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oben erwähnten Stellen die drei Volksnamen neben einander genannt. 2. Darf man in dem Titel des alten Liederbuches 12DD (Jos. 10, 13, II Sam. 1, 18) die Bezeichnung nicht als Benennung Israels nehmen, aus ähnlichem

? יִשְׁרוּן Grunde gebildet wie

Budapest, 29. Oktober 1884.

Aus Briefen J. Derenbourg's an den Herausgeber.

Seit heute Morgen tanzt mir eine Correctur zu einer Psalmenstelle im Kopfe herum, die mir so einfach scheint, dafs sie wahrscheinlich schon längst gemacht worden ist. Sollte dies dennoch nicht geschehen sein, so stelle ich dieselbe hiermit zu Ihrer Verfügung.

147, 17 Sollte man nicht

:

statt des unpassenden

vor seiner Kalte stehn מים יעמדו : zu lesen haben מי יעמר

im folgenden וימסם

die Wasser still d. h. sie frieren. Verse hat nicht nöthig sich auf das Folgende zu beziehn.

Ich schliefse daran die folgende Bemerkung, welche für die Kritik fruchtbar werden könnte. Bei einer Sprache, in der die Worte nicht von einer Linie zur anderen getheilt werden können, geschieht es, dafs der Anfang eines Wortes ans Ende einer Linie zu stehn kommt und das Wort dennoch wieder ganz auf der folgenden geschrieben wird. Das hat manches in der Bibel berichtigt. Aber könnte man nicht auch Finalbuchstaben wie ein Plurals des Platzes wegen weggelassen haben? Das erste Glied des Verses phat 14 Buchstaben, das zweite Glied aber, wie es geschrieben ist d. h. ohne das von " und das von 17, nimmt den nämlichen Raum mit seinen

und ein des

14 Buchstaben ein. Vielleicht wäre von hier aus mancher Textfehler aufs einfachste und sicherste zu beseitigen."

Paris, 3. December 1884.

(Fortsetzung aus einem Briefe vom 30. Dec. 1884.)

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Ich wusste nicht, dafs diese Regel für die allgemeine Textkritik in Bezug auf die Servil buchstaben bereits ausgesprochen worden ist. Darf ich noch eine andere Bemerkung in Bezug auf den nämlichen Psalm 147 hinzufügen? Sie trifft den ersten Vers. Indem ich die zwei Hälften dieses Verses vergleiche, so entspricht offenbar y dem Worte . Vgl. 133, 1. Also auch dem 7. Sollte somit das erste ein Infinitiv des Piel sein, und schön machen" bedeuten? Gut ist es unseren Gott zu preisen, lieblich sein Lob zu verherrlichen!" - Ich meine Ps. 33, 1 müsse man auch übersetzen: den Gerechten (geziemt es), sein Lob zu verherrlichen." Ich glaube nicht, dafs N, 93, 5 von diesen zwei zu trennen ist. Vielleicht ist auch hier das Richtige für dein Haus ziemt es sich, das Heilige') zu verherrlichen auf immerdar. — Merkwürdig ist es, wie in diesem Ps. 93 der Name Jahve blofs dazu dient, den Parallelismus in der Wörterzahl hervorzubringen. So in 'n ab, wo viermal zwei Worte gebraucht werden. So in v. 3, um sechsmal drei Worte zu haben, denn 7 v. 4 ist doch zum zweiten Versgliede zu ziehen, wo das Attribut seinem Subjecte vorangeht; denn '7' ist ein stehender Ausdruck (Ps. 29, 3; Cant. 8, 7). Endlich im letzten Verse, wo wieder durch Hinzutritt von Jahve sich dreimal drei Wörter ergeben.

קדש

1) wie in VIP DIT IN (Ps. 134), wo ja ebenfalls das Heiligthum und vielleicht das Allerheiligste verstanden ist.

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Miscellen.

Vom Herausgeber.

(8. Jahrgang 4. S. 149 ff. 250 ff.)

7. Der Name der Stadt Samarien und seine Herkunft.

1 Kö. 16, 24 erzählt von Omri: Er kaufte

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für 2 Talente Silber und bebaute den שֹׁמְרוֹן מֵאֶת שֶׁמֶר

Berg und nannte den Namen der Stadt, welche er baute, nach dem Namen Schemer's, des Herrn des Berges, Schôm⭑rôn". Dieser Vers bietet zu zwei Bedenken Veranlassung. Einmal ist es so unwahrscheinlich als möglich, dafs ein König eine von ihm neugegründete Stadt oder Königsburg nach dem Namen desjenigen benennen werde, welchem einst das Terrain gehörte, auf welchem sie errichtet wird. Wurde der Platz, auf welchem Omri baute, in der That von einem Manne Namens gekauft, und führte die von Omri gebaute oder ausgebaute Stadt denn vom Ausbau wird in solchen Verbindungen gewöhnlich gebraucht s. 1 Kö. 12, 25. 15, 17. 22. 22, 39. Jer. 22, 13 einen mit diesem Mannsnamen zusammenhängenden Namen, so wird die Benennung schon vor dem Verkaufe geschehn sein, der verkaufte Platz bezw. die auf ihm befindliche Ansiedelung wird den Namen schon vorher getragen haben. Samaria ist zudem ein für eine menschliche Ansiedelung so überaus günstig gelegener Platz, dass es zu verwundern wäre, wenn derselbe zu Omri's Zeiten noch unbesiedelt gewesen sein sollte. Es wäre dann zu untersuchen, welcher Zusammenhang zwischen dem Ortsnamen und dem Mannsnamen in Wirklichkeit stattgefunden hat.

Zum zweiten aber ist die Angabe, dafs in von bgebildet sein soll, aus Gründen der Grammatik zu beanstanden. kann nur von abgeleitet werden.

Dieses i findet sich nun allerdings 1 Chr. 7, 32 als Name, und zwar wahrscheinlich als Name eines Geschlechts. Allein ebenda v. 34 wird derselbe Mann, bezw. dasselbe Geschlecht, welches v. 32 pie heifst, genannt. Ferner begegnet uns 2 Kö. 12, 22 unter den Mördern des

יְהוֹזָבָד בֶּן-שֹׁמֵר Joas ein

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Allein, dafs auch hier die Aussprache auf alte Tradition nicht zurückgeht, beweist der Chronist 2 Chr. 24, 26, welcher in seiner Ausdeutung dieses Vorkommnisses den zu einem Sohne der n macht, was eine Aussprache voraussetzt. Die LXX bieten allerdings zu 2 Kö. 12, 22 Zoung, aber neben Zɛuung, ebenso 1 Κ8. 16, 24 Σεμηρ, Σεμμηρ, Σαμηρ. Die von dem massoretischen Texte abweichenden Formen mit e bezw. a sind natürlich für die ursprünglichen LXX-Formen zu nehmen. Müssen wir sonach auch für 2 Kö. 12, 22. 1 Chr. 7, 32 die Aussprache annehmen, so wird dies weiter dadurch bestätigt, dafs der Name auch im Stammbaume Levis 1 Chr. 6, 31 und in dem Benjamins 1 Chr. 8, 12 als Name des Mannes (Clanes), welcher Ono und Lod gebaut d. h. besiedelt hat, wiederkehrt. Es scheint sonach ein ziemlich verbreiteter Personen- bezw. Clanname gewesen zu sein.

In diesem Schlusse wird man weiter dadurch bestärkt, dafs neben das Feminin und die beiden Adjectiva auf ôn und î vorkommen, und gleichfalls zur Bezeichnung von Orten und Geschlechtern dienen, und zwar in verschiedenen Stämmen Israels.

So ist unter den zu Jerusalem wohnenden Benjaminiten eine auf den Unterstamm yp 1 Chr. 8, 21 (= you v. 13) zurückgeführte Familie n Name wird sich zu ähnlich verhalten wie zu

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1 Chr. 8, 21. Dieser

aber ist nach Gen. 46, 13. Nu. 26, 24. 1 Chr. 7, 1 Name eines Unterstammes von Issakhar und nach Jos.

19, 15 ist Name einer Stadt in Zebulon, welche nach Jos. 11, 1 vor der Eroberung ein kanaanäischer Königssitz war 1). 1 wird sich zu verhalten wie

Die Uebertragung eines Clannamens auf .עַפֶר zu עֶפְרוֹן

eine Stadt hat ihr Analogon an n ( Clanname : 1 Chr. 8, 17), an jib', und anderen Namen mehr. Durch wird N einer der Simeoniten, welche nach 1 Chr. 4, 34-41 zu den Zeiten Hiskias einen Eroberungszug nach Süden unternahmen, auf den simeonitischen Clan yo zurückgeführt 1 Chr. 4, 37 vgl. v. 262).

Ferner heifst ein nachexilisches Levitengeschlecht, welches 1 Chr. 26, 10 zu 77, 2 Chr. 29, 13 dagegen zu

T:

יְדִיעָאֵל und ein Held Davids שִׁמְרִי ,gerechnet wird אֱלִיצָפָן

שִׁמְעִי bietet aber שֶׁמֶר, שִׁמְרוֹן שִׁמְרָת neben שִׁמְרִי Zu

1 Chr. 11, 45.

neben nyo 2 Kö. 12, 22, vgl. pp 2 Sam. 13, 3. 32, you, you 1 Chr. 2, 43. 44. 5, 8. 8, 13 die beste Parallele. Vgl. jedoch auch 2 Sa. 20, 1 ff. neben Gen. 46, 21; in Gad Gen. 46, 16. Nu. 26, 16 neben in Juda

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1) Das räthselhafte ji in Jos. 12, 20 bleibt hier ausser Betracht, da der Text jedenfalls verdorben ist. F. Delitzsch, Wo lag das Paradies, Leipzig, S. 287, möchte es für aus 11702'00 Samsimurun der assyr. Inschriften verschrieben ansehn; allein die Zahl der Buchstaben widerräth diese Annahme. Ebensowenig ist Socin's, Palästina u. Syrien S. 322, Combination mit es-Semîrîje auf dem Wege zwischen Akka und Tyrus plausibel. Letzterer Name führt eher auf, welches ja als Ortsname sowohl in Juda Jos. 15, 48 als Ephraim Ri. 10, 1. 2 vorkommt. Es ist mir immer noch das wahrscheinlichste, dafs sich die Lesart aus dem Stehn

1

erklärt.

bleiben eines Corrigendum neben der Correctur Ob diese Correctur aber nöthig und richtig war, das wäre noch sehr zu fragen.

Statt wird v. 37 nach v. 26 zu lesen sein, wodurch der von Bertheau, die Bücher der Chronik erklärt, S. 46, vermisste Anknüpfungspunkt zwischen v. 34—41 und v. 24-26 gewonnen ist.

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