Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

nicht in der Reihenfolge der neben einander stehenden Stampfe, sondern nach der Unzahl der stets im Hube befindlichen weniger mehr von einander abstehenden geschieht. Diese Rücksichten hat man bei der Vertheilung der Daumen auf der Welle mit Beziehung auf die vortheilhafteste Benutzung des Kraftmomentes, und zur Gewinnung eines möglichst kleinen Wellendurchmessers zu beob achten

In Beziehung auf die durch das gegebene Kraftmoment zu erreichende größte Quantität der Arbeit, so wie auch ihre Qua. lität, d. h., damit die Zerkleinerung oder das Zerstoßen der zu stampfenden Gegenstände möglichst gleichförmig geschehe, hat man bei dieser Vertheilung noch dafür zu forgen, daß nicht bloß ein und derselbe Stampf in gleichen Zeit-Intervallen zum Angriff und Abfall gelange, sondern, daß dieß auch bei den mit einander gehörig abwechselnden Stampfen gefchehe, welche in einer und der selben Grube arbeiten. Ist die Anordnung so getroffen, daß mehr als drei, etwa 4 oder 5 Stampfe derselben Grube zugehören, fo müssen auch diese in einer solche Reihenfolge ebenfalls in möglichst gleichen Zeiträumen abfallen, daß das von je zwei nicht unmittelbar neben einander stehenden Stampfen in ihrer Mitte aufgestiegene Gut dann von dem zwischen ihnen befindlichen Stampfe getroffen werde.

Arbeiten z. B. 3 Stampfe in einer Grube, so muß etwa zuerst der erste, dann der dritte und hierauf erst der zweite abfallen, und dann weiter sich diese Ordnung wiederholen. Bei vier solchen Stam, pfen a' a2 a' a hätten etwa a' a' a' a nach einander abzufallen, und wären 5 solcher Stampfe in einer Grube vorhanden, so kann man die Anordnung treffen, daß diese etwa in der Reihenfolge, a3, a3, a3, a2, a1 oder a', a3, a2, a3 und aa u. f. w. abfallen, je doch nie so, daß zwei unmittelbar neben einander stehenden Stampfe auch unmittelbar nach einander zum Abfall gelangen.

Einige Beispiele über solche Fälle, welche am häufigsten vor. fommen, werden über diese Vertheilung mit Rücksicht auf alle diese bezeichneten Umstände die erforderliche Erläuterung geben. Bevor man hiezu schreitet, wird an den beiden Stirnflächen der Belle, in welche etwa die Daumen umgefeßt werden sollen, nach. dem sie gehörig bearbeitet, und die Stirnflächen rein abgeschnitten

sind, bei unveränderlicher horizontaler Lage der vertikale Durchmesser vorgezeichnet, indem man dazu an den Mittelpunkt o, Fig. 15. Taf. 380, ein Senklei anhält. Hierauf werden die Umkreise dieser Stirnflächen in eben so viele Theile getheilt, wie viel hubig die Welle seyn, d. h. wie oft jeder Stampf bei einer jeden Umdrehung derselben gehoben werden soll. In Fig. 15 ist die Welle dreihubig angenommen worden, so daß 1—6 den einen, 6 — 11 den zweiten und 11 — 1 den dritten jener gleichen Theile vorstellen. Jeder dieser Theile wird nun noch in eben so viele gleiche Theile getheilt, als die Anzahl der mittelst der Welle zu bewegenden Stampfe überhaupt, ohne Rücksicht auf die Gruben, beträgt. In Fig. 15 sind deren 5 angenommen, mithin ist der Umfang der Welle in 3. 5=15 Theile getheilt worden. Der Drehungswinkel A derselben in der Zeit, binnen welcher alle 5 Stampfe abfallen, bevor der erste wieder an die Reihe kommen foll, b trägt demnach 200=120 Grade. und der Winkel B, um welchen die Welle sich in der Zeit dreht, welche zwischen dem Abfalle eines Stampfes und des zunächst zum Abfalle gelangenden verfließt, beträgt

34°.

Nachdem beide Stirnflächen in dieser Weise durch die Punkte 2 3 von 15 getheilt sind, werden am ganzen Umfange der Belle die sämmtlichen geraden Schnurschläge gemacht, welche den entsprechenden Theilungspunkten der Stirnflächen, von den höch sten anfangend, entsprechen Ferner werden auf ihrem Umfange alle jene Kreise gezogen, welche nach der Zusammenstellung des Stampfwerkes in jenen Ebenen liegen, die man durch die Mitte jedes einzelnen Stampfes senkrecht auf die Welle legen kann. Die Fig. 15 zeigt die Schnurschläge 11, 22, 33..........15, 15 und 11, so wie diese Kretse aa, bb, .... ee in einer Aufwickelung der zy= lindrischen Fläche der Welle, bei welcher diese Fläche nach dem Schnurschlage 11 aufgeschlißt gedacht werden muß. Aus dem Umstande, daß die Kreise aa, bb, gleich weit von einander abstehen, ist zu ersehen, daß nur je eiu Stampf in einer Grube arbeite.

....

Wenn nun die verschiedenen Daumen fo eingefeßt werden, daß die gekrümmte Fläche derselben in die Schnurschläge, und ihre Mittel in die Kreise fallen, und die gekrümmten Fachen alle nach

jener Richtung stehen, nach welcher die Drehung geschieht, so ist klar, daß, wenn der auf dem Schnurschlage 11 stehende Daumen auch als der erste betrachtet wird, welcher seinen Stampf ergreift, hierauf jener zum Angriffe gelangt, welcher auf dem Schnurschlage 22 steht, dann jener auf dem Schnurschlage 33 u. f. w.

In der Fig. 15 sind nun zwei verschiedene Vertheilungsarten angezeigt, und zwar die Stellen der Daumen mit und ○ bezeichnet, welche jedoch von einander nicht wesentlich verschieden sind. Nach der Vertheilungsart mit dem Zeichen ○ ist jeder zuz nächst zum Angriff kommende Daumen in den zweiten folgenden Daumenkreis gefeßt, so daß also die Daumen der Kreise a cebd, ace u. s. w in derselben Reihenfolge nach einander zum Angriffe kommen, und den 1.. 3, 5., 2. und 4. Stampf u. f. w., d. i. den 1. den 1 + 3 = 3., den 3 + 2 = 5., den 5+2 = 7., d. i. den 7-5=2. und den 2 + 2 = 4 heben. Diese Eintheilung ist auch in dem nebenstehenden Querschnitte der Welle mit be zeichnet.

Eben so ist auch die dem Zeichen

entsprechende Verthei

lung der Daumen in dem zweiten Querschnitte der Welle zu ersehen. Noch derselben ist immer der dritte folgende Stampf derjenige, welcher zunächst zum Angriffe kommt, es stehen die Daumen so, daß der erste Daumen im Schnurschlage 1, und im Kreise a, der zunächst angreifende, daher im Schnurfchlage 2 aber im Kreise d, der nächste im Schnurschlage 3 und im Kreise b u. s. w. stehet, mithin kommen die Daumen adbec, a d.... nach einander mit dem 1. dem 1+3=4., mit dem 4+37., d. i. mit dem 7-5=2., 7—5 mit dem 2+3=5., und wit 5+3=8, d. i. 8—5=3. Stampfe zum Angriffe.

Beide Vertheilungsarten entsprechen den vorgezeichneten Bedingungen. Es kommen dabei je zwei Stampfen in gleichen Zei ten gleich oft zum Hube, da alle übrigen vorher gehoben werden, bevor irgend einer nach der Wellendrehung um den Winkel A zum zweiten Male gehoben wird.

Es kommen alle Stampfe auch nach Verlauf gleicher Zeiten zum abermaligen Angriffe, da je zwei auf einander folgende in eis nem Kreise stehende, mithin demselben Stampfe zugehörige Daumen auch gleich weit von einander abstehen. Dieser Abstand be

[ocr errors]
[ocr errors]

trägt nämlich 5.B=A. Auch das Abfallen wird in gleichen Zeiten geschehen, wenn nur die Hubhöhen gleich sind, was im eins fachsten Falle dann Statt finden wird, wenn die Daumen dieselbe Länge, Form und Stellung gegen die Welle haben, und die äußern Kanten der Hebelatten in einer geraden Linie liegen.

Werden jedoch Stampfe von verschiedener Hubhöhe mit ei ner Welle bewegt, fo fönnen Angriffe und Abfallezeiten zwischen je zwet beliebigen Stampfen nicht mehr gleich gehalten werden. Denn wollte man die Anordnung so treffen, daß alle Stampfe doch in gleichen Zeiten nach einander abfallen, so müßte man die Daumen für die Stampfe der geringern Hubhöhe bezüglich der vorhin ausgemittelten Stellung um den Bogen eines Winkels zu: rücksehen, welcher bei der Drehung der Welle in der Zeit durch, laufen wird, welche der auf geringere Höhe zu hebende Stampf zum Hube und Abfalle weniger braucht als der höher zu hebende nothwendig hat. Würde nämlich der erstere 1⁄4 Sek. zum Hube und Abfalle brauchen, der lettere aber Sef., so müßte man den Daumen der Ersteren gegen die wie oben ausgemittelte Stellung so weit zurückseßen, daß diese um 1% Sek. später zum Ungriffe támen.

Läßt man aber die Daumen in der früher ausgemittelten Stellung, wie dieß auch in der Praris geschieht, wenn die Unterschiede der Hubhöhen nicht zu bedeutend sind, damit die Aufnahme der wechselnden Lasten von der Welle in möglichster Gleich, förmigkeit geschehe, so können die Zeiträume zwischen dem Abfalle verschiedener Stampfe nicht mehr gleich bleiben, was bei größeren Differenzen in der Hubhöhe den Uebelstand herbeiführt, daß die ungleichförmig in ungewohnter Weise auf einander folgenden Schläge zu dem Schlusse auf Unregelmäßigkeiten im Baue oder Gange des Stampfwerkes verleiten.

Beide Vertheilungsarten haben ferner die Eigenschaft, daß die Last der jederzeit auf ihr ruhenden Welle nach ihrer Lánge slets möglichst gleichförmig vertheilt ist, wobei die unvermeidliche Biegung stets nahe gleich und möglichst klein seyn wird. Denn nimmt】 man an, daß die Hubzeit zur Summe der Hubes-, Abfalls und Ruhezeit sich wie 5: 7 verhalte, so müssen, da stets 5 Stampfe abfallen bis der wieder erste ergriffen wird, stets 34%,

1

Stampfe an der Welle hängen, d h. in das Stampfwerk durch irgend eine Zeit in regelmäßigem Gange, so hängen während 3/, derselben 3 und während /, derselben 4 Stampfe abwechselnd an der Welle, oder, sind von den Daumen bei der mit bezeich neten Eintheilung die Stampfe a ce und b ergriffen, und geschieht das Drehen der Welle um den Winkel B in der Zeit Z, nach Verlauf welcher Zeit der Angriff des folgenden Stampfes d er folgt, so hängen während der Zeit 4/, Z die 4Stampfe a oe und b, so: dann fällt der Stampf a ab, und während der weitern Zeit /, Z hắn, gen nur mehr die Stampfe ce und b an der Welle; hierauf ergreift fie den folgenden Stampfd, trägt wieder durch /, Z die Stampfe ceb und d, worauf der Stampf o abfällt, und durch /, Z wieder die 3 tampfe e b und d trågt, worauf sie den Stampf a aufnimmt s. w. Es hängen demnach in nachfolgender Reihenfolge die Stampfe a ceb, während der Zeit / Z hierauf

น.

[ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small]

31, Z

3/9

[subsumed][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors]

ebda

>

bda

bdac

[ocr errors]

dac

[ocr errors][ocr errors][ocr errors]

dace

[merged small][ocr errors][ocr errors]
[merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors]

an der Welle, worauf die Aufnahme der Stampfløsten in derselben Ordnung wiederkehrt.

Der letzten der angeführten Beziehungen würde die Vertheilang nicht in gleichem Maße entsprechen, der zu Folge jeder zu. nächst zum Angriffe gelangende Daumen in den unmittelbar folgenden Kreis gesezt würde, welcher also dem zunächst stehenden Stampf entspräche, oder der analoge Fall, in welchem jeder vierte Stampf zunächst ergriffen würde.

Denn dann lasteten unter der obigen Vorausseßung nach und nach die Stampfe a bc, a bed, bed, bede, cdea, dea, deab, eab und eabc, und im zweiten Falle die Stampfe aed, aedc, edc, edcb, dcb, dcba, cba, cbae, bae und baed auf der Belle, wobei wohl z. B. die Fälle abod ober aede eine gehörige

« ZurückWeiter »