Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

1. Bataillon, Sekretär des großen Verwaltungsrathes der Nationalgarde, täglich im Dienst, und zwar: bis zum 16. in der Stallburg, dann bis zum 27. im Lager im Schwarzenberg'schen Garten, und von da abermals in der Stallburg. Platz-Offizier Corps.

(Dem Central-Geschäfts-Bureau in der Stallburg zugetheilt.)

B. G. Dunder, Oberlieutenant, Plaß- und Ordonanzoffizier des Ober. Commando, gewählt als Plaß-Offizier von der Leopoldstadt, als Mitglied des großen Verwaltungsrathes gewählt von der 12. Compagnie Leopoldstadt; Stellver treter des ad latus und Chefs der Central-Kanzlei Hauptmanns Schneider, täglich und nächtlich im äußeren und inneren Dienste bis zum 5. Nov.; hatte außer dem häufigen Plaß- und Ordonanz-Dienste die Ausfertigung der Enthebungskarten vom Nationalgarden-Dienste, der Sicherheitskarten für die fremden Gesandtschaften, und die unter deren Schuß stehenden in Wien anwesenden Fremden; die Auslieferung und Uiberwachung der Waffen, die Anweisungen der Verpflegung der Wachmannschaft sämmtlicher zum Burg-Distrikte gehörigen Wachen, dann die Paßgeschäfte für das Militär und Civile zugetheilt.

Josef v. Eyselsberg, Oberlieutenant des Bürger-Regiments 1. Bat, taillons, von solchem als Plaßoffizier gewählt, dem Central Geschäfts-Bureau zur Ausfertigung der Passirscheine zugetheilt; täglich im Dienste.

Moriz von Kobierski, Lieutenant, gewählt als Plaßoffizier von der akademischen Legion, für Ausfertigung der Passirscheine zugetheilt.

Eduard Kölbl, zum Play-Offizier ohne Wahl ernannt für den 1. Bezirk, täglich im Dienst, für laufende Geschäfte.

Franz Leibenfrost, Rittmeister, als Plagoffizier von der 1. Div. der National-Garde-Kavallerie gewählt. Inhaber der großen goldenen k. Verdienst Ehrenmedaille.

Joseph Pizzala, Lieutenant, als Playoffizier vom 3. Bezirk gewählt, beim Central-Bureau im Paßamt zur Ausfertigung der Geleitscheine zugetheilt. Ignaz Stüß, Lieutenant, vom 1. Bezirk, als Plazoffizier gewählt ; ist beim Central-Bureau unbeschäftigt gewesen, aber zur Inspektion der Bank verwendet worden.}

August Untersteiner, Lieutenant, als Plagoffizier für die innere f. f. Burg verwendet, täglich im Dienst.

Franz zimmermann, Lieutenant, als Plazoffizier v. 2. Bez. gewählt.

Vorstehende Plazoffiziere waren mit den nachfolgenden bis zum 16. im Dienste des Ober-Commando vereinigt in der Stallburg; vom 17. bis zum 26 blieben die ersteren in der Stallburg, und die nachfolgenden zogen in das Lager in den Schwarzenberg'schen Garten. Als solche am 27. wieder in die Stallburg

zurückgekehrt waren, blieben diese zwei Abtheilungen bis zum Schluß des Oltobers getrennt. Die im Lager gewesenen Plazoffiziere sind folgende:

Josef Böhna, als Playoffizier von der Nationalgarde-Artillerie ge wählt; oft im Dienst.

Norbert Doninger, ohne Wahl vom Philosophen-Corps geschickt; vom 16. täglich im Dienst.

Josef Edthauer, als Plazoffizier vom 4. Bezirk gewählt.

Josef Hausner, vom Techniker-Corps.

Wilhelm Hink, vom Mediziner-Corps; ist Adjutant vom Messen hauser geworden.

Josef Hoffmann, als Plaßoffizier vom 7. Bezirk 1. Bat. gewählt.
Johann Karst, ohne Wahl ernannt; täglich im Dienst.

Karl Mairner, als Plazoffizier v. den Bürger-Grenadieren pr. gewählt.
Ignaz Miedanner, als Plazoffizier vom 9. Bez. 2. Bat. gewählt.
Friedrich Möser, ohne Wahl ernannt.

Alois Player, als Plazoffizier vom Juristen-Corps gewählt; täglich im Dienste.

Josef Ruff, als Plazoffizier vom Nationalgarde-Schüßen-Corps gewählt, permanent im f. f. Transport Sammelhaus.

[ocr errors]

Josef Schefzik, vom Juristen-Corps, permanent commandirt ins Invalidenhaus zum General Matauschek.

Siegfried Schiller, vom Techniker-Corps geschickt.

Joseph Waßhuber, vom Juristen-Corps commandirt.

Bonifazius Wecker, als Plaßoffizier vom 7. Bezirk, 4. Bat. gewählt.
Karl Wittmann, als Plazoffizier vom Ober-Commando ernannt.

Zum Status des Plaz-Commando gehörten noch nachstehende Plazoffiziere: Rudolf Chamrath, vom 2. Bataillon bes Bürger-Regiments; ist im Dienst nicht erschienen.

Karl Damm, vom 3. Bataillon 8. Bezirk, ist im Dienst beim OberCommando nicht erschienen.

Michael Ehrenfeld, vom 3. Bataillon, 7. Bezirk gewählt; ist beim Bataillon als Adjutant gebliebe=

Leopold Fischer, Edler von Wildensee, als Plazoffizier des Philosophen-Corps gewählt; am 13. ausgetreten.

KarlGaffelfeder, v. 11. Bezirk, 1. Bataillon, ist wegen Kränklichkeit am 20. ausgetreten.

Josef von Seidt, als Plagoffizier für die Burg ernannt, und gehörte Jum Stande der Burg-Play-Offiziere; täglich im Dienst.

3. S. v. Hohenblum, vom 6. Bezirk, 2. Bataillon gewählt, hat nur bis zum 6. Dienst geleistet.

Anton Ritter von Neumüller, vom 10. Bezirk, 2. Vataillon, beim Stallamt zugetheilt.

Karl Ofner, vom 5. Bezirk, 1. Vat. gewählt, im Dienst beim OberCommando, nicht erschienen.

Karl Reißer, als Plazoffizier vom 8. Bezirk, 2. Bat. gewählt. Alexander v.Sensel, vom 12. Bezirk, 1. Bataillon ; ist mit dem Range eines Hauptmanns Stallmeister des Ober-Commando geworden.

Anton Werner, als Plazoffizier vom 7. Bezirk, 2. Bataillon gewählt. War in unermüdlicher Dienstleistung beim Bezirks-Commando Wieden geblieben.

Von den dienstthuenden Plazoffizieren waren bis zum 6. täglich einer für den äußern, und einer für den innern Dienst des Ober-Commando als Inspektionsoffizier bestimmt; solche sind aber in der Periode vom 6. Oktober angefangen sämmtlich in Dienst berufen worden, wie es überhaupt in ihrer Instruktion festgestellt war, bei außergewöhnlichen Ereignissen, und bei Allarmirungen sich zur Verfügung des Ober-Commando zu stellen. Die Wirksamkeit derselben im Dienste stellt sich bei der Darstellung der Ereignisse heraus. Die bei den Ereig nissen nicht genannt werden, haben den Dienst selten oder gar nicht angetreten, oder überhaupt keine erheblichen Funktionen zugewiesen erhalten.

Das Kanzlei-Personale bestand aus den Kanzellisten: Johann Schneider, Theodor von Culmsieg, Leopold Straff, Georg Albert Urban, August Runkel, zu welchen später noch Rettich hinzukam.

Heinrich Prey war Geschäftsführer und Joh. Frimmel der Gehilfe der Lithographie des Ober-Commando.

Kanzleidiener: Joseph Fene; Joseph Haufe; Anton Steinfeld.

Die Plaßoffiziere der Nationalgarde in Wien hatten eine so wichtige Stellung im Oktober eingenommen, daß nachstehende

Instruktion

für das Plazoffizier Corps des Nationalgarde - Ober-Commando nicht fehlen darf, um über deren Wirksamkeit in's Klare zu kommen; und zwar:

1. Allgemeine Bestimmungen *).

§. 1. Das Nationalgarde Plaß-Commando hat bei jeder öffentlichen Verwendung der Garde in der Stadt Wien, es sey im Wachdienste, bei Paraden, bei einer Feuersbrunst 2c. 2c. die Ordnung handzuhaben, und insbesondere dahin

*) Diese Instruktion ist, einige Modificationen ausgenommen, aus der Feder des General Adjutanten Streffleur hervorgegangen.

zu wirken, daß die Herren Garden in allen Dienstverrichtungen, wo sie von Seite der Behörden, wie z. B. auf Wachen, mit Naturalien, Service 2c. 20 versehen werden, das Erforderliche pünktlich und in ihren Verhältnissen entspre chend beigestellt erhalten.

S. 2. Der Stand des Offizier Corps des Plaß-Commando besteht aus:

[ocr errors]

1 Plaz-Commandanten, *)

6 Play-Inspektoren,

30 Play-Offizieren.

S. 3. Das Plag-Commando ist unmittelbar dem Nationalgarde OberCommando beigeordnet, steht aber durch sein Wirken, sowohl mit den Militärstellen, als auch mit den Landes- und Stadtbehörden in Verbindung, und erfordert nur gebildete Persönlichkeiten, die mit Kapacität, persönlicher Entschlossenheit und Muth, auch Geschäftskenntniß verbinden, und sich durch ein loyales und anständiges Benehmen in der Achtung des Publikums zu erhalten wissen.

S. 4. Der Plaß-Commandant leitet den Plaßdienst, und ist gleichzeitig Referent der ökonomischen Angelegenheiten, der Wachlokalitäten 2c. 2c. beim OberCommando; er soll permanent angestellt seyn, alle anderen Plaß-Offiziere sollen aber jährlich neu gewählt werden **)

Die 6 Play-Inspektoren halten wechselweise Wochen-Inspektion, und überwachen als Aufseher die Details des Dienstes.

Von den 30 Plas-Offizieren find täglich zwei, und zwar der eine für den innern, der andere für den äußern Dienst bestimmt, so daß jeder Einzelne alle 15 Tage zur Dienstleistung kömmt; eine Leistung, welche ungefähr die Herren Garden auch in den Compagnien trifft.

Bei allgemeinen Ausrückungen, größeren Festlichkeiten, bei Allarmirungen 2c. 2c. hat jedesmal das gesammte Plaz-Offiziers-Corps auszurücken, und durch vereintes Wirken Hilfe zu leisten.

§. 5. Der gewöhnliche Dienst, der von den täglich in Dienst tretenden zwei Plaz-Offizieren zu versehen ist, zerfällt in den innern, und äußern Dienst.

Beide dienstthuenden Offiziere haben sich täglich um 9 Uhr bei dem General-Adjutanten und Plaz-Commandanten zu melden.

*) Ersterer sollte Plazmajor, die Plag-Inspektoren aber Hauptleute und zwar, jene aus der Zahl der bisherigen Plag - Offiziere seyn, die anerkannter Massen hiezu qualifizirt sind, und sich als Männer mit tüchtiger Gesinnung und GeschäftsKenntniß bewiesen haben. Dunder. **) Die permanente Anstellung der Play - Inspektoren erscheint im Interesse_des Dienstes deßhalb schon als unerläßlich, weil durch den häufigen Wechsel der fungirenden Personen der Dienst leidet, die Neulinge wenig oder nichts vom Dienste verstehen, als solche nuglos an und abkommen, und bei schwierigen und anstren genden Bedienstungen eine periodische Anstellung nur von jenen ehrgeizigen Individuen angenommen wird, denen es um zeitweilige Auszeichnung zu thun ist, aber in Zeiten der Gefahr sich entfernen, aber zurückgekehrt redigkeit auftreten, aber verachtet werden. Experientia docet.

die

mit Ruhm Dunder.

2. Der innere Dienst.

S. 6. Der mit dem innern Dienst Beauftragte hat sich durch volle 24 Stunden im Lokale des Ober-Commando aufzuhalten, wo ein eigenes KanzLeizimmer (mit einem Ruhebette während des Nachtdienstes) bereit gehalten ist.Der Dienst beginnt täglich um 9 Uhr Morgens.

8.7. Die Schreibgeschäfte des Tages sind vom Diensthabenden eigenhändig zu führen, zur Aushilfe in außergewöhnlichen Fällen müssen die Kanzellisten der General-Adjutantur verwendet werden.

S. 8. Täglich ist von dem Uebergebenden ein Frührapport zu entwerfen, welcher aus den Rapporten des Hauptwach-Commandanten und des PlazOffiziers vom äußern Dienst zusammen zu stellen ist.

S. 9. In ein eigenes Dienstverfáumniß- Protokoll find täglich jene Abtheilungen der Garde einzutragen, welche die ihnen zugewiesenen Wachen, Spaliere c. mangelhaft beigestellt haben.

S. 10. Ein Wachverhaltungs- Protokoll hat zu enthalten:

1. Die allgemeinen Verhaltungen, welche alle Wachen zugleich angehen, und

2. Die speziellen Verhaltungen der einzelnen Wachen.

So oft Veränderungen oder Zusäße in den Wachverhaltungen vorkommen, ist die Rektifizirung im Protokolle vorzunehmen, und darauf zu sehen, daß die in den Wachlokalen aufliegenden Wachverhaltungen stets gleichlautend mit dem Hauptprotokolle seyen.

S. 11. Eine tabellarische Nebersicht aller von der Nationalgarde zu beziehenden Wachposten, ist stets in Evidenz zu halten.

S. 12. Mit Hilfe dieser Uebersicht, und mit Berücksichtigung des von den Compagnien am 15. jeden Monats dem Plag-Commando einzusendenden dienstbaren Standes der Garden, ist eine Wach-Repartition zu entwerfen, welche am 20. jeden Monats bekannt zu geben ist, und für den ganzen nächsten Monat zu gelten hat.

S. 13. Ein Wach-Erforderungs-Protokoll enthält die Nubricken: 1. Datum, 2. Namen der Wache, 3. Gattung des Erforderlichen, 4. Wirkliche Beistellung, 5. Anmerkung; in welches Protokoll täglich die von den vifitirenden Offizieren angegebenen Erfordernisse einzutragen sind, um ihre wirkliche Beistellung darnach kontrolliren zu können.

S. 14. Täglich sind die Parole- und Losungs-Zetteln für alle Wachen zu verfassen.

S. 15. Ein eigener Dienstroster ist für die Commandirung solcher Abthei lungen zu halten, wo die Ausrückenden Remunerationen erhalten; z. B

« ZurückWeiter »