Lehmboden, überhaupt in einem leichten und mäßig gedüngten Lande. Daher können die vielfach angestellten Untersuchungen über den Gehalt der Kartoffelsorten an Stärkmehl 2c. keine zu verlässigen Unhaltspunkte für den Stärkefabrikanten geben; sondern man ist, um den Werth einer vorliegenden Partie Kortoffeln richtig zu schäßen, durchaus genöthigt, den Stärkegehalt derselben durch einen im Kleinen angestellten Versuch zu ermitteln (f. unten).

Da indessen doch die erwähnten Untersuchungs - Resultate im Allgemeinen ein gewisses Interesse darbieten, indem sie die vorkommenden großen Verschiedenheiten der Kartoffeln deutlich vor Augen stellen, so lassen wir hier eine Übersicht derselben lassen folgen:

Die sieben Angaben von Lüdersdorff begreifen unter dem Stärkegehalte auch jenen Antheil von Stárkmehl, welcher sich in der so genannten stärkmehligen Faser befindet.

Siemens hat 63 in Hohenheim gezogene Kartoffel-en untersucht, und aus 1000 Theilen 111.6 bis 192.5 Starke,

36.1 bis 90.0 stärkmehlige Faser erhalten; der Wassergehalt betrug (durch Trocknen bei +25 bis 30o R. bestimmt) 714 bis 812. Das ausführliche Verzeichniß steht in Dingler's polytechnischem Journal, Bd. 88, . 376-377.

Unter den von Vauquelin gefundenen Resultaten können die in obiger Tabelle mit dem Zeichen (?) versehenen nicht genau seyn, da die Summe der drei angeführten Bestandtheile schon das analysirte Gesammtgewicht (1000) übersteigt.

Für den Ökonomen, der die zu seiner Stärkebereitung bes stimmten Kartoffeln selbst zieht, ist die Ertragsgröße verschiedener Sorten auf einem bestimmten Boden, oder einer bestimmten Sorte auf verschiedenen Bodenarten ein sehr wichtiger Umstand; denn für ihn stellt sich alsdann der Nugen desto größer, je mehr Stärke er von einer gewissen Landfläche gewinnt, und es kann somit eine an Stärkmehl ärmere Kartoffelsorte den Vorzug vor einer stärkmehlreichern verdienen, falls jene auf gleicher Bodenfläche überwiegend mehr Ertrag liefert.

In dieser Beziehung sind zwei Reihen von Unbau-Versuchen sehr interessant, welche in Braunschweig unternommen wurden, und das nach den Grundlagen der unten angezeigten Quelle*) hier tabellarisch zusammengestellte Resultat ergeben haben. Rück sichtlich der ersten Versuchreihe (A) ist über die Beschaffenheit und Zurichtung des Bodens nichts angegeben. Für die zweite Reihe (B) war der (nämliche?) Boden im Herbste 2 Fuß tief rigolt und mit Seifensiederasche nebst Lehm von alten Wänden gedüngt worden.

*) Otto, Lehrbuch der rationellen Praxis der landwirthschaftlichen Gewerbe (1. Auflage). 8. Braunschweig 1833.