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Flexion bleiben (Mithr. III. I. 189.), und im Akra S. 197. stehen die Adj. immer hinter dem Subst. 10 Desgleichen setzen viele Amerikanische Völker das Adj. (dessen reine Natur als Adj. jedoch zuweilen in Frage steht. Duponceau Mém. p. 186 sqq.) hin ter das Subst., z. B. die Botocuden Zählmeth. S. 303., die Chikkasah- und Choktah Mithr. III. 3. S. 301., vielleicht die Karaïben III. 2. 688.-,, Die Blackfeet (Prinz v. Wied Reise I. 584.) setzen das Hauptwort meist vor das Beiwort, man sagt z. B. nicht:,,der weisse Bär", sondern „Bär der weisse", nicht,, Bärenchef", Bärenchef", sondern,, Chefbär" u. s. w. Desgleichen die Mandans (II. 551.), z. B. meníss – schóttä Pferd weisses, also nicht, wie im Deutschen und Englischen, aber, wie im Franz. bei den Farben, l'ours blanc (Lat. ursus albus) u. a. Vgl. auch z. B. II. 124. die Bohnenarten, wie ohmenick-psih [von psih schwarz] schwarze B. Mándeck – suck – níîka [Vogel-Ei] - kuhschta [Inneres] - ossiidä Dotter, von sehdä gelb; wáh-sihdä Galle. Pahin - síhdusch, blond, daraus, wie pahín (Haar) - chóttä (grau), grauhaarig. Bei den Mönitarris heissen die Blackfeet: Issi-schüpíscha von ittsí Fuss (etsitte Fährte), und dem nachgestellten Adj. für: schwarz; vgl. éhchokuschi-süpischa Fuchs (schwarzer), sähtschüpischá Wolf (schwarzer), aber sähscha (der graue Wolf). - Dagegen stehen z. B. im Mokoby Mithr. III. 2. 501., im Aymara 539. die Adj. vor den Subst. -Im Quichua 527. stehen die Adj. immer vor dem Subst., ausser wenn sie als Apposition gesetzt werden, die Participien vor oder nach dem Subst. Die Adj. der Materie werden durch das Subst. dieser, welches dem anderen Subst. blos vorgesetzt wird, und überhaupt viele Adj. durch den Genitiv eines Subst. ausgedrückt. Vgl. also z. B. Franz. d'or, von Gold golden.

Unter den Sprachen Europa's befolgen die keltischen, wenigstens für gewöhnlich und der grösseren Masse nach, das Gesetz, die Adj. dem Subst. nachzustellen. So Irisch (E. O' C.) A gramm. of the Gaelic lang. p. 109 sqq., z. B. fer mór (vir magnus), aber Gael. mòr-fhear (An earl, a lord). Ir. mòr nach O'Brien hinter Subst. bei lebenden Wesen, sonst vor ihnen; Gälisch Armstr. Dict. p. LIX.; Manx, Leo Ferienschr. I. 143. Auch Welsch Pughe p. 58. und Basbreton Legonidec p. 195. Rostrenen p. 179., jedoch in diesen beiden nur beim Positiv, während Compar. und Superl. häufig, vielleicht der Emphase wegen, vorausgehen. Vgl. Unterscheidung vom Comp. und Superl. im Kurd. durch

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Ich komme zum Genitive in Bezug auf das ihn regierende Subst. Auch hierbei kann das im Genitive gedachte Subst. dem, wovon es abhängig, bald vorausgehen (z. B. im Chilesischen Mithr. III. 2.406.), bald nachfolgen, und zwar so, dass ersteres entweder mit oder ohne Abhängigkeits-Zeichen steht, in welchem zweiten Falle allein die Stellung zwischen Herrscher und Beherrschtem den Unterschied begründet. Bei der Composition geschieht es, dass sich vermittelst ihrer ein Wort, gleichsam das Grundwort, zu einer innigen Einheit mit anderen Wörtern zusammenschliesst, die, obschon mehr untergeordneter Art, doch eine Bestimmung des Grundwortes enthalten, und bald einen dependenten (z. B. Gen., Acc.), bald einen inhärenten (z. B. Adj.) oder doch sonst (wie z. B. im Sskr. Dwandwa) coordinirten Charakter an sich tragen. Die in den Sprachen jedesmal beliebt wordene Aufeinanderfolge der Glieder bei gedachtem grammatischen Vorgange ist nun ebenfalls nichts weniger als gleichgültig, und in der That nicht überall dieselbe. So beobachten Sanskrit und Latein am strengsten, und eben so, nur mit minderer Strenge, die meisten Indogermanischen Sprachen das Princip der Vorausschickung der untergeordneten Glieder vor dem Grundworte (Et. F. II, 378.), und jeder fühlt, dass laudicoenus (laudans coenam) oder auf Inschr. domnaedius (dominus aedium), domnifunda, domnipraedia (domina fundi, praedii), bei DC. caprifer (alyayoos, Ziege des Feldes) Et. F. II, 393. im Lateinischen sehr ungewöhnlich gesagt sey, wie ja auch Deutsch z. B. Fürchtegott (derlei im Romanischen, z. B. Frz. essuie-main, sehr häufig) neben gottesfürchtig. Hausherr Herr des Hauses (blos durch Inversion: des Hauses Herr); Rothwein, Rothwild (doch sehr verschieden von caprifer), Morgenroth; Schlachtfeld, Feldschlacht; Sandmeer, Meersand u. s. w. — Bekanntlich gehört der sog. Status Constructus, wo das Regierte den zweiten Platz einnimmt, zu den wesentlichen Unterscheidungszeichen des Semitischen Stammes z. B. vom Indogermanischen, um so mehr als in jenem das regierende Glied zu seinem selbst unverändert bleibenden Complemente gleichsam hinstürzend (Ewald, Gramm. Arab. I, p. 214.) sich kürzt, und hiedurch den freilich (weil Flexion nur positiv seyn, nicht in blosser Hinwegnahme bestehen kann) falschen Schein gewinnt, als sey

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hier einmal der Herr - seines Dieners Knecht und, statt des Dieners, mit der Livree, dem Zeichen der Abhängigkeit, angethan. Im Persischen pflegt sich zwar sowohl Kesra relativa als descriptionis in der Schrift an das voraufgehende Subst. zu heften, allein daran ist blos die Unbequemlichkeit der ange nommenen Arabischen Schrift Schuld, welche einzelnstehende oder initiale Vocale nur an Consonanten anzubringen vermag. Offenbar soll das i zwischen Regens und Rectum in der Mitte schweben, und ist nicht etwa das i unitatis (= s. ob.), wie Vullers I, p. 77 mit Lumsden glaubt, sondern, wie Spiegel in Höfer's Ztschr. I, S. 219. zeigt, das mit Lat. is verwandte Sskr. Relativ - Pronomen ya, dem hier die Aufgabe einer innigeren Verknüpfung der beiden Glieder gestellt ist, z. B. dost-i qadim (amicus antiquus), was ungefähr gesagt ist, wie Mhd. Giselher der junge, her daz grôze Grimm IV. 538.542., Griech. dvno o oogós (Voemel, Uebungsbuch Frkf. 1822. S. 18 f.) und nam-i peder (nomen patris) wie tò Bißhíov To Tov naτoós, τὸ βιβλίον τὸ τοῦ πατρός, freilich im letzteren Falle mit dem Unterschiede, dass im Griechischen wirkliche Genitiv-Endung vorhanden, während das Persische nur in die Nachsetzung des begrifflich abhängigen Substantivs den genitivischen Sinn legt, der zwar meistens hülfsweise durch jenes mit hervorgehoben wird, während oft wie im Prov. lo filh Santa Maria, frz. fètedieu, musée Napoléon u. a. Diez III. 127,, im Basbreton, z. B. Ki Iann, le chien de Jean, Joseph map Jacob oder map da J. Joseph fils de J., ty maën maison de pierres, aber auch zuweilen mit Abänderung der Initiale des 2. Worts, z. B. dour vôr [aus môr] l'eau de mer. Legonidec p. 193. Rostrenen p. 179.; im Manx (Leo, Ferienschr. I. 141.) wirklich schon die blosse Stellung genügt. Vullers p. 71. Nr. 127. Wenn daher Pfizmaier Gr. Turque p. 85. z. B. shah-i Le roi de übersetzt, so ist dies nur objectiv richtig, subjectiv aber unwahr, und p.88 schir-i direndeh-ra (au lion feroce) eig., so zu sagen, leo-qui [oder to] feroc-i. Die Casuszeichen werden im Galla nicht nur dem postponirten Possessivpron., sondern sogar dem Gen. des Subst. angefügt, z. B. niti [uxor] Buta-ti [Buti ad] died'e He said to the wife of Buta Tutschek p. 56. Im Manx (Leo, Ferienschr. I. 147.) wird zuweilen blos das Adj. bei einem Subst., und dieses nicht, im Plur. gesetzt. Eben so im Bullom Nyländer p. 12. Die

eigentlichen Composita im Pers., namentlich Tatpuruscha, senden dagegen auch das Regierte vorauf. Vullers p. 191.- Im Yoruba, sagt Crowther p. 6., the Possessive Case may be known by its being governed by the Preposition ti,,of," placed between two Nouns or Pronouns; thus, iyah ti emi mater mea; ille ti babba (domus patris). Or by two Nouns, or a Noun and Pronoun, with an apostrophe between them, signifying that ti is understood; thus okkorh' obba,,the king's ship" (eig. Na vis regis). Nun wird aber im Vocab. ti nicht nur als Präp., sondern auch als rel. pron. who, which, the one which" angegeben, ja z. B. im VU. Babba 'wa (pater noster), ti (qui) mbeh ti orung (es in coelo) gebraucht, so dass hier ti füglich, wie im Persischen das eingeschaltete i, eig. Relativpronomen seyn, übrigens auch, wie dort, mitunter entbehrt werden könnte. Nicht z. B. von den Keltischen Sprachen jetzt zu reden, wo das abhängige Subst. sehr oft bald frei bald durch Composition noch näher angerückt hinter dem Regens steht, ist noch in mehreren Sprachen, so auch in Afrikanischen, hierunter selbst solchen, die unmöglich unter Semitischem Einflusse dazu gelangt seyn können, die gleiche Folge üblich. Beispiel: Milch, das in vielen Sprachen durch: Brustwasser ausgedrückt wird, wie nach dem Prinzen von Wied bei den Mönnitarris ma-áhtsi [áhsi weibliche Brust]-biddi (Wasser); in der Oto-Sprache teh - påseh-nih aus påsä (weibliche Brust) und nih Wasser, und so auch im Omaha S. 605. pasé - nih (níh Wasser, aber S. 601. angeblich månsä, weibliche Brust): Desgleichen im Bonny bei Köler S. 20. 32 úndo minggi, aber Kuhmilch nambúllo [Kuh] ndo minggi. Im Odschi nach Riis nufu-sú aus sú insu (Wasser), Ashantee im Outline p. 117. nofusu. Sämmtlich in diesen das regierte Wort (Brust) voran. Dagegen im Ibu p. 116. 195. min- úna (Milk) aus minni (water) und ana (nipple). Ferner Thränen durch: Augenwasser, bei von Wied II. 608. ischta-nih im Omaha und eben so in der Otosprache S. 627.; im Mönitarri istá [ischta Auge]- biddi (Wasser) - huhs [ahúss, viel]. Im Ashantee inisuaba; nusu doch wohl von eni-wá, ani, bei Riis enni (Auge), insu aba Es ist Regen gefallen. Bambarra nye-zi, Mandingo nyajio aus nya, muya (eye) und zi, ji (water), vgl. auch Mand. nyajibo To weep.

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(Der Beschluss folgt.)

ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG

Monat Junius.

Nationales Drama.

1849.

Rüdiger von Bechlaren. Ein Trauerspiel von Wilhelm Osterwald. 8. 116 S. Halle, Heynemann. 1819. (21 Sgr.)

Der

wenn

er Wink Vilmar's, welcher die Dichter der Gegenwart zur Dramatisirung der nationalen Heldensage locken sollte, war das erste Symptom, welches einen neuen Anlauf in dem Entwickelungsgange der dramatischen Poesie verkündigte. Zwar hatte schon Gerviuus im Besonderen nachdrücklich hervorgehoben, dass das Nibelungenlied, man die Sache recht besieht, nicht eine einige epische Handlung, sondern eigentlich zwei getrennte dramatische Handlungen darstellt; dass hier das Schicksal in dramatischer Weise als ein Resultat der Handlungen erscheint; dass das Ende mehr die Katastrophe einer Tragödie, als der ruhige Ausgang eines Epos ist; er hatte ausdrücklich darauf hingewiessen, dass das Nibelungenlied mehr im Geiste des Dramas durch geschürzte Knoten, durch spannende Erwartungen, durch Entfaltung der Charaktere wirkt. Doch war es erst Vilmar, welcher hieraus die praktische Consequenz zog, dass unter anderen Stoffen der altdeutschen Sage besonders die beiden Theile des Nibelungenliedes dramatisirt werden müssten. In der That, wer sollte nicht wünschen, dass wir gleich den Griechen ein ächt nationales Drama erhielten, welches nieht einen willkührlich erfundenen, sondern aus der Volkssage geschöpften Stoff darstellt? Welch ein glücklicher Griff

Schiar es schon, dass Göthe die Faustsage,

Schiller die Tellsage auf die Bühne brachten! Freilich die Schicksale unserer Heldensage müssen der Gestaltung eines wahren Volksdrama eine bedeutende Schwierigkeit entgegenstellen. Denn die fremdländischen gelehrten Einflüsse, welche die deutsche Literatur Jahrhunderte hindurch beherrschten, haben auch die deutsche Sage aus der Erinnerung des Volkes verdrängt. Es ist aber klar, dass sich das Volksdrama blos dann eine Wirkung versprechen darf, wenn der sagenhafte Stoff im

Halle, in der Expedition der Allg. Lit. Zeitung.

Volke wurzelt, wenn er auf eine allgemeine Bekanntheit rechnen kann. Wir können nun nicht leugnen, dass selbst mit der Nibelungensage höchstens die Gebildeten vertraut sind. Wie störend wirkt aber ferner unter ihnen die thörichte Furcht, dass sie durch Begeisterung für unser Nationalepos Mangel an Kunstsinn oder patriotischen Dünkel verrathen möchten! Doch wer weiss, ob nicht die politische Wiedergeburt Deutschlands das Herz des Volkes der uralten Vergangenheit wieder zuführt; ob nicht jener sympathetische Zug, welcher die Heroën der Wissenschaft, die Dichter der romantischen Periode zu den alten deutschen Sängern trieb, bald Nachhall in der Nation finden wird. Es kommt nur darauf an, dass der alte nationale Sagenstoff dem Volke sinnlich fassbar vor die Augen geführt wird. Welche Form der Gestaltung wäre aber dazu geeigneter als das Drama? Wir glauben dies am besten deutlich zu machen, wenn wir an die Geschichte der Faustsage erinnern. War es etwa das Volksbuch über Faust, welches einen wahrhaft intensiven Eindruck machte? Waren es nicht vielmehr die Volksschauspiele, die Puppenspiele

Doctor Faust", welche durch die Plastik ihrer Darstellung einen ungeheuern Beifall erregten? Wie auch die rohe, stoffliche Masse, das unverarbeitete Material des Volksbuches eine solche Wirkung hätte erzeugen können, wäre mir ein Räthsel. Nicht minder lächerlich wäre die Illusion, wenn Jemand sich einbildete, dass die Sage von Siegfried und Kriemhilde in der Gestalt, wie sie uns das sogenannte Nibelungenlied bietet, jemals populär werden könnte. Wer den Werth des Nibelungenliedes richtig schätzen will, mus gelehrte Kenntniss, historische Studien zu Hülfe nehmen. Der Laie wird sich durch die Dürftigkeit der Darstellung, durch die nothdürftige Bekleidung, durch die Einförmigkeit, ja Kälte des Vortrags, durch die Schwunglosigkeit der Behandlung immer unangenehm abgestossen fühlen. Es ist also klar, dass der Stoff des Nibelungenlieds, welcher an Grossartigkeit, an Tiefe mit keinem andern zu verglei

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nun

chen ist, erst dadurch volksthümlich werden kann, wenn er durch dramatische Bearbeitung Fülle der Gestaltung, Wärme des Lebens, idealen Schwung gewinnt. Versteht sich vollends der Dramatiker auf die Technik der Bühne, so dass er an rechter Stelle eindringende Effecte schafft, welche sich ohne Künstlichkeit aus der Situation ergeben; weiss er den Gegenstand der rohen Vorzeit mit der Cultur der Gegenwart massvoll zu vermitteln. wahrhaftig, wir müssten an dem deutschen Publikum verzweifeln, wenn eine solche dramatische Dichtung nicht eine begeisterte Aufnahme finden sollte. Vilmar hat übrigens schon angedeutet, dass der erste Theil des Nibelungenliedes als ,,Siegfrieds Tod", der zweite als,, Rüdiger" dramatisirt werden könnte. Ob ein Drama,,Siegfrieds Tod" bereits gedichtet ist, wissen wir nicht: wir haben es mit dem jetzt erschienenen Trauerspiel,, Rüdiger von Bechlaren" zu thun, dessen Entstehung, wie wir hören, in die Zeit vor der Märzbewegung fällt. Man wird sich bald überzeugen, dass diese Dichtung ihre Existenz nicht absolut dem Winke des Literarhistorikers, soudern auch dem intensiven Drange des Dichters zu verdanken hat. Wir finden es leicht erklärlich, warum der Vf. nicht lieber ,, Siegfrieds Tod" hat bearbeiten wollen. Denn der erste Theil des Nibelungenlieds ist zerissener Natur, aus widerstrebenden Elementen gebildet, welche blos durch eine bühnengewaltige Hand geeinigt werden können, während der zweite Theil, welcher bekanntlich gleich farbiger, conciser als der erste ist, durch geistigen Zusammenhang, durch innere Verkettung der Ereignisse, durch dramatischen Zuschnitt überhaupt die Arbeit des Dichters erleichtert. Jeder Kenner der altdeutschen Poesie also, welcher das Drama Osterwald's noch nicht gelesen hätte, würde von vorn herein schon aus der Wahl des Stoffes selbst ein gutes Vorurtheil schöpfen dürfen. Indem wir nun zunächst den Gang des Dramas mit der epischen Erzählung vergleichen, müssen wir uns auf die Abweichungen oder Zusätze beschränken, welche der Dichter vorgenommen hat. Dahin gehört der ahnungsvolle Traum Diotlindens, in welchem sie eine Warnung vor Mannesliebe erblickt. Wer an den ähnlichen Traum Kriemhildens denkt, wird zugeben, dass er dem Geiste des Nibelungenlieds entspricht, in welches überhaupt das Moment der Ahnungen bedeutungsvoll hereinspielt. Beträchtlicher ist die Neuerung, dass Dietrich, welcher indess auch in

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der Sage eine Vermittlerrolle spielt, durch Hildebrand die Frauen von Bechlaren schleunig auf Etzelnburg bringen lässt, um durch ihr Erscheinen den Kampf abzuwenden. Diese Acnderung ist aber dramatisch geboten, ja sie ist hier für tragische Situationen ergiebig geworden. Die Zusammenkunft Diotlindens mit ihrem Verlobten, ihre vergebliche Fürbitte bei Kriemhilde, ihr Schmerz, als Rüdiger sich endlich zum Kampfe gegen die Burgunden entschliesst; Gotelindens Einverständniss mit ihres Gatten Eidestreue, die tragische Wirkung, welche der Tod Rüdiger's und Giselher's auf beide wer fühlt nicht, dass dies alles Motive sind, welche die Katastrophe ergreifender gestalten müssen? Dass Dietrich in chrlichem Kampfe Gunther selbst tödtet, während im Epos Kriemhilde ihn im Gefängniss umbringen lässt, bedarf wohl keiner besonderen Rechtfertigung. Die Personen des Stücks sind alle aus dem Nibelungenlied geschöpft, so dass keine einzige durch die willkührliche Erfindung des Dichters erzeugt ist. Dic Grundzüge der Charaktere waren ebenfalls durch das Nibelungenlied gegeben, welches bekanntlich meisterhaft zu charakterisiren weiss..

Frauen macht

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sind

sie im Drama selbständig erweitert und möglichst vertieft. Wenn wir zunächst von den Nebenpersonen ausgehen, ist Gunther der stolze König, welcher in steifen, höfischen Formen die Würde eines erlauchten Fürsten repräsentirt. Es überrascht indess im Drama; dass nach der Tödtung der tapfersten Helden er allein mit Hagen übrig bleibt, bis auch er von Dietrichs Hand fällt. Gernot, der schweigsame Held, ist mehr eine Figur als eine Person, er ist eine bedeutungslose Statist enrolle. Nicht minder gleichgültig ist uns Etzel, welcher als zärtlicher, aber ungeliebter Gatte, als unthätiger Zuschauer bei der ungeheuern Katastrophe die armselige Position eines halben Charakters einnimmt. Die scharfrichtermässige Erscheinung Dankwart's wird wohl eine durchschlagende Wirkung machen. Giselher's Zeichnung ist bis auf einige Striche wohl gelungen. Die lebensfrohe, arglose Jugend, das unverdorbne, reine Gemüth, die fromme Pietät, die liebeselige Empfindung lassen uns in ihm einen ächten deutschen Jüngling erkennen. Der trostlose Schmerz als der junge Bräutigam den Tod vor Augen sieht, die rührende Bitte, als er Schwester Kriemhilde um Schonung fleht, schneiden uus tief in die Seele.

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Desgleichen Spittle: Bamb. da-zi, Mandingo da-jio aus da Mouth, und Ibu onu-mini angeblich To spit, offenbar aus ónu (Mouth) und mini. Vgl. Mpongwe igwana Spittle, aber ogwana Mouth. Rain, year: Bamb. san-zi (woher sanzioli Age, vgl. zioli Red, blood, etwa=life?) Mand. sangi von sang (sky), santo (Above, aloft, heaven), umgedreht im Haussa rua-n allah (water of god, allein nach Schön im Voc. vielm. Rainbow *) und rua allein Wasser, Regen) und im Ibu min-egue viell. Wasser der Wolken Celligui Cloud, eligwi Thunder). Vom Haussa sagt Schön p. 6-7: The Genitive Case is sometimes preceded by n; but this n is more frequently altogether omitted in conversation. It has occurred to me that the n may possibly be abridged from na, Participle Present, "being"; as, hakkora ngiwa, (auch akwori-n-giwa) elephant's teeth" or ,,teeth being (those) of an elephant". So auch bei Crowther im So auch bei Crowther im Yoruba ehin (ehin, eyin Tooth) – ering (An elephant), also sehr ähnlich dem ring (Ivory), aber ëpeh (Elephant) im Bullom. In (Norris) Outl. p. 102. Yarriba ey-eri, ei-ajinaku Ivory von éhi Tooth und éri; ajínaku; jénaku (elephant p. 70. 192.). Ferner Ibu ez-engye (von eze Zahn). Bei Mollien Reise S. 395. 398. Elephantenzähne Jolof guene niei, Poulisch [d. i. Fulah] nihre nioua von J. guene, P. niguie (Sereres gnine) Zähne und J. niei, P. nioua E. Dagegen im Outl. Wolof boigne u nyey (boinye Z., nyeye E.). Im Fulali, wie es scheint, unzusammengesetzt nyíge Ivory, niye; niérre Z. und daher auch wohl als Bezahnter: nyiwa; giova (p. 192. mauba) Elephant. Mit voraufgehendem W. für: Elephant im Mandingo sammanyingo (sammo E., nying; gi Z.); Bamb. kafli-ny (kafeli E., nyi Z.). Aschanti asun-si (esun E. vgl. osson in Höfer's Ztschr. II. 39.; esing; essie Z.), aber auch asu-mel von amel (Horn). Im Mpongwe njagu Elephant, mpunji Ivory; ina Took. Bei Beke, Languages of Abyssinia in Proceedings of the Philolog. Soc. Vol. II. p. 101. 103. im Agau of Agaumider: inírku aus eni E. und árkui Z. Im Kaffa dángasa - gásho, Gonga dángasikállo aus Gonga dángaso, Worátta dángars, Woláitsa dangársa E. mit Kaffa gásho, Gonga gasso 2.

Im Shankala of Agaumider kúsdjana Ivory, doch wohl aus hússa Tooth, etwa mit Falascha djúní Elephant. Gafat ya-zehún-tarsih Ivory, vgl. den Namen des Elephanten zohunish mit dem in viclen Ww. hinten erscheinenden-ish, und im Tiggry bei Vater, Proben S. 287. tírszehú, im Argubba S. 392. tirsfá Zähne. Galla of Gudéru ílka (Ivory) neben ilkan (Tooth) s. Höfer a. a. O. In, für eine semitische Sprache auffallender Folge: Tigre hármaz [Eleph.] sinni (Zahn). Noch kíso Eleph. im Yán

garo.

Weitere Beispiele in meinem Aufsatze bei Höfer, und Morgenl. Ztschr. II. 134.

wer.

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Im Bonny (S. 51.) wird das Adj. seinem Subst. vorgesetzt. Das Subst., was zu einem anderen im Verhältnisse des Genitivs steht, wird diesem vorgesetzt. Das Pron. poss. steht vor dem Subst. Das Welch Verbum steht meist am Ende des Satzes. ein Abstand daher vom Ibu, das nicht nur das Possessivpron. suffigirt, z. B. aka-m, aka-ge, aka-ga My, thy, his hand Outl. p. V., sondern auch Adj. und Genit. nachstellt! Vgl. Ibu kente, ente, Little, small, z. B. ulu [ulwe, abode, dwelling house; ulwe Inside] ente Chamber, cabin, ulu enta [small house] Room, bedroom; viell. auch kedente Cage. Mini-nta Brook, rivulet, mini [water] enta ShoMinni edwe [Hot?] Damp. Mini-oyi Fresh water, von oyi Fresh. Efwar-ente Cup von éfwari Basin, plate, efware Dish. Mma-nta Dagger (Knife) v. mma Cutlass, blade, ungma nach Köler S. 28. Efinta Calf von efi Ox, cattle, efing; ehi Cow. Atun-ente Lamb, vgl. ebonu (Aschanti ebun); atesa, Haussa tunkia Sheep. Kuku redupl. aus uku Great, big, large. Daher ungba Ball (Musket), ungb-oku Ball (Cannon); ebeng kuku Cannon, und egbi; ebeng Gun, vgl. musket, pistol, flint, lock. Ali Earth (soil); ali-hedum Earth (globe) mit hedúm All, ihedum Whole. dúm All, ihedum Whole. Onya gragra (Active) wohl mit grugri Nimble. Onye karenka (Old man), wawai karenka (Old woman). wawai karenka (Old woman). Vgl. wawai; óyiyi Woman, lady, female, ai p. 199. Man" heisst p. 195. uoika, p. 112. wawoke; dimkwa; aber ongye (person). Vgl. ongy-ogu Doctor von ógo Physic, medicine, remedy, ogu Dose. Onye nurau Corpse. Ongyóha liar (oha lic, falsehood); und etwa so auch onyike Murderer? Onyéze Powerful, chief, ongyeze Gentleman; unyeze Captain; doch nicht etwa mit eze Tooth? Ongye wai Girl. Wannimochine (brother)

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*) Bei ihm auch Masharua lit.,, water-drinker" aus rua Water und mashai Drunkard, intoxication. Vgl. über diese Vorstellung auch bei den Römern Grimm Myth. S. 422. Ausg. 1.

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