondern er verwahrt sich sogar ausdrücklich in der Vorrede:,,je dois protester contre quelques passages de mes traductions, où l'on pourra trouver des idées peu en harmonie avec le christianisme catholique, et rappeler que je suis le simple traducteur."... Wir heben noch Folgendes hervor. Krischna ist der menschgewordene Gott (Wiselinu), der in diese Welt kommt, um den alton strengen 262 mm 1 46 doboj norow

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Cultus des Siva abzuschaffen, welcher äussere Ceremonien und Kasteiungen fordert phne irgend eine Bekehrung des Herzens, und um eine reinere, mildere Lehre zu bringen, dass der Glaube allein die Werke lebendig mache, die an und für sich todt sind: In den vorhergehenden Verkörperungen offenbart sich Wischnu nur als ein Theil der Gottheit, Krischna hingegen ist der fleischgewordene Gott selbst, der Heiland der Welt, der Tröster derer, die mühselig und beladen sind. Er fordert Armuth von seinen Bekennern und Entsagung von den Schätzen dieser Welt, die nur Täuschung hervorbringen. d of d

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Die Sittenlehre der Wischnuverehrer ist allerdings nicht die reine Lehre des Evangeliums, und wenn sich auch hier Anklänge an die Lehre Christi finden, so sind diese wohl mehr aus dem allgemein menschlichen Sittengesetze, als aus historischem Zusammenhange zu erklären, so z. B. über das Verhalten gegen den Nächsten theilt Hr. G. folgende Stelle aus dem Prem Sagar mit.,,Ein Gopi sagte zu Krischna: Herr, einige thun Gutes denen die ihnen nie desgleichen gethan, andere vergelten Gutes mit Gutem, andere Gutes mit Bösem, andere endlich rechnen das Gute, das man ihnen thut, für nichts, welche von diesen vier sind die Besten oder welche die Schlechtesten? Krischna antwortete: die Besten sind die, welche Gutes thun, ohne desgleichen empfangen zu haben, denn so thut der Vater, der sein Kind lieb hat. Gutes mit Gutem zu vergelten ist kein Verdienst, so thut auch die Kuh, welche für das Futter, das man ihr reicht, Milch giebt. Wer Gutes mit Bösem vergilt, ist als ein Feind zu achten. Die Schlechtesten aber sind die, welche das Gute, das man ihnen erweist, nicht erkennen. An einer andern Stelle ist ausdrücklich gesagt, dass man Böses mit Gutem vergelten solle. gelten solle. Ueber die Nichtigkeit des Irdischen heisst es im Prem Sagat: Es wäre sehr schlimm, wenn irgend ein Mensch sagen könnte, ich werde nicht sterben. Zum Glück ist der Lauf. der Welt, dass, wenn der Eine geboren wird, ein Anderer stirbt. Der Eine verschönert sein Leben durch tugendhafté Handlungen, der Andere befleckt es durch schlechte Handlungen, aber dieses Leben gehört weder dem Einen noch dem Andern, Roichthum, Jugend, Kö nigthum sind nichts." pod-xar nov daveguid han (Der Beschluss folgt vel) Joo! S

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