Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

durch die Schraube T ausgeglichen. Zu diesen Stangen gehört dann noch für jeden Halbmesser eine gerade hölzerne Stange als Maßstab oder Maßstange, an deren einem Ende eine kleine Kugel von derselben Größe, wie an der Radiusstange, und an dem anderen Ende ein stählerner unten abgeründeter Stift einges schraubt ist. Die Länge dieser Stange, von dieser unteren Spiße bis in die Mitte der kleinen Kugel an dem anderen Ende, mit einem Stangenzirkel gemessen, muß genau die Länge des Halbmessers, nach welchem die Fläche geschliffen werden soll, betras gen. Man kann hierzu für verschiedene Halbmesser auch eine ein zige Maßstange gebrauchen, wenn man diese als ein Sperrmaß einrichtet, nämlich aus zwei an einander genau verschiebbaren und gehörig mit der Eintheilung versehenen Theilen bestehend.

[ocr errors]

Um mit diesem Apparate zu arbeiten, schleift man zuerst, wie oben erwähnt, die beiden Schleifschalen in einander mit freier Hand aus, schraubt dann die eine, z. B. die Konkavschale in die Platte i ein; sezt die Maßstange ein, so daß ihr unterer Stift in den Mittelpunkt der Schleifschale trifft, während die kleinere Kugel am oberen Ende in der konischen Höhlung des Zylinders c ruht, und bemerkt nun den Stand des Fühlhebels auf dem Gradbogen, z. B. den Punkt o, welcher Stand die Länge des Halbmessers für die herzustellende Krümmung des Glases bezeichnet. Man seßt nun den untéren Stift auf verschiedene Punkte der Krümmung der Schleifschale gegen ihren Rand, und adjustirt nun ihre Lage mittelst der Zieh- und Druckschrauben, bis der Fühlhebel unbes weglich bleibt, wenn jener Stift verschiedene sich gegenüber lies gende Punkte der Schleifschale berührt. Die Schleifschale ist auf diese Art zentrirt. Man seht nun die Radiusstange, an welche unten die hinreichend vorbereitete Glaslinse mit ihrer Griffplatte eingeschraubt worden ist, statt der Maßstange ein, und adjustirt mittelst der Schraube T ihre Länge so, daß der Fühlhebel denselben Stand wie vorher einnimmt. Man bewegt nun die Linse in der Schleifschale und adjustirt, je nach der Bewegung des Fühlhebels, die dabei Statt findet, mittelst der Zieh- und Druckschrauben der Platte f die Stellung der Griffplatte d, bis bei ihrer kreisförmigen Bewegung der Fühlhebel nur noch geringe Bewegung macht; worauf man Schmirgel aufgibt, und das

Schleifen beginnt, indem man die Linse in der Schleifschale mit Kreisbewegung herumführt. So wie sich die richtige Form nach und nach herstellt, werden die Schwankungen des Fühlhebels immer geringer, so daß er zuleht ganz still steht, was die voll kommene Zentrirung der Linsenfläche anzeigt. In dem Maße als sich die Linse abschleift, verkürzt sich die Länge des Radius, und der Fühlhebel weicht durch das Sinken des Zylinders C von o auf i des Gradbogens zurück. Die Radiusstange muß daher durch geringes Drehen der Schraube T so viel verlängert wer den, daß der Fühlhebel wieder auf den Punkt o zurück kommt; wornach das Schleifen fortgesetzt wird. Vor der Beendigung des Feinschleifens muß man sich auch noch versichern, ob die Schleifschale selbst keine merkliche Ausschleifung erlitten habe, weil in diesem Falle der Radius länger würde, als er seyn sollte. Zu diesem Ende hebt man die Radiusstange aus, und untersucht mittelst der Maßstange den Stand des Fühlhebels. Gefeßt er zeige, satt auf o auf den Punkt i des Gradbogens; so zeigt der Raum

[ocr errors]

i die verhältnißmäßige Ausschleifung der Schleifschale an, und es bezeichnet nunmehr dieser Punkt i die wahre Länge des Radius. Die Radiusstange wird nun wieder eingesezt, so daß die Glaslinse und Schleifschale, die man unterdessen von dem Schmirgel befreit hat, auf einander liegen, und die Schraube T wird so lange gedreht, bis der Fühlhebel auf den Punkt i zu stehen kommt. Auf diese Art wird die Länge des Krümmungshalbmes= fers durch den Fühlhebel immer mit großer Genauigkeit kontrolirt. Nach derselben Weise verfährt man auch bei dem Poliren, das auch hier auf dieselbe Art geschieht, wie bereits oben angegeben worden.

Sowohl das Schleifen als das Poliren geht mit diesem Apparate schnell von Statten, da derselbe in seiner Bewegung immer sphärisch wirkt, folglich diese Bewegung in jedem Augenblicke einen Rußeffekt hervorbringt. Die sphärische Form wird dabei so genau, daß selbst dann, wenn man mit dem Fühlhebel noch einen zweiten, welcher durch den ersten bewegt wird, verbindet, so daß dieser 1/100000 eines Zolles anzeigt, dennoch beim Feinschleifen. ein Stillstand dieses Fühlhebels eintritt. Eben so genau und noch genauer, als es selbst für größere achromatische Linsen nöthig ist,

kann der Krümmungshalbmesser hergestellt werden; und ich habe diesen Apparat selbst dazu benügt, Metallspiegeln eine parabolische Form zu geben, worüber der 18. Bd. der » Jahrbücher des k. k. polytechnischen Instituts, Wien 1834 S. 21 nachgesehen wer

den kann.

[ocr errors]

Schleifmaschine.

Kleinere Linsen für die Okulare der Fernröhre, so wie die Linsen zu kleineren Objektiven (für Zugfernröhre) und Brillengläs ser können auf einer Maschine, nämlich einer Art von Drehbank mit senkrechter Spindel, auf deren oberem Ende die Schleifschale horizontal befestigt ist, geschliffen werden. Um den unteren oder mittleren Theil der Spindel ist eine Rolle gelegt, um welche der Riemen läuft, der um das horizontale oder mittelst einer Zwischenrolle um das senkrechte Rad geschlungen ist, durch dessen Umdrehung die Spindel bewegt wird. Man führt dann mit der Hand in der sich drehenden Schleifschale die an der Griffplatte befestigte Linse hin und her.. Damit dabei die Linfenfläche sich nach der Form der Schale genau ausschleife, muß die Schleifi fchale einen 2 bis 3 Mahl größeren Durchmesser als die Linse erhalten, und die leßtere wird dabei nicht durch Festhalten mit der Hand, sondern mittelst eines mit einer konischen Spiße versehenen Stiftes, dessen Spige in einer im Mittelpunkte der Griffplatte eingebohrten konischen Vertiefung ruht, angedrückt, während die Linse in der Richtung des Durchmessers der Schleifschale in der Art hin und her geführt wird, daß sie in ihrem von dem Mittels punkte der Schleifschale entferntesten Stande noch etwas über den Rand der Schale hinaustritt. Die Linse wird dabei mittelst ihrer Reibung an der Fläche der Schleifschale selbst um ihre Achse gedreht, und diese Geschwindigkeit ist von jener der Schleifschale. um so mehr verschieden, je näher sie dem Rande der lezteren kommt, so daß sie, wenn die Uchse der Linse mit jener der Schleifschale zusammenfällt, mit letterer mit gleicher Geschwindigkeit, folglich ohne zu schleifen, umläuft. Bei der Hin- und Herbewes gung der Linse von dem Mittelpunkte der Schleifschale gegen den Rand kommen daher alle Punkte der Linsenfläche mit den Punkten der sich drehenden Schleifscheibe auf ziemlich gleiche Weise in

schleifende Berührung. Es ist auch bei diesem Verfahren noth. wendig, daß die Schleifschale vorher die völlig richtige Form ers halten habe, welche am besten und zuverläßigsten in der vorher beschriebenen Radiusmaschine gegeben wird.

Das Festhalten der Linse und ihre Bewegung in der Schleifs schale kann auch zweckmäßig durch Maschinerie bewirkt werden; und dann erhält die Maschine die in Fig. 4, Zaf. 126 im senk rechten Durchschnitte dargestellte Einrichtung.

A ist die Drehspindel, auf welcher die Schleifschale g befe. ftigt ist. Ihr unteres Ende ruht konisch auf der Schraube a, welche durch das Holzstück B geht, und durch welche die Spindel höher oder niedriger gestellt werden kann. Sie hat am oberen Theile einen gehörig abgedrehten Hals, mit welchem sie in dem zinwernen Lager e, e läuft, das in dem oberen Holzstücke C befestigt ist. Den unteren Theil der Spindel umgibt eine zylin drische, in B eingeschraubte Hülse d, d, um welche sich die Rolle D frei bewegt. In diese Rolle ist der Stift b eingeschraubt, welcher mittelst des in die Spindel eingesteckten Stiftes c die lettere dreht, wenn die Rolle mittelst des um sie gelegten Riemens bewegt wird. In den Raum unterhalb der Rolle ist die in E im Aufrisse und in E' im Längendurchschnitte vorgestellte keilförmige Gabel eingeschoben, welche zum Auslöfen der Rolle dient. Wird nämlich dieser Keil zurückgezogen, so sinkt die Rolle und der Stift b verläßt den Querstift c, so daß sich die Rolle drehen kann, ohne die Spindel mit zu nehmen. Das obere Ende der Spindel ist mit einer Schraube versehen, auf welche die mit einem inneren Schraubengewinde versehene Hülse ff aufgeschraubt ist. Diese ist mit einem abwärts gebogenen Kranze in der Form einer umgekehrten Schale versehen, welche den zylindrischen Hals des Schleifkastens F bedeckt, damit der im Lager ee laufende Hals der Spindel nicht mit Schmirgel verunreinigt werde. In den oberen Theil der Hülse f, f ist dann die Schleifschale g eingeschraubt. Diese beschriebene Einrichtung der Spindel ist auch diejenige, wenn in der Schale mit freier Hand geschliffen wer den soll.

Die Vorrichtung, mittelst welcher die Linse in der Schleifschale hin und her geführt wird, und welche in der Fig. 4 in G

[ocr errors]

im senkrechten Längendurchschnitte vorgestellt ist, ist in der Fig. 5 in der Ansicht von oben ersichtlich. Das Holzstück G hat, wie aus der Figur von selbst erhellet, zwei Bewegungen, nämlich an der Achse i, i kann es senkrecht auf und nieder gehoben werden, um nach Belieben die Stifte h einzusehen und zu der Schleifschale zu gelangen; die Schrauben i, i, welche für diese Bewegung die Achse bilden, passen in konische Bertiefungen des in den Ständer p eingeseßten Metallstückes, deren mehrere über einander vorhanden sind, um den Hebel G höher und niedriger stellen zu können. An der Uchse k, k (Fig. 4) läßt der Träger oder Hebel G die Bewegung hin und her in horizontaler Richtung zu, welche zum Hin- und Herführen der Linse in der Schleif schale dient. Diese Bewegung wird durch die Umdrehung der Scheibe H, um welche ebenfalls ein Riemen läuft, hervorgebracht, welche, als Krummzapfen wirkend, mittelst des Drahtes 1 und des Winkelhebels J, dessen einer Arm durch den Haken m mit Gin Verbindung ist, das Stück oder den Träger G nach der einen Richtung zieht, während die schraubenförmige Feder n, deren eines Ende an einem feststehenden Holzstücke eingehängt ist, die Bewegung nach der anderen Richtung bewirkt. Um diese Bewegung nach der Größe der Schleifschale gehörig zu reguliren, find die beiden Arme des Winkelhebels mit mehreren Löchern zum Einhängen der Drähte 1 und m versehen, wodurch diese Arme rücksichtlich dieser Bewegung gegenseitig beliebig verkürzt oder verlängert werden können. Durch denjenigen Theil des Holzstüdes G, welcher über der Uchse der Spindel liegt, ist mittelst der Schraube o ein eiserner Bolzen eingezogen, dessen unteres Ende h mit einem Einschnitte versehen ist, in welchen mittelst eines durchgesteckten Stiftes der in der Fig. 6 im vergrößerten Maß. stabe dargestellte Träger befestigt ist, an dessen beiden Enden die konischen Spizen sich befinden, welche in der konischen Vertiefung der Griffplatte der beiden Linsen, welche zugleich auf der Schleif. schale bearbeitet werden, ruhen. Die Fig. 7 zeigt die Ansicht der Schleifschale mit dieser Vorrichtung und den beiden Linsen von oben in derjenigen Stellung, wo die eine Linse eben am weitesten über den Rand der Schale herausgerückt ist.

Es ist leicht ersichtlich, daß bei dieser Art des Schleifens

« ZurückWeiter »