Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

weise einen besseren und ursprünglicheren Text darbieten.

8

Statt v. 17 ist mit LXX zu lesen, aber nicht in der Bedeutung verjüngt werden (Ewald), sondern an ist wohl hier mit construirt nach Ewald § 282 d : ,er erneuert seine Liebe zu dem Volke." v. 18 giebt Hier. ut nosse possimus linguam Hebraicam omnium linguarum esse matricem - durch nugae wieder; eine unbewusste, aber recht treffende Satire. Denn man begreift in der That kaum, wie Ewald oder Hitzig den massorethischen Anfang dieses Verses als einen echt hebräischen Satz haben übersetzen können. Das Ursprüngliche bieten ohne Zweifel LXX und Syr.: os tv nμég έopts also ', das sie zum 17. Vers ziehen; ,er jubelt über dich mit Jauchzen wie am Tage des

-ent כיוטטוער aus ניממועד Festes vgl. Jes. 30, 29. Wie

stehen konnte, lässt sich aus der alten Gestalt der hebräischen Buchstaben unschwer begreifen, da hier und, 1 und sich oft sehr ähnlich sehen.

[ocr errors]

Nicht weniger unhebräisch geht es nun weiter im 18.

bieten היו Statt אָסַפְתִּי מִמֶּךְ הָיוּ מַשְׂאֵת עָלֶיהָ חֶרְפָּה : Verse

[ocr errors]

nicht nur LXX, sondern auch A q. und Targ. ; LXX haben dann weiter τίς ἔλαβεν ἐπ' αὐτὴν ὀνειδισμόν d. h.

by (Ps. 15, 3), was einen in jeder Beziehung tadellosen Sinn giebt. Uebrig ist nur noch 7, wofür LXX haben rous ovvtetqiμμévovs also 729 vgl. Jes. 50, 6. Uebrigens könnte man näher beim M. T. bleiben, wenn man für ein DN liest, vgl. Gen. 30, 23. Der dadurch entstehende Sinn ist ganz passend ich entferne deinen Makel, wehe demjenigen, der dich verspottet!

הנני עשה את־כל־מעניך Anstatt des sicher unrichtigen

-aber die alex. Ueber ;הנני עשה אתך למעניך der Buchstaben

v. 19 lautet der alex. Text mit einer anderen Vertheilung

setzung ἰδοὺ ἐγὼ ποιῶ ἐν σοὶ ἕνεκεν σου bringt uns nicht weiter. Ist vielleicht die viel bestrittene Stelle Prov. 16, 4

myos mim byd zu vergleichen, und etwa zu übersetzen ich mache dich deinem Zwecke entsprechend ?

Für das zweite ny v. 20 ist ohne Zweifel ny? zu lesen zu der Zeit, da ich dich sammele; richtig LXX v top xaig ötav. Es folgt nämlich ein Inf. constr. p, woraus man ohne Noth einen selbständigen Satz gemacht hat. Danach muss man nun das vorhergehende ny

בעת ההיא beurtheilen. Man sieht leicht, dafs אָבִיא אֶתְכֶם

durch v. 19 hervorgerufen ist, und es lässt sich schon deshalb vermuthen, dafs NON N einen ursprünglichen, mit ɔ parallelen, Inf. const. repräsentirt. LXX haben ἐν τῷ καιρῷ ἐκείνῳ ὅταν καλῶς ὑμῖν ποιήσω; vielleicht ist exɛivo hier eine durch den M. T. hervorgerufene Doublette, jedenfalls zeigt ötav, dafs die LXX wirklich hier einen folgenden Infin. gelesen haben, und zwar. Zieht man die vielen Dittographien in dem massorethischen □ ab, so fordert diese Lesart nur die Aenderung eines & in, darf also wohl als die ursprüngliche betrachtet werden. Die beiden Infinitive bilden, zu v. 19 gezogen, ein wohlgegliedertes Ganze, das in dem Reste von v. 20 auf parallele Weise wiederholt wird.

Hos. 4, 4.

Diese Stelle lautet im masoretischen Text so:

Dals die gewöhnliche אַל־יָרֶב וְאֶל־יוֹכַח אִישׁ וְעַמָּךְ כִמְרִיבֵי כֹהֵן:

Uebersetzung der zweiten Vershälfte „sein Volk ist wie die, die mit dem Priester hadern" keinen Sinn ergiebt, dafs vielmehr dem ganzen Tenor des 4. Kap. entsprechend ein scharfer Tadel gegen die geistigen Leiter des Volks, die Priester ausgesprochen werden soll, und nicht ein Hadern mit diesem sittlich so sehr herabgekommenen

Klerus dem Volke zum Vorwurf gemacht werden kann, hat Wellhausen mit vollem Recht geltend gemacht (Prolegg. zur G. Isr. S. 142 f., Anm.), und er hat als den nach Massgabe von v. 1-3 zu erwartenden Gedanken den bestimmt das Volk folgt nur seinen Priestern.“ Er stellt daher die Conjectur auf: "ppy (cf. zum Wort II Reg. 23, 5; Hos. 10, 5; Seph. 1, 4), wobei er aber nach by ein einfügen, das in in verwandeln und das übrig bleibende ganz streichen muss. Mit Belassung des von Wellhausen zweifellos richtig bestimmten Sinnes möchte ich von diesen drei angeführten Textänderungen

וְעַם כִּכְמָרָיו יְכַהֵן: : nur die mittlere vornehmen und also lesen

Hosea würde dann also sagen: „Doch schelte und tadle doch ja niemand; das Volk priestert nur wie seine Pfaffen"; es verrichtet denselben Priesterdienst, denselben Gottesdienst, wie seine D, d. h. Götzendienst; oder kurz : „das Volk götzendienert ja nur wie seine Pfaffen". Ich hoffe, diese Conjectur werde sich durch ihre Einfachheit selbst empfehlen.

Waiblingen.

H. Mosapp.

Anfrage.

Könnte vielleicht einer der Leser der Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft" mir mittheilen, ob ihm eine gedruckte Ausgabe von einer „Paraphrasis in Canticum Cant. Solomonis, authore Joanne Sasceride", wovon ich eine Handschrift besitze, bekannt ist? Sollte dieser Joh. Sascerides derselbe sein wie Joh. Sascarides, was ich wohl vermuthe, so ist er in Warmenhuizen, auf einem Gutsbesitz, nördlich von Alkmaar, geboren am 24. Juni 1526, wo er einige Jahre Priester war in Haringcarspel, doch dann seines Glaubens wegen fliehen musste.

Im Jahre 1554 finden wir ihn in Wittenberg wieder, wo er de septem temporibus sacrae ecclesiae" (dat. 18. Aug. 1555), wie auch seine „Carmina Sacra" schrieb, eine Uebersetzung der Psalmen in lateinischen Versen (herausgegeben in 1557). In demselben Jahre wurde er von Christian III zum Professor der hebräischen Sprache zu Kopenhagen ernannt, und als solcher war er dort bis an seinen Tod thätig, 27. Febr. 1594. Sein Sohn war der bekannte Prof. Medic. Jelle (Gellius) Sascarides.

Von oben genannter Paraphrase des Hohenliedes habe ich jedoch nie eine Ausgabe gesehen, auch nie nennen hören, und wenn dieselbe nicht bestände, würde ich vielleicht aushelfen können. In meinem Manuscript folgen noch, wie es scheint, von demselben Autor und von derselben Hand geschrieben, eine paraphrasis in Esaiam IV; XIV: 28-32; XV; XVI; XXI: 11, 12; XXVII; LVIII; LIX; LXIII: 7-19 und LXIV.

Wer mir über diese Sache einige Aufklärung geben könnte, würde mich höchst erfreuen.

Dr. J. H. Gunning, J. Hz.
Pastor zu Bennebroek, bei Harlem,
Holland.

12. November 1884.

Bibliographie.

The Old Testament Student.
Nr. 1. 2. 3. 4.

Castelli, D., La Legge del
esposta da. Firenze 1884.
Baudissin, W. Graf von,

Vol. IV, Sept. Oct. Nov. Dec. 1884,

Popolo Ebreo nel suo svolgimento storico
XVI. 420 S.

der heutige Stand der alttestamentlichen Wissenschaft s. Vorträge gehalten auf der Theolog. Conferenz zu Giefsen am 12. Juni 1884. Giefsen 1884. S. 37 ff.

W. Vatke's Gesammtansicht üb. Pentateuch-Josua mitgetheilt von A. Hilgenfeld s. Zeitschr. f. wiss. Theol. 1885, S. 52 ff.

Kuenen, A., Bijdragen tot de Critiek van Pentateuch en Josua. X : Bileam s. Theol. Tijdschrift 1884, S. 497 ff.

Grätz, ein dunkler Vers im Segen Bileams s. Monatsschr. f. Gesch. u. Wiss. d Jud. 1884, S. 468 ff.

Bibliotheca Samaritana. Hrsgeg. u. s. w. von M. Heidenheim. I. Die samar. Pentateuch-Version. Die Genesis der hebr. Quadratschrift unter Benutzung der Barberinischen Triglotte. Leipzig 1884. LII, 97 S.

Targum Onkelos, herausgeg. u. erl. von A. Berliner. 1. Theil. Text nach ed. Sabioneta v. J. 1557. 2. Theil. Noten, Einleit., Register. Berlin 1884.

Luther, M., scholas ineditas de libro Judicum habitas ed. G. Buchwald. Leipzig 1884. X. 80 S. 8°.

W. A. W., Note on Joshua 22, 10. 11 s. Journal of Philol. 1884. Nr. XXV, S. 117 ff.

Smith, W. Robertson, Old Testament Notes [1. any Is. 9, 18 (19). 2. Is. 10, 27 f. 3. Cant. 2, 3. 5. 7, 9) 8. S. 61 ff.

Kamphausen, Ad., drei Textfehler im Alten Testament. (Die 40 Jahre 2 Sam. 15, 7. König Sauls Lebensalter und Regierungsdauer 1 Sa. 13, 7. Die angeblich 2 Sam. 12, 31 berichtete Grausamkeit Davids) 8. Evangel. Gemeindeblatt für Rheinland und Westfalen. Crefeld 1884. No. 6-11.

Field, F., Note on Jer. 8, 22 s. Journ. of Philol. 1884.

Nr. XXV, S. 114 ff. Liber Ezechielis text. Mass. accuratiss. expressit etc. S. Baer Cum praef. Frci Delitzsch et glossario Ezechielico-Babylonico Fried. Delitzsch. Leipzig 1884. X. 134 S. 8°. Matthes, J. C., Het boek Joël 1, s. Theol. Tijdschr. 1885, S. 34 ff. Saadia al-Fajûmî's arabische Psalmenübersetzung. Nach einer München. Handschrift hrsg. u. ins Deutsche übertr. v. S. H. Margulies. 1. Theil. Breslau 1884. IV. 51 u. 26 S. 8°. Graetz, Exegetische Studien z. d. Salomonischen Sprüchen s. Monatsschr. f. G. u. W. d. J. 1884, S. 289 ff. 337 ff. 414 ff. 433 ff. Kaempf, S. J., das Hohelied, in's Deutsche übertragen, sprachlich u. sachlich erläutert. 3. Ausg. Prag 1884. LIV, 234 S. Schiffer, Sin., das Buch Kohelet. Nach der Auffassung d. Weisen d. Talmud u. Midrasch u. der jüd. Erklärer des Mittelalters. 1. Theil. Von d. Mischua bis zum Abschluss d. babyl. Talmud. Leipzig 1884. VIII, 140 S.

Seligmann, Caes., das Buch der Weisheit des Jesus Sirach in seinem Verhältnisse z. d. Salomonischen Sprüchen u. seiner historischen Bedeutung. Breslau 1883. 74 S. 8°.

Preiss, H., zum Buche Tobit s. Zeitschr. f. wiss. Theol. 1885. S. 24 ff. Marx, G. A., Traditio Rabbinorum veterrima de librorum V. T. ordine atque origine. Leipzig 1884. 60 S.

Egli, C., Scholien z. heil. Schrift. Forts. 8. Zeitschr. f. wiss. Theol. 1883, S. 219 ff.

Siegfried, C., Miscellanea II. Ebenda S. 355 ff.

† Mühlau, F., Besitzen wir den ursprüngl. Text der Heil. Schrift? Vortrag. Dorpat 1884. 24 S. 8o.

Harkavy, A., neuaufgefundene Hebräische Bibelhandschriften.

Be

richt an d. k. Akad. z. St. Petersburg s. Mémoires de l'Acad. des sciences, VII. sér., t. 32, No. 8. St. Petersbourg 1884.

« ZurückWeiter »