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auch unten über den Kegel hinaustreten: so läßt sich auch dafür der Kern einrichten; aber freilich anders und umständlicher, weil nun die Type statt des bloßen Winkel-Ausschnittes eine vorne offene Nuth enthalten muß. Dieß geschieht, wenn man sich, in Fig. 5, das Stück c um so viel dünner oder schmäler denkt, daß zwischen e und dem Bodenstücke des Vordertheiles noch eine Zu lage wie m Plaz findet, folglich der ganze Kern, statt doppelt, dreitheilig wird. Dann muß aber die Befestigung dieser drei Stücke eine ander als die verbeschriebene seyn. Man kommi am sichersten zum Ziele, wenn man zwei Schrauben, welche ihre Muttern in m erhalten, an der Hinterseite des Bodenstückes anbringt. Sie gehen sowohl durch das neue dritte Stück als auch durch das mittlere frei durch glatte runde, der Länge nach etwas erweiterte Löcher oder kurze Schlige, damit man beide Stücke nach Erforderniß vor dem gänzlichen festen Anziehen der Schrauben etwas zu rücken vermag. Sind auch im Bodenstücke zum Durchgange der Schraubenschäfte längliche Oeffnungen statt bloß runder Löcher vorhanden: so wird es thuulich m gleichfalls, folglich alle drei Bestandtheile des Kernes, und zwar unabhän. gig von einander, in abgeänderte Stellungen gegen das Bodenstück zu bringen. Es versteht sich von selbst, daß die beiden Schrauben zylindrische, nicht versenkte Köpfe mit untergelegten Druckscheibchen haben müssen. -- Man kann übrigens den dreifa chen Kern noch anders vorrichten, und ihm nur eine einzige Befestigungsschraube, wie die große, mittlere auf m Fig. 3 geben. Dieses oberste Stück, was hier durch m repräsentirt wird, muß aber dann entweder doch so dick seyn, daß der, wenn auch sehr niedrige Schraubenkopf, in demselben noch versenkt liegen kann, also die Anbringung desselben der Hauptsache nach, die nämliche wird, wie, Taf. 388 Fig. 30, 31 jene von r; oder aber, wenn der Kopf frei auf m stehen soll, erhält das Bodenstück den Ausschnitt am freien Ende wie Taf. 387 an Fig. 4, 5, 6 u. s. w. ; oder endlich tritt die Schraube von hinten ein, wie Taf. 388 an Fig. 28, 29. In allen Fällen hat man dafür zu sorgen, daß die drei Kernstücke sich etwas richten und stellen laffen, wornach die auf die Schraube Bezug nehmenden Löcher einzurichten find.

Uebrigens hält diese einzige Schraube alle drei Theile fest genug, und man darf zufälliges Verschieben nicht besorgen, weil dieser Kern, so wie jeder gewöhnliche mit der obern Kante am Backen, mit der untern an der Fläche der Wand hart ansteht, und durch diese Theile mit gehalten, sich auf keine Art um die Schraube wenden und von der einmal gegebenen Stellung abweichen kann.

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Die vorstehenden Abdrücke zeigen eine ganz andere Art von Initial-Verzierung, in welche sich alle Lettern, in so ferne sie nicht für den inneren Raum zu groß sind, einsehen lassen. Neh. men sie ihn nicht ganz ein, und wären sie demnach kleiner, so ist der, meistens sehr unbedeutende übrig bleibende Plaz durch Spatien von erforderlicher Anzahl und Stärke leicht auszufüllen. So wurde der Buchstabe M in den obigen Mustern behandelt. Der in der Mitte befindliche Abdruck lehrt, daß die Verzierung aus zwei Hälften besteht, welche, eben um dieß anschaulich zu machen, auseinandergerückt worden sind. Die untere bie tet gar nichts Besonderes dar, ist abgesondert für sich gegossen, und steht auf einem ganz gewöhnlichen rechtwinkligen Kegel. Anders verhält es sich mit der oberen. Ihr Kegel hat einen einspringenden Winkel an der Stelle, wo beim Gebrauch zum Ab. drucken Plag für den einzupassenden Buchstab bleiben muß. Daher erhält am Gießinstrument der eine Kern gleichfalls drei Abtheilungen, welche auf eine der vorher beschriebenen Arten mit dem Bodenstück in Verbindung gebracht werden. Der Fall ist daher ganz der schon oben erörterte, und man muß sich durch die abgeänderte Stellung der Verzierungen, nämlich nach der Länge des am Kegel leer bleibenden Raumes, nicht beirren lassen. Die vor stahend abgedruckten, aus zwei Typen (die Buchstaben ungerech

net) bestehenden Verzierungen können, beiläufig zu bemerken, auch noch auf andere verschiedene Weise angewendet werden. So z. B. läßt sich der innere leere Raum verlängern, entweder da. durch, daß man an die jeßt oben befindliche Type eine zweite, gleiche, aber umgekehrt, d. h. die Schenkel aufwärts, anstößt, oder daß man an die erstere, zu beiden Seiten verzierte schmale Streifen anfeßt, die bis an das untere Stück reichen. In den verlängerten inneren Raum sind nun entweder hohe schmale Buchstaben oder andere Verzierungen anzubringen; Abänderungen, deren ausführlichere Angabe jedoch nicht mehr hieher gehört.

Je mehr man gewohnt ist, sich die Kegel, Körper oder Stäbchen, auf denen die Lettern stehen, als rechtwinkelig vorzustellen, desto mehr müssen Abweichungen und Ausnahmen davon auffallen, welche allerdings, aber sämmtlich der neueren Zeit angehörig, nicht so gar selten vorkommen. Am merkwürdigsten davon sind wohl die schiefen Kegel der Schreibschriften; es gibt aber noch andere erwähnungswerthe Fälle, besonders von verschiedentlich einspringenden, wenn auch rechten Winkeln, die als beachtenswerthe Ausnahmen, wenn schon weniger bekannt, und nicht sowohl bei eigentlicher Schrift, sondern mehr bei Verzie, rungen vorkommend, wenigstens beispielweise hier eine Stelle verdienen.

So hat man vor Kurzem mit Glück versucht, kalligraphische Züge durch die Typographie nachzuahmen. Die Züge werden in einzelnen Theilen, und nach einem bestimmten Kegelsystem, ¡. B. 1, 2, 3, 5 Cicero, auf Typen gebracht, und zum Abdruck nach Belieben auf passende Art zusammengeseßt. In J. H. Meyer's Journal für die Buchdruckerkunst 1847 findet man sehr lobenswerthe derartige Proben von Laurent und de Berny in Paris, auch deutsche von dem um die Typographie hochverdienten E. Hänel. Sehr schöne haben kürzlich Lehmann und Mohr in Berlin bekannt gemacht. Hieher gehört dieser Gegenstand nur in so ferne, als bei diesen Typen, zum Behuse des nahen Aneinander-Sehens Metallkörper mit einwärts gehen, den Winkeln vorkommen. Zur Erläuterung hiervon sollen die folgenden Muster-Abdrücke benügt werden.

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Diese Zusammenstellung besteht aus fünfzehn einzelnen Ty pen, welche, in so ferne es ohne Weitläufigkeit anging, mit Zahlen bezeichnet wurden. Der schwarze Abdruck stellt die, zur bessern Unterscheidung etwas auseinander gerückten Metallkörper vor, auf deren Oberfläche die Züge stehen. Die Nummern 1 und 2 find es, die eigentlich allein hieher gehören, und von denen man, des besseren Verständnisses wegen, eben so wie oben, nämlich horizontal stehend, aber mit weiterer Entfernung von einander, einen abermaligen Abdruck beibringt.

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Die Züge 3, 4 haben unter sich gleichen Regel; dasselbe gilt von 5, 6, 7, 8, obwohl ein Paar horizontal, das andere vertikal steht; 9 und 10, verglichen mit dem Schwarzdruck, erFlåren sich von selbst. Der große Zug in der zweiten Reihe von unten hat keine eigene Bezeichnung, und so auch nicht die zwei Paare kleinsten in der Mitte zwischen 1 und 2. Diese kleinen waren an ihrer jeßigen Stelle eben so wenig anzubringen geweser, als 5, 6, unten an 1, 2: wenn nicht der Metallkörper von 1 und 2 oben und unten die an dem schwarzen Druck klar und deut lich erkennbaren Abfäße oder einspringenden Winkel besäße.

Nach einem dieser schwarzen Abdrücke (1 oder 2) wird man nun unter Vorausseßung des bereits oben Gesagten, bald einsehen, welche Beschaffenheit das Gießinstrument für diese und

ähnliche Metallkörper haben muß. Beide Kerne (nicht wie in den obigen Beispielen nur der eine) bestehen nämlich jeder aus zwei Stücken, über deren Befestigung an den Bodenstücken nichts Neues mehr zu sagen erübrigt.

Kegel oder Typen, welche man im Gegensaße zu den gewöhnlichen, überall mit rechten Winkeln begrenzten, »unregel mäßiges nennen könnte, kommen gegenwärtig öfter bei den Ecken neuerer Einfassungen vor. Diese Ecken, was den Umriß der Zeichnung betrifft, meistens von gleichseitig dreieckiger Gestalt, würden, voll, oder auf rechtwinkeligen Kegeln gegossen, auf der langen Seite die nahe Anbringung von anderer Schrift, von Linien oder andern Verzierungen nicht gestatten, es würde viels mehr daselbst ein bedeutend großer leerer Raum (beim Abdruck auf dem Papier) übrig bleiben, was zwar oft, aber nicht immer angeht, und einen Uebelstand veranlassen könnte. Diesem läßt sich, vor dem Seßen der Kolumne, auf verschiedene Art abhelfen. So z. B. dadurch, daß man får die an eine solche lange Seite nahe anzubringenden Linien oder Verzierungen cinen Einschnitt oder eine Fuge in der ganzen Höhe des Eckstückes mit der Feile macht, welcher die Züge der Verzierung selbst nicht, sondern nur den leergelassenen Theil trifft und daher das unmittelbare Anstoßen der andern Typen gestattet. So steht im III. Bande, Seite 306, die Lyra in der untern Hälfte des Rah. mens, auf einem völlig rechtwinkligen länglich viereckigen Kegel. Dasselbe ist aber auch mit den beiden untern Eckstücken der Fall, deren freie obere Kanten ohne weiters nicht erlauben die Lyra so nahe an sie zu bringen, als der Abdruck zeigt. Es gelingt dieß aber, entweder wenn in dieser zu beiden Seiten die Ecken weggenommen und in rechtwinkliche Einschnitte verwandelt werden, oder falls man diese Type ganz lassen will, die Ausschnitte an den beiden Eckstücken angebracht werden. Doch sieht man bald, daß solche und ähnliche Verfahrungsweisen nur Nothbehelfe, mühsam mit Zeitverlust auszuführen, und nicht frei von der Gefahr sind, die Züge, die sich abdrucken sollen, beim Zurichten mit der Feile zu beschädigen.

Gegenwärtig ist für derlei Fälle besser gesorgt, und zwar mit großem Vortheile für leichte und wenig beschränkte Verbin

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