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ist und seinen Transport so lange zu verschieben, bis man das Nöthige hat, um den ersten festen Verband anzulegen.

Der Transport mit der Tragbahre ist immer dem mit freier Hand vorzuziehen; er sichert dem Körper eine größere Unbeweglichkeit, und derselbe fühlt dabei weit weniger die Bewegungen der Träger.

Eine sehr einfache und sehr solide Tragbahre kann dadurch hergestellt werden, daß man 2 bis 3 und selbst 4 Hemden an einander knüpft, und sie dann kreuzweise über zwei Gewehre oder noch besser um zwei hölzerne Stangen, oder fleine 10 bis 12 Fuß lange Baumstämme befestigt. Auch eine Strickleiter kann als gute Tagbahre verwendet werden.

Eine Regel, welche ich hier noch zum Schlusse beifügen möchte, ist die, daß man nie die Wegschaffung oder den Transport eines Verwundeten vornimmt, ohne sich vorher mit den übrigen Trägern verständigt zu haben. Es ist gerade hier der Moment, wo der Intelligente Umsicht, schnellen Ueberblick und festen Willen zeigen kann, und sich die nothwendige Autorität erringt.

Der seit dem Krimkriege so allgemein bekannte Namen der Miß Nightingale veranlaßt uns, einige Zeilen hieher zu sehen, welche dieselbe über den Gegenstand, der in diesem Buche behandelt ist, schrieb:

"Claydon, Buckinghamshire, Jan. 14. 1863.

"Miss Nightingale read attentively and with great in„terest the horrible account of the battles written by Mon,,sieur Henry Dunant, she says it is only too faithful a „representation.

,,She entertains no doubt with regard to Monsieur "Dunant's proposal. . . .

Claydon Buckinghamshire, den 14. Januar 1863.

Miß Nightingale hat mit ebensoviel Aufmerksamkeit als Interesse die von Herrn Henry Dunant gegebene Erzählung der schrecklichen Schlachten gelesen, sie sieht in dem Ganzen ein nur allzu treues Bild der Wirklichkeit.

Sie hegt keinen Zweifel in Beziehung auf das Ziel, welches der Verfasser dabei verfolgt

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Die eidgenössische Offiziersgesellschaft, welche sich mit denselben Fragen beschäftigt hatte, die „Eine Erinnerung an Solferino" hervorrief, schrieb einen Concurs aus über „die Reorganisation des Ambulanzdienstes im Allgemeinen" oder über das Studium der Grundsäße der Militair-Chirurgie, wie sie in der eidgenössischen Armee Anwendung finden, über die einzuführenden Verbesserungen und über die erste, den Verwundeten zu widmende Pflege. Für den Verfasser der besten Denkschrift über diesen Gegenstand ist ein Preis ausgeseßt. Außerdem erscheint zu dem medizinischen Journal in Bern eine regelmäßige Beilage unter dem Titel: Beiblatt für MilitairSanitätswesen; herausgegeben von Dr. T. Ruepp, Ambulancearzt und eidgenössischer Sanitätsinstruktor." Dieses Blatt hat den Zweck, die schweizerischen Militair-Chirurgen in Beziehung auf die Arbeiten des schweizerischen Sanitätscorps im Laufenden zu erhalten, und die erste Lieferung enthält Aufklärungen und Einzelnheiten über die Gebirgsambulanzen.

Die gemeinnüßige Gesellschaft von Genf hat in ihrer Sizung vom 9. Februar 1863 den Beschluß gefaßt, die in den Schlußbemerkungen des Buches „Eine Erinnerung

an Solferino“ angeregten Gedanken in ernsten Betracht zu ziehen, nämlich die Bildung von Hülfsgesellschaften für die Verwundeten und die Zutheilung von freiwilligen Krankenwärtercorps zu den Armeen der kriegführenden Mächte schon bei Friedenszeiten.

Die Gesellschaft wird (durch eine Commission, an welcher Herr General Dufour Theil nimmt) bei dem nächsten Congresse der Wohlthätigkeitsvereine, welcher im September 1863 in Berlin stattfindet, eine Denkschrift über diesen Gegenstand vorlegen. Sie wird darin den Wunsch aussprechen, daß der Congreß diese Idee auf das Kräftigste unterstüßen, die öffentliche Meinung für sie einnehmen und überall die Regierungen um ihre Ansichten und um ihre Unterstüßung angehen möge.

Die Neuenburger Gesellschaft zur Förderung der gemeinüßigen Wissenschaften hat der gemeinnüßigen Gesellschaft von Genf ihr lebhaftes Interesse aussprechen lassen, das sie an dieser Frage und an der besonderen in Aussicht gestellten Prüfung nehme.

Die Personen, welche im Interesse des Zweckes, den sich der Verfasser gesezt, irgend eine Mittheilung zu machen haben, sind gebeten, ihre Briefe, Schriften oder Dokumente zu adressiren an:

Monsieur Gustave Moynier,

président de la Société genevoise d'Utilité publique

à Genève.

Diese Mittheilungen kommen auf demselben Wege auch in die Hände des Verfassers von „Eine Erinnerung an Solferino", welcher sie mit Dankbarkeit entgegennehmen wird.

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