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dagegen ist k nahe am obern Ende der leßtern befestigt, während es langs a sich schieben kann. Ein Paar Stangen wie h verstärken die Verbindung zwischen i und k. Auf der Säge befindet sich ferner noch ein dicker eiserner Trichter n, der das Gewicht derselben, also den Druck beim Urbeiten, vermehrt. Durch die Mündung dieses Trichters und die Öffnungen zwischen den Speichen des Rades k fällt ins Innere der Säge ein Strahl von mit Sand gemengtem Wasser, welcher dadurch erzeugt wird, daß aus dem Hahnet der Tonne s Wasser auf einen geneigten flachen Trog y o fließt, welchen man von Zeit zu Zeit mit frischem Sande versieht. Die Flüssigkeit sammelt sich innerhalb 1, wo sie von den Stangen h stetig umgerührt wird, und erlangt einen so hohen Stand, daß durch ihren Druck das vorangegangene Wasser mit dem Steinmehle und dem abgenußten Sande aus der Schnittfurche vertrie ben wird, indem dieses schlammige Gemenge außerhalb der Säge in die Höhe steigt und über die oberste Fläche des Steinblocks A wegläuft. Bohrt man sehr lange Röhren (z. B. von mehr als 5 bis 6 Fuß), so ist es von Nuzen, in der Seite derselben ein hori: zontales, etwa ein Zoll weites Loch zu bohren, durch welches der Schlamm schneller seinen Ausgang findet, und das nachher verstopft oder zugekittet wird. Um die Säge aufheben zu können. (was beim Einsehen eines neuen Steins in die Maschine, wie auch nach jeder Unterbrechung der Arbeit, vor Wiederanfang derselben, geschehen muß), dient das Seil p, welches an dem Rade k befestigt, über die Rolle q geleitet ist, und bei r um eine mit

Kurbel und Spere-Rad versehene Welle aufgewickelt wird. Nöthigen Falls kann hiermit die Säge auch während ihrer drehenden Bewegung in die Höhe gezogen werden. Die hier vorgestellte Maschine ist zum Betriebe durch Menschenkraft eingerichtet, indem das um die Scheibe e geschlungene, und über Rollen ff abwärts geführte Seil e an den Handgriffen g g von Arbeitern gefaßt und wechselweise auf einer und der andern Seite herabgezogen wird. Es entsteht hierdurch eine hin und her gehende Drehung der Sage 1, und diese Art der Bewegung ist dem Zwecke entsprechender als die ununterbrochene Drehung, welche langsamer wirkt. Da es jedoch zuweilen, aus anderen Rücksichten, angemessen er. scheinen kann, die lettere Methode anzuwenden; so ist zu bemer

ken, daß für diesen Fall das Seil p, um sich nicht auf- oder zusammenzuwinden, in der Nähe des Rades k mit einem eisernen Zwischengliede Fig. 7 (bestehend aus dem Ringe w und dem darin drehbaren Haken v) versehen seyn muß.

In Manchester sind Maschinen von der so eben beschrie benen Art im Großen angewendet worden, um die Wasserleitungsröhren dieser Stadt aus einem harten Kalksteine herzustellen. Der Betrieb geschah durch eine Dampfmaschine, welche eine lange horizontale Welle in Umlauf seßte. Eine Anzahl Sägemaschinen, in Gruppen von je vier zusammengestellt, empfing von dieser Welle aus ihre Bewegung mittelst konischer Zahnräder. Jedes solche Rad der Welle trieb ein ähnliches Rad auf vertikaler Achse um, an welcher oben eine Kurbelscheibe saß. Der Krummzapfen dieser Scheibe hing ferner durch seine Lenkstange mit einem andern größern Krummzapfen zusammen, der demnach keinen vollständigen Kreislauf, sondern nur einen Bogen (hin und her schwingend) durchlief, und dieselbe wiederkehrende Bewegung einem mit ihm verbundenen großen Stirnrade ertheilte. Lehteres griff endlich in vier Getriebe ein, an deren Achsen, nach unten stehend, eben so viele eiserne Kronensägen angebracht waren, um vier Röhren gleichzeitig auszuarbeiten. Die Röhren wurden in Längen von ungefähr 6 Fuß hergestellt. Für 13 Zoll weite Öffnung gab man den Steinblöcken 22 bis 23 Zoll Breite und Dicke, so daß die Wandstärke an den dünnsten Stellen nahe 5 Zoll betrug. Das Gewicht einer Säge von 13 Zoll Durchmesser und 8 Fuß Länge war ungefähr 112 Wiener Pfund, wonach die Blechstärke der Sägen etwas weniger als ein Achtelzoll gewesen seyn mag, und jeder Zoll des Sägenumkreises unter einem Drucke von 234 Pfund arbeitete. Berücksichtigt man nun ferner, daß die Breite der reibenden Ringfläche, durch welche der Stein angegriffen wurde, 0.48 Zoll betrug, so findet sich der Druck auf 1 Quadratzoll Reibungsfläche sehr nahe 5 Pfund. Diese aus der Praxis geschöpfte Angabe kann als Anhaltspunkt für ähnliche Konstruktionen dienen. Wendet man sie z. B. auf eine Maschine mit Schwertsäge an, womit Platten aus Marmor geschnitten werden; und seht man dabei die Länge des Blockes (in der Schnittrichtung gemessen) = 5 Fuß, die Dicke des Sägeblattes =1 Linie voraus: so würde folgen, daß das auf

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den Druck wirksame Gewicht des Sagegatters zweckäßig zu 28 bis 29 Wiener Pfund für jedes einzelne Blatt regulirt werden könne.

In Fällen, wo der Durchmesser einer Kronensäge sehr be trächtlich seyn mnß, konstruirt man dieselbe nicht als ein im Gan-zen verfertigtes Rohr, sondern seht sie aus angemessen gebogenen, im Kreise herum gestellten und fest verbundenen Schienen zusammen, zwischen welchen man Spalten oder offene Räume läßt, um den Zugang des Sandes und Wassers im Schnitte zu erleichtern. Dieser Anordnung hat man sich z. B. bedient, um die Stücke zu den Säulenschäften der neuen Börse in Paris auszuschneiden; 1. Taf. 377, Fig. 8 (Grundriß) und Fig. 9 (senkrechter Durchschnitt). A A bedeutet hier den Steinblock; a die Sägenachse, auf welcher zwei horizontale gußeiserne Råder befestigt sind, jedes aus vier Speichen, einem innern Kranze e und einem damit konzentrischen äußern Kranze d bestehend. Das untere Ende der Uchse a dreht sich in einer in den Stein A versenkten Pfanne b. Die Kränze d d sind dort, wo die Speichen sich anschließen, durch vier Verbindungsstangen e zu einem festen Ganzen vereinigt. An gehörig verstärkten und mit geeigneten Öffnungen durchbrochenen Stellen i der Kränze e und d sind in jedes der beiden Räder die flachen Stiele f von acht Tförmigen Armen eingeschoben, welche mittelst Druckschrauben befestigt werden, und deren Querstück h einen bogenförmigen Spalt enthält. Die Spalte je zweier korrespondirender Arme nehmen gemeinschaftlich eine der acht Eisenblech-Schienen 1 auf, welche darin vermöge ihres eigenen Gewichtes hinabgleitet, so wie dieß durch das Nachsinken in der Schnittfurche k k erfordert wird. Die an den Stielen f weiter einwärts befindlichen, aufge= schlisten Unsäße gg (Fig. 8) benußt man zum Einsehen von vier Schienen wie 1, wenn Säulenstücke von geringerem Durchmesser geschnitten werden sollen. Um die Maschine in Betrieb zu sezen, wird der Achse a eine ununterbrochene Drehung in einer einzigen Richtung ertheilt. Es waren in Paris sechs Maschinen gleichzeitig im Gebrauch, welche rund um ein Stirnrad von 18 bis 19 Fuß Durchmesser aufgestellt wurden; die Achse a einer jeden Maschine trug oben einen Trilling von 33 Zoll Durchmesser,

der in das Rad eingriff. Die Bewegung des leßtern wurde durch einen Pferdegöpel bewerkstelligt.

B. Weitere Ausarbeitung der Formen.

Sofern die durch vorbereitende Zertheilung einer Steinmasse entstehenden Stücke theils nicht vollkommen die zur Anwendung verlangte Gestalt haben, theils noch eine geringe Verkleinerung ihrer Dimensionen erfordern, theils endlich sehr rauhe oder unebene Oberflächen darbieten: sind verschiedene Nacharbeiten zu ihrer weiteren Ausbildung nöthig. Dieser Fall tritt bei Darstellung der allermeisten Gegenstände ein, von einfachen geradflächigen Werkstücken bis zu den vollendetsten Kunstwerken des Bildhauers, und läßt sich im Besondern bei allen verzierten, modellirten und hohlen Arbeiten als unumgänglich erkennen, da die angeführten Zerthei: lungsmethoden, mit Ausnahme des Sägens, niemals weder regelmäßig gekrümmte Begrenzungen, noch verzierte oder sonst künstlich geformte Oberflächen, noch endlich Höhlungen oder vertiefte Gestalten erzeugen können. Mittelst Sägen ist es zwar allerdings thunlich, ziemlich glatte ebene Flächen, desgleichen einfache Bos genkrümmungen, ja selbst Zylinder und zylindrische Röhren darzustellen; allein bei der Langsamkeit, womit dieselben namentlich in harten Steinen wirken, unterliegt deren Anwendung selbst für die eben gedachten Zwecke einer so großen Beschränkung, daß man sich ihrer fast nur in den Fällen bedient, wo andere Mittel gänzlich im Stiche lassen, oder noch mehr Zeitaufwand erfordern

würzen.

Alle hier in Betrachtung kommenden Arbeitsmethoden zielen auf die Ausbildung der Gestalt und Größe, oder die Berichtigung der Oberflächen, durch successive Ablösung kleiner Theile; wobei nach Beschaffenheit des speziellen Falles (im Besondern der Steinart) theils eine absprengende (stoßende), theils eine schabende, selten eine abreibende Wirkung eintritt, ein eigentliches Schneiden (wie bei Metallen, Holz und anderen ge, schmeidigen Materialien) aber niemals Statt findet, weil die Natur der Steine sich dem entgegen segt, und sowohl die Abtren. nung zusammenhängender Spåne unmöglich macht, als jede messerähnliche scharfe Schneide augenblicklich abstumpft.

1) Behauen. Mit diesem Namen bezeichnet man das Abstoßen oder Absprengen größerer oder kleinerer (oft sehr kleiner) Steintheile, welches unter allen Wegen zur Bearbeitung der Steine der einfachste, am allgemeinsten anwendbare und daher am oftesten benußte ist. Die Benennungen: Steinhauerei, Bildhauerei, verdanken diesem Verfahren ihren Ursprung.

Von Alters her, und noch jest in den meisten Fällen, ge. schieht das Behauen der Steine mittelst einfacher Werkzeuge durch Handarbeit; nur erst in der jüngsten Zeit hat man angefangen, Steinhau-Maschinen einzuführen, welche aber im Ganzen noch wenig Verbreitung erlangt haben, und jedenfalls nur zur Herstel lung der einfachsten Formen (vorzugsweise solcher mit ebenen Flä chen) geeignet sind. Es ist demnach zunächst und hauptsächlich von dem Behauen der Steine mit Handwerkzeugen zu handelni Die hierbei in Anwendung kommenden Instrumente sind entweder ganz von Stahl gemacht, oder aus Eisen hergestellt und nur ah der wirksamen Stelle mit vorgeschweißtem Stahle angeseßt. Sle müssen eine geeignete Härte besigen, welche zwischen den durch Anlassen bis zur blauen und zur gelben Farbe entstehenden Härtegraden schwanken kann; je fester und härter das Steinmaterial, desto größer die erforderliche Härte des Werkzeugs. Ihrer Form nach sind die Steinhauer-Werkzeuge theils solche mit Schneiden. (mehr oder weniger zugeschäften Kanten), theils solche mit Spizen. Leßtere werden vorzugsweise zum Abschlagen dickeret Steinbrocken, Erstere zum Glattbehauen gebraucht. Je reicher (milder) der zu bearbeitende Stein ist, desto längere Schneiden (breitere Instrumente) sind zulässig, weil wegen des geringern Widerstandes mehr Punkte gleichzeitig angegriffen werden können.

Hinsichtlich der Gebrauchsweise zerfallen sie in hammerförs mige, welche quer an einem (der Regel nach hölzernen) Stiele figen, geschwungen und mit schlagender Bewegung gebraucht werden; und in meißelartige, die ruhig in der Hand gehalten, auf den Stein gestellt, und durch den Schlag eines Hammers oder Schlägels eingetrieben werden. Diese zweite Abtheilung begreift die verschiedenen Arten der eigentlich so genannten Eisen (Steinhauer und Bildhauer-Eisen).

a) Hammerförmige Instrumente. Abbildungen

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