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betreibender Säße, und diese wieder nach der Größe der Betriebs. kraft und der Quantität zu verarbeitender Pochgänge. Die Erläuterungen hierüber, so wie über ihre Durchmesser, die Länge der Daumenden und deren Anzahl, welche einem jeden einzelnen Stempel zukommen sollen, find bereits oben gegeben worden. Was die Breite und Dicke der Daumen betrifft, so sind die niedrigsten Gränzen wohl gleichfalls leicht zu berechnen, doch mögen einige in der Praris vorkommende noch angegeben werden. Bei den sächsischen beträgt die Breite 61/2" und die Dicke 4-5 30ll, bei denen in Kärnthen 31⁄2 Zoll und 3 Zoll.

Bei den Pochwerken geht das Auffangen derselben mittelst des Fangbaums, wenn sie abgestellt werden sollen, nicht an, da die Sohle der Pocheisen selten über den Rand des Pochtroges, niemals aber über die Pochlaschen gehoben werden. Sollen daherneue Stempel oder Pocheisen eingesezt, oder wegen Reparaturen am Pochwerke, oder aus andern Gründen einzelne Stempel abgestellt werden, so geschieht das Aufheben derselben mittelst einer gehörig gelagerten Welle, welche über alle Stempel hinläuft, und an ihrem Ende mit 4 Hebelarmen zum Umdrehen derselben versehen ist. Um diese Welle ist ein Seil gelegt, welches sich an der Stelle jedes einzelnen Stempels anlegen läßt, an welches derselbe auf irgend eine Weise gehängt, und sodann aufgehoben und abgestellt werden kann.

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Bei Pochwerken, an welchen der Stempelhub nicht bedeu tend verändert wird, und das Abstellen häufiger eintritt, dürfte die in Fig. und 2, Laf. 381 dargestellte Vorrichtung zum Ab. stellen, welche in neuerer Zeit auch bei Öhlmühlen in Anwendung gebracht ist, und wovon die Fig. 16 eine Seitenansicht in größerem Maßstabe enthält, mit Vortheil angewendet werden können.

Es wird nämlich durch eine Leitscheide a das aus zwei Eisenschienen bestehende Gehänge ß gesteckt, und mittelst der oben durch: geschobenen Keile y befestiget. In dieses Gehänge ist ein Bolzen geschoben, um welchen sich der Hebel d drehen läßt, an dessen Ende eine um die Rolle & geschlagene Schuur 2 befestiget ist. Die Rolle wird in einer entsprechenden Weise an dem Gerüste angebracht.

Eine Seite des Stempels enthält eine kleine Hebelatten an jener Stelle, welche dann, wenn der Stampf zur höchsten Höhe

gehoben ist, über den horizontal gestellten Hebel & zu stehen kommt. Während der Arbeit der Stempel hängt der Hebel d vertikal ab, warts. Soll abgestellt werden, so zieht man mittelst der Schnur 2 den Hebel 8 während des Aufhebens des Stempels auf, bis er horizontal steht, und den Stempel außer Eingriff des Daumens bringt, worauf man die Schnur an den Stift & der unteren Schei delatte befestiget.

Das Unterschuren der Erze geschieht nicht überall unmittel bar durch Menschen, sondern diese füllen nur stets gehörig eigene Vorrichtungen, die sogenannten Rollen, aus denen dann durch die Stempel selbst die zum Stampfen erforderliche Menge Erze zum Eintreten oder Einrollen veranlaßt werden.

Eine solche Rolle der fächsischen Pochwerke zeigen die Figuren 25, 26, 27 und 28, Taf. 380 in der hinteren, Seiten, vor. dern Ansicht und im Grundrisse.

Sie ist zwischen den Rollbäumen a, welche in die unter der Pochhaussohle liegenden Schwellen b, und in die oberen, an der Decke des Pochhauses befindlichen Kappbäume c eingezapft ist. Sie haben in der Richtung des Pochtroges oben eine Entfernung von '6", unten von 8-10" im Lichten, nach der darauf senkrechten Richtung aber oben 36, unten 2' 4". Die beiden Seitenwände a des Rollkastens liegen zwischen diesen Rollbäumen, deren hintere Wand e ist, an diese von außen angenagelt, die vordere f aber zwischen die Rollbäume geschoben, und lehnt sich einerseits an die Seitenwände d und anderseits an die Leisten g. Den Boden bilden die 3zölligen Pfosten i. Sie liegen rückwärts auf dem Brette k auf, welches durch die in den Riegel m eingezapften Ränder 1 getragen wird. Vorne sind sie durch die Stüßen n unterstüßt, welche in den Riegel o eingezapft sind. Das Brett p hält dessen beide Theile fest zusammen. Seine Lage ist so, daß er vorne 24", hinten aber 2' 6" von der Sohle des Pochwerksgebäudes erhöht liegt, mithin eine geneigte Lage gegen den Pochkranz er hält. Auf der dem Pochtroge zugekehrten Seite erhält derselbe in seiner Mitte einen 20-22Zoll langen, 10 Zoll breiten Einschnitt, mittelst dessen die Pochgänge in das Pochgerinne q durch den in dem Einschnitte angebrachten Trichter r gelangen können. An der vordern Seite dieses Trichters läßt sich ein, an den vorderen

Rollbäumen angebrachter Schieber oder Schüße s einschieben, wodurch die in der Rinne abrollenden Erze regulirt werden können. Für diesen Schieber ist zwischen die an den Rollbäumen befestigten Leisten t ein Brett u eingeschoben, welches unten auf den Seitenwänden des Trichters und dem Boden des Rollkastens auffigt, oder auch höher gestellt werden kann.

Die Klammer v ist in die Leisten eingeschlagen, und ein zwischen diese und die Schüße eingelegter Keil drückt diese an das Brett w. Unter gleichem Neigungswinkel mit dem Boden des Kastens 3" unter ihm liegt das Vollgerinne q, welches aus einem 15" breiten und 10 dicken halbrunden, unter dem Trichter bis zu dem einen über den Pochtrog reichenden Ende ausgehöhlt ist. Dieses Ende steht noch 1′ 2′′ über der Austragtafel. Das Gerinne ruht auf den Querriegeln m und o in soferne nur lose auf, als die an demselben befestigte Nase w einen Einschnitt hat, der es am Riegel o gegen Abrutschen sichert. Der hintere massive Theil des Gerinnes, von dem Riegel o an gerechnet, muß schwerer seyn, als dessen vorderer, sammt den in ihm befindlichen Erzen.

Einige Zolle vom Pochtroge entfernt ist auf dem Gerinne das sogenannte Fröschl x angebrächt, in welches die Aufklopfstange y eingelassen ist. Diese erhält ihre Führung in einem eisernen Bande, welches in ein Ladenholz z eingeschlagen ist. Der Mits telstempel oder Unterschurer enthält den Aufklopfer a eingefeht, welcher dann, wenn schon zu wenig Erze unter dem Stempel vorhanden sind, also dieser tiefer zu stehen kommt, auf die Aufklopfstange schlägt, und das Rollgerinne, welches vorne wenigstens 1/2-1" von der Pochlasche entfernt liegt, erschüttert, so daß die Pochgänge nachrollen, und so lange untergeschurt werden, bis der Mittelstempel wieder nach dem Niederfallen so hoch steht, daß der Aufklopfer die Stange y nicht mehr erreicht.

Statt eines eigenen Aufklopfers kaun, wie es bei den ungarischen Pochwerken der Fall ist, der Schwanz der Hebelatte Fig. 6, Taf. 381 verwendet werden. An diesen Rollvorrichtungen ist jedoch kein Rollgerinne angebracht, sondern es wird der ganze Rollkasten wie bei dem frühern das Gerinne etwas drehbar gemacht, und mittelst der Aufklopfstange (Knecht) erschüttert.

Bei den Pochwerken in Kärnthen wird der Rollkasten d,

Fig. 5, 6 und 7, Laf. 383, vorne auf die Pochlasche gelegt, hin: ten mit einer Kette e an einen zweiarmigen Hebel 2 gehängt. Wenn der Schwanz der Hebelatte auf das Ende des kürzern He. belarmes schlägt, wird der Kasten von rückwärts aufgeschnellt, und dadurch die Pochgänge in den Trog geschüttelt.

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In derselben Figur 6 ist ein Siebkasten, durch welchen die gröberen Körner und Unreinigkeiten aus der in die Mehlführung abfließenden Pochtrübe abgesondert werden.

Das Pochwasser wird in einer Rinne zugeführt, welche an den Pochsäulen befestiget ist, längs den Stempeln hinläuft, und gewöhnlich unter den Rollen, jedoch auch, wie in den ungarischen Pochwerken, an deren vorderen Seite angebracht ist. Kleinere Gerinne führen aus ihr das Wasser den einzelnen Säßen zu, welche durch Schieber entweder zum Theile oder ganz geschlossen werden können, wodurch also der Wasserzufluß zu reguliren ist. Das Einlassen des Pochwassers geschieht bei dem Unterschurstempel, und wo deren zwei vorhanden sind, wie bei den vierstempeligen Sázen, am Harz auch an zwei Stellen zugleich.

Nach vielfachen Versuchen, welche Herr Rittinger an den von ihm erbauten Pochwerken in Schemniß angestellt hat, ergibt sich, daß bei, 160 – 170 Pfd. schweren Pochstempeln und einem Hube von 6-8 Zoll der Nuseffekt derselben 75% jener Wirkung beträgt, welche in der Pochwelle liegt, wenn die Stempel 45 bis 55 Schläge in der Minute machen, welches Resultat, mit jenem der obigen Rechnung unter Berucksichtigung der abweichenden Einrichtung und Ganges so ziemlich übereinstimmt. Es bedarf demnach ein derlei dreistempeliger Pochsaz 1 bis 10 Pferdekraft als Betriebskraft an der Pochwelle.

Aus diesen Versuchen geht ferner hervor, daß von einem Haufwerke, welches im Mittel einen Durchmesser von 1 bis 11⁄44 Zoll hat, mittelst einem solchen Stampfwerke durch eine Pferdekraft an Bleiglang von 48% Gehalt, mit Quarz und Jaspis durchwachsen, und eingesprengt mit Eisen und Kupferkies nahe 6-4, an harten und zähen Pocherzen, welche ein Gemenge aus Grünstein, Quarz, Jaspis, mit 4-5% Bleiglanz und 10-15% Eisen und Kupferkies nebst Blende sind, 34, und an Kalkstein 4.2 Rubikfuß oder beziehungsweise 690, 340 und 360

Pfund in einer Stunde trocken grob verstampft werden könne, wobei sich grobe Graupen mit den mittleren Durchmessern von 0.14, 0.19 und o∙16 Zoll 29, 48 und 44 Prozente ergeben. An feinstem Mehl aber erhält man 33, 21, und 21 Prozente bezie hungsweise. Das Übrige ist rösches Mehl von einer dazwischen liegenden Korngröße.

Zur Sortirung dienten 12 Siebe, deren Maschen 1'7, 104, 0*64, 0°4, 0'24, 015, 009, 0057, o'o35, 0021, 0013 und 0.008 Zoll im Lichten hatten, und die sich ergebenden drei Sorten des größten Korns dienten zur Bestimmung des Durchmessers der groben Graupen.

Beim nassen Grobpochen der 105zölligen Pocherze der drei gröbsten Sorten wurden 31.4% grobe Graupen mit einem mittleren Durchmesser von 0·085 Zoll der drei gröbßten Sorten, und 29% des feinsten Mehles und Schlamm ausgebracht. Beim Trockenstampfen war der Pochtrog an der vorderen Seite in soferne nicht ganz offen, als ein an die eiserne Pochsohle anschließendes Blechsieb mit zölligen Löchern schief aufgestellt war, durch welches das bereits hinreichend zerstampfte, mittelst einer Krücke auf dasselbe gezogene Gut fiel. Wegen des hiezu erforderlichen Rau. mes und der bequemeren Manipulation liegt die Sohle eines solchen Pochwerkes 18" über der Sohle des Gebäudes.

Das nasse Feinpochen der Pocherze gab aus im Großen angestellten Verfuchen ein Resultat, nach welchem 70 Pfunde oder 07 Rubikfuß 1.44zöllige Pocherze in einer Stunde durch eine Pferdekraft in ein Mehl verwandelt werden können, welches 11% von den drei gröberen Sorten mit einem mittleren Korndurchmesser von o'015 Zoll und 89% jener Sorten enthält, welche durch das Sieb Nr. 11 noch hindurchgehen. Die Abnüzung der Pocheisen beträgt auf 1000 Zentner Erze 50 Pfund an Pocheisen, welche 76 Pfunde wiegen, und benügt werden, bis an ihnen die Abnúzung (der Abrieb) 58 Pfund beträgt.

Die Eisensohlen der Pochtröge werden oft so lange gebraucht, bis der Abrieb die Hälfte ihres ursprünglichen Gewichtes beträgt.

Bei den Silber und Kupferhütten ist eine große Menge Gestübes, und zwar das leichte aus 2 Volumtheilen Kohlen und Theil Lehm, dann das schwere aus Theil Kohlen und

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