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bungswiderstände überwältiget und ein schwacher Schlag des Klößchenst zum Niederschieben der Stange s hinreicht.

So empfiehlt sich diese Anordnung durch ihre Einfachheit und durch den ruhigen und sicheren Gang der Maschine, indem dadurch selbst bei geringer Hubhöhe und schwachen Schlägen einem Versagen der Steuerung wie bei dem prellenden Hebel k' der früher beschriebenen Maschinen vorgebeugt ist. Endlich muß noch erwähnt werden, daß alles durch Condensation des Dampfes in der Maschine sich bildende Wasser zurückfließen und sich in der Röhre V' sammeln könne, von wo es durch den Hahn a zeitweilig abgelassen werden kann.

Solche Hammer auch bei großen Bauten zum Einrammen der Piloten anzuwenden, hat sich in England sehr vortheilhaft erwiesen, indem das Einrammen bei dem großen Gewichte des Rammklozes und der möglichen Geschwindigkeit der Schläge sehr schnell bewerkstelliget werden, und wohl auch unter den entsprechenden Umständen eine bedeutende Verminderung der Auslagen an die Anwendung solcher Maschinen zu diesem Zwecke geknüpft werden kann. Die von Nasmyth hiezu verwendete Maschine gewährte eine Hubhöhe von beiläufig 46 Fuß. Die Einrichtung derselben ist von jener der vorher beschriebenen nicht wesentlich verschieden, nur muß für die Dampfzuleitung aus dem Kessel und die Bewegung von einer eingeschlagenen Pilote zur nächsten einzuschla genden gehörig gesorgt werden.

Am Schlusse mögen noch die von Armangaud im bezeich neten Werke angegebenen Zylinder- und Kolbendimensionen bei gegebenem Hammergewichte beigefügt werden, wobei die Dampfspannung im Zylinder zu 4 Atmosphären angenommen ist.

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foll seyn:

Gewicht des
Hammers

in Metr.

Nach Beobachtungen der Gebrüder Schneider, die Dampfspannung gleichfalls zu 4 Utmosphären im Kessel angenommen,

in Kilogr.

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Stärke oder Stärkmehl (auch Kraftmehl oder Amylum, Umidam) ist der Name einer Substanz, welche zu den sogenannten näheren Pflanzenbestandtheilen gehört und im Thierreiche gar nicht, desta verbreiteter dagegen im Pflanzenreiche vorkommt. Die Stärke findet sich nämlich: a) Jn den Samen aller Pflanzen, mit Ausnahme der ohnsamenlappigen (Acotyledonen) besonders häufig in den Samen der Gräser, also namentlich der Getreidearten (39 bis 76 Prozent im Weizen, 38 bis 62 Pr. in der Gersle, 33 bis 56 Pr. im Roggen, 32 bis 60 Pr. im Hafer, 56 bis 81 Pr. im Mais, 72 bis 96 Pr. im Reis), dann der Hülsenfrüchte (trockene Erbsen, Bohnen und Linsen 32 bis 39 Prozent). b) In zapfenförmigen, runden mehrjährigen Wur. zeln von Pflanzen, welche über die Erde einjährige Stengel treiben; besonders in den knolligen Wurzeln, wie der Kar

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toffel (9 bis 25 Prozent des Gewichts), den Bataten (Convolvulus batatas, frisch 9 bis 14 Pr.), der Maniokwurzel (Jatropha manihot, deren Stárkmehl unter dem Namen Cassava oder Tapioka bekannt ist), der Pfeilwurzel (Maranta arundinacea, 26 Pr., das sogenannte Arrow Root).—c) Im Stamme mehrerer einsamenlappigen Pflanzen (Monocotyledonen), vorzüg= lich der Palmen, wie der Sagopalme (Sagus Rumphii, S. farinifera, Cycus circinalis und C. revoluta, von welchen das Stärkmehl unter dem Namen Sago vorkommt).

In verschiedenen Flechtenarten (Lichenes) findet sich ein dem Stárkmehl verwandter Bestandtheil, welcher mit den Namen Flechten Stärkmehl, Lichenstärke, Lichenin, Moos. stärke benannt wird; so im isländischen Moos (Lichen islandicus oder Cetraria islandica), im irländischen Moos (Fucus crispus oder Sphaerococcus), in Lichen plicatus, L. barbatus, c. Eine andere Varietät des Stärkmehls, das Inulin (Helenin, Alantstärke, Alerntin, Dahlin, Datisein) wird in mehreren Pflanzenwurzeln, wie in der Alantwurzel (Inula Helenium), den Knvllen der Georginen oder Dahlien (Dahlia variabilis), den Erdäpfeln (Helianthus tuberosus), der Cichorienwurzel (Cichorium intybus) 2c. angetroffen. Für die Technik hat jedoch ausschließlich das eigentliche oder gemeine Stárk mehl Bedeutung, auf welches daher alles Folgende sich bezieht.

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aus runden oder

Eigenschaften der Stärke. - Durch die Bereitung wird das Stärkmehl als eine weiße, im ganz reinen Zustande geruch und geschmacklose, lockere Masse erhalten, welche mehr oder weniger zu Klumpen zusammengebacken ist, sich aber sehr leicht in mehlartiges, beim Drücken knarrendes Pulver zerquetschen oder zerreiben läßt. Dieses Pulver besteht so lange kein gewaltsames Zerreiben Statt gefunden hat eiförmigen Körnchen von mehr oder weniger unregelmäßiger (oft höckeriger) Gestalt und verschiedener Größe, wie man leicht erken. nen kann, wenn man ein wenig Stärke zwischen den Fingern zerreibt und einige Stäubchen davon, mit Wasser beneßt auf einer Glasplatte liegend, unter dem zusammengefeßten Mikroskope betrachtet. In einer und derselben Probe Stárkmehl finden sich jederzeit Körner von außerordentlich ungleicher Größe, und die

kteinsten davon sind von unmeßbar geringer Dicke. Dagegen ist das Starkmehl. verschiedener Pflanzenarten allerdings durch ein. ungleiches Maximum, welches die Körnchen erreichen, charak terisirt. In dieser Beziehung ist z. B. anzuführen, daß nach mikroskopischen Messungen die größten Körnchen im Stárkmehl aus Kartoffeln, gewöhnlich. 0.100 Millimeter

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dem 263sten

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0.067

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Gemeinen Bohnen (Phaseolus vulgaris).

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Theile eines Wiener Zolls.

Maniokwurzel (Tapioka) 0·028

Gerste

Hirsekörnern

Auch die Gestalt der Körnchen ist in dem Stárkmehl aus verschiedenen Pflanzen ungleich. Jene der Kartoffelstärke sind eisörmig oder von unregelmäßiger Kugelgestalt, auch abgerundet-dreieckig (herzförmig) und von anderen Formen, dabei farblos und vollkommen durchscheinend, auf der Oberfläche deutlich gefurcht oder faltig; die der Weizenstärke fast genau kugelrund; die des Arrow Root von der Gestalt eines Kugelabschnitts oder eines an dem einen Ende kugelig zugewölbten Zylinders, zugleich weniger durchscheinend als die der meisten übrigen Stärkearten.

Genaue Untersuchungen haben gelehrt, daß die Stärkekörn chen durchgehends aus konzentrisch angeordneten Schichten oder Schalen bestehen, die von verschiedener Dicke und Dichtigkeit sind ; am Ausgezeichnetsten unterscheidet sich die äußerste Lage durch ihre viel beträchtlichere Dichtigkeit und Härte.

Durch Vergleichung unter einem zusammengesezten Mikro

stope, wobei man die Größe und Gestalt der Körnchen zu beobachten hat, können die Stärkearten von einander unterschieden werden. Namentlich ist auf diesem Wege die Unterscheidung der am allgemeinsten vorkommenden Arten, Weizen- und Kartoffelstärke, eben so leicht als sicher; auch die Verfälschung der Weizenstärke durch eingemengte Kartoffelstärke kann meistens ohne Schwierigkeit ent deckt werden. Man darf jedoch nie vergessen, daß, da jede Art der Stärke Körner von ungemein verschiedener Größe durch einander gemengt enthält, die größten Körnchen der Weizenstärke sehr viel größer sind, als die kleinsten der Kartoffelstärke; und daß nur eine mehrmals mit neuen Portionen wiederholte mikroskopische Beobachtung zu einem ganz sichern Resultate führt, weil die Menge der zugleich untersuchten Körnchen nicht beträchtlich seyn kann, was vorzüglich bei Beurtheilung von vermutheten Gemengen bedacht werden muß.

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Andere, in Ermanglung eines guten Mikroskopes anzuwendende Unterscheidungsmittel, welche aber jedenfalls weit weniger Zuverläßigkeit gewähren, sind nachstehende: a) Da die Körnchen der Weizenstärke im Allgemeinen bedeutend kleiner sind, so ist diese feiner und zarter anzufühlen, als Kartoffelstärke. Leßtere besißt in Pulvergestalt eine gewisse Beweglichkeit, vermöge welcher die Pulvertheilchen leichter aus einander fallen und leichter über eine geneigte Fläche hinabrutschen, als die Theilchen der Weizenstärke; das Pulver der Kartoffelstärke gehört zu den sogenannten »rollenden Pulvern.<< b) Die Klümpchen der Kartoffelstärke besigen eben deßwegen einen geringern Zusammenhang, ¿erfallen leichter und bieten nicht so scharfkantige Bruchstücke dar, wie die WeizenStärke. c) Die Körnchen der Kartoffelstärke zeigen, besonders wenn man etwas davon auf den Fingern streicht, schon dem freien Auge, noch mehr unter der Loupe, einen schimmernden Glanz (ähnlich wie auf den Bruchflächen gekochter Kartoffeln), den man an der Weizenstärke entweder gar nicht, oder wenigstens in viel geringerem Grade beobachtet. d) Die Kartoffelstärke seßt sich im Wasser viel schneller zu Boden, als Weizenstärke.

Völlig sichere chemische Proben zur Unterscheidung dieser beiden Stärkearten, namentlich wenn dieselben mit einander ver mengt sind, kennt man bis jezt nicht; wenigstens habe ich die

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