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heit von der Welt) in allen Tagen des Lebens fordere. Ausserdem werde noch besonders durch die Worte (das.

••• ואת חקתיו : (110 ועתה ישראל מה ה' אלהיך שאל מעמך

darauf hingewiesen, dafs die auf Ehrfurcht vor Gott und Liebe zu ihm gegründete Verehrung alle seine Gebote umfassen solle, d. h. sowohl die schon durch Vernunfterkenntnifs als auch die nur durch götttiche Offenbarung verkündig

Unterne العبادة هى بجميع الشرائع العقلية والسمعية) ten

werden nämlich die ersteren, unter npn die letzteren 1) verstanden.

Saadia spricht auf diese Weise ganz im Geiste der wahren Religion, die das ganze Leben des Menschen durch gottgeheiligte Wirksamkeit zu einem Gottesdienste machen Wie er früher das 15 hervorhob, so hier das nos, als besonders dem Wesen des Judenthums entsprechend.

will.

Wie die Harmonie in der Musik wohlthuend auf den Menschen wirkt, so soll nach Saadias Lehre das menschliche Leben durch harmonische Entfaltung und Anwendung aller Kräfte zur Erlangung der Weisheit, der wahren Gottesverehrung und fortgesetzter Ausübung des wahrhaft Guten*),

1) Auf diese, schon im 3. Abschnitte der „Amânât“ erwähnte Unterscheidung weist Maimonides in den „acht Cap." (s. m. Ausg. S. 44 u. vgl. Anm. 31) hin.

*) Ich glaube noch jetzt an meiner Auffassung der Worte sl Esell (8. „Magazin“ VII, 8. 100) festhalten zu müssen, um so mehr als später unter anderem, besonders erwähnten Guten

الاسم

.genannt wird الثناء الصالح neben الطيب

Vielleicht ist gerade hier

durch Ibn Tibbon zu seinem verleitet worden. Jedenfalls bliebe aber, wenn man dieser Uebersetzung beistimmte, immer noch die

Frage, was El hier bedeuten solle? Sollte man vielleicht

الصحيح

الحسن

sowie durch vernunftgemäfsen Genufs des zu seiner Erhaltung und Verschönerung nothwendigen irdischen Guten glücklich sich gestalten. Ein solch heilsames, beglücktes Leben ist es, das Kohelet in seinen Untersuchungen über die Güter des Lebens vor Augen hat3).

Dazu zu führen, ist, wie Saadia am Schlusse es ausspricht, der Zweck seiner Schrift, deren Nutzen nur dann gewonnen werden könne, wenn die Herzen sich läutern und das Ziel ihrer sittlichen Vollendung beständig ihnen vor

أنما ينفع مع اخلاص القلوب وتعمّدها قصد صلاحها) schwebe

und בכל לבי,11,1 in Job לכך Hierbei urgirt er das

in Ps. 119, 10. 11 und 7 77 in 2 Kön. 22, 19, was an das ↳ (in Abot 2, 13) erinnert, das der berühmte Gründer des Lehrhauses zu Jamnia, R. Jochanan b. Zaccai, als das Vorzüglichste hingestellt hat, das der Mensch zur Erlangung des 7777 sich aneignen und treuen Sinnes festhalten soll.

als Lob fassen, also schönes, wahrhaftos الثناء lesen und الصحيح

Lob"?

1) Saadia sieht also in dem Buche bei den mancherlei possimistischen Anklängen durchaus nicht das Werk eines Pessimisten, als welches es oberflächlicher Betrachtung erscheinen kann.

Richter c. 21.

Von W. Böhme.

Eine Zusammensetzung dieses Capitels aus verschie denen Bestandtheilen lässt sich schon nach der Wiederholung der Klage in v. 15 (vgl. 3 und 6) und der erneuten Motivirung derselben 18 (vgl. 1 und 7) vermuthen; insbesondere macht 16 den Eindruck, als sei noch nichts geschehen, um den Benjaminiten zu Frauen zu verhelfen. Der von 15 an das Wort führende Schriftsteller ist nun, wie man bei genauerem Zusehen erkennt, von demjenigen abhängig, der 6 ff. erzählt. Er hat das überflüssige D 7 in 16 entfernt, ebenso v 6 in 15 die Originalität dieses Wortes ergiebt sich aus der Uebereinstimmung mit der Darstellung in 20, 23. 28, desgleichen D 18 an die Stelle von 7b gesetzt. Den in 7b implicite enthaltenen Gedanken, dafs die Stämme, durch einen Schwur gebunden, Benjamin die eignen Töchter nicht geben können, spricht 18 (vgl. v. 1) direct aus; eine Verschärfung gegen 7b und 1 ist 7 18. Verdeckt hat der Redactor die Verschiedenheit der Quellen durch 14 b, ebenso verdanken wir ihm vermuthlich die Correctur y

es ist nicht ; שֵׁשׁ מֵאוֹת aus einem ursprunglichen 12 מֵאוֹת

etwa die umgekehrte Aenderung in 20, 47 eingetreten, da kaum ein Erzähler in demselben Verse die Zahlen 400 und 4 (vgl. 19, 2) gesetzt haben wird. Dafs nach dem Ueberfall von Jabes 200 Benjaminiten ohne Frauen blieben, kann die älteste Darstellung nicht gewollt haben; auch wäre die Hypothese unnatürlich, dafs Israel die Zahl der Entkommenen erst bei ihrem Erscheinen in dem gemeinsamen Lager ersehen hätte. Nach dem ursprüng'lichen Sinn der von 16 beginnenden Erzählung sind die Dn die 600, im jetzigen Zusammenhang nur die 200

Innerhalb der Verse

nicht versorgten Benjaminiten. 1-14a ist ebenfalls eine Scheidung vorzunehmen. Wollte man auch die Wiederholung von 1b in 7b nicht auffällig finden, so befremdet doch 6b nach dem ausführlichen 3, ferner 8 a nach 5a; überhaupt erwartet der Leser nach 5 sofort 8b oder 9. Da nun die Darstellung in 6-14a sich meist ohne Anstofs liest, so hat der Redactor 1-5 einer dritten Quelle entnommen, welche er dann verliefs, um die ursprüngliche von 6 an vollständig wiederzugeben. Diese dritte Quelle ist gleichfalls später als 6-14 a. Sie schreibt für den ungenauen und irreleitenden Ausdruck 8

da die Bewohner von Jabes keinen ,מִי אֶחָד מִשְׁבְטֵי יִשְׂרָאֵל

Stamm im gewöhnlichen Sinne des Wortes bildeten, in 5 , stellt die Kinder Israel in 5 nicht anfangs rathlos dar wie 7 und 16 ff., giebt auch 1 als Ort des Schwures Mizpa an, was 7 und 16 ff. nicht ausdrücklich erwähnen. Bezeichnen wir nun die Quellenschriften 6-14 als A, 1-5 als B, und 15-23 als C, so erweist sich B als Erweiterung, C als widersprechende Darstellung im Verhältnifs zu A. Um die Aeufserung 3 (6), dass der Stamm Benjamin jetzt vollständig ausgerottet sei, zu rechtfertigen, schickt B die Bemerkung über den Schwur in Mizpa, von welchem der älteste Erzähler in 7 (vgl. 18) erst später redete, in directer Rede voraus. Er begnügt sich nicht mit dem ziemlich einfachen Ausdruck der Betrübnifs in A 6, sondern läfst nach Analogie von 20, 26, einer Stelle, die vielleicht schon (vgl. 20, 23) eine Erweiterung erfahren hat, die Israeliten wegen des Unterganges von Benjamin einen Tag hindurch tief trauern und am nächsten grofse Opfer veranstalten. ( 6, das Vorbild von 3, passt besser in einer Aeufserung unmittelbar nach dem Ereignifs, als in einer Wiederholung, in welche es durch den jetzigen Zusammenhang gebracht ist.) Während die Musterung des Heeres nach erfochtenem Siege und die Entdeckung, dafs die Jabesiten fehlen, in A zufällig dadurch herbeigeführt

wird, dafs man den hinsichtlich Benjamins gethanen Schwur als hart empfindet und ein Auskunftsmittel sucht, um den Volksgenossen Frauen israelitischer Abkunft zu verschaffen, sind nach B die Israeliten durch einen zweiten Schwur, die Theilnahme am heiligen Kriege betreffend, zu einer Nachforschung in Bezug auf die Fehlenden fast gezwungen, die sie denn auch sofort nach dem Opfer anstellen, und die Ermordung der Ausbleibenden ist noch ausdrücklich im grofsen" Schwur festgesetzt. Ganz anders als A und wohl auch als B denkt C über den Vorfall, der in 6 ff. mitgetheilt ist. C sagte sich, dafs es ja der Tödtung von Angehörigen Israels nicht bedurfte, um den Benjaminiten zu Gattinnen zu verhelfen. Konnte man ihnen um des Schwures willen Mädchen nicht geben, so stand ihnen doch frei, dieselben zu nehmen, zumal wenn Gesammtisrael die aus Noth so Handelnden in seinen Schutz nahm. Daher die Umformung des Schlusses der Geschichte, in Betreff deren es gleichgültig ist, ob der Verfasser etwa eine Sage von irgend einem Jungfrauenraube oder auch nur die vielleicht irgendwo in Israel, wie ja bei anderen Völkern, herrschende Sitte eines scheinbaren oder wirklichen Raubens der Braut berücksichtigte 1). Trotz dieser Verschiedenheit des Inhaltes hat C seine Abhängigkeit von A nicht verleugnen können, nicht nur in den oben erwähnten Punkten und in dem Abschnitt, in welchem er mit A noch zusammengehen kann (wichtig on 15 vgl. 6), sondern auch 20, vgl. mit 10b; mit folgendem und 2 Plur. Perf. findet sich im A. T. nur in diesen beiden Versen. Die Annahme mehrerer Quellen läfst uns übrigens, wie die Aehnlichkeit, so auch die Differenz im Ausdruck erst recht begreifen. Benjamins Ausrottung wird

1) Möglich auch, dafs C die Ermordung der Jabesiten und das von ihnen berichtete schimpfliche Verhalten für ungeschichtlich hielt oder letzteres aus patriotischen Rücksichten zu beseitigen wünschte.

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